Mit „Dem Ozean so nah“ ist nun endlich auch das 3. Buch der Danny-Trilogie von Jessica Koch erschienen. Ich hatte die Ehre dieses Buch vorab lesen zu dürfen. Ich war sehr gespannt, ob dieses Buch mich genauso fesseln würde, wie die ersten beiden Bände „Dem Horizont so nah“ und „Dem Abgrund so nah“. Und das hat es. Dieses Buch liest sich durch den leichten Schreibstil sehr flüssig, was ich, wie auch schon bei den anderen beiden Büchern, als sehr angenehm empfunden habe. Jessica Koch hat es auch mit diesem Buch wieder geschafft mich zu packen und mit in die Geschichte eintauchen zu lassen. Man hat das Gefühl mitten im Geschehen dabei zu sein, als stiller Beobachter. Es fesselt einen von Anfang an und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man unbedingt wissen will wie es weitergeht.
Während „Dem Horizont so nah“ die Geschichte von Danny und Jessica erzählt und „Dem Abgrund so nah“ Danny’s schreckliche Kindheit schildert, beschreibt „Dem Ozean so nah“ die außergewöhnliche Freundschaft zwischen Danny und Christina. Diese Geschichte beginnt fast zwei Jahre vor „Dem Horizont so nah“.
Danny und Christina lernen sich in der Traumatherapie kennen. Obwohl sie sehr verschieden sind, verbindet sie ihre schreckliche Vergangenheit. Während Danny ein geregeltes erfolgreiches Leben führt, ist Christina in einem Teufelskreis von Drogen und Prostitution gefangen.
Als Danny den alles zerstörenden Anruf seines Vaters erhält und daraufhin in ein tiefes Loch aus „Schmerz und Verzweiflung“ stürzt, ist Christina für ihn da. Als sie ihm sagt: „Ich brauche dich“, sind diese Worte sein Antrieb sich wieder aus dem Loch zu ziehen und weiter zu machen. Er fühlt sich nun für Christina verantwortlich. Er will alles tun, um sie aus dem Teufelskreis, in dem sie steckt herauszuholen. Er wünscht sich für sie ein neues besseres Leben. Eine Zukunft. Doch schon bald wird Danny klar, das es ein harter Kampf werden wird, der ihn selbst so manches Mal in eine gefährliche Situation bringt.
Das Band zwischen Danny und Christina wird im Verlauf der Geschichte immer stärker und intensiver. Sie merken, dass nur sie sich gegenseitig den Halt geben können, den sie brauchen. Sie gehen gemeinsam durch Höhen und Tiefen. Haben auch immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen, aber sie geben nicht auf.
Wer „Dem Horizont so nah“ gelesen hat, weiß was der Anruf von seinem Vater bedeutet und welches Schicksal Danny ereilt. Ich hatte anfangs die Befürchtung, dass das Wissen darum die ganze Zeit beim Lesen im Hinterkopf bleibt. Wieder jene Emotionen (Wut, Unfassbarkeit, Entsetzen, Ungerechtigkeit und Traurigkeit), die ich beim Lesen von „Dem Horizont so nah“ und „Dem Abgrund so nah“ empfand, bei mir hervorgerufen werden. Das hat sich nicht bestätigt. Es gibt schon einige sehr emotionale Szenen, bei denen man unwillkürlich an die anderen Bücher denkt. Aber ich konnte es weitestgehend ausblenden. Denn ich finde „Dem Ozean so nah“ ist trotz der tragischen Geschichte, die sich hinter der Danny-Trilogie verbirgt, ein Buch das so viel Lebensfreude und Optimismus versprüht. Es gibt viele Stellen, an denen ich schmunzeln und lachen musste. Wenn Danny z.B. mit seinen Freunden um die Häuser zieht und sie Spaß haben bei ihrer „Nummernjagd“. Man erfährt sehr viel über Danny und Christina. Es werden viele Fragen beantwortet, die nach dem 1. Band offen blieben in Bezug auf die Freundschaft zwischen den Beiden. Man versteht jetzt auch warum, dieses Dreiergespann mit Danny, Christina und Jessica im „Dem Horizont so nah“ so gut funktionieren konnte.
Es ist ein sehr gelungener Abschluss der Danny-Trilogie. Und ist, wie ich finde ein absolutes Muss.