CynthiavonKatz
- Mitglied seit 04.06.2016
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- 7 Bewertungen (Ø 4,86)
CynthiavonKatz´ Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Tödliches Andenken: Thriller" von Simon Geraedts
Charlotte Link „Die Suche.“
Vorbemerkung: Zum Inhalt werde ich keine Details verraten, dazu sollte der Klappentext genügen.
Der surreale Stil des Covers macht sofort neugierig. Die fesselnd gestalteten Details lassen
Buchsatz und Rechtschreibung sind nahezu fehlerfrei und erfüllen hohe Erwartungen.
Die Einführung in das Buch gelingt der Autorin von der ersten Zeile an. Sofort ist der Leser im Geschehen und wird nicht mehr losgelassen. Die vierzehnjährige Hannah Caswell verpasst ihren Zug. Ihr herrschsüchtiger Vater hat dafür kein Verständnis. Hannah wartet allein auf den nächsten Zug. Schon im ersten Kapitel wird ein Verdächtiger präsentiert – der neunzehnjährige Kevin Bent, der vor Jahren in einen Fall von Vergewaltigung verwickelt war.
Ich habe selten ein Buch gelesen, dass von der ersten bis zur letzten Zeile eine derart fesselnde Spannung aufbauen konnte. Selbst Nebenhandlungen und Nebenfiguren sind eindringlich beschrieben und lassen die Handlung jederzeit voranschreiten.
Nach einem Zeitsprung beginnt ein weiterer Handlungsstrang, der jederzeit im Gesamtzusammenhang bleibt. Kate Linville kommt nach Scalby, um das Elternhaus zu verkaufen.
Der Spannungsbogen steigerte sich weiter, die vierzehnjährige Mandy Allard ist spurlos verschwunden. Die Spannung steigerte sich ununterbrochen, so dass ich zur Mitte des Buches befürchtete, dass im Weiteren Langatmigkeit aufkommen müsste. Doch unglaublicher Weise steigerte sich die Spannung bis zur letzten Seite. Es war meisterhaft, wie zu jedem Höhepunkt eine weiter Steigerung konstruiert wurde.
Charlotte Links Schreibstil ist verständlich, flüssig, lebendig und mitreißend. An nicht einer einzigen Stelle musste ich zurückgehen, um nochmals zu lesen. Im Gegenteil, die Zeilen und die Seiten flogen nur so vorüber, ein wahrer Pageturner.
Die Charaktere Kate Linville und Caleb Hale waren in einem vorherigen Buch von Charlotte Link schon aufgetaucht. Die beiden Hauptakteure, aber auch jede einzelne andere Figur, wurden in fehlerfrei ausgearbeiteter Tiefe als spürbare Charaktere dargestellt.
Nicht nur die Protagonisten, sondern ausnahmslos alle Figuren waren authentisch und konsistent.
Die Buchidee oder der rote Faden waren jederzeit und durchgängig vorhanden.
Es gehört großes Können dazu, eine gewisse Anzahl von Charakteren in einem Roman spielen zu lassen. Charlotte Link beherrscht das auf höchstem Niveau. Jede Figur ist erforderlich, hat eine glaubhafte Rolle und kann aufgrund der sehr gut ausgearbeiteten Eigenheiten gesehen werden.
Kriminalromane, die im England der Gegenwart spielen, gibt es viele.
Die Art des Beschreibens ist einzigartig, die Handlung ist relevant und überzeugend. Alltägliche, mögliche und denkbare Situationen werden zu schrecklichen Szenarien gesteigert. Charlotte Link lebt nicht davon, effekthascherisch einen Liter Blut nach dem anderen zu verspritzen. Nein, diese Autorin baut Spannung subtil auf, erhält und steigert sie auf nahegehende Weise. Gleichwohl werden an dramaturgisch perfekter Stelle brutal-harte Szenen beschrieben, die einiges abverlangen. Aber eben sehr wohl dosiert und nicht inflationär. Das ist allerhöchste Schreibkunst!
Das Ende des Buches war ebenso überraschend wie tragisch und schön zugleich – in jedem Fall zufriedenstellend. Alle offenen Fragen wurden abgeschlossen. Ein Knistern zwischen Kate Linville und Caleb Hale war zu spüren und hinterließ durchaus einen Cliffhanger: Werden sie irgendwann ein Paar? Wird Kate sich bei Caleb bewerben? Ein hervorragendes Potenzial für einen weiteren Teil ist verblieben.
Bis zur letzten Seite erlebt der Leser Wendungen, die allesamt unerwartet und nicht vorhersehbar sind. In sehr geschickter Weise sind die Handlungen miteinander verwoben und gehen am Ende logisch auf. Dem vermeintlichen Ende folgt ein noch überraschenderes Ende.
Die Autorin hat mich durch ein aufregendes Abenteuer geführt, hat mich bangen, fürchten und fühlen lassen. Lange noch nach dem Lesen bleibt diesen Buch in meinen Gedanken.
Bewertung zu "Tänzelfest Inferius" von Charly Essenwanger
In Facebook bin ich auf diesen Titel aufmerksam geworden, das Genre "Mystery Thriller" hat mich angezogen. Der Klappentext ist zwar spannend. Aber der Inhalt ist wesentlich spannender. Sofort hat mich die bildhafte Schreibweise in das Buch gezogen. Eigenartige Dinge passieren auf dem Lande, die unerklärlichen Vorkommnisse häufen sich. Die Kapitelenden- und Anfänge sind so, dass man das Buch nicht aus der Hand legen will. Ich habe es in einem Zug durchgelesen, hatte eine schlaflose Nacht. Es hat sich aber gelohnt. Was mich total geflasht hat: In der zweiten Hälfte findet ein Rückblick statt. Normalerweise sind Rückblicke ja Ansammlungen von Datenmüll. Nicht aber in diesem Buch. Hier wird die Spannung noch einmal gesteigert. Es werden bekannt Details verwendet - das grüne Kleid, die schlimmes ahnen lassen und die Nerven zum zerreißen bringen. Eine wirklich gute Story, die mir noch Tage danach in Erinnerung bleibt. Meine klare Empfehlung.
Bewertung zu "Undercut Liebe: Liebesroman (Ciao 3)" von Lisa Diletta
Bewertung zu "Die Frau im roten Kleid (Ein Thriller mit Sibel Schmitt)" von Joachim Widmann
Schmitts Hölle – Die Frau im roten Kleid - von Joachim Widmann
Dieser Teil um die taffe Berliner Kommissarin Sibel Schmitt spielt vor „Verrat“, kann aber unabhängig gelesen werden.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart in Berlin.
Das Cover fügt sich wiedererkennend in die Serie um Sibel Schmitt.
Das Buch ist sehr gut lektoriert, es sind sehr wenige Schreibfehler enthalten (unter Standard).
Joachim Widmann nimmt den Leser von Anfang an mit und führt ihn ohne jede Langeweile durch den schlüssigen Plot. Niemals wird Datenmüll abgeladen, Szenen und Dialoge erfüllen die darstellende Aufgabe gekonnt.
Beispiel:
… „Deshalb will ich da wieder rein. Systematische, saubere Beweise zusammenstellen. Originaldokumente, mit denen wir die Beteiligten konfrontieren können, um uns zum Kern vorzuarbeiten.“
„Offiziell?“
„Wird Zeit, Überstunden abzufeiern...“
Die Spannung bleibt konstant erhalten, der Schreibstil ist äußerst angenehm in der gefälligen Vergangenheitsform.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte Zuneigung oder Abneigung spüren, sah Figuren vor mir. Die Protagonistin Sibel Schmitt war authentisch zugegen, ihre schlimme Vergangenheit wurde perfekt angeschnitten, ließ so Raum für eine Fantasien. Auch das ließ diesen Charakter lebendig werden
Die Anzahl der Charaktere war angenehm überschaubar, die Handlungsstränge passend verwoben.
Die Idee des Buches wurde sehr gut umgesetzt. Der rote Faden war zu jeder Zeit erkennbar, die Handlung war überzeugend und nachvollziehbar.
Das Ende ist nicht vorhersehbar und macht auf die Fortsetzung neugierig.
Das Genre war passend. Das Buch klingt lange nach, es bleibt das Gefühl, gerne mehr davon lesen zu wollen. Empfehlung.
Bewertung zu "Schmitts Hölle - Verrat." von Joachim Widmann
Schmitts Hölle – Verrat von Joachim Widmann
Sibel Schmitt, Berlins taffste Polizistin, hat diesen Titel nicht ohne Grund von der Boulevardpresse verliehen bekommen. Die hochbegabte Top Ermittlerin kann einiges einstecken und noch mehr austeilen. Im Eiltempo kommt der Plot in Fahrt und jagt den Leser von Seite zu Seite. Die Geschichte spielt in der Gegenwart in Berlin.
Diesen Autor sollte man sich merken. Ein relevanter Plot mit bildhaften Figuren wird absolut gekonnt in Szene gesetzt. Joachim Widmann beherrscht die Gesetzte der Dramaturgie und hält den Leser kontinuierlich fest.
Das Cover hat mir persönlich nicht so gut gefallen, weil es dazu neigt, übersehen zu werden, das wird dem hochkarätigen Inhalt nicht gerecht.
Das Buch ist sehr gut lektoriert, es sind sehr wenige Schreibfehler enthalten (unter Standard). Die Konsistenz könnte an wenigen Stellen nachgebessert werden, was aber nur bei sezierendem Lesen auffällt.
Schon der Beginn des Buches ist insofern meisterhaft, als dass man sofort hineingezogen wird. Es wird zu keiner Sekunde erklärender Datenmüll verbreitet, wie leider häufig in manch anderem Buch. Joachim Widmann zeigt sofort seine große Stärke der szenischen Darstellung. Nötige Details werden absolut gekonnt zu gegebener Zeit eingebettet. Die sofort präsente Spannung bleibt bis zur letzten Seite bestehen, was ich in der Form selten sehe.
Der Autor erzählt im Präsens, was mir nicht so gut gefällt und an einigen Stellen das rasende Tempo des Leseflusses bremste. Das ist aber reine Geschmackssache, ich mag halt lieber die Vergangenheitsform. Nach dem wirklich rasenden Anfang habe ich mich gefragt, wann die übliche Pause eintritt. Keine Spur davon bei Joachim Widmann. Bei ca. 25%, wo andere Autoren gemächlicher werden und Luft holen, legt Widmann nochmals an Tempo zu. Der Schreibstil wird da für mich noch einmal besser.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte Zuneigung oder Abneigung spüren, sah Figuren vor mir. Die Protagonistin Sibel Schmitt ist für meinen Geschmack zum Ende hin etwas überzeichnet gewesen, aber das ist besser, als ein blasser Charakter.
Die Anzahl der Charaktere war angenehm überschaubar, die Handlungsstränge passend verwoben.
Die Idee des Buches wurde hervorragend umgesetzt, am Ende konnte ich mich auch mit der Gegenwartsform anfreunden.
Die Geschichte entspricht den Erwartungen an einen Thriller einschließlich moralischer Überlegungen. Die Details wurden gründlich recherchiert. Einige Dialoge unter Schwerstkriminellen sind einen Hauch unrealistisch, aber das fällt auch nur einem „Sezierer“ auf. Der rote Faden war zu jeder Zeit erkennbar, die Handlung war überzeugend und nachvollziehbar.
Das Ende ist ein Paukenschlag wie das ganze Buch und macht auf die Fortsetzung neugierig.
Das Genre war passend. Das Buch klingt lange nach.
Über mich
- 17.03.1960
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