DanielaN
- Mitglied seit 26.11.2014
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DanielaNs Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Isaac & Eleanor - Aufbruch: Der Palast der Meere 1" von Rebecca Gablé
Bewertung zu "Isaac & Eleanor - Zerwürfnis: Der Palast der Meere 2" von Rebecca Gablé
Sechs Freundinnen im Alter von Ende 20 bis Mitte 30 reisen nach Griechenland, um Junggesellinnenabschied zu feiern. Diese Reise endet mit einer Leiche auf den Klippen unterhalb der Villa – kein Spoiler, den dies wird schon im Klappentext angekündigt und:
Nur die Frage, wer die Leiche ist und wie es zu ihrem Tod kam, ließ mich bei diesem Buch in Hörbuchfassung bis zum Schluss durchhalten. Sonst hätte ich vermutlich abgebrochen, denn ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, dass rein gar nichts passiert und ich definitiv zu alt für Bücher bin, in denen es die meiste Zeit um Trinkgelage, Aussehen und um die Frage geht, wie man bei anderen ankommt. Die meiste Zeit ergehen sich die Frauen in inneren Monologen über ihre Beziehungssorgen oder Minderwertigkeitskomplexe und ähnliches mehr. Unter einem Thriller verstehe ich jedenfalls etwas anderes.
Ich muss der Autorin zugestehen, dass sie mit guter psychologischer Beobachtungsgabe die Charaktere und Befindlichkeiten der Figuren darstellt und auch sonst mit viel Detailliebe Gerüche, Geschmäcker und visuelle Eindrücke anschaulich beschreibt. Das tut sie für meinen Geschmack aber so sehr, dass es jeden noch so banalen Fortgang der Handlung oder eines Dialogs ausbremst. Besonders beim Hören fällt das auf, weil man nicht schnell über langatmige Passagen hinweglesen kann, sondern sich jedes Lamento und jede ausführliche Beschreibung vom würzigen Geruch des Oregano Wort für Wort anhören muss.
Dies in einem ständig etwas zu pathetisch-dramatischen Tonfall der Sprecherin vorgetragen, der mich an amerikanische (Teenie?)-Serien denken ließ, nervte mich.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte ein jüngeres Publikum um die 30 thematisch gut abholt. Ich war eher nicht so die Zielgruppe und werde wohl kein weiteres Buch der Autorin hören/lesen.
Bewertung zu "Die sieben Männer der Evelyn Hugo" von Taylor Jenkins Reid
Ich habe dieses Buch gelesen, weil ich es geschenkt bekommen habe. Ich war daher ohne Erwartung an die Story.
Inhalt: Die alternde Filmdiva Evelyn Hugo beauftragt die auftstrebende Journalistin Monique Grant mit ihrer Biografie. Das Buch selbst besteht dann größtenteils aus eben dieser Biografie, in der Evelyn Etliches über sich enthüllt, was die Welt offenbar noch nicht über sie wusste.
Mein Fazit:
Bei diesem Buch schwankte ich ziemlich hin und her und finde es schwierig zu bewerten, da
- einerseits die Idee gut ausgeführt war und ich den Eindruck hatte, einen durchaus realistischen Einblick in die Hollywood-Welt zu bekommen
- ich andererseits die Figuren oft unsympathisch fand und daher nicht wirklich Lust verspürte, für ihre "Grillen" Lesezeit aufzuwenden.
Positiv aus meiner Sicht:
- Die Lebensgeschichte von Evelyn Hugo ist eine Zeitreise von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart und erzählt viel über die amerikanische Gesellschaft, insbesondere die Sicht auf Frauen und Schauspielerinnen. Das war meiner Meinung nach gut beschrieben.
- Das Buch war "mal was anderes", kein typischer Liebes- oder Kriminalroman o.ä.
- Immer wieder wurden Artikel der Boulevardpresse über Evelyn Hugo eingeblendet. Das war ein interessantes Stilmittel und machte deutlich, dass die Sicht der Medien mitunter nicht viel mit dem zu tun hat, was wirklich passiert ist oder wie sich die betroffene Person tatsächlich fühlt.
Nervig aus meiner Sicht:
- Das Hauen und Stechen, der Neid und die Sucht nach Aufmerksamkeit, die es augenscheinlich unter Filmstars gibt. Diese Welt liegt mir fern und ich finde sie nicht sonderlich sympathisch. Evelyn ist mir zu egoistisch und egozentrisch vorgekommen.
- Mode, Schönheit, Sex als Mittel zum Zweck - das scheint in dieser Welt zu dominieren. Mich interessiert das nicht. Daher empfand ich es als anstrengend, ständig zu erfahren, wer welches Kleid trug und wer gerade "die Schönste im ganzen Land" war. Das war mir oft zu sehr Gala und Bunte.
Bewertung zu "Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich" von Claire Douglas
Saffy und Tom, ein junges Paar Mitte 20, sind in das Häuschen von Saffys Großmutter Rose eingezogen und renovieren es von Grund auf. Da werden bei Erdarbeiten im Garten zwei Leichen entdeckt ... Was weiß die demente Großmutter Rose darüber und hat sie etwas damit zu tun?
Der Thriller von Claire Douglas beginnt eigentlich wie ein klassischer Krimi. Als Leserin stellte ich mir die klassischen Fragen nach dem Wer und Warum. Die Autorin schafft es, gute Spannung zu erzeugen, indem sie Rätsel für Rätsel schafft und auflöst - und dabei gleich wieder neue Rätsel und Fragen aufwirft. Und natürlich gibt es einige zunächst unerwartete Wendungen.
Für einen Thriller ist der Roman einigermaßen "zahm" - ich hatte jedenfalls zu keinem Zeitpunkt Herzrasen oder Beklemmungen, wie es mir bei anderen Thrillern ergeht, wenn die Hauptfigur in Gefahrensituationen kommt. Eher ist es ein Roman, indem es um alte Geheimnisse geht, die sukzessive ans Licht kommen. Dennoch - oder gerade deswegen - las sich die Geschichte für mich interessant und spannend genug, um sie in einem Rutsch durchlesen zu wollen. Was neben den Wendungen sicher auch an den gut gezeichneten Figuren und ihren Beziehungen zueinander zu tun hatte.