Dieses Buch bekam ich als Rezensionsexemplar geschenkt, ansonsten hätte ich bereits nach den ersten Seiten wieder abgebrochen.
Die Geschichte der Romanows gilt durchaus als interessanter Abschnitt der Geschichte Russlands und somit auch das Ende dieser Dynastie. Bereits auf den ersten Seiten musste ich hier schwerwiegende historische Fehler feststellen und so zieht sich das durch das Buch. Im weiteren Verlauf werden Namen verwechselt, Bilder falsch beschriftet – von einem Sachbuch, noch dazu von einem renommierten Verlag wie C.H. Beck hätte ich mir wahrlich anderes erwartet.
Dass der Autor an der Zarenfamilie kein gutes Haar lässt, Alix und Nikolaus (ebenso wie in weiterer Folge die Geschichte rund um Rasputin) richtiggehend verreißt, hat mein Lesevergnügen zur Gänze getrübt. Ich finde es durchaus wichtig, dass ein Autor kritisch hinterfragt und darf auch mal seine Interpretationen einfließen lassen. In diesem Fall werden die handelnden Personen oberflächlich, distanziert und als eiskalt dargestellt, in anderer Literatur findet man hier differenziertere Charakterzüge. Nikolaus war kein Herrscher – ja, das ist korrekt. Er kann aber nicht allein als Sündenbock für gesellschaftliche Veränderungen, politische Entwicklungen und soziale Missstände verantwortlich gemacht werden. Das ist mir zu einfach.
Ich kann hier nur einen Stern vergeben, was ich wirklich bedaure.