Dear_Nobody
- Mitglied seit 24.06.2010
- 2 Freund*innen
- 50 Bücher
- 9 Rezensionen
- 41 Bewertungen (Ø 3,59)
Dear_Nobodys Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "EinFach Deutsch, Die Verwandlung" von Franz Kafka
Bewertung zu "Der Dämon und Fräulein Prym" von Paulo Coelho
Bewertung zu "Woyzeck. Leonce und Lena" von Georg Büchner
Bewertung zu "Je vais bien, ne t'en fais pas. Keine Sorge, mir geht's gut, französische Ausgabe" von Helga Zoch
Bewertung zu "Gene sind kein Schicksal" von Jörg Blech
Bewertung zu "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Joseph von Eichendorff
„Du Taugenichts! da sonnst du dich schon wieder und dehnst und reckst dir die Knochen müde und lässt mich alle Arbeit allein tun.“
Der romantische Protagonist aus Eichendorffs „Novelle“ verträumt tatenlos den lieben langen Tag auf dem Hofe seines Vaters. Als Taugenichts bezeichnet wird er daraufhin vom Vater in die weite Welt geschickt, um etwas aus seinem Leben zu machen. Anstatt zu verzagen sieht der Taugenichts darin seine Chance, die weite Welt kennenzulernen und zieht sorglos und mit nur wenig Geld an seinen Kameraden vorbei. Seine Reise führt ihn nach Wien auf ein Schloss. Dort nimmt er den soliden Posten des Zolleinnehmers ein und verliebt sich in ein Fräulein, das er als Gräfin bezeichnet. Doch nachdem er es Hand in Hand mit einem anderen sieht, verlässt er überstürzt das Schloss in Richtung Italien. Von Glück und Unglück verfolgt, setzt er seine Reise fort – ohne sein Fräulein vergessen zu können.
Die Handlung wird von Eichendorff mit viel Witz und Kritik am Philistertum beschrieben, was das Bild des romantischen Menschen in den Vordergrund stellt. Durch ein ständiges Auf und Ab der Gefühle des Taugenichts entsteht beim Lesen keine Langeweile. Die mit Symbolen geschmückte „Novelle“ ist für die Zeit der Romantik typisch, denn Eichendorff geht außerdem viel auf Natur, Kunst, Musik und Gott ein.
Eichendorffs Novelle spricht mich nicht an, denn die Handlung ist meiner Meinung nach irreal. Kein Mensch auf dieser Welt hat so viel Glück und kommt durch so viele Zufälle an sein Ziel. Außerdem ist der Taugenichts an sich viel zu fixiert auf seine Geliebte. Ohne sie zu kennen verliebt er sich Hals über Kopf in sie, auch wenn sie ihn anfangs keines Blickes würdigt. Was mich außerdem stört, ist, dass er sich nur in ihr Äußeres verliebt und nicht hinter die Fassade schaut, da er sie nicht verlieren will, obwohl er nicht mit ihr liiert ist und im Grunde keine direkte Kommunikation besteht.
Zwar lustig geschrieben, aber teilweise nervige Ereignisse bringen die „Novelle“ auf 2 Sterne.
„Nun war's mir nicht anders, als wenn mir ein Stein vom Herzen fiele!“
Über mich
- männlich
- 19.12.1993
- http://hzweio.blog.de/