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Dekanda

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Cover des Buches Sugardaddy zum Entlieben (ISBN: B09ZPM285R)

Bewertung zu "Sugardaddy zum Entlieben" von Jessica Graves

Sugardaddy zum Entlieben
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Emotionale Achterbahnfahrt mit Mut zu Ecken und Kanten bei den Protagonisten.
Mitreißendes Drama

Mit "Sugardaddy zum Entlieben" hat Jessica Graves eine spannende Liebesgeschichte geschaffen. Die Protagonisten durchleben eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle und müssen sich selbst neu entdecken. Insgesamt reichen die Themen von verschiedenen Facetten der Liebe über BDSM bis hin zu Homophobie. Besonders freut es mich, dass in diesem Buch nicht die klassische Rollenverteilung wiedergegeben wird. 

 

Ich habe bereits ein Buch von Jessica Graves gelesen und war sehr gespannt auf ihr neues Werk. Erneut kann ich ihren bildlichen, eingängigen und mitreißendes Schreibstil nur in den Himmel heben. Ich liebe einfach die Art, wie sie schreibt, selbst wenn ich manchmal verwirrt bin, wenn die personalisierten Perspektiven eher wie Ich-Perspektive wirken.
 Vielleicht ist ja gerade das, das gewisse Etwas. Denn dadurch werden die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten Jonas und Benedict erst lebendig. Auch der Spannungsbogen des Plots ist so gestaltet, dass er immer noch ein wenig mehr anzieht, bis er in einem Finale endet, bei dem kaum mehr ein gutes Ende möglich erscheint.

 

Für mich liegt - neben dem Schreibstil - die Stärke des Buches in der Figur des Jonas. Die Autorin scheut sich nicht ihm echte Ecken und Kanten zu geben, ihn auch irrational und teilweise richtig verletzend handeln zu lassen. Jonas ist nicht lieb oder sympathisch oder ein Sonnenscheinchen zum Liebhaben. Im Gegenteil, er ist verletzt, verliert sich in seiner Welt und lässt seinen Ärger an seinem Umfeld aus. Dabei schafft es die Autorin ihn menschlich und im Rahmen seiner Vergangenheit authentisch wirken zu lassen.  Als schade empfinde ich es, dass er in seinen Gefühlen und Empfindungen immer wieder negativiert wird.

 

Was mich unter anderem zu dem Sternabzug bewegt, ist die Figur des Benedict. Für mich ist er leider zu blass. Vieles, was mich bei ihm interessieren würde, um ein vollständiges Bild von ihm und seiner Motivation zu bekommen, wird nicht beschrieben. Zudem gibt es große Zeitsprünge, durch die ich ihn leider nicht zu fassen bekomme. Trotz seiner sehr empathischen Reaktionen auf Jonas stört mich insbesondere sein Verhalten als Dom - wie z.B. Alkoholtrinken vor Sessions oder einen Sub bei der allerersten Erfahrung zum Abbruch zu zwingen.
 Insbesondere Letzteres nahm mir leider früh den Genuss an den erotischen Szenen. Sehr schade, da diese einen wichtigen Teil des Buches und seiner Dynamik ausmachen.

Es könnte durchaus sein, dass ich Benedict in einem anderen Licht sehen würde, wenn ich die anderen Bücher kennen würde, die sich um Ariana und Viktor drehen. So hadere ich mit ihm und empfinde leider auch das andere Paar als sehr unsympathisch.

 

Fazit: Ein spannendes Buch mit einem ungewöhnlichen Protagonisten und einem hervorragenden Schreibstil.

Cover des Buches Der Fluch des Ritters Anastasius (ISBN: 9798402043251)

Bewertung zu "Der Fluch des Ritters Anastasius" von Lucian Caligo

Der Fluch des Ritters Anastasius
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Facetten einer Figur - gesehen durch die Augen anderer Autoren. Interessantes Projekt.
Spannend durch die unterschiedlichen Sichtweisen

Der von mir sehr geschätzte Autor Lucian Caligo hat mit dem Ritter Anastasius eine spannende Figur erschaffen. Getroffen durch einen Fluch verwest er langsam, ohne jedoch zu sterben. Seine Persönlichkeit ist nicht nur glänzend, sondern auch durch tiefe Abgründe geprägt. Gerade dies macht ihn so interessant und hat mich dazu bewegt dieses Buch zu lesen.

Lucian Caligo steuert eine Geschichte zu dieser Anthologie bei, ansonsten lässt er andere Autor*innen zu Wort kommen. Jede Kurzgeschichte beleuchtet dabei eine andere Facette des Ritters und nutzt andere Erzählansätze. Nicht jede davon hat meinen Geschmack getroffen, andere haben mich begeistert.

Insgesamt hat mir die Sammlung gut gefallen, so dass ich gerne eine Leseempfehlung gebe. Besonders interessant empfinde ich es, wie unterschiedlich sich der gleichen Figur genähert wird.

Cover des Buches Der Sohn des Orkschamanen (ISBN: 9783982214757)

Bewertung zu "Der Sohn des Orkschamanen" von Lew Marschall

Der Sohn des Orkschamanen
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Dreckige Wirklichkeit und Geisterwelt verschwimmen, wenn der junge, duftende Ork seine Fähigkeiten einsetzt. Ein faszinierend anderes Buch.
High Fantasy aus Orksicht

Lew Marschall ist mit "Der Sohn des Orkschamanen" ein spannendes und faszinierendes High Fantasy Werk gelungen, welches ich nicht aus der Hand legen konnte. In einer organisch dreckigen Sprache erzählt er die Entwicklungsgeschichte eines nach Flieder duftenden Orkschamanen. Dabei schafft er es einen naturverbundenen und magischen  Schamanismus in einer bildgewaltigen Wucht zu entfalten.

Wer kein Problem hat mit bunt schillernden Beschreibungen vielfältiger (freiwillig und unfreiwillig) herauslaufenden Körpersäften, sowie Gestank aller Art und High Fantasy mag, den empfehle ich dieses Buch.

Wie in vielen anderen dieser Welten gibt es hier Elfen, Magier, Zwerge, Menschen, Drachen und Orks. Nur dass hier das Clanleben, die Religion und die  Zauberkraft der Orks näher beschrieben werden. Und zwar aus der Ich-Perspektive im Präsens des nach Flieder duftenden Sohn eines Orkschamanen - Sharshuk. Der Geruch stößt auf Ablehnung bei seinem eigenen Volk und er muss um jedes kleine Fünkchen Anerkennung in einem extrem rauen und körperbetonten Umfeld kämpfen. Zu Beginn der Geschichte ist Sharshuk noch ein unerfahrenes, ängstliches Orkküken, welches nicht nur durch seinen Duft vollkommen anders ist, als er eigentlich sollte. Doch die Ereignisse zwingen ihn zu lernen - in jegliche Richtung.

Ein anderer Handlungsstrang bezieht sich auf eine gemischte Heldentruppe, die mit den Orks in Berührung kommen. Dieser wird erzählt aus der Sicht eines Elfs, der ein Teil davon ist und seine ganz eigenen Sichtweisen hat - ebenfalls in der Ich-Perspektive im Präsens.

Ein weiteres stilistisches Mittel sind Berichte aus einem Tagebuch einer Figur, die in der Geschichte keine weitere Rolle spielt und andere Buchtexte. Dieses Texte bieten einen gewissen Forcast, welche die Erwartungen in Sharshuk schüren. Außerdem erklären sie den Hintergrund der Welt ein wenig mehr. Manchmal hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle noch ein wenig mehr Fakten innerhalb der Erzählung gewünscht.

Lews Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Wortwahl und Sichtweise hat er seinen jeweilien Protagonisten auf den Leib geschrieben. Zum Teil hat dies eine sehr derbe Erzählweise zur Folge. Außerdem wird der orksche Schamanismus und Glaube mit vielfältigen Wortkreationen plastisch dargestellt.
Am meisten fasziniert haben mich die Szenen, die in Geistreisen münden. Diese leicht psychedlischen Ansätze, bei denen alles miteinander zu verschwimmen scheint, waren genial.

Die Figuren selbst sind ambivalent dargestellt. Jede hat verschiedene Seiten und lebt diese auch aus. Die Entwicklungen, die Handlungsweisen und die Schicksale empfand ich als sehr konsequent und nachvollziehbar. Etwas Witz versprüht eine wahrlich knochiger Sidekick.

Hin und wieder gab es für mich im Plotaufbau ein paar viele Zufälle. Das Ende kam mir zudem etwas schnell und hat mich in einigen Details verwirrt. Da dies aber meine Lesefreude nicht geschmälert hat, ziehe ich dafür nur ein halbes Sternchen ab.


Fazit: 4,5 Sterne, die ich sehr gerne aufrunde, und eine Leseempfehlung.


Cover des Buches Mut. Machen. Liebe (ISBN: 9783764171193)

Bewertung zu "Mut. Machen. Liebe" von Hansjörg Nessensohn

Mut. Machen. Liebe
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein anrührendes Buch über Freundschaft, Liebe, Wünsche und viele gesellschaftliche Fragen. Leben in verschiedenen Zeiten berühren sich.
Ein einfühlsames Buch mit geschichtlicher Lehrstunde

Mit "Mut. Machen. Liebe" hat Hansjörg Nessensohn erneut ein Buch geschrieben, welches mich berührt hat. Er verknüpft darin das Leben zweier Männer, die mit den gleichen grundlegenden Problemen konfrontiert werden, aber in gänzlich anderen Umständen leben - 1957 und heute. Dabei schwingen so viele Themen (Homophobie, §175, Einwanderung, Altersunterschiede, Outing, Probleme mit Social Media, Liebe) mit, der der gesamten Handlung eine hohe Dichte geben, ohne dass insgesamt der leichte Erzählstil beschwert wird.

Der Plot im Heute dreht sich um den jungen Paul, der einen erschütternden Verrat an ihm auch nach zwei Jahren nicht verarbeiten kann und sich auf eine Pilgerreise begibt. Dabei drängt sich ihm die 80-jährige Liz auf, die ihm die Geschichte von Helmut und Enzo aus den Fünfzigern vorliest bzw. erzählt. Für die beiden Zeitebenen wird eine unterschiedliche Schriftart verwendet, was den Wechsel sehr deutlich macht.

Im Laufe des Buches verweben sich die Plots miteinander, einerseits durch die Figuren in der Geschichte selbst, andersseits durch die Gedanken, die diese Geschichte in Paul auslöst.

Der Schreibstil ist einmal mehr sehr einnehmend und mitreißend. Pauls Part wird in der Ich-Perspektive unterstützt von SMS erzählt, die er mit Jonas austauscht. Dadurch wird unter anderem auch seine Entwicklung raffiniert sichtbar gemacht.
Jonas ist bekannt aus dem Buch "Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter". Um Paul besser zu verstehen, empfehle ich dieses Buch zuerst zu lesen. "Mut. Machen. Liebe" kann aber unabhängig davon gelesen werden, aber dann fehlt das umfassende Verständnis dafür, warum Paul so schwer verletzt wurde.
Enzos und Helmuts Geschichte ist aus der personalisierten Perspektive geschrieben.

Hin und wieder hatte ich bei diesem Buch das Gefühl, das unbedingt noch der eine oder andere historische Fakt untergebracht bzw. dargestellt werden musste. Deshalb wirkte das Buch an einigen Stellen ein wenig wie ein trockenes Geschichtsbuch. Dies ist aber mein einziger Kritikpunkt und mindert nicht meine Begeisterung.

Am liebsten würde ich jetzt wissen wie es mit Paul und Jonas weitergeht ... 


Fazit: Ein wichtiges Buch, welches berührt. Unbedingt lesen.

 

Cover des Buches Sirona: Kurzgeschichte (ISBN: B09LTDZR95)

Bewertung zu "Sirona: Kurzgeschichte" von Anne Polifka

Sirona: Kurzgeschichte
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Grusel und Schock in leisen Worten und Emotionen - Alptraumgefahr.
Spannend und eindringlich

Mit "Sirona" hat Anne Polifka erneut eine eindringliche Kurzgeschichte geschrieben. Das Setting ist die ISS, die um die Erde kreist und ungewöhnliche Besucher empfängt. 

Obwohl es nur ein paar Seiten sind, hat es die Autorin geschafft mich in die Geschichte zu ziehen, mitgrübeln und mitraten zu lassen. Der eigene Unglaube und die Hoffnung steigern die Spannung, bis leise Worte pures Grauen hervorrufen. Ich konnte mitfühlen und habe die Geschichte mit einer Träne im Auge beendet.


Fazit: Sehr guter Lesehappen.
Kleine Warnung: Bei eigenen kleinen Kindern könnte es unerträglich werden.

Cover des Buches Staub (ISBN: B09KT3J6HZ)

Bewertung zu "Staub" von Ben Becker

Staub
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: In wenigen Szenen das Grauen vom Kleinen ins Riesengroße transportiert. Sehr spannender Lesehappen, von dem ich gern mehr gelesen hätte.
Cover des Buches Wandlerkind: Blackwolf Agency 7 (Die Blackwolf-Akten) (ISBN: B09F8DVBYQ)

Bewertung zu "Wandlerkind: Blackwolf Agency 7 (Die Blackwolf-Akten)" von Arya J. David

Wandlerkind: Blackwolf Agency 7 (Die Blackwolf-Akten)
Dekandavor 2 Jahren
Kurzmeinung: Ein weiteres spannendes Buch von Arya J.David. Ich liebe Nash und Miles aus ihrer Feder!
Eine spannende Geschichte aus einem Omegaverse

Die Reihe "Blackwolf Agency" von Arya J. David führt durch eine Geschichte mit vier verschiedenen Handlungssträngen, bei denen sich die Protagonist*innen immer wieder begegnen und miteinander verflochten sind.

Bisher habe ich nur drei der bisher erschienenen sieben Bücher gelesen - nur die Bücher von Nash und Miles. Die gesamte Handlung ist faszinierend und irgendwann werde ich sie alle lesen, aber die beiden flashen mich so sehr, dass ich ihre Bücher sofort lesen muss. Doch mittlerweile ist es so, dass ich die anderen hätte lesen sollen, um wirklich alle Aspekte der Geschichte zu verstehen. Die Spannung an diesem Einzelwerk mindert dies aber nicht. 

Dieses Mal muss sich Nash einer alten Feindin stellen, weil seine Vergangenheit ihn wieder einholt. Schnell geht es wieder um Leben und Tod. Bei all dem Drama schafft es die Autorin erneut die Gefühle und Gedanken der Protagonist*innen auszuloten und figurenzentriert zu erzählen. Einer der Gründe, warum ich ihre Bücher liebe.



Cover des Buches Misogynie. Die Geschichte des Frauenhasses (ISBN: 9783963181085)

Bewertung zu "Misogynie. Die Geschichte des Frauenhasses" von Jack Holland

Misogynie. Die Geschichte des Frauenhasses
Dekandavor 3 Jahren
Kurzmeinung: 3000 Jahre Frauenhass - in der Historie ist eine Erklärung absonderlicher als die Nächste und doch bestimmen sie noch unser Leben. LESEN!
Unbedingt Lesen!

--Dieses Buch empfehle ich jedem Menschen zum Lesen. ---

Jack Holland hat die Geschichte des Frauenhasses recherchiert und sie in diesem Buch zusammengefasst. Er beginnt vor 3000 Jahren, wo sich die ersten geschichtlichen Quellen finden lassen, und endet mit dem Heute. Hauptsächlich geht er auf die europäisch/westliche Welt ein - es gibt aber rudimentäre Schlenker in den asiatischen und afrikanischen Raum.

Zitat: "Das ist eine Kriegserklärung an den eigenen Körper. Und wenn ein Mann sich selbst den Krieg erklärt, bleibt als erstes Opfer die Frau auf der Strecke. Es ist ein Krieg, der bis zum heutigen Tag tobt." 

Mit die ersten Bausteine des Frauenhasses sind die Werke der berühmten Philosophen und Frauenhasser Platon und Aristoteles. Ihre Worte manisfestieren einen Dualismus des gegensätzlichen Männlichen und Weiblichen, der sich bereits in dem Stadtstadt Athen niederschlägt und bis heute nachwirkt. So sehr deren Zeit auch von Fortschritt geprägt wurde, Frauen wurden aus dem öffentlichen Leben verbannt und fristeten ihr Leben in wenigen Räumen als rechtloser Besitz, der wegen Nebensächlichkeiten getötet werden konnte.  

Zitat: "Diese Abgrenzung, die weibliche Tugend mit Asexualität gleichsetzt, wird bis heute dazu benutzt, Frauen zu entmenschlichen."

Bereits am Anfang des Buches war ich schockiert. Ich wusste, dass es schlimm war, aber nicht dass es um Frauen so schrecklich stand. Auch wie diese entwürdigenden, absurden Theorien es als eine der drei Säule in das Christentum schafften, ist unfassbar. Jack Holland beschreibt, wie diese Theorien sich weiterentwickelten bis der Frau im Allgemeinen ihre gesamte S*xualität abgesprochen und sie zur Wurzel allen Übels wurde.

Zitat: "Die Frau musste leiden, weil der Mensch die unangenehme Gewohnheit hat, dem, was er begehrt, vorzuwerfen, dass er es begehrt." 

Die Stadien des Frauenhasses führten über Hexenprozesse im Mittelalter in einen Prozess der Aufklärung und in einen Kampf der Frauen, um eine Anerkennung als Mensch, der erbittert geführt wurde. Es gab ein Hin und Her, Schritte vor und zurück. ... und immer wieder ploppten neue Theorien auf, die irgendwann auch pseudowissenschaftlich die Minderwertigkeit der Frau erklären sollten.
Der Autor geht auch auf die Überhöhung der Mutterschaft im Nationalsozialismus ein und der kompromislosen Gleichmacherei in kommunistischen Regimen. 

Zitat: "Es hatte seine Grundlage auch in der biologischen Unterordnung der Frauen unter die Männer, die bestehen konnte, solange die Frauen keine Möglichkeit hatten, ihre eigene Fruchtbarkeit durch Verhütung zu regulieren. Dieses patriarchale System, das den Männern die s*xuelle Freiheit verschaffte, die es den Frauen verwehrte, war von durchschlagendem Erfolg (und ist es in vielen Teilen der Welt noch heute)."

Der geschichtliche Schluss findet sich im Afgahnistan vor 20 Jahren und beschreibt die Auswüchse der Taliban. Zu wissen, was den Frauen dort nun wieder bevorsteht, erschüttert mich zusätzlich zu den vielen schrecklichen Informationen des Buches über die Gräultaten die jahrtausendelang an Frauen begangen wurden.
Zusätzlich zu den Informationen fügt der Autor ein Schlusswort hinzu, welches, wie das gesamte Buch, sehr lesenswert ist. Es zeigt noch einmal auf, wie normal Frauenhass noch heute empfunden wird, wie viel unangebrachten Verständnis dem entegegengebracht wird. 

Das Buch ist thematisch schwere Kost. Auch wenn der Autor ausdrucksstark, spannend und bildhaft zu schreiben weiß, so gibt es immer wieder Passagen die zäh zu lesen sind. Zitate aus Quellen lockern zwar etwas auf, aber zumindest ich konnte nicht einfach über die schrecklichen Informationen hinweglesen. 

Die Fassungslosigkeit des Autors über so viel institutionellen Hass gegen die Hälfte der Menschheit blitzt im gesamten Text heraus. Da ich ebenso empfand, fühlte ich mich dadurch verstanden. Wobei ich gerne einige Interpretationen mit dem Autor diskutiert hätte. Sehr traurig, dass Jack Holland bereits 2004 an Krebs starb. Eine seiner Töchter veröffentlichte dies ihm wichtigste Werk nach seinem Tod.


Fazit: 5 Sterne und eine Bitte: Bitte lies dieses Buch.

Cover des Buches New York Devil: (Gay Dark Mafia Romance) (ISBN: B099S4NSM2)

Bewertung zu "New York Devil: (Gay Dark Mafia Romance)" von Jessica Graves

New York Devil: (Gay Dark Mafia Romance)
Dekandavor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine spannende Geschichte mit zwei Protas, zwischen denen es Funken sprüht, dazu Gangkämpfe und eine gute Prise Gesellschaftskritik und Sex.
Mitreißende Geschichte

Mit "New York Devil" hat Jessica Graves ein Buch im Omegaverse geschaffen, welches neben einer relativ schnulzfreien Liebesgeschichte einen wendungsreichen, tiefgründigen Plot zu bieten hat. Das Gangstermileu wird nicht nur ein wenig angedeutet, sondern es wird in die blutige, brutale Welt eingetaucht.

Wie im Omegaverse üblich gibt es hier Alphas, Betas und Omegas. Frauen wie Männer können beides sein,  sie leben in jeglicher Kombination zusammen und bekommen gemeinsam Nachwuchs. Die ganze Welt ist ein Teil davon, es betrifft also jeden. Tierverwandlungen gibt es nicht, aber die animalischen Elemente sind vorhanden, ebenso die Vorurteile unter denen die Omegas leiden. Die Welt wird zudem durch eine Weltenregierung beherrscht, der ein Präsident vorsteht.

Gabriel hat es als Assistent des Weltpräsidenten weit gebracht. Doch er hütet ein Geheimnis. Kommt dieses ans Licht verliert er seine erkämpften Privilegien und alle seine Opfer wären umsonst.
Alveros ist der mächtigste Unterweltboss New Yorks und er hat Pläne, die er skrupelos verfolgt. Pläne bei denen ihm Gabriels Geheimnis perfekt in die Hände spielt.
Die beiden Protagonisten und ihr Spannungsfeld sind hervorragend gewählt. Es treffen zwei starke Persönlichkeiten aufeinander, die ihre Positionen und Prinzipien vertreten, aber doch (aus verschiedenen Gründen) nicht voneinander lassen können. Das abwechselnde Push und Pull der beiden war mir eine Freude beim Lesen. Ebenso, dass beide voneinander lernten und annäherten, ohne ihre Persönlichkeit um 180° zu drehen. Selbst das, was sie später sehr nahe brachte, war hier sehr gut in die geschaffene Welt eingebettet.

Der Schreibstil war flüssig und leicht zu lesen. Die Detailtiefe entsprach meistens meinen Geschmack, so dass beim Lesen ein Film vor mir ablief. Erzählt wird die Geschichte aus der personalisierten Perspektive von Gabriel und Alveros. Wobei Gabriel einen größeren Anteil hat und ich mir manchmal etwas mehr die andere Seite gewünscht habe.
Im Laufe des Buches kamen mir manche Wörter, besonders Gesten und Gefühlsbeschreibungen, zu häufig vor, so dass sie mich ein wenig nervten. Aber das ist hier auch das Einzige, was hier kritisiere.


Fazit: 5 von 5 Sternen für ein mitreißendes Buch, welches ich nicht aus der Hand legen konnte, bis ich es ausgelesen hatte.


Cover des Buches Das Lied der Nachtigall (Die booksnacks Kurzgeschichten-Reihe 274) (ISBN: B09BK3WCJK)

Bewertung zu "Das Lied der Nachtigall (Die booksnacks Kurzgeschichten-Reihe 274)" von Anne Polifka

Das Lied der Nachtigall (Die booksnacks Kurzgeschichten-Reihe 274)
Dekandavor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine spannende Kurzgeschichte mit überraschender Tiefe und unheimlicher Atmosphäre.
Perfekte Kurzgeschichte als Snack zwischendurch

Von Anne Polifka kannte ich bereits ein paar Kurzgeschichten. Da sie mich bisher mit jeder überzeugen konnte, wollte ich auch diese unbedingt lesen. ... und sie hat es wieder geschafft mich in die Geschichte zu ziehen.

Zum Inhalt möchte ich hier nicht viel schreiben, da die Geschichte ohnehin kurz ist. Nur soviel: der Inhalt dreht sich um Jugendliche, ist unheimlich und trägt einen kräftigen Steampunktouch mit sich. Der klare und eindringliche Stil der Autorin schafft es mit wenigen Worten das Umfeld und die Figuren darzustellen, was einem besonders am überraschenden und doch runden Ende einen Schauer über den Rücken jagt. 

Zudem ist der Spannungsbogen sehr gelungen und  die Detailtiefe entspricht genau meinem Geschmack. Ich freue mich schon auf weitere Geschichten -  lange, kurze und ganz kurze - von Anne Polifka.

 

Fazit: 5 Sternchen für eine unheimliche Kurzgeschichte.

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