DenisVonLichtenfels
- Mitglied seit 26.05.2008
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DenisVonLichtenfels´ Bücher
Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Unendlicher Spaß" von David Foster Wallace
Darf man es wagen, zu gestehen, dass man nach etwa 200 Seiten langsam, aber sicher das Interesse verloren hat? Wie lange darf sich ein Autor Zeit nehmen, um den Leser für sich zu gewinnen? Handelt es sich hier eventuell um ein Buch, das man sich vor allem deshalb ins Regal stellt, um zu beweisen, wie smart man ist? Nicht dass ich dem Meister das Talent absprechen würde. Aber die Wahrheit ist: Er war auch ein intellektueller Poser, der einem ziemlich auf die Nerven gehen kann.
Bewertung zu "Ästhetik der Existenz" von Michel Foucault
Hat der weiße Rollkragenpullover Michel Foucault bereits zu einem Dandy gemacht? Oder war es eher sein Interesse für die Art und Weise, wie man in der Antike das eigene Selbst nicht wegmeditiert, sondern kultiviert hat? Denn das Wichtigste im Leben ist, dass man sich selbst erschafft, sagt Bob Dylan. Dazu ist es laut Epikur nie zu spät.
Bewertung zu "Kleine Philosophie der Langeweile" von Lars Svendsen
Was passiert eigentlich mit uns, wenn wir uns langweilen? Was unternehmen wir, um dieses lähmende Gefühl loszuwerden? Und vor allem: Was sagte Heidegger dazu? Lars Svendsen nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der Philosophie, der Literatur und des Kinos, um zu erkunden, was der Ennui wirklich ist. Das ist äußerst erhellend und keineswegs öde.
Dreckiger Sex, künstliche Drogenparadiese, durchtanzte Wochenenden: Das Leben in Berlins weltberühmtem Technotempel Berghain ist schnell, tranceartig, surreal. Wenn Airen am Montagmorgen zurück ins Büro torkelt, hat er definitiv jene Intensität erlebt, die seinen autobiografischen "Roman" zu einer fesselnden Lektüre macht. Sprachlich bewegt sich das Ganze eher nicht auf Thomas-Mann-Niveau, aber dafür wird auch nichts sublimiert.
Wer sein Gehör weiterentwickeln und vor neue Herausforderungen stellen will, der lese Alex Ross. The man's enlarged my mind! Dabei lernt man, was Zwölftonmusik mit Tai-Chi und ein Streichtrio mit der Kontinentaldrift zu tun hat. Der Zufall wird entfesselt, Beethoven in Frage gestellt und das Publikum durch Wiederholung nicht gelangweilt, sondern hypnotisiert.
Bewertung zu "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde
Wer wissen will, was Esprit ist, der sollte entweder La Rochefoucauld oder Oscar Wilde studieren. Wünscht man sich neben all den Geistesblitzen noch so etwas Überflüssiges wie Handlung, dann empfehle ich den "Dorian Gray". Bei der Lektüre dieses Klassikers kann man immerhin lernen, wie man aus seinem Leben ein Kunstwerk macht.
Bewertung zu "Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück" von Andy Warhol
Andy Warhol wollte lieber eine Maschine sein. Gefühle waren ihm eher lästig. Darum liebte er es zum Beispiel, Gespräche mit einem Tonbandgerät aufzuzeichnen. Dadurch gewann er eine gewisse Distanz zu dem turbulenten Geschehen um ihn herum - ob im Studio 54 oder in der Factory. Seine Philosophie wird hier grandios lakonisch auf den Punkt gebracht. Niemand hat das moderne Amerika besser porträtiert als er.
Bewertung zu "Sämtliche Werke in Einzelbänden. Kritische Studienausgabe / Also sprach Zarathustra I-IV" von Friedrich Nietzsche
Schwankt zwischen atemberaubender Kühnheit und peinlicher Geschwätzigkeit. Da wollte jemand die Welt aus den Angeln heben und das ist ihm auch wahrlich gelungen. Ein Jahrhundertwerk... Heute würde ein Lektor einiges davon streichen...
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