Viele schrecken Geschichten im High Fantasy Genre ab. Gerade auch wenn sie nicht in einem Verlag erschienen sind. Dieses Buch hier hat keinen BookTok Aufkleber und wird nicht mit SJM und Co. beworben und verglichen.
Und wenn ihr dem allen positiv gegenübersteht, dann hätte es gerade diese Story mehr als verdient.
Vielleicht können Euch meine kleinen Worte animieren, dieser SP Story eine Chance zu geben. Zusätzlich dazu, tut es bestimmt die Leseprobe.
Mein Stempel ist jedenfalls:
„Spannend, sexy, fantastisch. Ein Pageturner der Extraklasse!“
Warum? Nun, lest selbst:
Bereits die ersten Seiten haben mich mit ihrer Atmosphäre in ihren Bann gezogen. Überhaupt war das Setting und die Wandelbarkeit dieses Romans sehr beeindruckend. Passend dazu findet man 2 richtig tolle Karten zum nachschlagen und für die Vorstellungskraft.
Die Geschichte ist düster, kalt und dennoch voller warmer Momente. Das Hauptgeschehen findet im Schloss der Schattenkönigin statt. Die Beschreibungen der örtlichen Gegebenheiten waren so gut, dass ich immer weiterlesen wollte. Ihr kennt das, wenn das Setting und die dazugehörige Atmosphäre passt, kann man einfach nicht aufhören.
„Keine Pritsche oder Bank. Nur etwas altes Stroh auf dem eiskalten Steinboden. In jeder Zelle ein Eimer für die Notdurft, der bei den meisten bereits überquoll. Der Gestank war bestialisch. Das Geräusch der Ketten und Schellen hinterließ Phantomschmerz an Merryns Handgelenken.“
Die Geschichte startet mit einer Rückblende. Diese Rückblenden begleiten einen immer wieder im Verlauf und dadurch bekam die Story immer wieder neue Spannungsbögen und man konnte die Charaktere förmlich greifen.
Überhaupt sind die Charaktere in dieser Geschichte das große Ganze. Mit Merryn erlebt man so manchen Moment, der einen durch emotionale Achterbahnen führt. Ich finde sie als Charakter so spannend. Man erlebt hier eine junge Frau, die ihren Platz in der Männerwelt finden und behaupten muss. Sie lässt sich nicht unterkriegen und kann so manches Mal ihre Frau stehen. Im Gegenzug zu dieser Stärke wird sie auch immer wieder durch ihr Herz geleitet. Was vermeintlich erstmal keine Schwäche ist. Unterstützung findet sie in ihrem guten Freund Atticus. Besonders Atticus wächst einem schnell ans Herz. Dieser Bär von einem Mann, der durch seine tollpatschige und loyale Art so manches Mal die Situation rettet. Und dann ist da noch Valerian. Der Schattenprinz! Meine Güte! Ich kann mir vorstellen, dass ihm ganz viele Herzen zufliegen. Meins hat er nicht bekommen, das gehört Feodor 🫶
Stundenlang könnte ich jetzt noch über die vielen Charaktere schreiben, die in diesem ersten Band schon auftauchen. Starke Frauen, geheimnisvolle Männer. Es ist so ein rasantes Spektakel, bei dem es nie langweilig wird. Die ganze Zeit umhüllt von dieser besonderen Magie.
„Ihr Schluchzen hallte von den kalten Steinwänden ihrer Kammer wider. Es brannte in ihrer trockenen Kehle. Das Kissen wurde mit ihren Tränen getränkt und dann plötzlich … spürte sie ihn. Sie spürte seine Wärme an ihrem Rücken. Sie spürte sein Gewicht auf der Matratze. Sie roch den Duft seiner Magie und sie fühlte, wie er ganz vorsichtig seine Hand auf ihre Schulter legte.“
Das Magiesystem wird langsam erklärend aufgebaut und ich fand es hoch interessant. Ich glaube, da kommt noch einiges an Input auf uns zu.
So stelle ich mir eine Geschichte vor, wenn man von magischem Fantasyepos gepaart mit Liebe und Verrat spricht. Mir hat so gut gefallen, dass ich immer wieder überrascht vom Verlauf war. Oftmals ahnt man doch einen kleinen Plottverlauf. Hier habe ich wirklich garnicht damit gerechnet.
So eine Geschichte, die man immer wieder von neuem beginnen möchte und sich hundert Zeilen markiert. Man kann es kaum erwarten, wie es weitergeht! Und mit dem Teaser zu Band 2, am Ende dieses Buches, fiebert man diesem Release förmlich entgegen.
„„Elix“, sagte die Frau und eine halbe Sekunde später wurde Merryn die Flasche aus den Fingern geschlagen. Aber nicht etwa von einer Hand oder einem Schwert, sondern von so etwas wie einer winzigen Explosion, die Merryns Haut verbrannte und sie aufschreien ließ.“