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DieBüchergasse

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Gerecht ist nur der Tod (ISBN: 9783423262521)

Bewertung zu "Gerecht ist nur der Tod" von Judith Bergmann

Gerecht ist nur der Tod
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Wurde zum Ende hin zäh
Cover des Buches Every Step I Take (ISBN: B0854PHQM5)

Bewertung zu "Every Step I Take" von Belinda Benna

Every Step I Take
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Poetisch!
Poesie pur!

🌺𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽🌺
In Sarahs Leben ist alles perfekt. Ihre luxuriöse Wohnung, die elegante Frisur, die teuren Hosenanzüge und sogar Freund Tom. Außerdem ist sie mit Anfang dreißig bereits kurz davor, Partnerin in der renommiertesten Anwaltskanzlei Wiens zu werden. Alles läuft nach Plan, bis ein unvorhersehbares Ereignis ihre Welt so sehr ins Wanken bringt, dass Sarah daran zu zerbrechen droht.
Nur langsam wird ihr klar, welch hohen Preis sie bisher für ihr vermeintlich perfektes Leben gezahlt hat. Auf einer Reise in die Provence versucht sie Antworten auf die entscheidenden Fragen des Lebens zu finden. Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?


🌺𝓡𝓮𝔃𝓲🌺
„Jetzt schreibe ich selbst Liebesromane, die alles andere als oberflächlich sind.“
So steht es in Belindas Blog. Ich war skeptisch, denn so etwas kann man nur zu leicht behaupten. Doch mit „Every Step I Take“ hat sie mich davon überzeugt, dass Ihre Geschichte weit über das hinausgeht, was man sonst in Liebesromanen zu finden erhofft.


🌺𝓦𝓪𝓼 𝓶𝓪𝓬𝓱𝓽 𝓲𝓱𝓻𝓮𝓷 𝓡𝓸𝓶𝓪𝓷 𝓮𝓲𝓷𝔃𝓲𝓰𝓪𝓻𝓽𝓲𝓰?🌺
Als Leser bekommt man nicht nur Gefühle jeglicher Art zu lesen, man erlebt sie mit. Belinda hat sprachlich einiges zu bieten; ihr Schreibstil ist wunderbar metaphorisch und poetisch. Ich musste mich nicht anstrengen, um mich mitten in der Provence wiederzufinden, ich war es einfach. Ich weinte und lachte mit Sarah, ihre Geschichte ließ mich nicht los. Oft dachte ich über das nach, was ihr geschehen ist und wie sie damit umgeht. Unbewusst wurde ich ein Teil der Geschichte, schaute ihr regelrecht über die Schulter, schrie sie an, wenn ich ihrem Verhalten widersprach und gab ihr Rückendeckung, wenn sie es brauchte. Ich verschmolz mit ihr und fand mich am Ende der Geschichte ein Stück reifer wieder, als ich es am Anfang war. Die Geschichte hat mich vieles gelehrt und ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln konnte.
Ich empfehle das Buch jedem, der eine leichtfüßige, poetisch angehauchte Geschichte zu schätzen weiß, in der die Liebe zwar eine Rolle spielt, aber nicht ausschlaggebend für das Glück der Protagonisten ist.


Cover des Buches Unter der Erde (ISBN: 9783651000780)

Bewertung zu "Unter der Erde" von Stephan Ludwig

Unter der Erde
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Spannend und düster!
Gänsehaut und Nervenkitzel!

Was verbirgt ein ganzes Dorf? – der neue Thriller von Stephan Ludwig, dem Autor der Kult-Bestseller-Reihe »Zorn« Volkow, ein Dorf am Rand eines riesigen Tagebaugebiets. Täglich fressen sich die Bagger näher heran, in einigen Monaten wird das Dorf verschwunden sein. Doch die Bewohner bleiben, »man kümmert sich umeinander«. Das erfährt Elias Haack am eigenen Leib, als er an einem heißen Sommertag nach Volkow kommt. Die Neugier auf seinen Großvater Wilhelm hat ihn in das so malerische wie abgelegene Dorf gebracht. Elias hat Wilhelm seit über dreißig Jahren nicht mehr gesehen, doch das Wiedersehen währt nur kurz. Wilhelm stirbt, und Elias strandet bei der Suche nach seiner Herkunft, die weit in die Vergangenheit reicht, in Volkow. Es führt zwar ein Weg ins Dorf, aber wie es scheint, keiner mehr heraus. Je länger er im Haus seines Großvaters bleibt, desto merkwürdiger kommen ihm die Dorfbewohner vor. Warum harren sie aus, obwohl die Bagger von Tag zu Tag näher rücken? Was haben sie zu verbergen? Und was hat das alles mit Elias zu tun?

Meine Meinung:

Volkow, ein kleines Örtchen am Rande eines Tagebaugebietes mitsamt seiner Bewohner, bietet ein beklemmendes und beinahe gruseliges Setting für die Geschichte. 

Elias ist ein besonderer Charakter und es fiel mir besonders leicht, das Dorf aus seinen Augen zu betrachten. Er hat eine mysteriöse Ausstrahlung, die ihn ziemlich interessant auf mich wirken ließ. Mit ihm zusammen die Wahrheit zu suchen, hat mir gut gefallen.

Die Spannung baut sich sehr langsam auf, aber von jetzt auf gleich zieht sie den Leser mit sich und man kann gar nicht anders, als das Buch zu verschlingen. Der angenehme Schreibstil Ludwigs, der den Ort und die Atmosphäre bildhaft in die Köpfe der Leser pflanzt, begünstigt dies zusätzlich.

Einzig zu bemängeln habe ich, dass an der ein- oder anderen Stelle ein kleiner Logikfehler auftauchte, ich bevorzuge immer runde Geschichten, die in der Realität auch – weitestgehend – so stattgefunden haben könnten. Aber groß fällt dies nicht auf, es mildert den Unterhaltungsgrad keineswegs!

Cover des Buches Echo des Schweigens (ISBN: 9783710900914)

Bewertung zu "Echo des Schweigens" von Markus Thiele

Echo des Schweigens
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Der Klappentext verspricht weniger, als man zu lesen bekommt...
Etwas überladen, aber dennoch lesenswert!

𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽
Recht oder Gerechtigkeit? Ein spannender Roman um einen schockierenden Justizskandal
Strafverteidiger Hannes Jansen steht vor dem brisantesten Fall seiner Karriere: Er vertritt einen Polizisten, der wegen Mordes an einem Asylbewerber angeklagt ist. Seine Kontrahentin ist ausgerechnet die Frau, die er liebt: Rechtsmedizinerin Sophie Tauber, die ein neues rechts- medizinisches Gutachten erstellt hat, das die Unschuld von Jansens Mandant in Frage stellt. Hat dieser Justizskandal die Macht, die Beziehung scheitern zu lassen? Wie viel Wahrheit verträgt die Liebe zweier Menschen, wenn sie sich auf unterschiedlichen Seiten von Recht und Gerechtigkeit wiederfinden?
𝓜𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓜𝓮𝓲𝓷𝓾𝓷𝓰
Für dieses Buch spricht so einiges, zum Beispiel die Tatsache, dass sie teils auf wahren Ereignissen fußt. Fachlich sowie sprachlich wird dem Leser einiges geboten, jedoch wird vollste Konzentration und Aufmerksamkeit gefordert, damit man die Zeitsprünge und Bezüge auch problemlos nachvollziehen kann. Gestört hat mich, dass der Klappentext in die Irre führt. Der eigentliche Prozess nimmt nur einen kleinen Teil des Buches ein, denn eine Geschichte rund um die Vergangenheit zweiter Liebender in der NS-Zeit wird parallel aufgerollt - wieso, wird erst zum Ende hin bewusst. Der Punkt, an dem beide Handlungsstränge miteinander verknüpft werden, sorgt für einen Überraschungsmoment, doch auf den Prozess hat dies überhaupt keinen Einfluss, was ein wenig enttäuscht.
Nichtsdestotrotz eine wirklich interessante Geschichte, die einen interessanten Blickwinkel auf Moral, Recht und Gerechtigkeit bietet.

Cover des Buches Seduction - Begehre mich (ISBN: 9783734103254)

Bewertung zu "Seduction - Begehre mich" von Beth Kery

Seduction - Begehre mich
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Langweilige Erotikgeschichte ohne Tiefe
Langweilige Erotikgeschichte ohne Tiefe

𝓘𝓷𝓱𝓪𝓵𝓽
Prickelnde Begegnungen, sehnsüchtige Blicke, heiße Nächte ...
Im Leben der ehrgeizigen Lin hat außer ihrer Karriere und ihrem Chef Ian, für den sie verborgene Gefühle hegt, nicht viel anderes Platz. Sie ist überzeugt, nie einen anderen Mann lieben zu können. Bis eines Tages Ians unverschämt attraktiver Halbbruder Kam vor ihr steht. Und ihr unmissverständlich klarmacht, dass er sie will. Lins Zurückhaltung scheint seinen Ehrgeiz nur noch mehr zu entfachen, und auch ihr fällt es zunehmend schwer, dem charismatischen Raubein Kam zu widerstehen. Lin muss sich entscheiden: Soll sie der Versuchung nachgeben und zum ersten Mal in ihrem Leben alle Vernunft über Bord werfen?
𝓜𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓜𝓮𝓲𝓷𝓾𝓷𝓰
Leider wurde ich maßlos enttäuscht. So sehr, dass ich es nach gut der Hälfte sogar abgebrochen habe. Ich quälte mich wochenlang durch das Buch, nur, um es jedes Mal nach wenigen Minuten wieder in die Ecke zu legen.
𝓦𝓸𝓻𝓪𝓷 𝓭𝓪𝓼 𝓵𝓪𝓰?
Der Klappentext verspricht eine andere Art von Handlung als die, die man zu lesen bekommt. Ich ging von vielen Emotionen aus, von einer inneren Zerrissenheit der Protagonistin und einer deutlich langsameren Handlungsentwicklung, als die, die ich zu lesen bekam. Leider handelt es sich bei „Seduction“ nur um einen reinen Erotikroman, bei dem Gefühle und ein Bezug zu den Charakteren außen vor bleiben. Dass Lin in ihren Chef verliebt ist, habe ich nicht wirklich herauslesen können. Kam lässt sie sofort in ihr Bett und macht es ihm nicht gerade schwer, um sie zu werben. Stattdessen folgt eine geschmacklose Sexszene nach der anderen: Im Bett, in einem Restaurant, in der Garderobe einer Kunstausstellung… Es wurde zunehmend langweilig und eintönig, ich wartete vergebens auf ein wenig Tiefe. Nach einiger Zeit habe ich es dann aufgegeben. Meinen Geschmack hat es nicht getroffen.

Cover des Buches Wutschrei (ISBN: 9783750426597)

Bewertung zu "Wutschrei" von Andrea Reinhardt

Wutschrei
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein würdiger Abschluss!
Ein würdiger Abschluss!

Inhalt:

"Wenn die Wut nach Rache schreit"

Chicago 2017

Während Alexander Johnson seine Sorge um Natalie auffrisst, verschwindet erneut ein Kind aus dem Cheslock-Kinderkrankenhaus. Die Parallelen erinnern an einen früheren Fall. Doch schnell stellt sich heraus: das FBI-Team hat es mit einem viel schlimmeren Gegner zu tun. Denn der Täter kennt keine Grenzen.

Und er hört erst auf, wenn er hat, was er will.


Meine Meinung:

Den dritten Band rund um das Sonderermittlungsteam habe ich förmlich verschlungen; jede freie Minute, die ich zur Verfügung hatte, habe ich in dieses Buch investiert. Der Fall, den es hier zu lösen gilt, ist eng mit der Haupthandlung verstrickt und sorgt demzufolge für umso mehr Nervenkitzel. Die Brutalität, durch die vorherigen Bände geprägt sind, ist auch hier omnipräsent. Dies ist eins der Charakteristika der Bücher und mit einer der Gründe, warum die Handlung durch und durch von Spannung geprägt ist. Als finaler Band hat es "Wutschrei" mit Bravour gemeistert, die Geschichte abzuschließen. Mich haben nur wenige Punkte der Auflösung bzw. dem Ende gestört. An der ein oder anderen Stelle blieb noch eine kleine Frage offen, eher im Bereich der Nebenhandlung, aber dennoch hätte mich das ein oder andere noch interessiert. Da wirkte das Ende doch recht abrupt und etwas zu schnell abgehakt. Da wäre noch Potenzial für ein paar Seiten mehr gewesen, aber das ist auch meckern auf hohem Nivau!

Cover des Buches Missetaten: Zweiter Fall für Sonderermittlerin Natalie Bennett (ISBN: B07FLFDSY6)

Bewertung zu "Missetaten: Zweiter Fall für Sonderermittlerin Natalie Bennett" von Andrea Reinhardt

Missetaten: Zweiter Fall für Sonderermittlerin Natalie Bennett
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Absolut lesenswert!
Blutig und mitreißend!

Inhalt:

„Wenn du deine Untat geleugnet hast, wirst du keine Gnade erhalten.“


Als FBI- Sonderermittlerin Natalie Bennett noch mit den Folgen des letzten Falles zu kämpfen hat, wird das Team zu einem neuen prekären Fall gerufen.
Eine Leiche im DuPage County. Aufgeschlitzt, ein fehlendes Organ, abgelegt wie ein Stück Vieh. Es dauert nicht lang, bis eine zweite Leiche gefunden wird. Schnell wird klar: Es ist die gleiche Handschrift wie beim ersten Opfer.

Als ein zwölfjähriges Mädchen verschwindet, liefern sich die Ermittler einen Wettlauf mit dem Serienkiller. Denn er mordet in immer kürzeren Abständen- aus einem ganz bestimmten Grund.


Meine Meinung:

Auch Band 2 der Reihe Rund um Natalie Bennett konnte mich beinahe vollends überzeugen. Das Gute an mehrbändigen Geschichten ist ja, dass man nach dem ersten Teil bereits vollends in der Kulisse drin ist und es weder bei den Rahmenbedingungen, noch bei Figurenkonstellationen zu Verständnisproblemen kommen kann. Somit konnte ich mühelos in den zweiten Fall des Sonderermittlungs-Teams einsteigen.

Reinhardt hat das Buch in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt; die Haupthandlung aus der Sicht Alexanders, dem leitenden Ermittler des Falls, die aus der Sicht der Opfer ergänzt wird, durch deren Perspektive man auch einen Eindruck von dem Täter und dessen Handlungsmotiven bekommt. Vervollständigt werden diese Parallelstränge durch eine Erzählung, die der Tat vorangeht; sie setzt im Kindesalter des Täters an und erstreckt sich bis kurz vor seinen Taten. Dies hat mich leider gestört, da es zu viel über den Täter verrät und man eigentlich bereits nach den ersten Kapiteln die Verbindung zwischen den Morden und dem Kind aus der Parallelhandlung ziehen kann. Damit blieb ein großer Pageturner aus, den ich mir immer wünsche. Dennoch gab es einen Wendepunkt, der zwar nichts mit dem Fall an sich zutun hatte, mich aber dennoch schockierte. Das war wirklich gelungen und ich bin froh, dass ich das dritte Buch direkt lesen kann und nicht darauf warten muss!

Die kleine Kritik, die ich vorab äußerte, hat mein Lesevergnügen aber nicht allzu sehr abgemildert. Ich lese zu gern über die detailreichen Ermittlungen und ich habe das Team bereits in mein Herz geschlossen, vor allem mit Alexander und Natalie fieber ich mit, denn ich hoffe, dass die beiden endlich zueinander finden!

Kurzum: Ein wirklich gelungener, mitreißender Thriller, für den man allerdings auch den ersten Teil gelesen haben sollte!

Ich freue mich riesig auf Teil 3 und bin gespannt, welchen spannenden Fall dieser für mich bereithält!

Cover des Buches Teufelseltern (ISBN: 9783743981096)

Bewertung zu "Teufelseltern" von Andrea Reinhardt

Teufelseltern
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Nervenaufreibend und brutal!
Nervenaufreibend und brutal!

Inhalt:

Misshandlung, Folter, gequälte Seelen. Chicago 2016: Zwei Jahre nach einer schweren Lebenskrise kehrt Sonderermittlerin Natalie Bennett zum FBI zurück. Ihr erster Fall, zwei aus einer Klinik entführte Kinder, entwickelt sich zu einer wahrlichen Zerreißprobe. Während der Ermittlungen stoßen die FBI Agenten auf eine Reihe verstorbener Kinder. Die Todesursache ist laut Obduktionsbericht immer die gleiche, die Todesumstände jedoch werfen Fragen auf. Der Druck auf die Ermittler wächst, als die Hauptverdächtige nicht mehr vernehmungsfähig ist. Für Natalie Bennett und ihren Partner Alexander Johnson beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, die Kinder lebend zu finden. Der erste Thriller „Teufelseltern“ um FBI Sonderermittlerin Natalie Bennett führt die Leser in eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die von Wut, über Trauer bis hin zu Fassungslosigkeit reichen.


Meine Meinung: Nervenaufreibend und brutal!

Endlich mal wieder ein Buch, das mich richtig mitgerissen hat! Ich gehe detailliert auf einzelne Aspekte meiner Bewertung ein, da ich sie gerne etwas weiter ausführen möchte.

Die Erzählperspektive

Einige fragen sich wahrscheinlich: Warum ist die Erzählperspektive so wichtig? In dieser Geschichte wurde mir wieder einmal bewusst, dass die Erzählperspektive einiges mit der Geschichte machen kann: Je nachdem, wie gut sie gewählt ist, macht sie die Geschichte greifbarer und authentisch. In „Teufelseltern“ bedient sich Andrea Reinhardt an einem auktorialen Erzähler, der nicht selten bei Thrillern oder sonstigen Genres auftaucht. Besonders jedoch fand ich, dass der Erzähler die Perspektiven nicht von Kapitel zu Kapitel wechselte, sondern dies auch innerhalb einer Szene machte. Man bekommt somit als Leser die Gefühle und Gedanken aller Personen, die in der aktuellen Situation präsent sind, geballt mit, sodass ein Rundumblick entsteht, den ich in der Form noch nie bei einem Buch hatte. Abgesehen von wenigen Stellen, an denen ich etwas durcheinanderkam, weil ich nicht wusste, welche Person gerade eine aktuelle Beobachtung macht, fand ich dies wirklich bereichernd für den Fall. Ich hatte zunächst Sorge, da auch die Gedanken und Gefühle der Verdächtigen offengelegt wurden. Ich befürchtete, dass dies zu viel verraten würde und man als Leser somit zu schnell Verdächtige ausschließen oder eingrenzen kann. Dem war aber nicht so, denn die Autorin schaffte es, Informationen, die dem Leser zu viel verraten würden, vorzuenthalten, ohne, dass es mir auffiel. Mir gefiel der (für mich) neue Umgang mit dieser Erzählperspektive!

Die Handlung

Der Spannungsbogen war genau so vorhanden, wie ich ihn von einem guten Thriller erwarte; man wird mit dem Thema konfrontiert und von da an steigt die Spannung mehr oder weniger konstant an. Sie war also immer präsent und ließ an keiner Stelle nach – im Gegenteil!

Für mich war sowohl die Figurenkonstellation sowie der generelle Handlungsaufbau genau richtig: relativ unkompliziert und authentisch, was definitiv nicht bedeutet, dass es deshalb anspruchslos war. Hier wurde mal auf zwei parallele Erzählstränge verzichtet, was ich nur gutheißen kann. Zu viele Thriller bedienen sich mittlerweile an zwei parallellaufenden Handlungen, was ich zwar an vielen Büchern nicht schlecht finde, jedoch muss derjenige Autor auch das richtige Feingefühl dafür besitzen, was leider in vielen Fällen nicht so ist. Der Verzicht auf die Sicht der/des Täter/s war erfrischend und hat die Gesamthandlung nicht minder spannend gemacht.

Einzig gestört hat mich, dass kein allzu großer Pageturner auf mich zukam. Man kann schnell erahnen, wer der/die Täter ist/sind, das fand ich ein wenig schade. Dennoch hatte die Handlung zum Ende hin weitere kleine Auflösungen parat, die schlussendlich einen ganzen Schuh daraus machten. Außerdem hat dies tatsächlich keinen erheblichen Einfluss auf den Spannungsbogen gemacht, sodass ich dies auch nicht weiter tragisch finde.

Die Charaktere

In Kriminalromanen wie diesem ist es mir ungemein wichtig, dass man als Leser einen Bezug zu dem Hauptermittler herstellen kann; bei Natalie Bennett war dies überhaupt kein Problem! Sie ist eine vom Leben gezeichnete Frau, die sich zurück ins Leben kämpft und immer wieder unglaubliche Stärke beweist. Ich habe ihre Handlungen und Gefühle immer hundertprozentig bejahen können, ich konnte mich leicht in ihre Lage versetzen und das fühlen, was sie fühlte. Das liegt zum einen an dem detailreichen und ausdrucksstarken Schreibstil, mit dem Andrea Reinhardt beschenkt ist, aber auch an der starken Emotionalität der Geschichte.

Thematik

Diese starke Emotionalität ist zwingend mit der Thematik verknüpft, die mit dem Fall aufgegriffen wird: Kindesmisshandlungen. Eins der schrecklichsten Dinge, die sich ein Mensch nur vorstellen kann. Mit dieser wirklich sensiblen Thematik ist die Autorin unglaublich feinfühlig umgegangen, denn sie mutet dem Leser genau so viel zu, wie er verkraften kann. Das heißt aber nicht, dass das Buch die rosarote Brille auf das Thema setzte, im Gegenteil: Die Brutalität und der Schrecken waren da, an manchen Stellen sogar in aller Härte. Ich konnte nicht anders, als an vielen Stellen einmal durchzuatmen, bevor ich weiterlas. Aber es zeigt eine realistische und teils grausame Welt, die leider so existiert, deshalb finde ich es gut, dass dem Leser all die Emotionen entlockt werden, die in solch einer Tragik mitschwingen.


Zusammenfassung

Ich ziehe meinen Hut vor dem ersten Fall der Sonderermittlerin Natalie Bennett! Eine großartige Geschichte, bei der ich nur sehr wenig zu kritisieren habe. Ich empfehle das Buch jedem, der Kriminalromane schätzt und starke Nerven hat, denn die Handlung geht unter die Haut!

4,5 Sterne von mir!


Cover des Buches Was perfekt war (ISBN: 9783423230018)

Bewertung zu "Was perfekt war" von Colleen Hoover

Was perfekt war
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Das ist kein Liebesroman, sondern Poesie!
Poesie

Inhalt:

Quinn und Graham lernen sich unter mehr als unglücklichen Umständen kennen und verlieben sich unsterblich ineinander. Kaum ein Jahr später sind sie glücklich miteinander verheiratet… Happily ever after?

Acht Jahre danach: Jemanden zu lieben, heißt nicht unbedingt, mit ihm glücklich zu sein. Das erkennt und erleidet Quinn Tag für Tag, denn obwohl sie und Graham sich weiterhin innigst lieben, gibt es ein Problem, das ihre Beziehung zu zerfressen droht …

„Ich finde keine andere Erklärung dafür, dass du und ich auf demselben Planeten geboren wurden, derselben Spezies angehören, im selben Jahrhundert leben, im selben Land, demselben Bundesstaat, derselben Stadt und dann auch noch aus demselben Grund in demselben Hausflur vor derselben Tür aufeinandertreffen. Wenn Gott nicht an mich glauben würde, hieße das, dass unsere Begegnung bloß ein Zufall wäre. Mir das vorzustellen, fällt mir allerdings noch viel schwerer, als daran zu glauben, dass eine höhere Macht das alles genau so arrangiert hat.“


Meine Meinung:

Dieses Buch ist kein Liebesroman, es ist pure Poesie.

Ich gehöre schon seit langer Zeit zu Colleen Hoovers Fangemeinde, doch jedes neue Buch haut mich noch ein bisschen mehr von den Socken. Die Geschichte von Quinn und Graham ist perfekt unperfekt, realistisch und einnehmend. Sie ist traurig, sie ist lustig und einfach durchgehend schön. Nur wenige Autoren schaffen es, mich mit ihren Werken zu Tränen zu rühren, bei Hoover setzen die Wasserspiele schon nach wenigen Minuten ein. Ihr Schreibstil ist unglaublich echt und geht unter die Haut. Keine Spur von Kitsch und Übertreibung, das Buch greift mitten ins Leben und schafft es dennoch, den Leser mit Thematiken zu berühren, die normalerweise als unangenehm oder „zu traurig“ empfunden werden, zumindest ist es bei mir so. Der Roman hat mir mehrfach Tränen in die Augen getrieben, mich aber immer wieder mit Weisheiten und einer wunderschönen Liebesgeschichte getröstet.

Besonders schön finde ich, dass die Geschichte auch eine belehrende Seite hat. Im Laufe der Handlung stellt sich der Leser unbewusst selbst die Frage, wie er mit diesem Schmerz umgehen würde, was seine Prioritäten sind und was man selbst in so einer Situation tun könnte, um aus schlechten Zeiten stärker wieder herauszukommen. Es werden sicher auch viele Frauen dieses Buch lesen, die ähnliches durchmachen mussten oder aktuell müssen. Ich glaube, dass dieses Buch ein wunderbarer Trost ist und Mut macht. Vor allem gibt es Kraft und führt einem vor Augen, dass eine starke Liebe auch die Hurrikan-fünf-Momente übersteht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe gelacht, ich habe geweint, ich habe geschmunzelt und viel mitgenommen. Jedes Colleen Hoover Buch gibt mir ein Stückchen Weisheit mit, für das ich sankbar bin. Auch dieses Buch möchte ich nicht missen.

Ich empfehle diese wunderschöne Geschichte jedem, der realitätsnahe und kitschfreie Liebesromane schätzt und sich gerne vollkommen einnehmen lässt.

Cover des Buches Dunkler Hass (ISBN: 9783404180844)

Bewertung zu "Dunkler Hass" von Matthias Bürgel

Dunkler Hass
DieBüchergassevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Auf jeden Fall lesenswert!
Spannende Lesestunden

Inhalt:

Matthias Bürgel lehrt seine Leser mit dem Psychothriller „Imago. Dunkler Hass“ den Hass in all seinen Facetten.
Am Bodensee sorgt eine Reihe von Serienmorden für Kopfzerbrechen bei den zuständigen Behörden: Der Täter verschleppt Frauen und tötet sie, nachdem er sie narkotisiert verstümmelt hat. Die Leichen häufen sich und der leitende Ermittler, Marius Bannert, sieht sich gezwungen, den an einen Rollstuhl gefesselten Fallanalytiker, Falk Hagedorn, um seine Mithilfe zu bitten. Doch im Laufe der Ermittlungen verschwindet auch Hagedorns Tochter und der Fall wird persönlich…


Meine Meinung:

Der Thriller glänzt durch seine medizinische- und ermittlungstechnische Genauigkeit, die dem Beruf des Autors zugeschrieben ist. Als Kriminalhauptkommissar fällt es Matthias Bürgel offensichtlich nicht schwer, mithilfe seiner detailgetreuen Darstellung der Ermittlungen dem Leser das Geschehen zu visualisieren. Ebenfalls grandios dargestellt ist die Psyche des Täters, in dessen Vorgeschichte der Leser zwischendrin schlüpfen darf. Somit ist der Fall nicht nur linear aus einer Sicht erzählt, sondern bietet die Möglichkeit, den Fall in einem „Rundumblick“ zu betrachten. Die kaputte Seele des Täters und seine Motive für die Tat sind immerhin die Ursache für die Ermittlungen und werden leider in den meisten Thrillern außen vor gelassen, was ich persönlich sehr schade finde. Hier hingegen war es spannend zwischen der Sicht der Ermittler und der des Täters zu wechseln, da es den Fall realitätsnaher macht.
Jedoch sind die vorher genannten Perspektiven nicht die einzigen, die Bürgel in seinem Buch mit einbezieht. Das Buch erzählt aus der Sicht des Täters, sowohl in der Vergangenheit als auch im gegenwärtigen Fall, der Ermittler Bannert und Hagedorn, eines der Opfer, Hagedorns Tochter, zwischendrin ein Pfleger… Die kurz gehaltenen Kapitel lösen sich immer mit anderen Perspektiven ab und mir fiel es zunehmend schwer, die Charaktere auseinander zu halten. Es bedarf immer einiger Zeilen des Kapitels, bis ich wusste, aus welcher Sicht gerade geschrieben wird und sobald ich inhaltlich drin war, hörte das Kapitel auch wieder auf. Das war leider etwas störend für den Lesefluss, obwohl die Idee dahinter nicht schlecht ist. Die Opfer, der Täter, die Ermittler, alle drei Komponenten machen schlussendlich einen Fall aus und sie alle sollten gehört werden. Jedoch sollten die drei Perspektiven auch die einzigen bleiben, damit es nicht zu viel wird und man sollte eine Möglichkeit finden, mit der es dem Leser leichtfällt, diese ohne Schwierigkeiten voneinander zu trennen und der gesamten Handlung noch folgen zu können. Ich denke, dass schon mit längeren Kapiteln ein leichterer Lesefluss entstanden wäre.
Die Handlung ist sehr spannend geschrieben und lässt Raum für eigene Theorien, Schockmomente sind garantiert. Zum Ende lässt sich nur sagen, dass meine Erwartungen übertroffen wurden. Die letzte Szene kam unerwartet und wühlt den Leser noch einmal auf, weil es, trotz des abgeschlossenen Falls, noch einmal eine erschreckende Wendung parat hat.

Ich kann den Thriller jedem wärmstens empfehlen, der sich im Thriller Genre heimelig fühlt.

Über mich

www.diebuechergasse.com 22•Studentin•Instagram: DieBüchergasse• 📚
  • weiblich
  • 13.11.1997

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