In der Zukunft wird die Lebenserwartung auf rund 200 Jahre gestiegen sein. Nach einem besonders heftigen Krieg werden alle Menschen im Alter zwischen 20 bis 60 Jahren ausgelöscht. Übrig bleiben reiche Alte und mittellose Kinder und Jugendliche. Die Alten, Enders genannt, regieren die Welt und die jungen Menschen, Starters genannt, müssen gucken wie sie über die Runden kommen. Starters mit reichen Großeltern können dort unbeschadet unterkommen, andere leben auf der Straße, werden in Heime abgeschoben und leisten Zwangsarbeit.
Die sechzehnjährige Callie lebt in dieser Welt. Sie braucht Geld um sich und ihren kleinen Bruder vor dem Hungertod zu bewahren. Sie würde alles für das so überlebenswichtige Geld tun, auch ihren Körper an die Body Bank verkaufen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Enders größtmöglichen Komfort zu bieten. Das Institut bietet den Alten an, junge Körper zu mieten, damit die Enders all das erleben können, was ihnen durch ihre gebrechlichen, altersschwachen Körper verwehrt ist. Callies dritte Buchung läuft schief. Statt tief und fest zu schlafen, erwacht sie in ihrem Körper und findet sich in großen Mengen Gold und in Gesellschaft einer wunderschönen Villa wieder. Es scheint ein Fehler unterlaufen zu sein und nun kann sie im Luxus schwelgen. Doch der plötzliche Reichtum hat einen hohen Preis, denn viel zu spät erst bemerkt sie, wofür die Mieterin Callies Körper wirklich haben wollte…
Persönliche Meinung:
Mit dem Thema Generationenkampf greift die Autorin ein überaus außergewöhnliches und vielleicht realistisches Thema auf, dass bisher in Jugendbüchern kaum eine Rolle spielt. Ich konnte mich in die Geschichte von Lissa Price gut rein fühlen, da sich die Problematik der Geschichte teilweise in der heutigen Welt wiederspiegeln kann. Es gibt Konflikte zwischen Älteren und Jüngeren und so kam mir die Geschichte vor, als könnte sie wirklich einmal passieren.
Auch die Gesellschaft an sich war sehr interessant zu beobachten, denn die Enders interessieren sich nicht für Jugendliche, wenn sie nicht gerade zu ihrer eigenen Familie gehören. Ethik und Moral wurden vor langer Zeit an den Nagel gehängt und Geldsucht regiert die Welt. Das persönliche Wohlbefinden ist das, was die Menschen interessiert, das soziale Miteinander ist eher nebensächlich. Mir sind besonders die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen aufgefallen. Da sind zum einen die Starters, die von den Kämpfen gegen den erbarmungslosen Tod gezeichnet sind, nicht wirklich bedacht auf ihre Wortwahl und immer auf der Flucht vor den Marshals, die sie in Heime stecken wollen. Auf der anderen Seite stehen die von luxusverwöhnten Enders, die nicht einmal selber merken, wie überheblich sie sind und mit welcher krankhaften Sucht sie das Neuste, Beste und Tollste, das auf dem Markt vorhanden ist, haben wollen.
Sowohl das Cover als auch der Schreibstil sind steril, klar und schnörkellos. Ich bin der Meinung, dass es genau das ist, was dieses Buch ausmacht und die Message dahinter verdeutlicht. Die möchte ich euch hier natürlich nicht sofort verraten. Also empfehle ich euch: Lest dieses Buch und denkt darüber nach!
Auf den ersten Blick klingt das Buch perfekt, oder? Leider ist es das nicht ganz. Etwas störend waren die Charaktere. Callie ist nicht ganz so schön ausgearbeitet wie man sich das von einem ordentlichen Hauptcharakter wünscht und leider auch nicht halb so tiefgründig wie man es gern hätte. Die anderen Protagonisten sind meistens ganz okay aber teilweise ist es irritierend, wie schnell sich die Meinung verschiedenster Personen ändert. Wenn zum Beispiel ein Gespräch stattfindet und einer der daran teilnehmenden Personen eine ganz klare Stellung bezieht, könnte es sein, dass er seine Meinung innerhalb des Gespräches oder einige Seiten später, diese ins komplette Gegenteil verkehrt. Das lässt die Personen etwas sprunghaft wirken und man hat das Gefühl, dass die Autorin die Meinungen der Charaktere so schreibt und wieder umschreibt, wie es gerade in Callies Weiterentwicklung passen soll.
Obwohl das schon ein wirklich großes Manko ist, muss ich sagen, dass ich die Personen auch nicht so schlimm fand und dass wenn man sich erst einmal an Callie gewöhnt hat, auch gut mit ihr zurechtkommt.
Spannung war etwas, was dem Buch weiß Gott nicht gefehlt hat. Es hatte Passagen die durch aus vorhersehbar waren, dann aber wieder welche mit denen man absolut nicht gerechnet hatte und dann kamen die Stellen an denen man wirklich nur die Luft angehalten hat und ohne Rücksicht auf Verluste weiter lesen musste.
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