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Die_Schnurrbliothek

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Nachtfluch (ISBN: B07DGL8MQ8)

Bewertung zu "Nachtfluch" von Angela Wheeler

Nachtfluch
Die_Schnurrbliothekvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Düsteres Debüt mit dichter Atmosphäre, aber auch einigen Schwächen
Brichst du den Fluch oder bricht er dich?

Angela Wheeler hat mit ihrem Debüt „Nachtfluch“ eine düstere, brutale Welt geschaffen, die mich sofort in ihren Bann zog. Das finstere Reich, in das der Leser hier entführt wird, ist in seinen Grundzügen super durchdacht und einzigartig – und es versprach, brutal zu werden! Ob die Autorin ihre Versprechen durchweg halten konnte, was „Nachtfluch“ für mich so einzigartig macht und wo in meinen Augen die Schwächen des Buches liegen – das verrate ich euch gleich. Mein Tipp bei der Lektüre: Zündet euch ein Licht an, ihr werdet es brauchen.


~
Cover ~

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte: Perlweiße Lichtpartikel durchbrechen die nachtblaue Dunkelheit und umgeben eine weibliche Gestalt. An ihrer Kleidung – Overall und Kapuzenjacke – sowie dem Medaillon um ihren Hals erkennt man, dass es sich um die Protagonistin des Buches handelt – das weiß man aber natürlich erst, wenn man die Geschichte gelesen hat. Ebenso, was es mit den drei schattenhaften Wölfen auf sich hat, die sich um die junge Frau scharen. Alles in in allem ein gelungenes Cover mit perfektem Bezug zum Inhalt.


~
Darum geht's ~

Das Buch beginnt mit einer Beerdigung – und dieser trostlose, emotionale Einstieg setzt das Setting für die gesamte Geschichte. Letztere dreht sich um Leya, die glaubt, für den Tod ihres Vater verantwortlich zu sein. Denn sie – als Fahrerin des Autos – überlebte den Unfall, der ihren Vater aus dem Leben riss. Fortan muss sie sich mit eigenen Schuldgefühlen, ihrer tiefen Trauer und den Schuldzuweisungen durch ihre Großmutter auseinandersetzen. Als kurz nach der Beerdigung auch noch ihr Zuhause durch einen Brand zerstört wird und ihr Bruder Aron in den Flammen umkommt, scheint Leya endgültig in Verzweiflung zu versinken. Doch ein mysteriöser Fremder namens Thala erscheint kurz darauf und eröffnet ihr, dass Aron noch lebt. Alles, was Leya tun muss, ist ihm zu folgen – in ein finsteres Reich, das sich von Hass nährt und in dem Folter, Erniedrigung und Tod auf der Tagesordnung stehen.

Dort angekommen trifft Leya nicht nur auf andere Jugendliche, die in das Reich entführt wurden, sondern muss sich auch mit den sadistischen Nachtkindern und deren König auseinander setzen. Letzterer übt eine starke Anziehungskraft auf sie aus, doch Leya merkt schnell: Wenn sie ihren Bruder jemals wieder lebend sehen will, muss sie den König töten. Was folgt, ist eine Reise, an deren Ende Leya sich entscheiden muss: Welchem Gefühl gibt sie nach – dem Hass, der jeden Tag stärker in ihr brodelt, oder der Liebe in ihrem Herzen?

Die Geschichte lebt meiner Meinung nach von ihrer durchweg düsteren, bedrohlichen Stimmung. Das Reich, in dem Leya sich wiederfindet, ist hart und grausam – was nicht zuletzt an den Nachtkindern liegt, für die sadistische Spielchen ein netter Zeitvertreib sind. Das erste Drittel des Buches las ich in einem Rutsch weg, denn alles war so anders
als die typische Oh-sooo-düster-Fantasy von der Stange. Es war originell und verdammt atmosphärisch. Der Mittelteil konnte diese Erwartungen nicht ganz so gut halten, dafür gab es zu wenig Spannungsknoten. Vieles zog sich sehr in die Länge, Leya fand sich in immer wiederholenden Emotionen wieder, aus denen sie nie ausbrach. Erst gegen Ende nahm die Story wieder an Fahrt auf.


~
Figuren ~

Mit Leya bin ich nicht wirklich warm geworden. Sie bleibt recht blass. Sowohl für ihren inneren Zwiespalt (Dunkelheit vs. Licht, Hass vs. Liebe) als auch für ihre Out-of-Nowhere-Liebe zu Kilian, dem König, liefert die Autorin zwar im Verlauf des Buches eine Antwort, doch das reichte mir nicht. Leya und Kilian hatten in meinen Augen null Chemie, ihre Anziehung beruhte rein auf Körperlichkeit. Kilian selbst war sogar noch schwächer ausgearbeitet. Er machte zwar auf den ersten Blick den Eindruck eines Typen mit Ecken und Kanten, erwies sich aber immer mehr als perfekter, runder Stein ohne Fehler. 

Positiv im Gedächtnis blieb mir einzig Thala: Er war überzeugend in seiner Rolle, konsequent und nachvollziehbar. Charmant und manipulativ durch und durch. Der Rest vom Cast – dazu zählen die Nachtkinder sowie einige Nebencharaktere – verschwanden leider ganz zwischen den Seiten. Sie erfüllten ihre Rollen, die insbesondere in einem Fall im Dreschen von Kalendersprüchen und Zitaten bestand, mehr jedoch nicht. Zwischenmenschliche Beziehungen waren im Ansatz gut skizziert, wurden aber nicht weiter vertieft – so verpuffte auch die Möglichkeit, Leyas Persönlichkeit dem Leser etwas dreidimensionaler näher zu bringen.


~
Sprache & Stil ~

Hier und da war der Schreibstil etwas holprig, aber für ein Debüt wirklich solide. Die durchweg beklemmende Stimmung konnte die Autorin durch ihre Wortwahl und ihre Beschreibungen sehr eindrucksvoll rüberbringen.


~
Gesamteindruck ~

Die Idee hinter „Nachtfluch“ ist wirklich der Hammer – die Umsetzung haperte jedoch hier und da, vor allem im Figurenbereich. Die Story hätte viel gewonnen, wenn Leya und Kilian nicht so eindimensional gewesen wären. Das schmälerte die Emotionalität des Ganzen, besonders ab dem zweiten Drittel der Geschichte. Auch schien mir das Ende recht konstruiert und viele Fragen – auch logischer Natur – blieben bei mir offen. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch gut gefallen, besonders die Idee und die düstere Atmosphäre haben mich nachhaltig beeindruckt. Ein solides Debüt mit wichtiger Message – und bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin.

Cover des Buches Keine Helden - Piraten des Mahlstroms (ISBN: 9783958692961)

Bewertung zu "Keine Helden - Piraten des Mahlstroms" von Nils Krebber

Keine Helden - Piraten des Mahlstroms
Die_Schnurrbliothekvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Eine unkonventionelle Crew, spannende Abenteuer auf hoher See oder kurzum: Ein durch und durch gelungenes Debüt!
Holla, Anker lichten!

Ich durfte den Debütroman Keine Helden – Piraten des Mahlstroms von Nils Krebber im Rahmen einer Leserunde genießen. Piratenabenteuer gibt es für meinen Geschmack viel zu wenige da draußen, genau wie originelle Figuren. Logisch also, dass ich nach der Lektüre des Klappentextes sofort Feuer und Flamme für Keine Helden war. Wenn auch ihr vor lauter Drachen und Elfen die Buddel Rum aufm Tisch nicht mehr seht und euch die üblichen Fantasy-Settings anöden, ist die Geschichte rund um die Crew der Wellenreiter vielleicht genau das richtige für euch!


~ Cover ~

Das Cover passt zum Inhalt wie der Tintenfischsaugnapf auf den … okay, lassen wir das. Ich habe nichts zu meckern, außer: Wenn ich einen riesigen, Schiffe verschlingenden Kraken auf dem Cover sehe, dann erwarte ich im Buch ebenfalls einen riesigen, Schiffe verschlingenden Kraken. Nein, ich bestehe sogar darauf (Hallo? Kraken sind mega cool!) Aber: Der Kraken bekam keinen Storyauftritt, leider :( Vielleicht ja in einem anderen Abenteuer der Wellenreiter-Crew?!


~ Darum geht's ~

Eberhart Brettschneider und seine Partnerin Aurelia halten sich nicht nur für ziemlich ausgebufft, sie sind es auch. In ihrer Heimatstadt drehen sie ein krummes Ding nach dem anderen – wobei sowohl Eberhart als auch Aurelia ihre jeweils eigenen Gründe dafür haben. Einen tut sie jedoch die Aussicht auf Reichtum, den sie sich wiederum von ihrem bis dato größten Coup versprechen. Doch schnell müssen die beiden merken, dass sie sich mit den falschen Kräften angelegt haben. Mir nichts, dir nichts werden sie in eine abenteuerliche Suche nach einem alten Piratenschatz verwickelt, müssen raubeinigen Gesellen und uralter Magie die Stirn bieten und gar die Tiefen des Mahlstroms herausfordern. Auf ihrem Weg treffen sie Verbündete – sowohl richtige, als auch falsche –, müssen Opfer bringen und wachsen über sich selbst hinaus.

Der Handlungsaufbau orientiert sich am klassischen Quest-Plot: Eine Heldentruppe muss rekrutiert, magische Gegenstände müssen gefunden und Prüfungen bestanden werden, bevor man am Ende dem Obermotz entgegentritt. Eine Wendung vollzieht sich etwa zur Mitte des Buches hin und die Helden sind gezwungen, mit 'personellen Veränderungen' klarzukommen. Bei mir löste dieser Einschnitt nicht ganz die Wirkung aus, die er womöglich sollte – dafür fehlte mir zu diesem Zeitpunkt die nötige Bindung zu den entsprechenden Figuren.


~ Die Figuren ~

Tja, was soll ich sagen: Das neue Jahr hat noch nicht mal richtig begonnen und ich habe schon eine Lieblings-Buchfigur für 2019 :) Eberhart Brettschneider, der Protagonist des Buches, ist ein toller Kerl: Ein Schlitzohr, Geschäftsmann, Gauner – aber mit einer Zunge aus Gold und dem Herzen am richtigen Fleck. Dass er äußerlich weder einen Schönheitspreis gewinnt, noch der heterosexuellen Norm entspricht ist ein nettes Detail, aber für mich nicht wirklich ausschlaggebend. Ich will die Figuren auf ihrem Weg begleiten und in Interaktion mit der Welt sehen und sie auf diese Weise kennenlernen – das ist dem Autor bei Eberhart wirklich super gelungen!

Die quasi 'Neben'-Protagonistin, Aurelia, ist ein wahrlich ausgefuchstes Weibsbild. Sicher, sie ist sympathisch mit ihrem frechen Mundwerk, aber mir war sie dann doch zu perfekt und ihre Entwicklung aufgrund eines Twists zur Handlungsmitte sehr schnell und erzwungen. Bei ihr hätte ich mir mehr 'show' und weniger 'tell' gewünscht – und die ein oder andere menschliche Schwäche.

Die Nebenfiguren blieben brav in ihren Rollen, konnten dort aber größtenteils überzeugen. Manche Klischees werden gebrochen, andere mit Inbrunst bedient, und so manches Mal hätte ich mir mehr Charaktertiefe gewünscht. Aber das ist für mich letztlich ein gutes Zeichen: Wenn ich mehr über die Figuren wissen möchte, hat mich die Welt definitiv gepackt ;)


~ Sprache & Stil ~

Das Buch war wirklich angenehm zu lesen. Sprache und Tonalität waren den Figuren und dem Setting angemessen; dadurch war alles sehr harmonisch und atmosphärisch. Die Beschreibungen der Schauplätze empfand ich als genau richtig – knackig genug, damit ich ein Bild vor Augen hatte, aber nicht so lang, dass es sich in Details verliert. Anders verhielt es sich mit der Beschreibung der Figuren: Hier war es mir an mancher Stelle etwas 'too much'. Sicher möchte ich wissen, wie die Figuren – insbesondere die Protagonisten – aussehen, aber das Kleid der Gräfin und jedes Fitzelchen ihrer Garderobe interessiert mich dann doch eher weniger.


~ Gesamteindruck ~

Alles in allem konnte mich Keine Helden überzeugen. Für ein Debüt liefert der Autor hier wirklich mehr als solide ab. Die Abenteuer von Eberhart und Co. waren kurzweilig, spannend und unterhaltsam; dabei herrschte immer die richtige Balance zwischen Action, Humor, Dramatik und Emotionen. Abzüge gibt es nur für das ein oder andere ausgelutschte Klischee, fehlende Charaktertiefe bei der ein oder anderen Figur und ein paar Handlungsknoten, mit denen ich nicht ganz d'accord ging. Nichtsdestotrotz: Wer mal wieder Lust hat, in See zu stechen – wohlgemerkt, ohne dabei nass zu werden und mit einer Handvoll sympathischer, teils origineller Anti-Helden im Schlepptau – der ist mit Keine Helden von Nils Krebber bestens bedient. Ich habe jedenfalls große Lust auf eine Fortsetzung und werde definitiv wieder auf der Wellenreiter anheuern!

Cover des Buches Die Katze (ISBN: 9783869151564)

Bewertung zu "Die Katze" von Colette

Die Katze
Die_Schnurrbliothekvor 5 Jahren
Cover des Buches Sternenstolz (ISBN: 9783947550166)

Bewertung zu "Sternenstolz" von Mandy Gleeson

Sternenstolz
Die_Schnurrbliothekvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Die epische Reise geht weiter! Sternenstolz bietet - genau wie der Vorgänger Königszorn - spannende High-Fantasy der Extraklasse.
Eine Reise ins Herz der Sünde

Nachdem ich Königszorn und die epische Reise von Astor und Co. durch eine stimmige Fantasywelt sehr genossen habe, musste ich natürlich auch den zweiten Band Sternenstolz lesen – und wurde nicht enttäuscht! Mandy Gleeson übertrifft sich meiner Meinung nach noch einmal selbst und schafft High-Fantasy vom Feinsten.


~ Cover ~

Das Cover kommt dieses Mal in einem schönen, kühlen Dunkelblau daher. Neben dem altbekannten Glossar aller wichtigen Namen im Innenteil ist diesmal auch eine Karte Elyriens mit dabei. Das hat mir besonders gut gefallen und ich habe oft auf die Karte zurückgegriffen, um die Reiseroute der Gruppe zurückzuverfolgen.


~ Darum geht's ~

Nach den dramatischen Ereignissen von Königszorn und einer unheilschwangeren Vision müssen die Gefährten aufbrechen, um die drei Sünden Elyriens wiedergutzumachen, damit das prophezeite Unheil abgewendet werden kann. Dabei durchstreifen sie knochentrockene Wüsten, stinkende Dschungel und eine hassgetränkte Insel. Die Bedrohung ist allgegenwärtig und die Helden werden harten Prüfungen unterzogen – eben ganz so, wie man es von einem klassichen Quest-Plot erwartet. Im Gegensatz zum ersten Band gibt es noch mehr Kampf-Sequenzen: Astor und Co. stolpern quasi von einem Scharmützel ins andere. Mich persönlich stört das nicht, da die Autorin wirklich ein Händchen für Action hat. Im letzten Abschnitt des Buches steht dann abermals eine epische, gewaltige Endsequenz, die es wirklich in sich hat!


~ Die Figuren ~

In meiner Rezension zu Königszorn habe ich die Charaktere bereits detailliert beschrieben. In Sternenstolz entwickeln sich manche von ihnen auf spannende Art und Weise weiter, andere wiederum hätten meiner Meinung nach mehr Potential gehabt :)

So wird beispielsweise Nyl-Arbanjos Geheimnis betreffend seiner mysteriösen Trauwanderungen gelüftet, doch es spielt scheinbar keine Rolle für den Fortgang der Handlung und wird nicht noch einmal erwähnt. Das Warum, Wieso, Weshalb gerät in den Hintergrund, was ich sehr schade fand.

Bei Sayde ist es hingegen so, dass sie zwar mit einem Schicksalschlag nach dem anderen konfrontiert wird, aber natürlich prallt alle Schlechtigkeit an ihrer strahlenden Heiligkeit ab. Nur ganz kurz, auf der Insel des Hasses, hat sie einen schwachen Moment und man erhascht auch mal einen Makel bei ihr. Doch das währt nicht lange. Sie ist am Ende des Buches genauso gut und rein, wie sie es am Anfang war.

Meranen wiederum wächst gegen Ende der Handlung über sich hinaus, genau wie Chai und seine Nemesis. Diese Entwicklungen fand ich sehr gelungen. Und Astor gehört sowieso zu meinen Lieblingen <3


~ Sprache & Stil ~

Mandy Gleeson liefert gewohnte, hohe Qualität im auktorialen Erzählstil. Bildgewaltig, aber auch mit dem richtigen Händchen für Sensibilität in den emotionalen Szenen. Kitschig wird es nie, nicht mal bei Sayde, und dafür gibt’s ein dickes Plus von mir!


~ Gesamteindruck ~

Nach Königszorn hatte ich hohe Erwartungen und sie wurden vollends erfüllt. Sternenstolz ist epische, actionreiche High-Fantasy, die ein authentisches Bild von ihren Helden zeichnet. Ein bisschen mehr Charakterentwicklung – vielleicht auf Kosten der ein oder anderen Kampf-Szene – wäre schön gewesen. Aber es ist eben auch ein Merkmal des klassischen Quest-Plots, dass die Quest im Vordergrund steht und weniger die Figuren. Vor diesem Hintergrund hat es Mandy Gleeson trotzdem geschafft, die Figuren noch lebendiger werden zu lassen als im ersten Band. Die Gruppe um Astor und Co. ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich warte schon gespannt auf den nächsten Band, der hoffentlich noch kommen wird!

Cover des Buches SCHNITTERGARN (ISBN: 9783945230343)

Bewertung zu "SCHNITTERGARN" von Marc Hamacher

SCHNITTERGARN
Die_Schnurrbliothekvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Diese Anthologie liefert den Beweis: Der Tod ist eben auch nur ein Mensch!
Klappe zu, Affe tot!

22 Autoren, 22 Geschichten, eine Hauptfigur: Der Tod.

Ja, genau der. Der mit Kapuze, Sense und Knochengrinsen. Der, dem man im normalen Leben tunlichst aus dem Weg gehen möchte. Der, der sich noch an jeder Katze neunmal die Zähne ausgebissen hat. Doch was macht dieser modische Kuttenträger, wenn er mal keine notgeilen Teenager in amerikanischen Horrorfilmen auf kuriose Art und Weise abnibbeln lässt? Und was passiert eigentlich danach, gesetzt dem Fall, man gibt selbst den Löffel ab? Die Anthologie „Schnittergarn“, erschienen im Leseratten Verlag, liefert ausführliche – und überaus unterhaltsame – Antworten auf diese Fragen.

~ Cover ~

Zugegeben, das Cover ist nicht ganz mein Fall. Verspieltheit und knochiger Witz passen jedoch zu Genre und Thema. Und Menschen, die der Meinung sind, dass nur ein totes Einhorn ein gutes Einhorn ist, werden es bestimmt lieben! Mir persönlich ist es etwas too much, zu bunt, zu verspielt für den ehrwürdigen Gevatter Tod … wobei diese Einstellung nach der Lektüre schon etwas ins Wanken geriet :D


~ Inhalt ~

Mit viel schwarzem Humor widmen sich die 22 Autoren dem Thema Tod in all seinen Facetten. Was einen Großteil der Geschichten verbindet: Die Bürokratie im Jenseits. Der Tod, ein Büroangestellter wie Hinz & Kunz? Jap, irgendwie schon. Der Tod ist anscheinend auch nur ein Mensch und vor Papierkram, Burn Out, übereifrigen Kollegen, nervigen Klienten, einem herrischen Boss und sinnfreien Fortbildungen nicht gefeit. Der arme Kerl, ich würde auch meine Kutte an den Nagel hängen wollen! Abgesehen davon, dass für viele Autoren die Bürokratie nach dem Tod weiterzugehen scheint (gruselige Vorstellung, oder?) erlebt der Tod in jeder Geschichte ein ganz eigenes Abenteuer.

Mir haben durchweg alle Geschichten gefallen und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Das sensible Thema wird mit Humor, aber in manchen Geschichten auch mit viel Herzwärme verpackt. Wie bei jeder Anthologie hat man natürlich seine persönlichen Highlights, die ich euch nicht vorenthalten will:

Gleich die ersten beiden Geschichten von Jörg Fuch Alameda und Lea Baumgart fand ich sehr einfühlsam geschrieben, mit genau der richtigen Prise Humor. Geschichten, bei denen ein Auge lacht, während das andere ein Tränchen wegdrückt – gerade wenn man selbst mit Verlusten oder der Angst davor zu kämpfen hat. Auch die Geschichte von Torsten Low fand ich grandios – die Vorstellung, dass selbst Tod und Teufel mal in Selbstzweifeln versinken und gemeinsam ein paar Bierchen zischen ist sehr beruhigend :D Aber auch Laurence Horn und Alisha Pilenko konnten mich mit ihren Geschichten vollends überzeugen: Getreu dem Motto 'Pack schlägt sich, Pack verträgt sich' lieferte erstere eine geniale Idee, während ich die Protagonisten und das Setting von letzterer einfach klasse fand. Bitte 200 Seiten mehr davon. Bitte. Danke.


~ Fazit ~

„Schnittergarn“ ist eine durch und durch tote … ähm gelungene Anthologie! Auf 400 Seiten erlebt man den Tod von ganz unerwarteter Seite. Die Geschichten sind durchweg unterhaltsam, ich habe mich bei keiner einzigen zu Tode gelangweilt. Zum Abschied bleibt nur zu sagen: Vielen lieben Dank an den Leseratten Verlag und das Rezensionsexemplar, vielen lieben Dank an 22 Autoren und ihre Geschichten und – ich muss es an dieser Stelle einfach mal sagen, denn vielleicht hört er zu – danke auch an dich, lieber Tod. Du machst es uns nicht immer einfach, aber du hast eben auch dein Päckchen zu tragen. Oder deine Sense. Oder beides.

Cover des Buches Schwarzer Rost (ISBN: 9783752880106)

Bewertung zu "Schwarzer Rost" von Axel Hollmann

Schwarzer Rost
Die_Schnurrbliothekvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Solider Thrill mit hochbrisanter Thematik!
Solider Öko-Thriller mit ein bisschen zu viel Klischee im Gepäck

Ich durfte mir den Öko-Thriller „Schwarzer Rost“ von Axel Hollmann im Rahmen einer Leserunde zu Gemüte führen. Es war mein erstes Buch des Autors und „Schwarzer Rost“ lag zugegebenermaßen ein wenig außerhalb meiner Komfortzone, doch aufgrund des brisanten und zeitgemäßen Themas war ich dennoch sehr neugierig auf diese Art von Thriller. Was mir gut und was weniger gut gefallen hat, erfahrt ihr im Folgenden.



~ Cover ~

Das Cover mag ich sehr! Motiv, Type und Farben harmonieren sehr gut miteinander und sind passend zum Thema des Buchs gewählt. Es strahlt eine gewisse Bedrohlichkeit aus, was mich sofort gecatcht hat. Also: Ein großes Lob dafür!


~ Darum geht's ~

Ein Pilz, genauer gesagt der „Schwarze Rost“, vernichtet weltweit Getreidefelder. Die ausbleibenden Ernten führen zu Hungersnöten und steigenden Flüchtlingszahlen. Was zunächst in Dritte-Welt- und Schwellenländern beginnt, zieht sich bis in die USA. Und plötzlich ist das Elend ganz, ganz nah – und mit ihm Verzweiflung und Wut der betroffenen Menschen. Niemand weiß, woher der „Schwarze Rost“ so plötzlich gekommen ist und – noch viel schlimmer – niemand scheint zu wissen, wie er zu stoppen ist.

Der Journalist Finn Sadah wird durch die typischen Reporterkrankheiten namens „unstillbare Neugier“ und „edler Idealismus“ in die Ereignisse verstrickt. Bei Recherchen in Südafrika lernt er Jin Mae, die junge Chefin eines Umweltkonzerns, kennen, die ein Flüchtlingslager betreut. Die Situation im Lager ist katastrophal und Finn muss schnell erkennen, dass hungernde Menschen zu allem fähig sind.

Fortan entspinnt sich die Handlung um die Suche nach der Ursache für den „Schwarzen Rost“. Finn wird mit toten Wissenschaftlern, eiskalten Söldnern, hilfsbereiten Forscherinnen und einem besorgten, väterlichen Vorgesetzten konfrontiert. Seine Spurensuche führt ihn von Afrika nach Denver und bis nach Kuala Lumpur. Schon bald muss er feststellen, dass er sich mit Kräften angelegt hat, die bereit sind, über mehr als ein paar Leichen zu gehen.


~ Die Figuren ~

Wer sich beim vorletzten Abschnitt gedacht hat: „Hm, diese Figuren klingen aber ganz schön klischeehaft“, dem kann ich nur zustimmen. Ich habe nichts gegen die rechtschaffenden Protagonisten oder skrupellosen Antagonisten, wenn sie nicht unbedingt 1 zu 1 so konstruiert sind wie in jedem zweiten Actionfilm.

Bei manchen Figuren gelang dem Autor der Klischeebruch recht gut. Vor allem beim Protagonisten, Finn. Er ist ein herzensguter Kerl, sehr neugierig und will immer das Richtige tun. Gleichzeitig wird er von Selbstzweifeln geplagt und verfügt im Großen und Ganzen über kein besonders ausgeprägtes Selbstbewusstsein. Eine sehr angenehme Abwechselung wie ich finde: Ich brauche keinen Ober-Macho mit drei Blondinen an jedem Finger und sarkastischen Dauersprüchen. Das gab's schon tausendmal. Aber einem Charakter wie Finn, der körperlich wie seelisch kein Zerstörer-Typ ist – mit so einer Figur fiebere ich sehr mit und finde sie sehr authentisch! Dass seine Motivation größtenteils in den oben genannten „Reporterkrankheiten“ besteht, finde ich in Ordnung. Derlei Journalisten sind heutzutage selten, aber es gibt sie definitv noch.

Andere Figuren blieben dagegen sehr schablonenhaft, so z.B. der Antagonist in Form einer rothaarigen Kampfmaschine. Ein Söldner (*gähn*) mit PTBS (*doppel gähn*), der natürlich erst Recht zum brutalen Bluthund wird, wenn er seine Pillen nicht nimmt (*dreifach gähn*). Der Söldner bescherte mir keine Gänsehaut – zu oft gesehen. Der „andere“ Antagonist, der die Strippen im Hintergrund zieht und erst in der Auflösung offen aktiv wird, überzeugt da schon eher mit seiner Motivation und Manie – nur leider etwas zu spät und wiederum verbunden mit einem Erzähl-Element, das jeder Thriller- bzw. Krimiautor im Repertoire zu haben scheint.

Die anderen Charaktere blieben sehr blass und schienen ebenfalls direkt dem „Thriller-Baukasten“ entnommen – sie kamen, erfüllten ihre Aufgabe für die Storyline und gingen wieder. Die gute Ausarbeitung von Finn fängt das Ganze ein wenig auf, aber mir als Figuren-Junkie reicht das nicht :) Ich denke, man hätte mehr rausholen können.


~ Sprache & Stil ~

Passend für einen Thriller dieser Art ist die Sprache nüchtern, doch der Autor versteht es, an passenden Stellen eine gewisse Emotionalität zu erzeugen. Passend zu actionreicheren oder ruhigeren Szenen variiert die Satzlänge, was die Atmosphäre gekonnt unterstützt. Gegen Ende des Buches lässt dieser Effekt jedoch nach. Vermutlich als Anpassung an die Spannungskurve, aber mir waren gewisse Passagen dann doch zu abgehackt, zu Hauptsatz-lastig. Nichts gegen Schnörkellosigkeit, gerade in diesem Genre, aber mir persönlich wurde es schlicht zu „einfach und platt“ vom Schreibstil her. In den wenigen ruhigen Passagen im letzten Buchdrittel hätte ein wenig mehr Finesse ganz gut getan. Aber das ist sicherlich Geschmackssache :)

Im Großen und Ganzen las sich das Buch flüssig und auch wissenschaftliche Erklärungen waren immer nachvollziehbar. Der Korrektorats-Fehlerteufel war hier und da mal am Werk, aber es waren keine Fehler, die mich grob rausgerissen hätten. Für ein Selfpublisher-Werk wirklich qualitativ hochwertige Arbeit!


~ Gesamteindruck ~

„Schwarzer Rost“ war eine unterhaltsame Leseerfahrung für mich, die mir aber nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Zwar sind Protagonist, Story und Spannungskurve solide ausgearbeitet, aber die schablonenhaften Nebenfiguren und der ein oder andere handlungserzwungene „Zufall“ haben mir öfter mal ein Stirnrunzeln entlockt. Auch die Qualität der Schauplatz-Beschreibung schwankte meiner Meinung nach – natürlich ist es immer tricky, Orte zu beschreiben, die man noch nicht bereist hat. Aber manches war mir dann doch zu sehr durch die „westlich-europäische“ Brille gesehen.

Pluspunkte gibt es für die brisante Thematik und die Frage „Was wäre wenn...?“. Die Verzweiflung hungernder Menschen und unzufriedener Bürger wurde anschaulich übertragen und der Autor hat definitiv ein Händchen für „Massenpanik-Szenen“, bei denen ich das Gefühl hatte, mittendrin zu stecken. Das Ende des Romans ist konsequent umgesetzt und hat mich – auch wenn ich schon relativ früh hinter das Rätsel des „Schwarzen Rosts“ kam – befriedigt zurückgelassen. Alles in allem ein solider Thriller wie aus dem Lehrbuch – aber eben für mich persönlich nicht mehr.

Cover des Buches Don Sullivan (ISBN: 9783947550043)

Bewertung zu "Don Sullivan" von Kathrin Schobel

Don Sullivan
Die_Schnurrbliothekvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Tarantino-Film zum Lesen :) Kleine Schwächen, aber trotzdem empfehlenswert!
Die glorreichen Sieben

Ich bekenne mich schuldig: Was ich an Western mag, ist das klischeehafte Männerbild. Wortkarg, Kippenstummel im Mundwinkel, Revolver am Gürtel und in der Hose, inklusive 'ner wettergegerbten Visage einige Etagen höher. Als ich auf Kathrin Schobels Debütroman „Don Sullivan“ (erschienen beim Talawah Verlag) aufmerksam wurde, hatte ich natürlich sofort dieses Bild im Kopf. Qualmende Colts und lässige Sprüche, verpackt in einem Fantasy-Setting – ich war hin und weg von der Idee. Warum „Sul“ mich letztlich doch sehr überrascht hat, was ich an dem Roman so unfassbar gut fand (und was weniger) und warum ich all in all immer noch eines bin – nämlich hin und weg – das erfahrt ihr hier. Also, schnappt euch ein kühles Getränk, richtet die Hutkrempe und lasst den Schaukelstuhl knarzen, es geht los!


~ Cover ~

Das Cover ist, dem Setting der Story entsprechend, in gelb-beigen Wüstentönen gehalten. Im Hintergrund erkennt man die Karte der Welt, die von der Autorin erdacht wurde und die man auch nochmal im Innenteil findet. Die Karte ist sehr amüsant, authentisch und einfach cool, wobei nicht alle darauf verzeichneten Orte auch Erwähnung in der Story finden. Ja, das war ein Hinweis, das ich gerne mehr von der Welt erfahren möchte.

Ansonsten springen einem eine dämonische Silouhette des Hauptcharakters, samt zwei gekreuzten Revolvern und Schriftzug ins Auge. Die Schrifttype ist passend gewählt, die Revolver auch. Nur der gute Sullivan ist nicht ganz so dämonisch und böööseee, wie uns das Cover weißmachen will. Aber er hat eben einen Hang zum Übertreiben :)


~ Darum geht's ~

Die Truppe rund um Jaspal's Bounty Service – bestehend aus der resoluten Anführerin Jaspal, dem selbstverliebten Don Sullivan und dem gutmütigen Beast – hat's nicht leicht: Kaum hat Sul bei einem Auftrag ein Bordell geschrottet, kommt auch schon der nächste Ärger in Form eines schwarzen Reiters auf die staubbedeckte Veranda des Kopfgeld-Büros geflattert. Ähm, geritten. Er überreicht dem Trio einen Steckbrief, und damit geht der Ärger erst richtig los. Die Reise führt Jaspal, Beast und Sullivan (ich nenne ihn mit Absicht zuletzt, da ich weiß, wie sehr ihn das ärgert) quer über die Kontinente, über den „Ozean 8“ und wieder zurück. Während sie der Spur der ominösen Steckbriefe folgen und dabei noch ominösere Gestalten kennenlernen, entfaltet sich eine Story rund um die älteste Privatfehde der Welt: Teufel gegen Gott. Während Sullivan aus – sagen wir mal „biologischen Gründen“ – darin verwickelt wird, halten Jaspal und Beast unerschütterlich zu ihm. Sie gewinnen neue Freunde, machen sich Feinde und am Ende steht nicht etwa die Frage „Welche Haarpflege verwendet Sul, um seinem Haar soviel Schwung zu verleihen?“ (wobei die durchaus ihre Berechtigung hat), sondern die Frage nach einer wahrhaft „teuflischen“ Nachfolge. Und nach dem Preis, der dafür zu zahlen ist.

Die Grundidee der Handlung – die sich dem Leser erst relativ spät vollständig erschließt – finde ich grandios. Als Leser muss man erstmal mit einer gewissen Fragezeichen-Flut im Kopf zurechtkommen und das über einen langen Zeitraum, was mich persönlich stellenweise sehr verwirrt hat. Die Erzählung läuft zum Teil nicht-linear ab, was mich an den Stil eines gewissen Regisseurs erinnert (mehr dazu später). Es ist definitiv ein Buch, das weniger vom Plot und mehr von seinen Figuren getragen wird, was sich auch in der Spannung niederschlägt. Für mich war es keine nervenaufreibende, epische Reise, die meine Emotionen durcheinanderwirbelte, sondern vielmehr ein unterhaltsames Abenteuer, das im Großen und Ganzen gemächlich verlief.


~ Die Figuren ~

Ich sprach ja bereits von Western-Männerklischees. Tja, Don Sullivan bricht sie alle. Selbstverliebt, metrosexuell, ein größeres Ego als das des aktuellen US-Präsidenten und meine Güte, der Mann redet einfach zuviel :D Ich bin nicht wirklich warm geworden mit Sul, seine Attitüden waren mir an vielen Stellen einfach 'too much'. Nichtsdestotrotz war er mir auch nicht völlig unsympathisch, aber eben auch nicht so sympathisch wie ein Großteil der anderen Figuren.

Hut ab für alle anderen Charaktere. Jeder einzelne besaß eine individuelle Persönlichkeit, keiner war „nur“ Nebenfigur. Die Autorin hat ein sehr gutes Auge für die Dynamik unter ihren Figuren, ein Händchen für Dialoge und ein Bein für...na, ihr wisst wie ich's meine :) Ein ganz großes Lob für die grandiosen Figuren, die Geschichte jeder einzelnen hätte ein eigenes Buch füllen können. Ich liebe sowas!


~ Sprache & Stil ~

Ganz ehrlich: Schreibtechnisch eines der besten Bücher, die ich in jüngerer Zeit gelesen habe. Für einen Debütroman wirklich bombe. Sehr bildhaft, lebhaft, witzig, aber auch an manchen Stellen ernst und mysteriös und einfach WOW!

Der Stil ist sarkastisch, unterhaltsam, stellenweise blutig. Ich hatte das Gefühl, einen Tarantino-Film zu lesen. A propos Tarantino: Ich hatte den Eindruck, dass viele Begebenheiten im Buch – mehr oder weniger offensichtlich – Anspielungen auf seine Filme darstellen. Ich mag sowas, solange es nicht in Abgekupfere ausartet, was hier nicht der Fall war. Davon abgesehen gab es mal einen Mann, der mit zwei Pistolen gegen Dämonen kämpfte und dessen Vater selbst ein Dämon war. Die Pistolen des Mannes hießen „Ebony & Ivory“. Ich fühlte mich beim Lesen von „Don Sullivan“ zeitweise sehr an ihn erinnert, aber vielleicht war das auch nur Zufall :)

Einen halben Minuspunkt muss ich als alter Pedant dann doch noch abziehen: Es gab einige Korrektoratsfehler. Nichts weltbewegendes, nichts, was mich grob aus der Story herausgerissen hätte, aber stören tut mich sowas trotzdem.


~ Gesamteindruck ~

Meine drei Minuspunkte – der stellenweise verwirrende Handlungsaufbau, den teilweise nervigen Protagonisten (sorry, Sul) und die Korrektoratsfehler – summiere ich auf einen Stern, den ich abziehe. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich bestens unterhalten von „Don Sullivan“, was nicht zuletzt an der erfrischenden Schreibe von Kathrin Schobel und ihrem unglaublichen Talent liegt, Figuren lebendig werden zu lassen. Ein Talent, das ich heutzutage bei vielen Autoren vermisse. Also: Wer wirklich mal was Neues lesen will, zum Lachen nicht in den Keller geht und Unkonventionelles mag, der wird mit diesem Buch nicht enttäuscht. Oder – um es auf den Punkt zu bringen – wer Quentin Tarantinos blutig, sarkastisch-makabaren Humor und seine perfekt ausgearbeiteten Figuren liebt, wird auch „Don Sullivan“ lieben!

Cover des Buches Königszorn (ISBN: 9783981858679)

Bewertung zu "Königszorn" von Mandy Gleeson

Königszorn
Die_Schnurrbliothekvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Spannender und vielschichtiger Auftakt einer epischen High-Fantasy-Reihe.
Spannender und vielschichtiger Auftakt einer epischen High-Fantasy-Reihe

Man nehme eine bunte Heldentruppe, eine epische Quest, mächtige Magie und eine bis ins kleinste Detail durchdachte Welt – und fertig ist das High-Fantasy Epos? Nicht ganz! Erst durch die richtige Prise Erzählkunst und die gekonnte Mischung aus Klischees und dem Aufbrechen ebendieser wird ein rundes Werk daraus. Mandy Gleeson hat mit Königszorn (erschienen im Talawah Verlag; erster Band einer Reihe) meiner Meinung nach alles richtig gemacht und legt einen beeindruckenden Einfallsreichtum an den Tag!


~ Cover ~

Das Cover ist farblich sehr schön abgestimmt, auch wenn das Motiv an sich ein wenig irreführend ist: Der Mann mit den roten Haaren und dem bleichen Teint heißt Astor Duor und ist gewissermaßen der Anführer der Heldentruppe, die sich im Verlauf der Handlung formiert. Beim ersten Anblick des Covers entsteht schnell der Eindruck, das Buch drehe sich primär um Astor; das stimmt so aber nicht. Seine persönliche Geschichte ist eine von mehreren, gut ausgearbeiteten Handlungssträngen. Warum also gerade der unnahbare Inquisitor seinen Platz auf dem Cover gefunden hat bleibt ein Rätsel – nichtsdestotrotz bin ich ein großer Freund des Farbschemas :)


Nicht zu vergessen sind die Illustrationen der Hauptfiguren im Buch, die wirklich wunderschön sind und defintiv Farbe verdient hätten. Das Glossar am Ende des Buches musste ich trotz recht komplizierter Namen nur selten zu Rate ziehen und hätte mich stattdessen eher über eine Karte Elyriens gefreut, mit der man die zahlreichen Reiserouten der Helden hätte nachvollziehen können.


~ Darum geht's ~

Puh, das ist bei epischer Fantasy natürlich nicht so schnell erklärt. Man muss es selbst lesen, selbst erleben – sofern man auf facettenreiche Charaktere, mehrere Handlungsstränge, Magie, die ein oder andere Kampfszene und das typisch tolkien'sche Reisen von A nach C über B steht, macht man mit Königszorn auf jeden Fall nichts falsch :)


Im Prinzip verfolgt man das Schicksal verschiedener Figuren in der Welt Elyriens, die ihrerseit an einem schicksalhaften Scheideweg steht. Stellt euch einfach eine Welt vor, in der Magie und magiepraktizierende Wesen nicht gerne gesehen und von der Inquisition verfolgt werden. Die Magie will frei sein, unabhängig – sie will ihre Fesseln abstreifen und die Gesellschaft der Elben und Menschen zum Umdenken bewegen. Um dies zu erreichen schart die Magie – oder besser ihr fleischgewordenes Bewusstsein namens Aamir – Gleichgesinnte um sich: Die Elemente, Drachen, Dämonen, Schattenwesen...ja, ihr ahnt richtig: Das wird keine friedliche Revolution. Und sie hat gerade erst begonnen.


~ Die Figuren ~

Ich konzentriere mich hier vornehmlich auf die Heldentruppe, wobei es natürlich noch andere, mehr oder weniger wichtige Figuren gibt. Insbesondere den letzten Gefährten, der zur Gruppe stößt, lasse ich hier aus spannungstechnischen Gründen weg (nur soviel: Er ist einer meiner Lieblingscharaktere!)

Also, legen wir los:

Astor Duor ist ein Falabe und ehrgeiziger Inquisitor, der starren Prinzipien folgt und für seine Karriere alles tun würde. Er ist unnahbar, streng, pedantisch, wird nicht gerne berührt und hat eine äußerst zynische Ader. Andererseits ist er seinen Gefährten gegenüber loyal, ein hervorragender Kämpfer und behält stets den Kopf eines kühlen Strategen. Ich persönlich mochte ihn sehr :)


*die folgenden Endungen sind aus neugierig machenden Gründen mit Absicht gewählt*

Chai Ousst'tar ist ein/e Dunkelelf/e und glühende/r Verehrer/in der Gottheit Zerafin. Für sie/ihn bedeutet das: Komplette Verschleierung. Chai ist von Kopf bis Fuß verhüllt und lange rätselt die Gruppe, ob sich unter den Stoffbahnen eine Frau oder ein Mann verbirgt. So oder so ist sie/er ein Naturtalent in Sachen Schleichkunst und Informationsbeschaffung. Doch unter den Schleiern steckt noch viel, viel mehr. Sicherlich eine der interessantesten Figuren, auch wenn ich der Auflösung um ihre/seine Person schon relativ früh im Buch auf die Schliche gekommen bin :)


Sayde von Siebenlilien ist eine Meldane (oder Lichtelbin) und ein Paladin. Jaja, diese Paladine: Wehendes, blondes Haar. Wunderschön, perfekte Manieren. Eine schimmernde Rüstung. Und immer bereit, für das Gute zu streiten. Sayde erfüllt all diese Klischees, aber sie erfüllt sie wenigstens richtig. Ich kaufe ihr diese Rolle ab, auch wenn ich manchmal dachte: Boah Mädel, nimm den Heiligenschein ab, es blendet!

Aber Sayde ist gutmütig und tapfer, steht ihre Frau und ist der Gruppe eine beinahe mütterliche Stütze. Wisst ihr, das ist mein „Problem“ mit solchen Figuren: Ich mag sie nicht, aber hassen kann ich sie eben auch nicht :)


Wir bleiben bei Klischees: Nyl-Arbanjo, der attraktive, dunkelhäutige Dschungelkrieger mit Federschmuck im Haar, der die Heldentruppe mit Kampfstab und Lagerfeuergeschichten unterstützt und bei Laune hält. Wer ihn aber für eine hohle Stimmungskanone hält, der irrt: Nyl-Arbanjo ist vielleicht ein wenig unbedarft, aber er kämpft tapfer für seine Familie und für seine Gefährten. Ich habe das Gefühl, dass er noch einige Geheimnisse birgt und bin gespannt darauf, in den Folgebänden mehr über seine seltsamen Traumwanderungen zu erfahren.


Last but not least: Meranen Sandström, ein kleiner Druide, der die Gestalt eines Baumes annehmen und mit der Natur kommunizieren kann. Er ist ein wenig das typische „wilde Kind“, aber herzensgut und wirklich niedlich in seiner Naivität und simplen Strickung. Er weckt den Beschützerinstinkt der Gefährten und schweißt so die Truppe unterschwellig noch mehr zusammen – zumindest hatte ich diesen Eindruck.


Innerhalb der Gruppe entstehen einige interessante Dynamiken, die aber sicher noch ausbaufähig sind. Jeder kann seine individuellen Stärken einbringen, und geteiltes Leid ist oftmals halbes Leid. Die ein oder andere hitzige Diskussion oder ein sarkastischer Kommentar lockern das Bild einer perfekten, harmonischen Reisegruppe jedoch gekonnt und auf spannende und unterhaltsame Art und Weise auf :)


~ Sprache & Stil ~

Der Leser folgt einem auktorialen Erzähler durch die Welt Elyriens. Man erlebt verschiedene Perspektiven, Zeitsprünge, Ortswechsel und dergleichen. Ich persönlich habe damit überhaupt kein Problem und es war jederzeit ersichtlich, wo man gerade in der Handlung steht. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und treffend, ohne sich in unwichtigen Details zu verlieren.


Klingt doch alles ganz gut bis jetzt, oder? Fast. Der Grund, warum ich diesem tollen Debüt einen Stern abziehen muss, ist ein formaler: Ich hatte ungelogen noch nie ein Buch mit so vielen Tippfehlern, Wortdopplungen und Rechtschreibfehlern. Über einen Fehler sehe ich hinweg, auch über den zweiten und dritten. Bei 600 Seiten pfeife ich auch auf den vierten. Aber dermaßen viele dieser Stolpersteine, die einfach nicht hätten sein müssen. Ich weiß nicht, woran es lag: Habe ich ein Montagsexemplar erwischt? Hatte das Korrektorat ein Gläschen Pihauyia-Saft zuviel? (Lest das Buch, wenn ihr wissen wollt, was das ist^^) Letztlich ist es für mich einfach ein No-Go und es hat mich zeitweilig wirklich genervt (da bin ich pedantisch wie Astor).


~ Gesamteindruck ~

Was bekommt ihr also mit Königszorn?

High-Fantasy vom Feinsten, eine epische Heldenreise, Abenteuer und eine mal helle und friedliche, mal bedrohliche und blutige Welt voller Mysterien. Ja, Blut fliesst. Und ja, es ist kein Friede-Freude-Eierkuchen-Abenteuer. Und genau das mochte ich so sehr!

Vielleicht liegt es daran, dass ich selber Rollenspiele spiele, aber der Autorin merkt man ihre Videospiel-Prägung definitv an und das im positiven Sinne. Die Figuren entfalten sich nach und nach, ebenso wie man die Welt erst nach und nach kennenlernt. Natürlich gibt es Klischees, aber diese werden zum Teil geschickt gebrochen (z.B. hat die perfekte Sayde anfangs eine sehr rassistische Einstellung gegenüber einer bestimmten Elfenart, die sie aber nach und nach ablegt)

Und: Endlich mal kein erzwungenes Liebesgesülze. Eine Lovestory, die über subtile Andeutungen hinausgeht (die übrigens sehr gut gemacht sind und das Bild einer Liebe vermitteln, die über Herkunft und Geschlecht erhaben ist), sucht man vergebens. Und siehe da – es geht auch ohne und das sogar sehr gut :)

Ganz gewiss kein Buch für Zwischendurch, sondern eines, das gebührend gelesen werden will. Auf die Folgebände freue ich mich jetzt schon!

Cover des Buches Weil ich so bin! (ISBN: 9783866856684)

Bewertung zu "Weil ich so bin!" von Stefan Hölscher

Weil ich so bin!
Die_Schnurrbliothekvor 6 Jahren
Cover des Buches Opfermond - Ein Fantasy-Thriller (ISBN: 9783945493366)

Bewertung zu "Opfermond - Ein Fantasy-Thriller" von Elea Brandt

Opfermond - Ein Fantasy-Thriller
Die_Schnurrbliothekvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Spannender und düsterer Fantasy-Thriller mit authentischen Protagonisten und einem genialen Setting!
Hitzig, blutig und düster: Willkommen in Ghor-el-Chras!

In Ghor-el-Chras, der Stadt des Blutigen Gottes, windet sich der Abschaum der Gosse unter flirrender Hitze, während die reichen Bewohner der Stadt ihr dekadentes, aber nicht weniger schmutziges Leben genießen. Mittendrin: Varek, ein Unbestechlicher und Auftragsmörder im Namen der Religion sowie Idra, eine junge Hure mit dem Talent, Ärger anzuziehen wie der stinkende Kanal im Elendsviertel Sha-Quai die Fliegen. Was für Varek als einfacher Auftrag beginnt, führt schon bald zur Aufdeckung einer Verschwörung rund um einen alten, blutrünstigen Kult, der einer mächtigen Gottheit huldigt.
Opfermond
ist der Debütroman von Elea Brandt und im Mantikore Verlag erschienen.


~ Cover ~

Das Cover wird beherrscht von einem goldenen Skarabäus, der dem Leser im Verlauf der Handlung öfters begegnet. Im Hintergrund erkennt man einen schmalen, steinernen Gang, der ein wenig an Grabgänge in Pyramiden erinnert – oder an modrige, rattenverseuchte Kanäle. Über allem schwebt der Mond, der dem Buch seinen Namen verleiht. Der Schriftzug Opfermond gefällt mir besonders gut; er passt perfekt zum orientalisch angehauchten Setting. Alles in allem ein harmonisches Cover.


~ Darum geht's ~

Als Unbestechlicher verdingt sich der Protagonist Varek eigentlich als Auftragsmörder im Namen der Chras-Kirche – gezwungenermaßen. Als er den Auftrag erhält, den Tod eines jungen Alchemisten aufzuklären, nimmt er ihn in der Hoffnung an, seine Klinge wenigstens ein Mal sauber halten zu können. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es um weit mehr geht als eine einfache Mordermittlung: Blutige Intrigenfäden spannen sich vom Elendsviertel bis in die gehobenen Kreise der Stadt. Während seiner Nachforschungen wird Varek nicht nur mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit der jungen Hure Idra, die ihrerseits versucht, im Dreck des Sha-Quai zu überleben und dabei unfreiwillig zur wichtigsten Zeugin wird. Beide müssen sich zusammenraufen, um die drohende Gefahr abzuwenden, die von einem uralten Kult und dessen Plänen ausgeht.


~ Die Figuren ~

Varek, einst ein Leibwächter, ist aufgrund tragischer Ereignisse in seiner Vergangenheit gezwungen, der Kirche des Blutigen Gottes als Auftragsmörder zu dienen. Gezeichnet von einem Mal auf seiner Stirn wird er als Unbestechlicher gleichermaßen gefürchtet und verachtet. Varek erscheint auf den ersten Blick hart und skrupellos, doch schnell wird klar, dass er seine blutige Arbeit nur widerwillig verrichtet. Seine Gewissensbisse und den inneren Zwiespalt betäubt er mit dem Rauchen von Shir-Sharak und der Gesellschaft schöner Sklavinnen. Als ein einflussreicher Alchemist Varek damit beauftragt, den Tod seines Sohnes aufzuklären, sieht er darin eine willkommene Abwechslung. Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich jedoch nicht annähernd so einfach wie erhofft und Varek muss sich letztlich seiner eigenen Vergangeneit stellen, um endlich die Freiheit zu erlangen, nach der er sich so sehr sehnt.


Idra, eine junge Frau mit flammend roten Haaren, muss sich seit dem Tod ihrer Mutter alleine durchs Leben schlagen und ihren Körper auf der Hurenstraße des Sha-Quai verkaufen. Während die Kapitel aus Vareks Perspektive den Leser in die gehobenen Kreise der Stadt einführen, begleitet er Idra durch den Staub und Schmutz der Gosse, in der die Vergessenen der Gesellschaft vor sich hin vegetieren. Gewalt und Tod sind an der Tagesordnung und dementsprechend ist Idra abgehärtet und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist sich selbst die Nächste und hat eine durchaus verschlagene Ader – doch im Umgang mit ihrem einzigen Freund Djarid, einem Stricherjungen, wird man Zeuge ihrer weichen Seite.


Für lange Zeit ermitteln Varek und Idra getrennt voneinander; als die beiden sich schlussendlich zusammentun entwickelt sich eine dynamische Beziehung: Wenn der trockene, melancholische Assassine auf die vorlaute, bissige Hure trifft, sind funkensprühende Dialoge vorprogrammiert. Ich mochte das Zusammenspiel der beiden Protagonisten sehr und war fast schon ein wenig traurig, dass es erst so spät dazu kam.


Die Nebenfiguren erfüllen allesamt ihren Zweck – mehr aber auch nicht, zumindest in den meisten Fällen. Einzig die Beziehung Idra/Djarid entlockte mir ein schwermütiges Seufzen, während ich Idras Zuhälter am liebsten den Hals umgedreht hätte. Das Schicksal der anderen Nebenfiguren ließ mich hingegen relativ kalt, was ich aber nicht als Minuspunkt werte, da dafür Varek und Idra sehr gut und tief ausgearbeitet sind.


~ Sprache & Stil ~

Ich mag Elea Brandts Stil: Direkt, zuweilen blutig und brutal, schnörkellos. Idras freche Schnauze ist genauso gut getroffen wie der Umgangston unter den Edelleuten. Wenn ich was zu bemeckern habe, dann ist es die übermäßige Häufung des Wortes „Schweiß“ - doch der fließt in einer Wüstenstadt nunmal reichlich, also will ich ein Auge zudrücken :D


~ Gesamteindruck ~

Ich persönlich bin ein riesen Fan von Orient, Wüste und allem, was dazugehört. Das ganze gepaart mit Fantasy, Thrill, Mord und Blut – count me in! Ich bin sehr gerne abgetaucht in diese glühende Stadt, habe mit den Protagonisten geschwitzt (^^) und gelitten. Die Spannung hielt sich konstant und die Seiten flogen nur so dahin. Gerne würde ich Ghor-el-Chras irgendwann einmal wieder besuchen – liebe Elea Brandt, darf ich darauf hoffen? :)

Mein Fazit: Hitzig, blutig und spannend – ein Fantasy-Thriller ganz nach meinem Geschmack. Das geniale Setting und die Protagonisten mit ihren Ecken und Kanten haben mich vollends überzeugt!

Über mich

Lesemietz & Schlaukatze
  • weiblich
  • 06.02.1991

Lieblingsgenres

Fantasy, Krimis und Thriller, Sachbücher, Comics, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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