D

Die_kleine_Bibliothek

  • Mitglied seit 03.01.2017
  • 3 Bücher
  • 2 Rezensionen
  • 2 Bewertungen (Ø 4,5)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne1
  • 4 Sterne1
  • 3 Sterne0
  • 2 Sterne0
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Blindband (ISBN: 9783406572258)

Bewertung zu "Blindband" von Gilbert Adair

Blindband
Die_kleine_Bibliothekvor 7 Jahren
Spannender und ungewöhnlicher Dialogroman

Ich bin wirklich froh eines schönen Tages über Gilbert Adair gestolpert zu sein, nicht nur wegen der Evadne Mount-Trilogie, sondern auch wegen einer Perle wie Bildband. Die Geschichte des blinden Autoren und seines Gehilfen kommt gänzlich ohne szenische Beschreibungen aus und lebt rein von seinen Dialogen.

Es ist ein stürmischer Abend, an dem Sir Paul, ein einsamer, erfolgreicher und vermögender Schriftsteller, den jungen John Ryder einstellt, damit er ihm beim Schreiben seines neuen Buches hilft. Während seiner Tätigkeit soll Ryder auch bei dem alten Mann wohnen – in einem einsamen Herrenhaus in tiefster englischer Provinz. Sir Paul will ihm seine Autobiographie diktieren, weil er sie selbst nicht mehr schreiben kann. Seit einem Autounfall ist er erblindet und auf Hilfe angewiesen.

Die Atmosphäre in dem Buch ist von Anfang an befremdlich, zuweilen auch grotesk. Das Unheil liegt bereits von Beginn an in der Luft, ohne dass man es an etwas Konkretem festmachen könnte. Im weiten Verlauf scheint sich die düstere Vorahnung zu bewahrheiten, denn es häufen sich irrwitzige Vorfälle, die auf ein sadistisches Spiel schließen lassen. Wer würde einen Blinden wegen eines Puzzles an der Nase herumführen? Wer würde ihm erzählen, Tony Blair sei an AIDS verstorben? Irgendetwas, ahnt der Leser, scheint den Schriftsteller und seinen Adlatus miteinander zu verbinden. Aber auch Sir Paul ist gewiss kein Sympathieträger, sondern verschlagen und arrogant. Spielt John Ryder überhaupt ein falsches Spiel oder bildet sich der alte Mann alles nur ein?

Was Blindband auszeichnet, ist nicht einmal der Plot an sich, der zum Ende leider etwas abfällt. Das Besondere ist, dass die Blindheit Sir Pauls die Erzählstruktur vorgibt. Aldair schreibt einen reinen Dialogroman, der ohne erklärende Worte auskommt und nur geringfügig von tagebuchartigen Einschüben Sir Pauls unterbrochen ist. Keine Stimmungen oder Zustände werden beschrieben, keine Physiognomien veranschaulicht. Als Leser sehen wir genausowenig wie der blinde Sir Paul  und dennoch hat man nie das Gefühl, dem Buch fehlt etwas Wesentliches.

Cover des Buches Die Summe unseres Glücks (ISBN: 9783492056939)

Bewertung zu "Die Summe unseres Glücks" von François Roux

Die Summe unseres Glücks
Die_kleine_Bibliothekvor 7 Jahren
Fantastischer, unheimlich fesselnder Gesellschaftsroma

Die Summe unseres Glücks ist eine kritische Abrechnung mit Materialismus und einer kalten, globalisierten Wirtschaft. Roux platziert seine Themen gekonnt, indem er vier unheimlich tiefe Charaktere schafft, die sich in dieser Welt behaupten, für ihren Erfolg, aber einen hohen Preis zahlen.

https://die-kleine-bibliothek.de/2016/12/29/francois-roux-die-summe-unseres-gluecks/#more-399

Über mich

    Lieblingsgenres

    Krimis und Thriller, Literatur, Unterhaltung

    Mitgliedschaft

    Freund*innen

    Was ist LovelyBooks?

    Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

    Mehr Infos

    Hol dir mehr von LovelyBooks