DocMarc
- Mitglied seit 11.06.2013
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Eine wunderbare überzeichnete Flucht vor der Oktoberrevolution, die die Charaktere in ein satirisches Licht setzt und dabei trotzdem wahrhaftig bleibt. Auf der als Lesereise getarnten Flucht begegnet Teffy vielen bekannten und unbekannten Zeitgenossen, die auf die eine oder andere Weise versuchen ihren Hintern zu retten.
Ein Märchen und doch kein Märchen, ein Krimi und doch kein Krimi, auf jeden Fall ein bühnengerechtes Abenteuer um den Schatz der Templer in Berlin-Tempelhof, den ich in einem Ritt verschlungen habe. Es gibt immer wieder neue und verblüffende Wendungen in diesem Kirchenthriller. Toll recherchiert. Auch schön, dass an vielen Stellen unaufdringlich Wissen vermittelt wird...schade nur, dass es irgendwann zuende war...es ruft nach Fortsetzung!
Die vermeintliche Milliardärin ist die Putzfrau, der eigentlichr Milliardär ein Arschloch, Limonow der Housekeeper... Gierig schlängelt sich der KGB-Sohn durch die russische Wendegeschichte zu den jüdischen Newyorkern, von da nach Paris und immer wieder an die Fronten, nur um endlich berühmt zu werden. Seinen Weg pflastern benutzte Männer, Frauen, Kinder, Leichen. Immer ist er Kontrahent und wechselt dazu wiederholt die Seiten. Der Autor dieser Romanbiographie windet sich zwischen Bewunderung und Ekel, zwischen seiner eigenen und der Biographie Limonows. Ein Klassewerk, spannend und lesenswert!
Wie ein Rotzlöffel führt uns Schütz in seinem Soliloquium "Genlabor" durch das zwanzigste Jahrhundert, schimpft auf die Deutschen, die Russen, die Amerikaner, um dann wieder im Busch zu verschwinden und seltenen Tieren zu begegnen. Das Selbstgespräch unterliegt den Regieanweisungen, die die Versuchsanordnung in einem australischen Genlabor diktiert. Der analytische Blick des Wissenschaftlers verweilt auf dem Hedonismus der globalisierten Welt genauso, wie auf der Geschichte einer Familie, die mit der Oktoberrevolution in alle Himmelsrichtungen versprengt wurde und durch das zwanzigste Jahrhundert jagt. Der akkurate Versuchsaufbau und die Ernsthaftigkeit der Wissenschaft, die Krankheiten bekämpfen und uns jugendlich älter werden lassen soll, stehen im süßen Kontrast zur bukowskihaften Sprache des Protagonisten. Wieder ein kurzweiliges Lesevergnügen, das wir schon mit dem Abenteurroman "Klaftertief" des Autors kennengelernt haben.