DoctorHorrible

Ich muss zugeben, dass ich das Buch nur gekauft habe, weil Gillian Flynn, die Autorin von Gone Girl und Sharp Objects, auf dem Cover zitiert wurde: " Astounding, thrilling, amazing". Allein das und die auf dem Klappentext versprochene Handlung, die mich vage an Hitchcocks Das Fenster zum Hof erinnerte, brachten mich also dazu, A. J. Finns Thrillerroman zu lesen. Ganz so Unrecht sollte ich mit meinen anfänglichen Vergleichen jedoch nicht haben.

Tatsächlich ähnelt Anna Fox als unzuverlässiger, subjektiver Erzähler den Hauptfiguren Gillian Flynns Romanen, die sich durch starke,  doch sehr sonderbare weibliche Charaktere auszeichnen.

Stückchenweise werden immer mehr Geheimnisse ans Tageslicht gebracht, die den manchmal etwas ereignislosen Handlungsstrang spannend gestalten. So waren die ersten 140 Seiten zwar ertragbar, aber nicht unbedingt das, wass ich unter einem versprochenden Thriller erhofft hatte. Als das Buch jedoch erstmal in Fahrt kam, konnte ich es kaum mehr aus der Hand legen. Mehrfach habe ich verwirrt " what the heck" in mich hineingeflüstert und selbst die Twists, die ich teilweise bereits erahnen konnte, fühlten sich nicht besonders "billig" an.

Jede einzelne Figur war im gewissen Maße auf seine eigene Weise interessant, sodass meine Gefühle häufig zwischen Sympathie und Apathie für die jeweilige Person tänzelten. Eine willkommende Abwechslung zu den Massen an Geschichten, in denen Figuren gerne mit schwarz und weiß gemalt werden.

Für die Zeit, in der ich das Buch gelesen habe, war ich also komplett in die Handlung und Charaktere involviert. Heiß das, dass ich das Buch noch einmal lesen würde?

Nicht unbedingt. Aber ich freue mich schon auf die kommende Verfilmung!