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Dominique_Stalder

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Armageddon (ISBN: 9783492281959)

Bewertung zu "Armageddon" von Wolfgang Hohlbein

Armageddon
Dominique_Staldervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Beginn und Ende Hui - Mitte schwach
Cover des Buches Die drei Sonnen (ISBN: 9783453317161)

Bewertung zu "Die drei Sonnen" von Cixin Liu

Die drei Sonnen
Dominique_Staldervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Wissenschaft, fast immer spannend erklärt.
Technisch und doch spannend

Noch ehe ich den ersten Satz gelesen hatte, hatte ich großen Respekt. Chinesische Namen, Science Fiction mit vielen aktuellen Ideen und dann die Dicke. Es kam anders als befürchtet.

Cixin Liu schafft es selbst komplexe wissenschaftliche Theorien, spannend und verständlich in sein Buch unterzubringen. (ganz im Gegenteil zu Schätzings letztem Buch). Stück um Stück taucht der Leser tiefer in die gesamte Problematik ein. Was wäre, wenn eine fortgeschrittenere Zivilisation auf uns aufmerksam wird. Die Ideen, die Liu aufbringt, wenn es um die Reaktion der Menschen geht, sind faszinierend und wenn man in Ruhe darüber nachdenkt, nicht von der Hand zu weisen. Auch die Pläne der Außerirdischen weisen diese Züge auf. Es sind so viele Punkte, die mir im Buch unglaublich gut gefallen hat. Das VR Spiel hilft dem Leser ebenso, wie der Billardtisch zu Beginn.

Kulturtechnisch hatte ich die meisten Probleme mit den chinesischen Namen. Da überlegt man schon einmal, er ist denn das nun wieder - aber das liegt in der Natur, wenn man einen Roman aus China liest. Auffällig war für mich ein Punkt, der mir auch in chinesischen Filmen aufgefallen ist. Es gibt einen Moment, kurz vor dem Finale, an dem ein mehr oder weniger langer Rückblick, die Tiefe und die Handlung der bisherigen Geschichte näher beleuchtet und mitunter neue Perspektiven aufzeigt.

Man darf auch nicht vergessen, dass es ein Teil einer Trilogie ist, daher kann das Finale nicht das Ende sein... dennoch muss ich einen Stern für das nicht ganz so geniale Ende abziehen. Im Gegensatz zum Rest, emfpand ich es eher als "lahm".

So oder so - ich will wissen, wie es mit den Trisolanern weiter geht.

Cover des Buches Die Phileasson-Saga - Himmelsturm (ISBN: 9783453317529)

Bewertung zu "Die Phileasson-Saga - Himmelsturm" von Bernhard Hennen

Die Phileasson-Saga - Himmelsturm
Dominique_Staldervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Spannend, unterhaltsam, mit einem Wahnsinnsepilog. Das Wohl!
... und am Ende gefriert das Blut

Die Wettfahrt geht weiter. Nachdem die erste Aufgabe hinter Ihnen liegt, wenden sich Beorn und Phileasson dem Himmelsturm und seinen Geheimnissen zu. 

Der Prolog beginnt ungewohnt heiß im Süden Aventuriens. Für einen Moment glaubt man sogar, das falsche Buch gelesen zu haben, aber ich liebte die Vorgeschichte, die tatsächlich später natürlich aufgegriffen wird. Eine wundervoll Exkursion in einen anderen Teil der Welt, garniert mit einer spannenden Geschichte.

Spannend bleibt es auch danach. Auch wenn die Lokalität extrem beschränkt ist, bietet sie so viele Komponenten. Stück um Stück taucht man in die Geschichte des Turmes ein. 

Das Ende, vor allem der Epilog, lässt einen das Blut in den Adern gefrieren. Da musste ich schlucken! Top!

Wenn zwei Größen ein Buch schreiben, sich gegenseitig gegenlesen und korrigieren, wie soll etwas anderes dabei herauskommen, wie ein rundum gelungenes Buch? Die Vielzahl der Charaktere ist toll gezeichnet, jeder einzelne besitzt ein eigenes Herz, eine eigene Seele. Swafnir sei Dank, gibt es ein Personenverzeichnis. Es kann ansonsten passieren, dass man die Übersicht verliert. Das wohl!

Der zweite Band der Saga ist wieder unterhaltsam, spannend und interessant zugleich. Nun wieder ein Buch Pause, dann muss ich dem Drachenhals weiter folgen!

Cover des Buches Berg der Macht (ISBN: 9783492281720)

Bewertung zu "Berg der Macht" von Robert Corvus

Berg der Macht
Dominique_Staldervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Spannendes Setting mit tollen Charakteren
Im Stein liegt die Macht

Ich habe dieses Buch gesuchtet. Dabei überzeugt nicht nur die ungewöhnliche, wenn auch meines Erachtens nicht innovative Idee der Magie, sondern speziell auch die Charakterzeichnungen.

Der Granit des Berges Ianapat stellt die Grundlage der Macht dar. Magier sind in dieser Welt nicht Akademiker, die Bücher wälzen, sondern Handwerker - Steinmetze, die die Magie aus dem Stein herausschlagen. Geister leben in dem Berg. Alte und unsterbliche ehemalige Fürsten der tiefen Häuser. Unsterblich, aber ohne ihren Körper. Für sie wird sogar die Sonne in die Tiefen des Berges gelenkt.

Das Setting ist neu und fühlt sich dennoch bekannt an. Häuser, Adelsverflechtungen und derlei findet man samt den Intrigen heute in vielen Büchern. Das Besondere resultiert dann aus dem Setting an sich. Mal sind es besondere Steine, die man benutzt, um in Schächte hinab- und wieder hinaufzuklettern, mal ist es ein Strategiespiel. Maler, die die Welt auf Leinwand bannen, damit ihre Fürsten diese mitnehmen können in die Tiefen des Berges. Logen, in denen die Herrscher der Tiefen Häuser Befehle der Geister aus dem Berg erhalten, ein altes Haus, welche mehr über die Mächte im Berg zu wissen scheint. Kurzum auf jeder Seite des Buches gibt es etwas zu entdecken.

Mittlerweile ist der zweite Band angekündigt und das ist gut so, denn es gibt noch so viele Fragen, auf die ich eine Antwort erwarte, dass mich die Geschichte als Einzelband enttäuscht zurück gelassen hätte.

So kann ich mich aber auf ein Wiedersehen mit den Charakten freuen. Ich glaube mein Liebling war Semire. Als Grafentochter hat sie in Adelskreisen einen Stand, wie man ihn aus dem Mittelalter kennt. Sie soll nicht anführen, sie soll heiraten. Aber nicht mit ihr und ihre Tätigkeiten sind sehr unterhaltsam gewesen. Wie gern hätte ich mich im Lustgarten der Herausforderung im Spiel gegen sie gestellt.

Das Ende ist rasant, kommt rasant und ist nach meinem Geschmack ein wenig zu schnell beendet. Ein paar Seiten mehr hätte ich gern gehabt, dennoch trübt das nicht im Geringsten den extrem guten Gesamteindruck dieses Buches.

Ich warte mit Freude auf Band 2!

Cover des Buches Die Schattenherren - Feind (ISBN: 9783492269131)

Bewertung zu "Die Schattenherren - Feind" von Robert Corvus

Die Schattenherren - Feind
Dominique_Staldervor 5 Jahren
Kurzmeinung: Interessante Interpretation vom Kampf Paladin gegen Vampir
Interessante Interpretation vom Kampf Paladin gegen Vampir

Dieses Buch habe ich schon lange auf dem SuB liegen gehabt und nun auch endlich in Ruhe gelesen. 

Corvus schreibt über den Kampf gegen die Schattenherren. Diese kann man getrost als eine Art Vampir sehen. Die Gegenspieler dieser mächtigen Wesen, sind die Mondschwerter. Die Basis der Geschichte ist damit schon gelegt. Silber ist wichtig im Kampf gegen die Schatten und natürlich versuchen eben diese, die Silberminen in ihren Besitz zu bekommen. Alles andere baut sich vorerst um diesen Konflikt aus. Und es gibt fantastatische Charaktere... wie so oft mag ich die dunklen lieber. Sei es der geläuterte Modranel, seine Tochter oder die Schattenfürstin. Hier machen die Charakterzeichnungen Spaß. 

Ich mag die Idee, dass ein Rubin die Berichte eines Mondschwertes speichert. Ich mag die Idee, wie sich die Rüstung anpasst und auch die Abänderung des Vampirismus sagt mir zu! Vom ersten Kampf gegen einen Schattenherrn, über die Schlacht hin zum Finale erleben wir immer wieder spannende und aufregende Szenen. Hier und da musste ich mich durch eine kleine Länge schleppen, aber das ging schnell vorüber. Ein wenig bedauerlich ist, dass ich zu Helion und Co kaum eine Bindung aufbauen konnte, nicht, weil sie blass blieben, sondern sie waren mir teils unsymphatisch. Aber gut - kommt vor. 

Am Ende hatte ich ein schönes Lesevergnügen in einer faszinierenden Welt, deren politische Konstruktion lediglich angerissen wurde. 

Cover des Buches Die Phileasson Saga - Nordwärts (ISBN: 9783453317512)

Bewertung zu "Die Phileasson Saga - Nordwärts" von Bernhard Hennen

Die Phileasson Saga - Nordwärts
Dominique_Staldervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein wahrer Lesegenuss!
Folge dem Drachenhals

Wer "Das Schwarze Auge" gespielt hat, wird vielleicht irgendwann diese MEGA Kampagne "Folge dem Drachenhals" angespielt oder durchgespielt haben. Ich gehöre leider zu ersteren... Grund genug für mich, endlich mit der Saga in Romanform zu beginnen und wurde gleich durch einen Prolog überrascht, der sich fremd anfühlte (aber wohl nur für jemanden, der die Kampagne nicht kennt), bietet sich aber schnell als nahezu idealen roten Faden für die lange Reise. Das wohl!

Das Rennen zweier großer Kapitäne, die einst Freunde, unterschiedlich und gleich gemeinsam sind. Wie hoffe ich doch insgeheim, dass sie sich am Ende besinnen und Freundschaft über den Titel, den es zu gewinnen gilt, stellen. Die erste Aufgabe schickt die beiden aber erst mal in den hohen Norden auf die Insel der Schneeschrate um einen Kopfschwänzler, oder auch Mammut genannt, zu fangen. Beide Boote finden neue Gefährten und beide Drachenbootführer sind in ihrer Vorgehensweise doch sehr unterschiedlich. Genauer werde ich dies aber nicht erläutern...

Was hat mir besonders gefallen? Die Unterschiede. Wenn ich mir die Besatzungen anschauen, wirkt jeder authentisch und individuell. Jeder hat Stärken, Schwächen und Macken und darüber steht eine Kultur der Thorwaler, aber auch der Nivesen, Elfen und die vielen anderen Kulturen werden mindestens angedeutet. Ich mag die kleine Leomora, muss schmunzeln, wenn Salarin agiert (weil er mit seiner Andersartigkeit heraussticht). Was die beiden Hauptkontrahenten angeht, fällt es mir (noch) schwer einen Liebling zu benennen. Beorn geht vor, wie ein Eroberer, geradlinig und ich bin gespannt, wie sich das Verhältnis zum aufgelesenen Elfen entwickelt. Das könnte Konfliktpotential haben. Der Fogwulf... puh. So recht warm werde ich mit ihm noch nicht. Er ist mir zu glatt und sein Imponiergehabe (von wegen ich will größer und besser sein blablabla) stört mich. Mal sehen, wie die beiden sich auf der langen Fahrt entwickeln.

Nun zum roten Faden. Die Geschichte um das Mädchen, was geschändet wurde und sich an ihren Peinigern rächt ist wunderbar aufgebaut. Als potentielle Opfer sind Tylstyr und Tjorne Mitglieder des Bootes vom Fogwulf. Spannend ist dabei nun eher, ist die geschändete Fianna Teil von Beorns Mannschaft oder sitzt sie auf der gleichen Ruderbank? Eine Szene, wo beide Mannschaften zusammentreffen, lässt ersteres vermuten, könnte aber auch eine Finte der Autoren sein.

Worauf hoffe ich. Ganz ehrlich: Ein wenig mehr Beorn. Das Buch war doch sehr Fogwulf lastig und ich giere nach mehr Szenen mit dem Blender.

Es war aber ein absoluter Lesegenuss! Danke.

Cover des Buches Die Tyrannei des Schmetterlings (ISBN: 9783462050844)

Bewertung zu "Die Tyrannei des Schmetterlings" von Frank Schätzing

Die Tyrannei des Schmetterlings
Dominique_Staldervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Er hat es nicht geschafft, seine Ideen spannend an den Mann zu bringen.
Enttäuschend

Schätzing ist der Autor eines der Bücher, die für mich absolute Spitze sind. "Der Schwarm". Danach habe eher weniger von ihm gelesen und freute mich demzufolge umso mehr, dass ich "Die Tyrannei des Schmetterlings" mein eigen nennen durfte.

Vorgestern habe ich das Buch (endlich) beendet und muss schon zugeben, dass ich enttäuscht bin. Es ist nicht die Sprache, denn hier gibt es immer wieder tolle Bilder und Sätze, bei denen ich mich immer frage... wie schreibt der Mann das? Das ist teils poetisch, teils einfach nur unglaublich toll. ABER... und leider gibt es davon viele...

Die Charaktere
Es ist immer schwierig, wenn ich ein Buch lese, in dem ich nicht eine Person finde, mit der ich mich identifizieren kann. Das mag daran liegen, dass Schätzing den Figuren Background gibt und dennoch bleiben sie ... seltsam fremd, entfernt und austauschbar. Bildlich sind sie allesamt kaum vorstellbar für mich.

Der Stil
So schön manche Gebilde sind, so wirr wirkt es bisweilen. Perspektivwechsel, lange Seiten, auf denen nichts geschieht, wenig bildliche Beschreibungen. Schade :(

Die Geschichte
Beginnt die Geschichte im Prolog in Afrika, wirkt sie zu Beginn eine Weile eher wie ein Krimi. Das ist nicht schlecht, wird dann aber schlagartig anders, wenn Luther in eine Parallelwelt übertritt. Hier beginnt für mich der mit Abstand schwächste Teil des Buches. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass Schätzing an manchen Stellen zu viele Seiten und an anderen zu wenig Seiten geschrieben hat. Themen wir eine KI, die zur Superintelligenz wird und mehr noch, die parallelen Welten, die Technik. Alle das sind hochkomplexe Vorgänge, die er aber stets von der moralischen und ethischen Seite nur anreißt. Vieles ist vorhersehbar, anderes kaum nachvollziehbar und das Buch lässt mich unbefriedigt zurück. 

Es ist schade, denn hier und da blitzen die richtigen Ideen auf. Wäre es ethisch vertretbar einen Menschen in eine Maschine zu bannen? All seine Erinnerungen und Gedanken zu übertragen? Wenn die Digitalisierung und die KI uns zu allgemeinen Wohlstand führt, braucht es die Menschheit in der Form noch? Leider kratzen diese Fragen stets nur die Oberfläche. Das Ende ist für mich zu schnell abgehandelt. 

Ich kann die vielen Leser verstehen, die dem Buch nur einen Stern geben, finde aber auch, dass dies ein wenig krass ist. Allerdings kann ich auch nicht mehr als 2 geben. Ich hab andere Bücher, mit 3 Sternen bewertet, die deutlich besser sind. Daher bleibt es bei den 2 Sternen und eine tiefe Enttäuschung und Ratlosigkeit. Wahrscheinlich mein letzter Schätzing...

Cover des Buches LOA (ISBN: 9783946446729)

Bewertung zu "LOA" von Petra Renée Meineke

LOA
Dominique_Staldervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Voodoo - Haiti - Abenteuer - Loa rockt!
Voodoo pur

Es gibt Bücher, die liest man und denkt - ok. Andere bleiben im Gedächtnis und wieder andere unterhalten dich, bleiben im Gedächtnis und nebenbei lernt man noch etwas.

Voodoo ist nicht nur im Titel zu finden, es durchzieht das Buch und macht es magisch. Kaum hat man 3 Zeilen gelesen, entfacht es seinen Zauber und dieser lässt einen auch nicht mehr los, nachdem man das Ende erreicht hat. Normal schreibe ich ein wenig über den Inhalt, aber mehr als die Inhaltsangabe möchte ich nicht verraten.

Petra schafft es mit ihrer bildgewaltigen Sprache uns die Geschichte der Zoé näher zu bringen, ohne dass Langweile aufkommt. Ihre Charaktere sind so liebevoll beschrieben, so lebendig und vielseitig, da können sich viele aus der aktuellen Strömung drei Schreiben von abschneiden. Das geschickte Spiel mit Zeiten und Strängen fordert Aufmerksamkeit vom Leser, die aber nie anstrengend wird. Ich habe viele Bücher gelesen, aber dieser einzigartige Schatz wird ewig in meinem Herzen bleiben. Gleich neben großen Büchern, wie die unendliche Geschichte. Vielen Dank an Petra für diesen Schatz und ich kann nur jedem (auch Männern) empfehlen, dieses Buch zu lesen. Ich bete und suche mir nun eine Voodoo-Priesterin, die dafür sorgen wird, dass es schnell weiter geht und ich es vielleicht dann auch wieder in mein Regal stellen kann.

Cover des Buches Unter einem Banner (ISBN: 9783960891772)

Bewertung zu "Unter einem Banner" von Elea Brandt

Unter einem Banner
Dominique_Staldervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Kurzweilig und schnell zu lesen, mit tollen Details.
Mittelalter Fantasy für jedermann

Inhalt (Klappentext)
Blutroter Schnee. Brennende Zelte. Sterbende Kameraden. 
Jede Nacht durchleidet Reykan erneut die Schrecken des Krieges, in dem er mehr verloren hat als nur eine Schlacht. Reykan sehnt sich nach Frieden, aber sein Pflichtgefühl kettet ihn an den Königshof und zwingt ihn mitten in die Unruhen, welche die Hauptstadt in Atem halten. Als feindliche Truppen die Mauern stürmen und der König vor Reykans Augen stirbt, fällt ihm die undankbare Aufgabe zu, den verwöhnten Kronprinzen Benrik in Sicherheit zu bringen. 
Gejagt von skrupellosen Gegnern geraten die beiden ungleichen Männer immer wieder aneinander, bis Reykan beginnt, hinter Benriks Fassade zu blicken. Doch ihre Verfolger kommen näher und Reykan muss sich fragen, wie viel er wirklich für Benrik empfindet und was er bereit ist, für ihn zu opfern.

Ich habe das Buch extrem schnell durchgelesen. Das spricht ganz klar für den Schreibstil von Elea und auch ihre Spannungskurve ist gut gewählt. Man wollte stets weiter lesen. Das ist schon essentiell für ein gutes Buch und "Unter einem Banner" hat das voll erfüllt.

Die Charaktere sind vielseitig und glaubhaft. Ich kann Reykan verstehen, auch wenn er mir gerade zu Beginn ein wenig weinerlich erscheint. Ich bin ein klarer Benrik Fan. Aber auch abseits der beiden gibt es viele unterschiedliche Personen, die man entdecken kann.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die "Kleinigkeiten". Hier wird erklärt, wie man Tau sammelt, um genug Wasser zu haben, dort wird die Nahrung rationiert. Politisches Kalkül, Verhandlungen und Lehren aus dem Geschehenen runden das Buch stets wunderbar ab. Sie geben Leben, Tiefe und machen Spaß.

Nicht gefallen... da muss ich vor allem die Endschlacht nehmen. Die Handlungsweise von Harrenstein ist für mich nicht nachvollziehbar. Mit den Rankanern hat er einen mächtigen Verbündeten, aber statt sich vom Meer aus zu versorgen und auf Verstärkung zu hoffen, wagt er einen Ausfall gegen eine in etwa gleich starke Gegnergruppierung. Das ist schlicht dumm. Reykan erobert den Tribok des Gegners und nutzt ihn nicht. Warum? Er ist immer derart um seine Männer besorgt, dass es wie Hohn klingt, diese Waffe nicht gegen den Feind einzusetzen. Weniger Opfer auf der eigenen Seite wären die Folge gewesen. Natürlich könnte man argumentieren, er hat einen Schlag weg, wegen der Belagerung zu Beginn, aber mich befriedigt das nicht. Überhaupt erscheint mir der Thronraub "zu klein". Die Stadt wirkt riesig, allein dafür müsste die Garde nicht klein sein. 200 Rankaner erscheinen dann doch eher mickrig. Selbst mit Bestechung und Drohungen. Theoretisch müsste man genug Truppen haben, um das Volk zur Not im Schach zu halten. Oberflächlich scheint das alles in Ordnung zu sein, aber ich hatte mir hier mehr erhofft. 

Homosexualität im Buch
Ich wusste, dass dies ein Thema ist, daher nehme ich auch alle subjektiven Empfindungen diesbezüglich aus der Bewertung, möchte aber dennoch ein paar Worte darüber verlieren.

Ist es nötig, dass Reykan schwul ist? Ganz klare Antwort: JA. Die Liebe und der Verlust von Kadur ist wichtig. Eine einfache Kameradschaft hätte hier nicht genügt. Reykan ist innerlich gebrochen und das wäre anders nicht glaubhaft.

Die Annäherung der beiden ist logisch und wohl dosiert. Die beiden längeren Sexszenen hätten aber meines Erachtens deutlich kürzer sein dürfen und können von den Lesern, die das ähnlich empfinden, übersprungen werden, ohne die Handlung zu missachten. So könnte man hier tatsächlich argumentieren, dass man den Sex hätte weg lassen können... aber gut, wer es mag.

Schwieriger habe ich empfunden, wie steht das Reich zur Homosexualität? Der Prinz lebt es recht offen, aber er ist der Skandalprinz. Reykan verheimlicht es im Feld und nur auf Rabenstein lebte er es offen. Graf Harrenstein bezeichnet die Vorliebe als krankhaft. Hier ist meines Erachtens viel Potential verschenkt worden. Die Normalität von Homosexualität hätte gerade in solchen Situationen deutlicher hervorgehoben werden können.

Ich mag so Gay-Stories ja nicht, soll ich das Buch dennoch lesen?
Auch hier ein klares JA. Die beiden Sexszenen kann man überfliegen, wenn es einen stört, aber der Rest ist eine tolle, leicht zu lesende und spannende Lektüre, die sich lohnt.

Ich hab viel gemeckert, oder? Nun ... dennoch will ich hier gern 4 Sterne vergeben. Das Buch hat mich unterhalten, ich hatte Spaß am Lesen. Der Stern Abzug resultiert aus den Ungereimtheiten um Sturz und Rückeroberung der Hauptstadt, wobei diese nicht unbedingt der Fokus des Buches sind.

Cover des Buches Der Wanderer: Madrak (ISBN: 9783946446590)

Bewertung zu "Der Wanderer: Madrak" von Dominique Stalder

Der Wanderer: Madrak
Dominique_Staldervor 6 Jahren

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