Bewertung zu "Labyrinth der Spiegel" von Sergej Lukianenko
Auch wenn Labyrinth der Spiegel schon 1996 geschrieben wurde, beweist Lukianenko auch in diesen Roman, das er der beste Science Fiction/Fantasy Schriftsteller Russlands ist. Mit Labyrinth der Spiegel macht der Autor diesmal einen Ausflug in das Cyberspace. Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und übersichtlich, seine Charaktere sind glaubwürdig und nachvollziehbar dargestellt. Zum Glück gehört er nicht zu den Schriftstellern die ewig brauchen bis die Handlung in Fahrt kommt. Das Buch ist interessant und spannend geschrieben und wird daher zu keiner Zeit langweilig. Wie immer bei Lukianenko erfährt man einiges über den russischen Alltag und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Manchmal wird über Moral oder das Leben Philosophiert, dieses ufert jedoch nie in langatmige Kapitel aus.
In einer virtuellen Welt, die Tiefe genannt, werden Träume zur Realität. Über ein spezielles Programm kann jeder der es sich leisten kann und die entsprechende Technik besitzt, in den Cyberspace eintauchen. Dort ist nichts unmöglich und alles machbar. Doch nur wenige Menschen, Diver genannt, können das Programm verlassen wann und wo immer sie wollen. Leonid ist einer von ihnen und nutzt diese Gabe für Aktionen auch jenseits der Legalität. Das Leben ist auch in Russland nicht billig. Als im Spiel - Labyrinth des Todes ein User fest sitzt, bekommt Leonid den Auftrag diesen zurück zu holen. Um dahin zu kommen muss sich Leonid erst einmal durch sämtliche Levels durchkämpfen. Das sollte eigentlich kein größeres Problem sein. Doch ist nicht alles so einfach wie es auf dem ersten Blick scheint. Diese Virtuelle Story bietet natürlich Raum für einige Action, die im wirklichen Leben nie möglich wäre.
Noch was Allgemeines zu diesem Buch. Wenn man diese Dicke Schwarte in den Händen hält, könnte man denken dass diese mindestens Eintausend Seiten hätte. Dabei sind es nicht mehr als Sechshundert. Da fühlt man sich an die Zeiten der Alten Ägypter mit ihren Papyrus erinnert. Außerdem wird der Roman durch halb leere Seiten, großzügige Randgestaltung u.s.w. künstlich aufgebläht. Beim Heyne Verlag sollte man sich die Frage stellen, ob das die richtige Strategie ist um den Leser-Käufer bei Laune zu halten.
Trotzdem bewerte ich Labyrinth der Spiegel mit 5 Sternen, da es mir sehr gut gefallen hat.