Bewertung zu "Paradox - Am Abgrund der Ewigkeit" von Phillip P. Peterson
Das Fermi-Paradoxon ist freilich etwas, woran man sich austoben kann in der Science-Fiction-Literatur. Was einst Lem und Clarke getan haben, das tun auch heute noch einige. Abweichungen gibt es jedoch in der Qualität und dem Detailgrad.
Hätte Phillip P. Peterson sich nicht so sehr auf die künstlich wirkenden Hintergründe seiner Figuren verstrickt, wäre sein Buch gut 100 Seiten schmaler geworden. Zusätzlichen Lesespaß bringt es mir persönlich keinen, wenn hinter jeder Figur eine Reise in die Vergangenheit stattfindet, die den Lesefluss hemmt. Aber das kennt man ja von amerikanischen Büchern und ist vermutlich nur für Nicht-Amerikaner störend.
Alles in allem hatte Peterson eine gute Idee, die er mit beeindruckendem Detailwissen seines Arbeitsumfeldes in einen recht anständigen Roman gepackt hat. Wer auf Details aus der Welt der NASA großen Wert legt, wird mit diesem Buch auf seine Kosten kommen. Auch der derzeitige Stand der Wissenschaft kommt keinesfalls zu knapp. Vom Deep Space Network bis zu Penningfallen wird so ziemlich alles tangiert, was man für Raumreisen benötigt.
Es ist Peterson gutzuschreiben, dass er eigene - echte eigene - Ideen hat. Doch dem gegenüber steht ein Ende, das einem schwer im Magen liegen dürfte. Es wirkt unbefriedigend und lässt einen etwas angefressen zurück. Hätte man sich von einem Vordenker aus dem Umfeld der NASA doch etwas mehr erwartet. Aber vielleicht macht gerade das eine literarische Finesse aus, die sich meinem Verstand entzieht.