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EllaT

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Cover des Buches Das Mädchen vom Bethmannpark (ISBN: 9783955421915)

Bewertung zu "Das Mädchen vom Bethmannpark" von Pete Smith

Das Mädchen vom Bethmannpark
EllaTvor 5 Jahren
Anrührend, spannend, tiefsinnig

Anmesie ist ein Mysterium. Nicht nur ein medizinisches. Sie ist auch ein beliebter Stoff, aus dem etliche Thriller ihr Grausen und Gruseln gewinnen. Oder sie liefert das Labyrinth, in dem ein findiger Ermittler allmählich ein Verbrechen aufdeckt. Dieser Roman hat damit nichts zu schaffen, auch wenn der Klappentext vielleicht einen Krimi nahelegt. Hauptakteure sind:

  • eine junge Frau, die durch einen Überfall schwer verletzt wurde, mit einer retrograden Amnesie erwacht und mit ihrer Identität ringt, zumal ihre Handtasche mit allen Ausweisen verschwunden ist und damit jeder Hinweis auf ihr Leben zuvor.
  • ein Therapeut der behandelnden Rehaklinik, der mit Amnesiekranken Identitäten berühmte Persönlichkeiten ausprobiert (Albert Einstein, Coco Chanel etc.), mit dem Ziel, ihnen die eigene Persönlichkeit zu entlocken. Wobei er nach und nach an die Grenzen seiner Eigenwahrnehmung stößt.

Bei aller Spannung und Empathie: Dieser Roman ist kein „Pageturner“, und das ist auch gut so. Er schürft tief, medizinisch, psychologisch, besonders menschlich, lässt öfter mal innehalten, zwingt zum Nachdenken. Sogar zum Zurückblättern. Besonders am Ende, das ich hier natürlich nicht verrate. So viel „Krimi“ muss sein.  

Cover des Buches Steckerlfisch (ISBN: 9783954518173)

Bewertung zu "Steckerlfisch" von Lisa Graf-Riemann

Steckerlfisch
EllaTvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Grusel, Spannung und Komik zu verbinden, ist eine Königsdisziplin. Und in diesem Roman voll gelungen. Hinzu kommt höchste Originalität.
Grusel, Spannung, Komik und höchste Originalität

Grusel, Spannung und Komik zu verbinden, ist eine Königsdisziplin. Und in diesem Roman voll gelungen. Hinzu kommt eine eigensinnige Sprache, die sich flüssig liest und doch ab und an erstaunt innehalten lässt, weil sie so treffsicher die skurrilen Charaktere, die atmosphärische Szenerie beschreibt.
Aufhorchen lässt auch der ungewöhnliche Plot: In einer luxuriösen Seniorenresidenz am Chiemsee geht ein „Todesengel“ um: Schwester Pia. Das Leid der Alten und Schwachen zu beenden, ist nicht ihre Mission. Auch um Geld und Vermögen scheint es ihr nicht zu gehen. Worum sonst? Die Leser ahnen es bald und doch sorgt allerlei Rätselhaftes bis zum fulminanten Schluss für Spannung. Dass ein launiger Hauptkommissar auf Urlaub (mit-)ermittelt, tut der Originalität dieses Krimis übrigens keinen Abbruch, zumal ihm hyperaktive Heimbewohner ständig in die Quere kommen. Das Mysterium ist in diesem Roman die Botschaft und hält 330 Seiten lang bei enorm guter Laune.

 

Cover des Buches Lügenland (ISBN: 9783865325501)

Bewertung zu "Lügenland" von Gudrun Lerchbaum

Lügenland
EllaTvor 8 Jahren
Hochspannender politischer Thriller - großartig erzählt

Der Roman spielt in den 30er Jahren dieses Jahrhunderts. Europa ist zerfallen, in Österreich herrscht eine „Demokratur“: Ein mehrheitlich vom Volk gewählter Kanzler regiert dank Überwachungsmaschinerie und willfähriger Medien unumschränkt, Personenkult inklusive. Wie ein solches System aussehen könnte, lassen die Entwickungen in der Türkei dieser Tage ahnen.

Inmitten dieser Szenerie flieht die ehemalige Soldatin Mattea Inninger vor der Polizei, weil sie am Vorabend ihrer Hochzeit eine frühere Freundin erschossen hat. Unabsichtlich zwar, doch daran glaubt niemand, auch sie selbst fühlt sich schuldig. Dass ihre Verfolger sie aufgrund äußerer Ähnlichkeiten mit einer berüchtigten „Staatsfeindin“ verwechseln, wird  anfangs zur zusätzlichen Erschwernis, doch schließlich auch zur Chance. Nach ihrer Verhaftung, Internierung und Folterung wird sie von Aufständischen unter spektakulären Bedingungen befreit und ist damit – vorerst – gerettet. Doch da ist erst die Hälfte der über 400 Seiten erreicht. Wie es weiter geht, verrate ich selbstverständlich nicht. Aber ich kann versichern, es wird noch rasanter und dramatischer.

Gudrun Lerchbaum hat eine unglaubliche und doch überaus glaubwürdige Negativ-Utopie geschrieben, eine anrührende Geschichte hochspannend und stilistisch großartig umgesetzt. Ich mag den Stil dieser Autorin sehr. Schon in ihrem ersten, einem historischen Roman mit dem Titel „Die Venezianerin und der Baumeister“ überzeugt sie mit einer wunderbar ziselierten und doch unprätentiösen, geschmeidigen Sprache.


Über mich

  • 10.07.2012

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