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Elodie

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Ein Jahr voller Wunder (ISBN: 9783257070897)

Bewertung zu "Ein Jahr voller Wunder" von Clemency Burton-Hill

Ein Jahr voller Wunder
Elodievor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein wunderschön gestaltetes Buch mit wertvollen Informationen und Genuss für ein Jahr
Musik zwischen den Buchdeckeln

Die Aufmachung dieses Buches gefällt mir sehr gut. Mich hat es sofort angesprochen. 

Ein Kalender, der nicht eingehalten werden muss um den Genuss zu erleben. In diesem Buch reihen sich 365 klassische Musikstücke aneinander. Für jeden Tag des Jahres eines. Auf einen Blick sind die wichtigsten Informationen über das Stück oben an der Seite ersichtlich. Komponist und Stück sind abgesetzt und zentriert dargestellt. Im folgenden Text erfährt man etwas über den Komponisten selber oder darüber, wie ein Stück entstanden ist. 

Nicht an jedem Tag gibt es viele Informationen. Manchmal folgen kleine Aufforderungen, zum Beispiel, sich vom Stück trösten zu lassen. 

Ich habe durch dieses Buch viele wunderbare Musikstücke und auch mir unbekannte Komponisten entdecken können. Schade fand ich, dass die Musikstücke zusammengesucht werden müssen, wenn man keinen Zugang zu Apple Music hat. 

Cover des Buches Regenland + Trockenland - Ein Wendebuch (ISBN: 9783961855261)

Bewertung zu "Regenland + Trockenland - Ein Wendebuch" von Michael Engler

Regenland + Trockenland - Ein Wendebuch
Elodievor 4 Jahren
Kurzmeinung: Schöne Illustrationen und wichtige Thematik jedoch ohne Tiefgang
Zweigeteilte Meinung

Mir gefallen die Illustrationen wirklich sehr gut in diesem Buch - beide Seiten. Die Geschichte baut die Frage auf, was muss erfüllt sein, damit es sich besser leben lässt. Dies wird sehr oberflächlich behandelt. Einzig im tierischen Part findet man berechtigte Bedenken zur gewählten Strategie. Fragen rund um den eigentlichen Alltag der Kinder werden komplett aussen vor gelassen. 

Für mich ist dieses Buch schön zum Anschauen, inhaltlich muss jedoch viel als Erzählender beigesteuert werden, dass eine logisch aufgebaute Geschichte entsteht. Aufgezeigt wird nach meinem Verständnis nur, dass sich Davonlaufen lohnt. Von daher bleibt bei mir ein unbefriedigtes Gefühl zurück.

Cover des Buches The Legend of Port Pine: Gefahrvolle Liebe: (Romance, Mystery, Liebe) (ISBN: 9783960872825)

Bewertung zu "The Legend of Port Pine: Gefahrvolle Liebe: (Romance, Mystery, Liebe)" von Evelyn Boyd

The Legend of Port Pine: Gefahrvolle Liebe: (Romance, Mystery, Liebe)
Elodievor 6 Jahren
Kurzmeinung: Interessante Geschichte, dessen Potential nicht ausgeschöpft worden ist.
Guter Ansatz

Die Geschichte hat ihren Reiz. Ein verlassenes Karussell, das im Wald steht und renoviert wird. Was steckt dahinter? Ein Tod der mysteriös erscheint und eine Vergangenheit, die aus dem Meer aufzusteigen droht. 


Ich liebe es, in mysteriöse Geschehnisse einzutauchen, gewürzt mit einer Romanze. Von daher waren meine Erwartungen an the Legend of Port Pine hoch. Früh schon stolperte ich über grobe Formulierungen, die mich aus der Geschichte heraus rissen. Leider gelang es mir bis zum Schluss nicht, tiefer in die Geschichte einzutauchen. Ich fühlte beim Lesen stets eine Distanz, so dass mein Interesse am Geschehen erstickt wurde. Ich habe das Buch durchgelesen und gehofft, dass es mich noch packt. Leider traf dies nicht ein. Die Grundgeschichte ist interessant, die Ausführung war mir zu wenig ausgereift. Es tut mir leid, ich wollte dieses Buch so mögen.


Das Cover ist wundervoll.

Cover des Buches Tödlicher Schatten (ISBN: B06WGN7Z8D)

Bewertung zu "Tödlicher Schatten" von Yves Patak

Tödlicher Schatten
Elodievor 6 Jahren
Kurzmeinung: Eine Geschichte, die den Alltagstrott verlässt und auf mystischen Pfaden wandelt.
Vielschichtige Spannung

Das Cover hat mich als erstes angesprochen. Ich finde es sehr gelungen. 
Der Schreibstil zieht den Leser von Beginn weg in die Geschichte hinein, die Atmosphäre ist sofort präsent. Die Geschichte nimmt ihren Gang und regt stetig die Fantasie der Leser an. Was geschieht aus welchem Grund? Wie entwickeln sich die einzelnen Entscheidungen? In der Mitte der Geschichte war für mich ein kleiner Hänger. Ich empfand die Wiederholungen mit eigentlich der gleichen Botschaft etwas ermüdend. Trotzdem war ich dann froh, weitergelesen zu haben. Die Geschichte gewinnt wieder an Fahrt. Einzelne Elemente hätte ich hier gerne noch etwas mehr in die eigentliche Geschichte eingebunden gehabt. Plötzlich entwickelt sich die Geschichte in Richtung "Supernatural" ohne aber die Thematik homogener einzubinden. So war das Ende zwar spannend zu lesen, ich war aber nicht mehr so nah dran am Geschehen wie zu Beginn. Für mich hat die Geschichte eine Knick erhalten und war danach nicht mehr ganz so stimmig. 

Cover des Buches Green Bonanza (ISBN: 9783799512275)

Bewertung zu "Green Bonanza" von Mia Frogner

Green Bonanza
Elodievor 7 Jahren
Kurzmeinung: Sehr gut strukturiertes Kochbuch mit Rezepten, bei denen man Lust aufs Kochen kriegt.
Viele Informationen und Anregungen

Green Bonanza ; Rezepte für mehr Grün auf dem Tisch hat mich nicht auf den ersten Blick angesprochen. Der Untertitel war es dann, der die Neugierde auf den Inhalt dieses Buches weckte. Ich finde es nicht immer einfach, genügend Gemüse in appetitanregender Art und Weise auf den Tisch zu bringen. 

Das Inhaltsverzeichnis hat mich beeindruckt. Übersichtlich werden die Rezepte in Unterkategorien geordnet aufgelistet. In neun Bereichen werden die Rezepte untergeordnet. Nur schon das Betrachten dieser Aufstellung erleichtert mir die Rezeptwahl stark. Hab ich Lust auf Tomaten, etwas mit Linsen oder doch lieber etwas mit Auberginen, Zucchini und Kürbis? Nach ein paar einleitenden Gedanken über die Ernährung werden die Dinge aufgelistet, die in der Küche nicht fehlen dürfen und 13 Zutaten kurz erklärt. Irgendwie hab ich es trotzdem geschafft, Rezepte mit Zutaten zu finden, die mir fremd sind und in dieser Auflistung fehlen. 

Bei den einzelnen Rezepte sind die Zutaten klar gegliederd auf der Seite aufgelistet. Ich weiss, was ich für die Füllung und was für die Sauce brauche. Das Rezept selber wird dann in gut geschilderten Schritten erklärt. Ein paar Rezepte hat es jedoch, bei denen als erstes wieder ein paar Gedanken oder Erlebnisse der Autorin aufgeführt werden. Dies fand ich nicht so optimal, obschon ein paar der gegebenen Infos für das folgende Rezept relevant sind. Auf Anekdoten, wie die Autorin in zeitnot zur Post und in den Lebensmittelladen hetzen musste, hätte ich gut verzichten können. Solche Stellen sind irrelevant und geschwätzig. 

Jeder Bereich wird durch eine kurze Einführung bereichert. So wurde mir klar, dass ich dem Kohl im Garten wohl zu wenig Zeit zum Wachsen gegeben habe. Diese Informationen sind interessant und kurzweilig zu lesen. 

Die Fotos im Buch sind schön gewählt und die Farben verbreiten Lust aufs Kochen. Jedes Rezept wird von einem Bild begleitet. Ein Lesebändchen ist mit dabei. 

Das Titelbild gefällt mir persönlich nicht. Zudem stört mich der Geruch (ich denke, dass wird der Leim sein) etwas, wobei ich eine etwas empfindliche Nase habe. 

Bis auf das Tofu-Kapitel werde ich sicherlich einige Rezepte nachkochen. 

Cover des Buches Hyddenworld (ISBN: 9783608946383)

Bewertung zu "Hyddenworld" von William Horwood

Hyddenworld
Elodievor 12 Jahren
Rezension zu "Hyddenworld" von William Horwood

Eine fantasievolle Reise

William Horwood erzählt seine märchenhafte Geschichte mit Genuss und ohne sich hetzen zu lassen. In Hyddenworld - der Frühling wird die Geschichte eines Volkes erzählt, das auf die Erfüllung einer Prophezeiung wartet. Erst müssen drei Steine von Imbolcs Anhänger abfallen, damit die Reise der Freidensweberin zu Ende sei. Danach muss ihre legendenumwobene Schwester, die Schildmaid, zusammen mit Sterblichen den ersten verlorenen Stein des Frühlings finden. Um diesen ersten Teil der Prophezeigung geht es. Imbolc weiss, dass sich ihre Zeit dem Ende entgegen neigt, da der letzte Stein, der Winter, aus ihrem Anhänger gefallen ist. Nun muss sie die Schildmaid finden. Sie unterstützt hilfreich die Hauptprotagonisten in diesem ersten Band. Der riesengeborene Jack fühlt sich fremd in der Welt der Menschen und muss erst sich selber finden um seine Bestimmung zu erfüllen. Katherine wird ihrer Welt entrissen und erfährt ihr Schicksal erst am Ende ihrer Odysse. Die Hydden selber fungieren als Bindeglied, helfen Jack wie auch Katherine ihren Weg zu finden. Die Geschichte entwickelt sich immer abenteurlicher ohne das eine Hetze entsteht.

Gerade die Figuren der Hydden sind sehr liebevoll angelegt. Jeder hat einen eigenen Charakter und verschiedene Eigenschaften, die alle für ein gutes Gelingen gebraucht werden. Ihre Welt ist nicht nur lieblich, sondern bietet auch schlechteren Charakterzügen Spielraum, sich zu entfalten und zu wirken. Dadurch kommt noch mehr Farbe in die Geschichte. Horwood erzählt die Geschichte flüssig und malt die einzelnen Szenen aus. Die Spannung baut sich im Feinen auf, reisserische Elemente fehlen gänzlich. Die Szenen entfalten sich sanft vor dem inneren Auge ohne dass die Spannung darunter leidet. Fantasievolle Einfälle wie die Art mit den Zügen zu reisen, lassen die Geschichte lebendig werden. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten, die geschilderte Szene wird lebhaft und schlüssig erzählt. Man kann dieses Buch auch gut in Etappen lesen.

Die Farbgestaltung des Covers gefällt mir sehr gut. Einziger Dämpfer sind die Häuschen, welche mittig abgebildet sind. Bei mir entstanden anders aussehende Orte der Hyddenwelt, die gezeichte Siedlung finde ich nach dem Lesen nicht mehr als stimmig. Ansonsten ist die Aufmachung sicherlich so, dass ich das Buch in der Buchhandlung genauers beachtet hätte.

Hyddenword - der Frühling ist für mich ein Buch für Leser, die gerne in eine fantasievolle Welt abtauchen und Feinheiten geniessen.

Cover des Buches Emmas Angst (ISBN: 9783548283463)

Bewertung zu "Emmas Angst" von Jamie Freveletti

Emmas Angst
Elodievor 12 Jahren
Rezension zu "Emmas Angst" von Jamie Freveletti

Ein Wettlauf ohne innere Beteiligung

Emma hat Angst, zumindest dem Buchtitel nach. Sie wird auf einer nächtlichen Tour an der Grenze zu Mexiko von Mitgliedern eines Drogenkartells geschnappt. Emma sammelte seltene Kräuter und suchte gleichzeitig nach Routen von Schlepperbanden. Sie wird zum Kartellboss gebracht, ein Gebiet welches abgeriegelt ist und von Kameras überwacht wird. Ihr Beruf als Chemikerin sichert ihr vorläufiges Überleben. Sie soll der Geliebten des Bosses wegen innert einiger weniger Tagen eine Mittel finden, um eine ominöse Krankheit zu heilen. Ohne Labor und nötiger Gerätschaft. Ansonsten ist ihr Leben verwirkt. Ein Wettlauf gegen die Zeit, ihre Feinde und selbst gegen ihre Freunde beginnt.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Emma erzählt. Nachdem die Geschichte etwas fortgeschritten ist, kommt ein zweiter Handlungsstrang dazu. So erhält der Leser die Gelegenheit, die weitere Entwicklung von aussen auf zwei verschiedene Standpunkte und Sichtweisen zu verfolgen. Emmas Verhalten ist nicht immer nachvollziehbar, ihre Taten erscheinen gegen aussen verzerrt und doch hoffen ihre Freunde und Arbeitskollegen, dass sie ihnen die Treue hält. Die Spannung für mich war hauptsächlich darin zu finden. Wieviel seltsames Verhalten, wieviele Beweise für eine Tat braucht es, um Vertrauen zu zerstören.

Grundsätzlich wird die Geschichte flüssig erzählt. Beim Lesen ist man sofort mitten in der Handlung, diese läuft auch stetig weiter. Die Figuren bleiben überschaulich in der Zahl, die Bösewichte sind klar definiert. Emma als Hauptfigur erschien mir etwas blass. Während ihrer ganzen Marter fand ich keine Gedanken an Freunde und Familie. Ich kenne die anderen Bücher der Reihe nicht, vielleicht wurde darin erzählt, wie einsam und verlassen sie ist und ihr nur der Beruf und der Ultramaraton geblieben ist. Auch ihre Gefühlswelt erschien mir karg. Bis auf wenige Momente, in denen sie etwas gefühlt hat, war nur kühles, überlegtes Handeln da. Es war beinahe wie Fernsehen, die innere Ebene fehlt fast gänzlich.

Emmas Angst ist meines Erachtens ein Buch für zwischendurch ohne Anspruch, für den Moment wenn es nur darum geht, einen Wettlauf zu verfolgen.

Cover des Buches Die Eisläuferin (ISBN: 9783423248815)

Bewertung zu "Die Eisläuferin" von Katharina Münk

Die Eisläuferin
Elodievor 12 Jahren
Rezension zu "Die Eisläuferin" von Katharina Münk

Glatteis auf der Politbühne

Resolut setzt die Regierungschefin ihren Willen durch. Erst recht in den Ferien. Anstatt brav im gesicherten Umfeld zu verweilen, macht sie sich auf und davon. Ohne ihren Personenschutz oder Beraterkreis zu informieren, fliegt die Regierungschefin mit ihrem Mann nach Russland, um dort eine Reise mit der transsibirischen Eisenbahn zu machen. Beim Füssevertreten am Bahnhof von Omsk geschieht, was kaum vorstellbar ist. Das Ortsschild fällt von der Decke, direkt auf den Kopf der Regierungschefin. Äusserlich unverletzt verliert sie die Erinnerung an die vergangenen zwanzig Jahre. Doch leider kann sie sich auch die neuen Erinnerungen nicht merken, jeden Morgen erwacht sie von neuem mit dem Wissenstand vom ersten Erwachen nach dem Unfall. Erschwerend kommt noch dazu, dass sie weder Lesen noch Schreiben kann. Diese Fähigkeiten sind ebenfalls abhanden gekommen. Da noch kein Nachfolger genügend aufgebaut worden ist, muss sie ihr Amt weiterführen. Wie ferngesteurt begegnet sie Persönlichkeiten, reagiert unerwartet und spontan. Ihre Therapie muss ebenfalss streng geheim erfolgen, doch es genügt, sie findet einen Weg über die Emotionen, sich Erinnerungen zu schaffen. Um prägende emotionsgeladene Momente für ihre Erinnerung zu kriegen, ist sie zu allem bereit.

Die Geschichte wird mittels verschiedenen Handlungssträngen erzählt. Zum einen erlebt man ihr Beraterteam, die sich einer kaum handelbaren Situation gegenübersieht und eine abgebrühte Büroleiterin, die selten ihre Ruhe verliert. Ihr Mann muss auch Opfer bringen. Seine Arbeit bleibt liegen, er ist erst dafür zuständig, seiner Frau jeden Morgen die nötigen Informationen eingzugeben, die sie braucht, um halbwegs ihrer Arbeit nachgehen zu können.

Die Stellen aus der Sicht der Regierungschefin sind locker und heiter. Mit dezenten Seitenhieben wird dabei auf die Charaktereigenschaften der Politiker aufmerksam gemacht. Die Regierungschefin scheint mit ihren verlorenen Erinnerungen gelöster und lebensfreudiger. Dass dies bei den Wählern als authentischer rüberkommt, ist kaum verwunderlich. Sobald die Geschichte jedoch aus der Sicht anderer erzählt wird, droht sie etwas einzustauben, gleich so, wie die Regierungsgeschäfte dargestellt werden. Diese Passagen waren zwar leicht zu lesen, machten aber keinen sonderlichen Spass.

Das Ende kam meines Erachtens etwas abrupt und leider für mich zu plump daher. Die Länge der Geschichte war gut, ein Überleleiten in den Schluss angezeigt. Doch als Leser bleibt man etwas in der Luft hängen, den die Konsequenzen des Endes werden nicht einmal ansatzweise angedeutet.

Das Buch "Die Eisläuferin" war gut zu lesen und die Seitenhiebe auf die verkrampfte Politik fand ich amüsant. Nicht aufgelöste Motivationen wie die Handlungsgründe von Dimitrij und das plumpe Ende haben mich jedoch gestört. Ein Buch für Zwischendurch ohne besonderen Anspruch.

Cover des Buches Gefangene der Dunkelheit (ISBN: 9783548280844)

Bewertung zu "Gefangene der Dunkelheit" von Karen Marie Moning

Gefangene der Dunkelheit
Elodievor 13 Jahren
Rezension zu "Gefangene der Dunkelheit" von Karen Marie Moning

Düster mit einem Schuss Hoffnung
4

Nun habe ich das Buch zu Ende gelesen und bin bereit, Bilanz zu ziehen. Ich habe bewusst die Vorgänger nicht gelesen, weil es mich interessierte, wie komplex die Geschichte ist. "Gefangene der Dunkelheit" war für mich auch ohne Vorkenntnisse gut zu verstehen. Als geübte Fantasyleser kristallisierte sich schnell der Kampf von Gut gegen Böse heraus. Die einzelnen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und stimmig. Jeder hatte mehrere Facetten und eine eigenen Stimme.

Mac muss ein exsistenzielles Problem überwinden um ihren Kampf weiterführen zu können. Sie ändert sich grundlegend aber schlüssig. Mir gefällt ihre Entwicklung, die sie gestärkt und doch mit einigen Schwächen (kein Mensch oder Wesen sollte perfekt sein) wieder aufsteht. Dani ist eine 13jährige Göre, die sich so benimmt und trotz ihren Veranlagungen als schwächstes Glied in der Kampfkette darstellt. Sie steht Mac treu zur Seite und wartet auf ihren grossen Moment. Dabei steht sie leider hin und wieder am falschen Ort und bringt Mac in Schwierigkeiten. V'lane und Jericho Barrons halten ihre Gesinnung bedeckt. Gehören sie nun zu den Guten oder Bösen? Diese Frage wurde noch nicht aufgelöst. Mac braucht deren Hilfe und muss mit der Ungewissheit umgehen können. Wem kann sie wie weit vertrauen? Beide haben sie gute Gründe, weshalb sie Mac im Stich gelassen haben. Werden sie Mac wieder hängen lassen? Die Menschen und Seherinnen kämpfen darum, die Mauer zwischen den Welten wieder entstehen zu lassen, damit die Welt der Feen - dunkle wie helle- wieder ausgesperrt sind. Schatten saugen die Menschen aus und hinterlassen lediglich die Hüllen. Von daher ist es wichtig, stets im Licht zu stehen. Jeder kämpft für die Vorteile seiner "Rasse" und Dublin versinkt im Chaos.

Die Geschichte wird breit erzählt, viele innere Konflikte haben ihren Platz und Zweifel werden ausgebreitet. Dadurch verliert sie etwas an Tempo im Erzählfluss. Der Schreibstil wird aus Macs Sicht durchgezogen und beim Lesen findet man sich schnell in die Geschichte zurecht. Die Geschichte versinkt nicht in der Dramatik der Situation sondern wird durch pointierte humorvolle Einwürfe aufgelockert. Etwas gestört hat mich das Spielen mit dem Leser. Eine Situation wurde erst die Reaktionen der Protagonisten geschildert und erst spät die Fakten geliefert. Erinnerte mich an meinen Sohn, wenn er etwas besonders spannend erzählen will und ewig nicht zur Sache kommt. So leider auch am Ende des Buches. Wie schockierend die Entdeckung von Mac ist, weiss der Leser am Ende hinlänglich. Was sie aber entdeckt hat, wird er aber erst nach einer Wartezeit bis zum Erscheinen des nächsten Bandes erfahren. Warum sollte ich dieses Buch also jetzt schon lesen?

"Gefangene der Dunkelheit" würde ich all meinen Freunden empfehlen, die sich gerne im Fantasygenre tummeln aber auch den Bezug zur realen Welt mögen. Das Buch unterhält gut, bietet auch ein paar Gedankenanstösse ohne dass es literarisch werden würde.

Cover des Buches XY (ISBN: 9783608939606)

Bewertung zu "XY" von Sandro Veronesi

XY
Elodievor 13 Jahren
Rezension zu "XY" von Sandro Veronesi

Verdrängen und weiterwuseln
2

Ein Dorf im Ausnahmezustand. Nach dem Mord an elf Menschen und dem Verschwinden eines kleinen Mädchens geht das Leben weiter. Doch nichts ist mehr wie zuvor. Alter Zwist bricht wieder auf, überwunden geglaubte Trauer übermannt einzelne und andere wollen nur noch weg. Der Pfarrer versucht verzweifelt, seine Gemeinde wieder in den Griff zu kriegen und holt Hilfe bei Giovanna, einer Psychiaterin. Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt. Die beiden Ich-Erzähler funktionieren gut, da jeder Charakter abwechselnd ein Kapitel zur Verfügung hat. Einzig als die beiden Charakter gemeinsam agieren, wirkt die Wahl des Erzählstils etwas holprig, da ein direkter Dialog nicht möglich ist.

Die Leseprobe zu XY baute eine subtile Spannung auf, weckte die Neugierde und versprach meines Erachtens interessante Gedankengänge zu einem unklärbaren Phänomen. Leider hat die ganze Geschichte dieses Versprechen nicht eingelöst. XY ist das Rätsel selbst, steht hinten auf dem Cover. Für mich stellt sich am Ende das Rätsel, warum ich einen solchen Roman lesen sollte. Die beiden Hauptcharakter des Pfarrers und der Psychiaterin bleiben auf Distanz, ihre Gefühlswelt hat mich nicht berührt. Diese beiden denken zwar viel, doch bleiben sie im Verhältnis zu den Geschehnissen passiv. Giovannas Narbe reisst nach 15 Jahren wieder auf. Nach dem ersten Schrecken dient dieses Geschehen dazu, dass Giovannas Glaube an unerklärliche Geschehnisse erweitert wird. Die ganze Geschichte wirkte auf mich stark konstruiert und bemüht, anstatt Recherchen und spannende Lösungsansätze ist meiner Meinung nach Sandro Veronesi den einfacheren Weg gegangen und die wirklich spannenden Verläufe ausgespart. Ich habe keinen Thriller oder Krimi erwartet, nach dem Lesen des Klappentextes auch nicht die Lösung des Rätsels. Was ich mir aber erhofft habe, ist einen grösseren Bezug zu den elf Toten, mehr Mystik, eine unheilverkündende Atmosphäre. Da wurde aber "nur" ein Bergdorf präsentiert, in dem fast jeder mit alten, meist überwundenen Unglücken zu kämpfen hatte.

Den Schreibstil habe ich nicht als schwer zu lesen empfunden, er hat mir die Geschichte einfach nicht Nahe bringen können. Die langen Sätze gegen Ende des Buches, die teilweise einfach eine hilflos wirkende Aufzählung sind, haben mich nicht gestört. Die kargen Telefondialoge haben mir nicht gefallen. Es mag ein Stilmittel sein, doch hat sich mir der Grund für die Wahl eines solchens nicht erschlossen. Genial habe ich die Grundidee in diesem Roman gefunden, dass ich mir eine andere Umsetzung wünsche, ist wohl mein persönliches Problem.

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