Elyea

Ein Buch aus vielen Seiten, aber keine Geschichte die es zu erzählen gibt. Genau so fühlt sich "Frost und Mondlicht" an. Während die ersten drei Bände nur so vor Spannung und Leben trotzen, geht es in diesem Band darum, was sie einander zur Sonnenwendefeier schenken wollen. Dabei gab es so viel Potenzial, einen neuen Spannungsbogen - eine Handlung - aufzubauen: Bryaxis der gefangen werden muss (was sie aber nicht tun), die bösen sterblichen Königinnen (über die sie nur reden), die Friedensverhandlungen und daraus entstehende Feindschaften (die scheinbar nicht existieren), Vessas Bann (den sie einfach aufgegeben haben) ... aber stattdessen ging es darum, was man den jeweils anderen zum Feiertag schenkt. 

Kennt ihr es, wenn manchmal eine neue Auflage von einem Buch rauskommt mit einem neuen Zusatzkapitel? Dieses Buch war ein solches Zusatzkapitel zu Band 3. Ein bisschen Happy End Stimmung (ohne das es wirklich ein Happy End wäre, weil es wie gesagt noch viele offene Fragen; siehe oben; gäbe) und das wars. Leider sehr enttäuschend. Das einzig positive was mit einfällt ist, dass man ein paar Charaktere genauer kennenlernt - wobei ich zB Azriel nicht so gut getroffen finde im Vergleich zu den vorherigen Bänden aber naja.

Fazit: Verschwendetes Geld und verschwendete Zeit. Leider. Aber zumindest wurde die Story nicht total abgedreht, dafür 2 Sterne statt einen.

Wer sich das Geld und die Zeit sparen will, für den hier eine Übersicht aller wichtigen Plotpunkte (Vorsicht SPOILER):

-Tamlin ist am Boden zerstört und lebt einsam, kurz vorm Verhungern am Frühlingshof. Niemand hat Mitleid mit ihm (außer ich als Leser)

-Feyre entschließt sich doch ein Kind kriegen zu wollen und beginnt wieder zu malen. Sie richtet eine Malschule für Kinder ein

-Nesta ist eine Bitch, vor allem zu ihren Schwestern und hat sich von allen isoliert. Mit Cassian will sie nicht reden, was ihn fertig macht

-Lucien wohnt jetzt mit seinen BFFs Vessa und Jurian im Reich der Menschen (wild)

-Rhys, Azriel und Mor existieren auch

Meine Meinung - Spoilerfrei

Wie die gesamte Green Valley Reihe, ist dies ein absolutes Wohlfülbuch mit sehr angenehmen Schreibstil. Ich habe einen kalten Januar Tag genutzt, um es in einem Rutsch durchzulesen - was sehr gut funktioniert. Es wird nicht langweilig und gleichzeitig nicht übermäßig spannend.

Was mir allerdings auch schon bei Band 4 negativ aufgefallen ist, ist das immer gleiche Schema - ja, es ist eine Buchreihe, von daher sollten die Bücher einander schon ähneln, aber mir fehlte der gewisse neue Twist. Vor allem in diesem Buch hat die Protagonistin mich sehr an Lena aus Band 1 erinnert und auch ihre Love Story hatte eine Menge Überschneidungen. Das Buch müsste ich kein weiteres Mal lesen, weshalb ich es auch nicht schade finde, dass die Reihe hier endet.

Durch das spannende Ende, hat sich Band 5 die 4 Sterne aber auf jeden Fall verdient. Auch war es wie immer schön, die alten Charaktere wiederzutreffen und die ein oder andere Entwicklung in deren Leben mitzubekommen.

P.S.: Wer Game of Thrones mag, darf sich auf ein paar Anspielungen im Buch freuen.

Nach jedem Kapitel muss ich das Buch erstmal aus der Hand legen und mich ablenken, um diese Achterbahnfahrt der Gefühle zu verkraften. Vom Glück einer jungen Beziehung wie man sie in anderen Colleen Hoover Büchern liest, zum herunterziehenden, depressiven Rest der davon übrig geblieben ist. Immer abwechselnd. Für mich war es eine absolute Qual, über Quinns Ehe zu lesen und ich wollte ihr so oft zuschreien, dass sie mit einem Therapeuten reden sollte.

Ich empfehle dieses Buch nicht zu lesen, wenn man glücklich ist, weil es einen traurig und hoffnungslos machen kann. Ich empfehle es aber auch nicht zu lesen, wenn man traurig, weil es dadurch nur schlimmer werden wird. 

Das klingt, als würde mir das Buch nicht gefallen, was allerdings keineswegs der Fall ist. Das Buch ist sehr gut - ein schlechtes Buch, könnte meine Gefühle nicht so beeinflussen, wie dieses es getan hat. Handwerklich habe ich kaum etwas zu bemängeln, höchstens dass die Geschichte "heute" sehr langsam voran geht. Weniger emotional wird sie dadurch aber nicht. 

Wer keine Lust auf Kitsch hat und einen anderen Liebesroman haben will, der sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Aber passt auf, nicht wie Quinn die Hoffnung zu verlieren.