"Die Farbe von Glück" thematisiert die Lebensgeschichte von vier Familien, welches durch eine emotionale Tat nachhaltig verändert wird und miteinander verbindet. Doch sucht sich das Schicksal nicht immer seinen Weg? Wie wäre das Leben dieser Familien verlaufen, wenn keiner in die Geschichte eingegriffen hätte? Und was bedeutet Glück? Wer ist für unser Glück verantwortlich?
Das Buch ist so weise geschrieben, ohne überheblich oder aufdringlich zu sein oder gar als versteckter "Ratgeber" daher zu kommen. Es sind so viele kluge Ansichten und Anmerkungen enthalten, die nachhaltig zum Nachdenken anregen. Die zarte Schreibweise vermittelt zum einen eine unfassbare Ruhe und Klarheit sowie eine starke Emotionalität aus.
Eine klare Leseempfehlung und ein Tipp meinerseits: Legen Sie sich Post-It's oder einen Textmarker zur Seite - Sie werden sie sicher brauchen.
Em_aus_Empoeringen
- Mitglied seit 15.10.2020
- 121 Bücher
- 4 Rezensionen
- 4 Bewertungen (Ø 3.5)
Rezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Dark Memories - Nichts ist je vergessen" von Wendy Walker
Ich habe das Buch aus einem Bücherregal mitgenommen und dann tatsächlich erstmal vergessen. Vermutlich weil das Cover eher unscheinbar ist und der Titel so nach "plumpen Standardthriller" klingt.
Bereits nach einigen Seiten hat mich allerdings die Geschichte gepackt. Der Schreibstil gefällt mir unheimlich gut. Ich fühle mich persönlich angesprochen, als würde mir der Therapeut Alan die Geschichte bei einem persönlichen Gespräch erzählen.
Kurz zur Story: Es geht um 4 tragische Familien und um künstlich zerstörte Erinnerungen von zwei traumatischen Ereignissen sowie den Versuch diese wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Einen Stern Abzug gibt es, weil mir die Erläuterungen des Therapeuten teilweise zu überheblich und arrogant waren und ich dich hoffe, dass kein Therapeut so über seine Patienten denkt..
"Die zitternde Welt" von Tanja Paar behandelt auf vielseitige Art die Familiengeschichte im ehemaligen osmanischen Reich und Europa, beginnend um die 20. Jahrhundertwende.
Für mich war das damalige Leben unter den dargestellten Umständen (Ausgangspunkt: unverheiratetes Ehepaar, auf Distanz lebend) kaum vorstellbar und ich habe mich darauf gefreut, etwas über das damalige Lebensgefühl zu erfahren.
Einordnen würde ich das Buch als historischen Roman sowie als Familiengeschichte. Als roter Faden diente die Abhandlung der Familiengeschichte, wenn diese auch fiktiv ist, dennoch gab es keinen Spannungsbogen oder ein Kerngeschehnis. Vielmehr wurde das Leben im Allgemeinen dargestellt, mit allen erlebten Höhen und Tiefen. Es geht hauptsächlich um Liebe und Sehnsucht, Krieg und Flucht, Recht und Unrecht, Zerrissenheit und Willenskraft, Vertrauen und Angst, Stadt und Land, Pflicht und Verantwortung, Anziehungskraft und Wünsche, Identitätsfindung und Erinnerungen, Familie und Beziehung, Wirtschaft und Politik, Reichtum und Armut sowie -Heimat-.
Den Schreibstil und die Schreibtechnik ordne ich persönlich als ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig ein. Des Weiteren gibt es keine Kapitelunterteilung und zahlreiche Orts- und Zeitsprünge. Ich würde es leider nicht weiterempfehlen, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, was jetzt eigentlich die Botschaft dieses Buches sein soll...?
Positiv erwähnen lässt sich zu Beginn, dass sich der Autor einem Thema bzw. einer Stimmung durchgehend treu blieb: Das Buch ist dunkel.
Meiner Meinung nach anstrengend dunkel. Keiner Situation geschweige denn Person kann Hulda etwas positives abgewinnen. Dies vermittelt eine drückende und belastende Stimmung, was zunächst ja nicht negativ für die Thematik ausgelegt werden kann. Wenn da nicht diese teilweise sinnlosen Konservationen und die unnötigen Zwischenstränge wären. An einem Punkt war ich gewillt, das Buch abzubrechen und beiseite zu legen, weil ein weiterer Erzählstrang angerissen und zusammenhangslos "dahingespuckt" wurde, der einzig allein dazu diente, Huldas Lebensgeschichte ein ganzes Stück dunkler werden zu lassen.
Zusammenfassend kann ich sagen: Einfacher, gut lesbarer und verständlicher Schreibstil, teilweise angenehm kurze Kapitel. Die Geschichte erschien mir je fortgeschrittener, desto holprigen. Die Fortsetzungen möchte ich nicht lesen...