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EmanuelvanWeimar

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Fourth Wing – Flammengeküsst (ISBN: 9783423284127)

Bewertung zu "Fourth Wing – Flammengeküsst" von Rebecca Yarros

Fourth Wing – Flammengeküsst
EmanuelvanWeimarvor einem Monat
Kurzmeinung: Vielversprechender Anfang einer Fantasy-Reihe mit pubertären Liebesgeflüster, das den tollen Gesamteindruck überschattet.
Cover des Buches Knochensuppe (Band 1) (ISBN: 9783965090415)

Bewertung zu "Knochensuppe (Band 1)" von Youngtak Kim

Knochensuppe (Band 1)
EmanuelvanWeimarvor einem Monat
Kurzmeinung: Sehr interessanter SciFi/Zeitreise-Ansatz, sehr nüchtern und sprunghaft erzählt. Die Grundidee ist spannend.
Cover des Buches Die Stadt und ihre ungewisse Mauer (ISBN: 9783832168391)

Bewertung zu "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" von Haruki Murakami

Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
EmanuelvanWeimarvor einem Monat
Kurzmeinung: „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ nimmt alte Fäden wieder auf, verknüpft sie neu und lässt so eines seiner besten Werke entstehen.
100% Murakami

"Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" ist das wahrscheinlich längste Buchprojekt von Haruki Murakami - und wahrscheinlich auch eines seiner besten Werke.


Erstmalig erschien die Geschichte um die Stadt mit den ungewissen Mauern im Jahr 1980 als eine (wie er selbst im Nachwort beschreibt) "längere Kurzgeschichte" in der Literaturzeitschrift Bungakukai. Diese war ca. 100 Seiten lang. Zum Vergleich: Die jetzige Geschichte ist ungefähr sechs Mal länger und hat in der deutschen Hardcover-Version 630 Seiten. Dass die Geschichte nun so gewachsen ist, hat seinen Grund, denn mit Jahrzehnten der Lebenserfahrung als Mensch, aber vor allem als Schriftsteller, entwickelte sich "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" weiter. Murakami war nie zufrieden mit der ersten Veröffentlichung, dennoch lies ihn diese auch nie wirklich los. Mit "Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt" schrieb er ein Buch, welches sich einiger Ideen seiner Kurzgeschichte bediente und als "Gegenstück" dazu fungierte. Dennoch hatte er das Gefühl, dass seine frühere Version von "Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" nicht die notwenige Aufmerksamkeit durch ihn erhielt, die die Geschichte verdient gehabt hätte. Eine Geschichte, von der er "das Gefühl hatte, sie voreilig in die Welt gesetzt zu haben". Vier Jahrzehnte später schließt er den Kreis zu den Anfängen seines Schreibens.

"Die Stadt und ihre ungewisse Mauer" nimmt alte Fäden wieder auf, verknüpft sie neu und lässt so eines seiner besten Werke entstehen. Es ist gespickt mit den von Fans so geliebten "typisch Murakami"-Momenten und subtilen Anspielungen auf seine früheren Werke. "Die Stadt und die ungewisse Mauer" ist ein Fest für Fans von Haruki Murakami und alle, die es noch werden wollen. Sein neuester Roman ist ein "Best of" vieler seiner früheren Werke, mit bekannten Stilmitteln und Verweisen, und nach vierzig Jahren findet die einstige Kurzgeschichte hier auf über 600 Seiten ihren krönenden Abschluss.

Cover des Buches Carrie (ISBN: 9783404180066)

Bewertung zu "Carrie" von Stephen King

Carrie
EmanuelvanWeimarvor einem Monat
Klassiker mit Abstrichen

„Carrie“ ist ein Klassiker - die berühmte Blutbad-Szene war mir schon vor dem Lesen bekannt (den zahlreichen Verfilmungen sei Dank) & hat mich auch dazu animiert, meinen ersten Stephen King-Roman zu lesen. Zufälligerweise war „Carrie“ auch der erste, veröffentlichte Roman von Stephen King und machte ihn weltweit bekannt.

Liest man dieses Buch über 40 Jahre nach der Veröffentlichung zum ersten Mal, dann hat es an seiner ursprünglichen Wirkungskraft vielleicht etwas verloren, aber man kann erahnen, wie schockierend der Roman zu damaligen Zeiten sein musste. Viele Szenen, wie z.B. die eingangs erwähnte Szene der blutüberströmten Carrie, gehören aus heutiger Sicht zu den ikonischsten Darstellungen in Horror-Genre. Daher freue ich mich, diesen Roman nachgeholt zu haben, auch wenn ich nicht ganz so begeistert bin wie viele andere.

Die eingeworfenen Zeitungsartikel oder Ausschnitte aus fiktiven Büchern haben mich immer wieder aus dem Lesefluss gebracht. Allerdings kann ich nachvollziehen, wieso diese als Erzählform gewählt wurden, denn durch geschicktes Streuen von Informationen zu Ereignissen, die erst noch passieren werden, wird eine einzigartige Spannung aufgebaut, die sich dann komplett entlädt. Einziger, aber großer Kritikpunkt ist die Verwendung der rassistischen Sprache, die meiner Meinung nach keinerlei Mehrwert hat und damit auch der „das war halt damals so“-Argumentation nicht standhält. Vielleicht ist das in aktuelleren Übersetzungen bereits korrigiert, da habe ich keinerlei Informationen dazu.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch auch nach mehr als vier Jahrzehnten auf mich die gleiche Wirkung hatte wie auf viele andere damals: Es weckte mein Interesse an den Romanen von Stephen King

Cover des Buches Joyland (ISBN: 9783453441613)

Bewertung zu "Joyland" von Stephen King

Joyland
EmanuelvanWeimarvor einem Monat
Kurzmeinung: Tolle Coming of Age-Story, die ich so nicht vom "Meister des Horrors" erwartet hätte.
Cover des Buches Young Mungo (ISBN: 9783446275829)

Bewertung zu "Young Mungo" von Douglas Stuart

Young Mungo
EmanuelvanWeimarvor einem Monat
Kurzmeinung: „Young Mungo“ hat viele (negative) Gefühle in mir ausgelöst: Lesenswert, aber nicht einfach zu verdauen.
Keine leichte (Lese)kost

„Young Mungo“ erzählt die Geschichte des namensgebenden, 15-jährigen Mungo, der in vielerlei Hinsicht seine Unschuld verliert - und das nicht selten auf eine grausame Art. Allgemein sind die hoffnungsvollen Momente rar gesät, die meiste Zeit erlebt man, wie klein die Chancen für einen Heranwachsenden sind, wenn große Träume gewaltsam im Keim erstickt werden. „Young Mungo“ ist kein Buch über Hoffnung, aber es gibt sie dennoch: Klein, unscheinbar und in Form einer Hand, die gereicht wird.

„Young Mungo“ hat viele Gefühle in mir ausgelöst, die wenigsten davon waren schön. Ich war wütend, traurig, angewidert und schockiert. Vor allem gegen Ende wird deutlich, dass all das, was Mungo passiert, einfach viel zu viel für einen kleinen Jungen ist, um es unbeschadet zu überstehen. Auf der Suche nach sich selbst stolpert er auf einen Leidensweg, den er sich nicht ausgesucht hat und mit viel Blut und körperlicher, aber auch emotionaler Grausamkeit gepflastert ist. Irgendwann, viel zu spät und doch zu früh, hat er die verschwommene Grenze zwischen kindlicher Unschuld und Erwachsensein überschritten - und einen Teil von sich zurückgelassen.

Das Buch ist weit davon entfernt leichte Kost zu sein, der Einstieg ist langatmig und durch zwei verschiedene Erzählebenen schwer einzuordnen. Die Zusammenführung dieser beiden Zeitebenen hat mir sehr gut gefallen und auch allgemein hat mir das Buch sehr gut gefallen. Mit einer uneingeschränkten Leseempfehlung tue ich mir dennoch schwer, dafür sind bestimmte Situationen und eingehende Beschreibungen schwer zu verdauen. Wer sich dessen bewusst ist, erhält eine Geschichte, die im Herzen und in den Gedanken bleibt und einer kleinen Erinnerung, dass wir manchmal die sein können, die die helfende Hand ausstrecken und für Hoffnung sorgen.

Cover des Buches Selbstkorrektur (ISBN: 9783910615175)

Bewertung zu "Selbstkorrektur" von Ume S. Winter

Selbstkorrektur
EmanuelvanWeimarvor 2 Monaten
Beeindruckender Debütroman!

<SELBST>/KORREKTUR ist der Debütroman der Autorin Ume S. Winter, die sich darin dem spannenden Thema einer von künstlicher Intelligenz gesteuerten bzw. optimierten Gesellschaft widmet. Wie man es von dystopischen Romanen gewohnt ist, greift sie im Rahmen einer fiktiven Geschichte die aktuelle Diskussion um die Sinnhaftigkeit, aber auch die großen Sorgen einer Gesellschaft auf, die sich auf KI verlässt. Man merkt, dass die Autorin viel Vorarbeit geleistet und gründlich recherchiert hat, um ihre Welt glaubwürdig zu machen. Einige Techniken oder Szenarien, die im Buch erwähnt werden, sind bereits heute Realität und keineswegs mehr Zukunftsmusik. 

Ume S. Winter beschreibt in "Selbstkorrektur" eine Welt, in der es weder Hunger noch Gewalt gibt. Eine Welt, in der alles geregelt und gerecht ist, um Ungerechtigkeiten zu beseitigen.  Der Roman folgt der Geschichte der Wächterin Lys Deĵoro, die für den Schutz der Gesundheits-KI "Meneva" zuständig ist. Doch schon bald muss sie die "perfekte" Welt, in der sie lebt und für deren Erhalt sie arbeitet, in Frage stellen und sich auf die Suche nach der Wahrheit machen.

Ume S. Winter gelingt es bereits in ihrem Debütroman, ein Buch zu schreiben, bei dem man das Geschehen vor dem inneren Auge hat - ein vielversprechendes Zeichen für ein gutes Buch. Geschickt gelingt es ihr auch, jedes Kapitelende wie einen Cliffhanger einer Science-Fiction-Serie wirken zu lassen... man fragt sich unweigerlich, wie es weitergeht. Dieses Gefühl hat sich bei mir bis zum Ende des Buches gehalten und das Warten auf den nächsten Teil fast unerträglich gemacht. Warum also nicht die volle Punktzahl? Zum Ende hin wirkte es etwas überambitioniert, das sorgfältig erdachte Tempo der Geschichte nahm deutlich zu und es wurden mehrere Erzählstränge und Wendungen eingeführt, die mich am Ende zwar zufrieden, aber doch etwas erschlagen zurückließen. Ich habe noch etwas Zeit gebraucht, um das Gelesene nochmal auf mich wirken zu lassen - aber bin zum Entschluss gekommen, dass ich mich auf den Nachfolgerband freue und gespannt bin, wie die Geschichte zu Ende geht.

Cover des Buches The Maze Cutter - Das Erbe der Auserwählten (The Maze Cutter 1) (ISBN: 9783551585011)

Bewertung zu "The Maze Cutter - Das Erbe der Auserwählten (The Maze Cutter 1)" von James Dashner

The Maze Cutter - Das Erbe der Auserwählten (The Maze Cutter 1)
EmanuelvanWeimarvor einem Jahr
Kurzmeinung: Insgesamt ein durchwachsenes Buch, bei dem die Hoffnung auf eine spannendere Geschichte immer mitschwingt - bis über Das Ende hinaus.
Eine (gezwungene) neue Trilogie


"Geschichten, die am flackernden Lagerfeuer erzählt wurden, nachts, wenn in den Schatten die Möglichkeiten der Vergangenheit lebendig wurden."
S.112

The Maze Cutter setzt 70 Jahre nach den Ereignissen der Originaltrilogie ein und ist der Beginn einer neuen Trilogie. Ich erinnere mich, dass mich die "Maze Runner"-Trilogie vor einigen Jahren in den Bann gezogen hat und ich die Bücher innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Die Filme haben bereits einen Teil der Begeisterung eingebüßt und ich habe bis zum heutigen Tage nicht alle Teile davon angeschaut. Mit dem ersten Band der neuen Trilogie stellt sich nun natürlich die Frage: Kann "The Maze Cutter" an den früheren Erfolg anknüpfen?

Machen wir es kurz: Leider nicht. Während dem Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, dass James Dashner unbedingt nochmal zurück in die Welt von "Maze Runner" wollte - für sich, aber auch die zahlreichen Fans.
In "The Maze Cutter" sind 70 Jahre seit den Ereignissen des letzten Buches vergangen, die Welt ist immer noch "brandgefährlich" und beängstigend. Wie diese Welt aussieht, wird mit Hilfe von verschiedenen Erzählungen aus unterschiedlichen Blickpunkten beleuchtet. Da ist die religiöse Gruppierung rund um Alexandra, die "gottgleich" angebetet wird und ihre eigene, geheimen Ziele verfolgt. Zum anderen ein mysteriöser Waisenjunge, der keinen Namen hat, sich aber dennoch auf die Suche nach einer eigenen Identität macht. Oder eine Personengruppe von Inselbewohnern, die sich auf den Weg in die Alte Welt machen. Durch diese verschiedenen Blickpunkte wirkt die Erzähung der Geschichte durchweg wirr und nur langsam erschließt sich ein Zusammenhang. Doch nicht jeder Erzählstrang funktioniert - einer davon wirkt fast durchweg als Füllmaterial, um eine mysteriöse Stimmung zu konstruieren.

Mit zunehmender Seitenzahl zeigt sich: Irgendwie fühlt sich alles gezwungen an - gezwungen in die Länge gezogen, um eine weitere Trilogie zu veröffentlichen. Gezwungen mysteriös, ohne Spannung zu erzeugen. Es sind viel zu viele Charaktere, von denen keiner wirklich ans Herz wächst. Die Nennung bekannter Namen wirkt wie billiger Fanservice.

Insgesamt ein durchwachsenes Buch, bei dem die Hoffnung auf eine spannendere Geschichte immer mitschwingt - bis über Das Ende hinaus. Das Buch wird viele Fans von früher enttäuschen, einige verlieren, aber auch eine Handvoll erwartungsvoll zurücklassen. Das zweite Buch muss überzeugen, ansonsten gibt es wohl niemanden mehr, der den Abschluss dieser neuen Trilogie lesen wird. 



Cover des Buches Die Telefonzelle am Ende der Welt (ISBN: 9783442758968)

Bewertung zu "Die Telefonzelle am Ende der Welt" von Laura Imai Messina

Die Telefonzelle am Ende der Welt
EmanuelvanWeimarvor 3 Jahren
Schöne Idee, leider nur durchschnittlich umgesetzt

In der japanischen Kleinstadt Ōtsuchi befindet sich ein Relikt aus einer vergangenen Zeit, welches nicht nur wie aus der Zeit gefallen wirkt, sondern auch erstmal fragende Blicke hervorruft: Eine Telefonzelle. Diese steht im Garten von Sasaki Itaru und wurde von ihm "Telefon des Windes" getauft. In Zeiten, in denen jeder sein eigenes Telefon in der Hosentasche trägt, scheint eine Telefonzelle überflüssig zu sein, jedoch nicht für den Zweck, den das Windtelefon innehat. Mit diesem Telefon kann man mit Menschen reden, die schmerzlich vermisst werden, da diese nicht mehr unter uns weilen. Sasaki Itaru hat mit dieser Telefonzelle einen Ort geschaffen, an dem Trauernde pilgern können, vor allem nach dem verheerenden Tsunami im Jahre 2011, welcher auch in Ōtsuchi verheerende Schäden angerichtet und zahlreiche Menschenleben ausgelöscht hat. Das Windtelefon ist ein wundervoller Gedanke, der vielen Menschen Kraft und Hoffnung schenkt, sowie die Möglichkeit, mit Verstorbenen in Kontakt zu treten und Abschied zu nehmen. 

"Das Telefon am Ende der Welt" von Laura Imai Messina hat sich diesen Ort als Schauplatz für ihren Roman genommen. Yui, eine Radiomoderatorin aus Tokio, hat ihre kleine Tochter und ihre Mutter an den Tsunami verloren und findet in dem Garten, in dem die Telefonzelle steht, Trost und einen Zufluchtsort. Dort lernt sie Takeshi kennen, der wie jeder, der diesen Ort besucht, jemanden schmerzlich vermisst. Beide sind Überlebende und in dieser Gemeinsamkeit nähern sie sich an und werden Freunde. Doch "Das Telefon am Ende der Welt" handelt nicht nur von den beiden, sondern auch von vielen anderen, die gemeinsam die Last der Trauer auf ihrer Seele tragen und eine Art Therapie in dieser Telefonzelle finden, in der man dem Wind lauschen und mit den Toten sprechen kann.

Das Windtelefon als Dreh- und Angelpunkt einer Geschichte spielen zu lassen, ist eine wundervolle Hommage an einen existierenden Ort, der vielen Menschen allerdings unbekannt sein dürfte. Doch genauso wie viele nichts von diesen Ort wissen, so sind den meisten Menschen auch nicht die einzelnen Schicksale der Opfer des Tsunamis im Jahre 2011 bekannt. Viele haben die gnadenlose Zerstörungswut der Wassermassen im Kopf, welche durch die japanischen Dörfer und Städte gerauscht sind. Zehn Jahre später sind die äußeren Schäden größtenteils repariert oder erneuert, doch die inneren Zerwürfnisse der Zurückgebliebenen besitzen auch nach einem Jahr eine erschreckende Aktualität, da manche Wunden nie geschlossen wurden. "Das Telefon am Ende der Welt" handelt von diesen Menschen, den Überlebenden mit ihren individuellen, im Kern jedoch sehr ähnlichen Geschichten von Verlust, Trauer und Einsamkeit. Eine einmalige Sichtweise, für die man der Autorin sehr dankbar sein kann. Dennoch muss man auch anmerken, dass das Buch im Allgemeinen von einer schweren Wehmut getragen wird, die sich konstant durch das ganze Buch zieht. Das Buch ist dadurch schwierig zu lesen. Auch wenn die Geschichte von einem Ort der Hoffnung erzählt, so überwiegt in der Erzählung jedoch die Traurigkeit. Mit zunehmender Seitenzahl stellt sich dies als anstrengend heraus und eventuell wäre es besser gewesen, die Geschichte facettenreicher zu gestalten und positive Entwicklungen der Charaktere der Charaktere herauszuarbeiten. Denn so bleibt es zwar eine bewegende Geschichte, die sich aber hauptsächlich auf die Traurigkeit und den Schmerz konzentriert und dabei die kraftvolle Intention des Windtelefons vergisst. 


"Das Telefon am Ende der Welt" ist ein emotionales Buch, welches sich den Schicksalen der Hinterbliebenen der Tsunamikatastrophe widmet und dabei einen persönlicheren Blick auf dieses Ereignis ermöglicht. Leider mangelt es an Vielschichtigkeit und der Fokus wird durchweg auf den Schmerz, das Leid und die Trauer gelegt. Dies ist zu Beginn der Geschichte zuträglich, aber leider verliert sich die Autorin in dieser unangenehmen Melancholie, die irgendwann keinerlei Mehrwert bietet. Eine schöne Idee für einen Roman, der es aber an Substanz fehlt und daher nur bedingt empfehlenswert ist.

Cover des Buches Im Wasser sind wir schwerelos (ISBN: 9783455011173)

Bewertung zu "Im Wasser sind wir schwerelos" von Tomasz Jedrowski

Im Wasser sind wir schwerelos
EmanuelvanWeimarvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine wunderschöne Geschichte voller Poesie, Liebe und Tragik. Man fühlt die Liebe, man spürt den Schmerz. Unbedingt lesen!

Über mich

  • männlich
  • 28.09.1989

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Jugendbücher, Comics, Krimis und Thriller, Fantasy, Science-Fiction, Literatur, Unterhaltung

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