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EmelyAurora

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Wolfkisses (ISBN: 9783750250529)

Bewertung zu "Wolfkisses" von Katania de Groot

Wolfkisses
EmelyAuroravor 4 Jahren
Kurzmeinung: Mitreißend, fesselnd, nervenraubend - eine gelungene Fortsetzung, die auch was für's Herz bietet.
Eine gelungene Fortsetzung, die auf den nächsten Band hinfiebern lässt

Der zweite Teil der Reihe hat es in sich. Obwohl der erste Band schon fesselnd und spannend war, legt die Autorin hier noch einen drauf. Wir erfahren nicht nur mehr über die sogenannten Clanmächte, die das Leben der Rudel beeinflussen, sondern treffen auch auf neue Charaktere. Auch die Liebe kommt wieder nicht zu kurz, und die Grenzen beginnen zu verschwimmen ...




Nach dem Ende von Band 1 konnte ich es kaum erwarten, endlich mehr lesen zu können. Ich wollte unbedingt erfahren, wie es weiter geht. Jeder, der Band 1 bereits gelesen hat, weiß, was ich meine. Auch dieses Mal konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Es hat mir zwei beinahe schlaflose Nächte beschert, aber das war es mir wert!


Im Vergleich zum ersten Teil ist der zweite Band düsterer. Die Bedrohung durch die Jäger ist real und wirbelt das Leben der Wölfe durcheinander. Doch auch in den Reihen der Jäger tut sich etwas und bald ist nichts mehr so, wie es einmal war.




Mir hat es wieder besonders gut gefallen, dass das Buch ohne die Klischees auskommt, die mich sonst sicherlich dazu gebracht hätten, das Buch an die Wand zu werfen und nicht mehr anzurühren. Stattdessen ist die Handlung greifbar. Man fühlt mit den Charakteren mit und versteht sie.


Obwohl King dieses Mal mit im Fokus ist, hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, dass er die Rolle eines typischen Badboys ausfüllt. Stattdessen ist er ein sehr tiefer, interessanter und vielschichtiger Charakter, der einen überraschen kann. In Band eins lernt man nur seine besitzergreifende, wölfische und manchmal etwas brutale Seite kennen. Nach und nach erfährt man hier jedoch, dass King mehr ist als das. Ja, er ist oft ein richtiger Arsch, denkt zuerst an sich selbst und kann ein nerviger Angeber sein, aber da ist noch so viel mehr. In vielen Büchern, die "böse" Typen als Protagonist haben, wird der Eindruck vermittelt, dass diese Männer nichts dafür können, dass sie sich so benehmen, und dass sie nur missverstanden sind. Es gibt unterwürfige Frauen, die ihren Badboy vor sich selbst "retten" und dabei eine toxische Beziehung über sich ergehen lassen. Nicht hier. Mir hat sehr gut gefallen, dass bis zum Schluss Zweifel bleiben, was ihn betrifft. Ich habe ihn ins Herz geschlossen, ihm aber an keiner Stelle auch nur ansatzweise vertraut. King ist keiner von den Guten, aber böse ist er auch nicht. Er ist einfach er, mit all seinen Fehlern. Man tut gut daran, die Distanz zu ihm zu wahren, aber man kommt nicht umhin, ihn irgendwie zu mögen.


Wenn ich über King spreche, muss ich auch Cassidy erwähnen, die mein absoluter Liebling ist. Sie ist jung, trägt gerne Kleider und ist ein unfassbar starker Charakter. Sie lässt sich nichts gefallen und bietet King ohne zu zögern die Stirn, was mir sehr gut gefallen hat. Ohne auch nur ansatzweise zickig oder unfair zu sein, beweist sie ihre Stärke und steht für sich selbst und ihren Clan ein. Im Laufe der Handlung hat sie auch schwächere Momente, doch diese steht sie durch, ohne an Charakterstärke zu verlieren. Man muss sie einfach gern haben! Ich bewundere sie dafür, wie gekonnt sie mit allem umgeht, das sich ihr in den Weg stellt, und dafür, dass sie sie selbst bleibt.


Auch die anderen Charaktere sind wieder wunderbar gelungen, doch ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen. Nur so viel: Wir lernen über einige Charaktere noch viel, viel mehr und es tauchen auch neue Gesichter auf. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, wer in diesem Spiel böse Absichten hat.


Im Vergleich zum ersten Band ist diese Geschichte viel düsterer, packender, spannender. Ich würde aber nicht sagen, dass der zweite Band besser ist, denn sie sind beide für sich unglaublich tolle Bücher. Der Leser wird immer weiter in die dunklen Abgründe der Charaktere gezogen und mich beschleicht die leise Vorahnung, dass ich auch nach Band zwei nur an der Oberfläche gekratzt habe, und dass da noch sehr viel mehr auf mich wartet.


Es gab einige Stellen, an denen ich die Autorin gerne verflucht hätte und mich gefragt habe, warum ich ein Buch lese, das mich so leiden lässt, aber in diesem Fall ist die Frage bereits die Antwort. Die besten Bücher sind die, die einen mitnehmen. Die, die einer Achterbahnfahrt gleich mit unseren Gefühlen spielen und uns leiden lassen, aber auch glücklich machen. Die, die uns verzaubern und bangen lassen, Hoffnung und Abscheu wecken. Und genau so ein Buch ist Wolfkisses - Clanmächte. Es ist mitreißend, aufwühlend, fesselnd und erfrischend anders. Es hat alles, was ein gutes Buch haben muss und noch viel mehr. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Cover des Buches Wolfkisses (ISBN: 9783964437860)

Bewertung zu "Wolfkisses" von Katania de Groot

Wolfkisses
EmelyAuroravor 5 Jahren
Kurzmeinung: Starke Charaktere, starke Geschichte! Ich freue mich auf die Fortsetzung <3
Richtig gutes Buch mit überraschenden Details und starken Charakteren

Werwölfe - eigentlich nicht so mein Ding. Wie es kommt, dass ich dieses Buch aber trotzdem unbedingt lesen wollte, und warum es mir so gut gefallen hat, dass ich mir den zweiten Band herbeisehne, erfahrt ihr, wenn ihr weiter lest!

Auf der letzten Buchmesse (LBM19) habe ich so viele neue Menschen kennengelernt, unter denen auch Katania de Groot war, die Autorin von Wolfkisses. Manchmal findet man Menschen auf Anhieb sympathisch, und wenn diese Menschen Autoren sind, bin ich sofort neugierig, was sie denn so schreiben. Und so wollte ich unbedingt wissen, wie dieses Wolfkisses ist, und ob es mir gefallen könnte. Ich gebe zu, das wunderschöne Cover hat dazu beigetragen, dass ich das Experiment Werwolf gewagt habe.
Als das Buch dann bei mir einzog, war ich direkt verzaubert von der schönen Innengestaltung. Der Tannenwald, der den unteren Seitenrand ziert, ist wunderschön und stört nicht beim Lesen, schafft im Gegenteil sogar eine super schöne Leseatmosphäre. Ich liebe nebelige Wälder, und so hat mich allein die Innengestaltung mit den Bäumen, den kleinen Wölfen und den schönen Überschriften verzaubert.
Ich war sehr überrascht, als ich direkt auf Seite 3 schon Freundschaft mit einem der Protagonisten geschlossen habe, weil er mir so sympathisch war. Ich konnte mich sofort in ihn hineinversetzen und hatte ihn gern. Das hat sich dann auch im Verlauf des Buches nicht geändert. Auch die anderen Protagonisten mochte ich direkt, waren sie doch alle nicht so, wie ich es aus den wenigen Büchern mit Werwölfen, mit denen ich bisher in Kontakt gekommen bin. Keine unnormal attraktiven, düsteren Typen, die einen auf "außen Badboy, innen Beschützer" machen, keine dämlich verliebten Frauen, die sich einfach alles gefallen lassen, und auch keine sinnlos gewalttätigen Fieslinge ohne erkennbares Motiv. Das hat mich tatsächlich sehr gefreut. Im Gegensatz zu meinen Befürchtungen waren die Charaktere allesamt sehr authentisch, man konnte sie verstehen und wusste, warum sie taten, was sie taten. Jeder hatte seine ganz eigene Persönlichkeit, die weit entfernt von langweiligen Stereotypen war.
Besonders verzaubert haben mich die beiden Lovestorys, die die Autorin hier gekonnt in die Handlung verwoben hat. Sie haben sich weder in den Vordergrund gedrängt, noch sind sie untergegangen. Ich könnte gut verstehen, warum sich wer in wen verliebt hat, und fand es toll, dass es keine künstlichen Auseinandersetzungen gab, die der Sache mehr Drama verleihen sollten, aber ansonsten eher sinnlos sind. Sowas braucht diese Geschichte nicht, da sie von sehr tiefen, verständlichen Problemen lebt, deren Auflösung nicht mit einem einfachen Gespräch gelöst werden könnten, das nie erfolgt (weil Drama und so. Hach, ihr merkt, wie sehr ich mich freue, dass ich all das in diesem Buch nicht gefunden habe!). Gerade, dass die Charaktere, die in die Lovestorys verwickelt waren, einerseits verletzlich, andererseits stark sind, ein eigenes Leben, einen eigenen Willen, Verständnis, Pflichten und Co haben, hat sie sehr menschlich gemacht (auch, wenn einige von ihnen nicht so ganz menschlich waren). In den meisten Lovestorys findet man irgendwann mehr oder weniger toxische Beziehungen, in denen sich einer der Partner über den anderen stellt und sich der andere fügt, oder dass einer blind hinter dem anderen herläuft und durchgehend verletzt wird. Teilweise liest man sogar mit rosaroter Brille, wie einer der Partner (meistens die Frau), von ihrem Freund erniedrigt und zu einem wertlosen Objekt der Begierde degradiert wird. Muss ich erwähnen, dass auch das hier - trotz der Werwölfe mit ihren Tierinstinkten - nicht passiert ist? Natürlich kamen am Rande einige solcher Probleme vor, aber sie wurden an keiner Stelle romantisiert oder normalisiert, beschönigt oder ähnliches.
Insgesamt findet man in diesem Buch erstaunlich vieles, das endlich mit all diesen Klischees bricht und die Probleme aufzeigt, anstatt sie für die Dramatik zu benutzen und dabei zu verharmlosen. Und das macht diese Geschichte so unfassbar stark. Von Körperverletzung über Revierkämpfe bis hin zu Entführung und Misshandlung findet man in diesem Buch vieles, aber niemals verherrlicht oder entschuldigt. Diese Dinge sind so, wie sie sind: Falsch. Probleme, die zu bewältigen sind. Und genau daraus schöpft die Geschichte ihre Stärke.
Insgesamt entsteht aus allem ein Strudel, der den Leser fesselt, fasziniert, erschreckt, bedrückt, hoffen und bangen lässt. Dieses Buch hat alles, was ein guter (Werwolf-)Roman braucht. Action, Kampf, Liebe, Konflikte, verschiedene Weltansichten... Alles eben. Und genau aus diesem Grund hat mich dieses Buch von sich überzeugt.
Ich kann allen nur wärmstens Empfehlen: Lest dieses Buch. Lest es, wenn ihr gerne Bücher über Werwölfe lest. Lest es, wenn ihr sonst keine Bücher über Werwölfe lest. Lest es einfach, es ist toll!

Noch kurz zum Thema Trigger:
Triggerwarnungen sind mir noch nicht in vielen Büchern begegnet, aber so wie hier habe ich sie wirklich noch nie gesehen. Hinten im Buch findet man eine Liste mit allen Triggern, die einem in der Geschichte begegnen. Sie sind im Text mit kleinen Laternen markiert, sodass man selbst entscheiden kann, ob man das gerade lesen mag, oder eben nicht. Da hinten im Buch die Seitenzahlen mit einem knappen Vermerkt auf die Art des Triggers zu finden sind, wird so im Buch selbst auch nichts gespoilert. Ich finde diese Lösung sehr schön, und wünschte, dass man sie so in mehr Büchern finden würde.

Cover des Buches Als das Leben mich aufgab (ISBN: 9783946955023)

Bewertung zu "Als das Leben mich aufgab" von Ney Sceatcher

Als das Leben mich aufgab
EmelyAuroravor 5 Jahren
Kurzmeinung: Gänsehaut! Dieses Buch ist bezaubernd. es berührt einen auf so vielen Ebenen und steckt voller traurig-schöner Gedanken
Traurig-schön!

Was für ein Buch!
Ich muss gestehen, dass ich es mir niemals näher angeguckt hätte, wenn ich die Autorin nicht kennen würde. Es wirkte einfach nicht nach einem Buch, das mir gefallen würde.
Was habe ich mich geirrt!
Als das Leben mich aufgab ist nicht kitschig. Darin tanzen keine Engel herum und es jagt auch niemand einer verlorenen Liebe hinterher. Nein. Das Buch ist gefüllt mit Emotionen und Gedanken. Es liest sich so luftig leicht, dabei behandelt es eines der traurigsten Themen, die ich kenne. Den Tod. Einen viel zu frühen Tod, denn das Mädchen, um das es geht, ist gerade einmal 16 Jahre alt. Sie kann nicht mit dem Leben abschließen und kehrt darum zurück, um den wichtigsten Menschen in ihrem Leben Briefe zu geben. Dabei erfährt sie nach und nach, wer sie selbst war und lernt auch viel über die Welt und die Menschen.
Was mich sehr berührt hat, waren all die Erkenntnisse, die sie viel zu spät erlangt hat und die sie zu Lebzeiten hätte gebrauchen können. Diese Geschichte betrachtet die Menschen, das Leben und den Tod. Mai, die Protagonistin, ist nach ihrem Tod sehr grüblerisch und lernt eine Lektion nach der anderen, die sie verinnerlicht und an die Menschen um sie herum - und den Leser - weiterzugeben versucht. Dabei wirkt sie nie besserwisserisch oder pseudo-philosophisch, sondern einfach nur ehrlich. Man hat das Gefühl, dass all die Gedanken in diesem Buch aus einer tiefen Quelle geschöpft worden sind. Immer wieder sind diese berührenden Textstellen in das Buch eingestreut und jede einzelne davon hat mir Gänsehaut bereitet.
Dieses Buch hat etwas tief in mir berührt und die letzten 40 Seiten habe ich kaum mehr lesen können, weil ich so viele Tränen in den Augen hatte, die sich gar nicht mehr wegblinzeln ließen. Es ist selten, dass mich Bücher zum Weinen bringen. Meistens meide ich diese auch, weil sie zu sehr wehtun. Dieses Buch tut nicht weh. Es streichelt die Seele, flüstert einem Gedanken zu und hinterlässt ein Gefühl, das einen seltsam glücklich-traurig zurücklässt, sodass man einfach nur irgendwen umarmen möchte. Auf jeden Fall kann man die ein oder andere Erkenntnis der Protagonistin mitnehmen. Es steht viel Wahres zwischen diesen Buchdeckeln, und es ist wunderschön verpackt.
Eine klare Leseempfehlung!

Cover des Buches Goddess 1: Ein Diadem aus Reue und Glut (ISBN: 9783551301246)

Bewertung zu "Goddess 1: Ein Diadem aus Reue und Glut" von Andreas Dutter

Goddess 1: Ein Diadem aus Reue und Glut
EmelyAuroravor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein tolles Buch! Angenehm zu lesen und die Mischung aus Mitgefühl, Spannung und Humor war sehr erfrischend. Ich habe das Buch gern gelesen
Ein tolles Buch

Götter, ein unfaires Spiel um Leben und Tod, undurchsichtige Rivalinnen und ein Mädchen, das eigentlich ganz andere Probleme hat.
Ja, dieses Buch hat mir gefallen.
Lanea ist eine unglaublich sympathische Protagonistin. Ich habe mich sehr schnell mit ihr identifiziert und mit ihr ihre nur allzu menschlichen Probleme durchlitten. Sie zeigt einem zu Beginn vor allem die Welt und die Probleme einer ganz normalen sterblichen Schülerin. Sie sucht nach ihren Wurzeln, wird ausgegrenzt, hat viele Probleme und leidet unter ihren Mitmenschen. Irgendwie ist sie anders und das lassen sie alle spüren. Manche, weil sie merken, dass irgendwas in Lanea steckt, das nicht ganz von dieser Welt ist, andere nur wegen ihrer Herkunft und weil sie adoptiert wurde.
Laneas Probleme haben mich zutiefst berührt, als ich das Buch gelesen habe. Das, was Lanea geschieht, geschieht ständig und überall auf der Welt. Der Autor bringt das alles aber auf eine so sanfte Art an den Leser, dass man Lanea einfach sein Herz schenken muss und ihr Leid teilt, sie versteht und mit ihr mitfühlt, bangt, hofft und sich ärgert.
Dann gibt es da noch den göttlichen Part der Geschichte, der an manchen Stellen mit einem unglaublich sympathischen Humor daherkommt, an anderen Stellen aber wieder todernst oder undurchsichtig ist.
Die Mädchen müssen ein Diadem finden, um dadurch die Hand des Prinzen zu gewinnen - alle anderen sterben. Da die anderen Teilnehmerinnen im Gegensatz zu Lanea unter Göttern aufgewachsen sind, ist Lanea klar im Nachteil. Darum bekommt sie Hilfe von Cliff, der allerdings auch nicht ganz durchsichtig ist. Und so entdeckt man als Leser gemeinsam mit den beiden die Welt der Götter. Die strahlende und die gefährliche, unfaire Seite. Man lernt sowohl die phantastischen Fähigkeiten und die interessante Mythologie der ozeanischen Götter kennen, jedoch auch ihre Brutalität und Willkür.
Insgesamt ist dem Autor hier eine tolle Mischung zwischen alldem gelungen. Das Buch habe ich beinahe verschlungen, so gern habe ich es gelesen.

Cover des Buches Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern (ISBN: 9783841440105)

Bewertung zu "Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern" von Vic James

Dark Palace – Zehn Jahre musst du opfern
EmelyAuroravor 6 Jahren
Kurzmeinung: Geniale Idee, sehr cooles Thema - aber die Umsetzung war etwas lasch - hoffen wir auf den zweiten Band.
Geniale Idee, sehr cooles Thema - aber die Umsetzung war etwas lasch

Zehn Jahre musst du opfern. Allein der Titel verrät einem schon so einiges über dieses Buch, denn diese 10 Jahre Sklavenarbeit muss jeder Bürger hinter sich bringen. So auch Luke und seine Familie, doch dabei kommt es zu mehr Komplikationen, als gut für alle Beteiligten ist.
Die Sklaven sind ihren Aufsehern oder Vorgesetzten komplett ausgeliefert. Sie haben 10 Jahre lang keine Rechte und sind der Besitz des Staates oder der Familie ›Geschickter‹, der sie dienen. Das System ist grausam und wird so lange nicht in allen Ländern geführt, doch die Geschickten in England haben die Macht an sich gerissen. Durch ihre Gaben kann ihnen diesen Posten keiner so schnell streitig machen, doch es gibt Menschen, die gegen die Ungerechtigkeit ankämpfen - sogar in den eigenen Reihen.
Die erste Seite des Buches hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Ich war einige Seiten lang total gefesselt vom Schreibstil der Autorin und habe die ersten Andeutungen und Geschehnisse förmlich inhaliert, doch nach einer Weile nahmen Tempo und Spannung deutlich ab. Man liest die Geschichte aus sehr vielen Perspektiven - was ich normalerweise mag - doch dieses Mal war das in meinen Augen nicht sehr vorteilhaft für die Geschichte. Dadurch, dass jeder Charakter, der einen Part erzählt, fast bei 0 anfängt, dauert der Mittelteil sehr lange und es braucht einiges an Zeit, bis es spannend wird. Die Hinweise und interessanten Details sind ganz unspektakulär in den Alltag der Charaktere eingebaut und kommen so nicht wirklich zur Geltung. Auch fiel es mir schwer, die Charaktere zu mögen oder mit ihnen mitzufühlen. Wo am Anfang noch schöne Szenen waren, in denen man die Charaktere gut kennenlernen konnte, fehlten diese irgendwann fast komplett. Die Charaktere, die sehr interessant waren - Gavar, Jenner, Silyen, der Doc, Renie, Daisy - hatten wenig Platz, sich zu entfalten, wodurch man sie nicht so gut kennenlernen konnte, dass man sie wirklich mögen könnte. Insgesamt lernt man im ersten Band noch recht wenig kennen. Im Vordergrund stehen die Ungerechtigkeiten und Luke in der Sklavenstadt Millmoor. Doch selbst dieser Handlungsstrang, der nebenbei bemerkt der spannendste Part ist - wird wenig spannungsreich erzählt. Die wirklich interessanten und nervenaufreibenden Teile bekommen wir nicht mit, stattdessen liest man sehr viel von der Planung und dem Ergebnis.
Was dagegen sehr interessant war: Das Thema an sich. Der Zustand der Welt, in der Luke lebt. Das ganze furchtbare System voller Hass, Intrigen und Selbstüberschätzung. Dieses lernt man wirklich gut kennen und hassen. Besonders die Skrupellosigkeit der Geschickten wird sehr gut transportiert, auf der anderen Seite lernt man aber auch die andere Seite der Medaille kennen, denn auch unter den Geschickten gibt es einige, die gegen das sind, was die Regierung tut. Die Angst, die selbst sie vor ihren Leuten haben, ist beinahe greifbar.
Sehr erschreckend fand ich, dass die normalen Menschen so wenig gegen das System vorzubringen hatten - besonders am Anfang. Es scheint sich alles so sehr eingebürgert zu haben, dass die 10 Jahre Sklavenzeit etwas völlig normales für die Menschen sind. Sie treten diesen Dienst oft sogar freiwillig an, denn jeder Bürger darf sich den Zeitpunkt dafür auswählen. Auch dass die Menschen vor ihrer Sklavenzeit eingeschränkte Rechte haben - nur, weil die Geschickten so viel Macht haben - fand ich sehr schockierend. Nichtmal die, die sich mit der Rechtslage auskennen und dagegen hätten vorgehen können, unternehmen nichts.
Und... So abwegig ist all das nicht, wenn man die phantastischen Elemente mal außen vor lässt.
Vom Thema her ist Dark Palace ein grandioses Buch, doch an der Umsetzung habe ich einiges auszusetzen. Dennoch freue ich mich auf den nächsten Band!

Cover des Buches Mondstaub und Sonnenstürme (ISBN: 9783959911566)

Bewertung zu "Mondstaub und Sonnenstürme" von Maja Köllinger

Mondstaub und Sonnenstürme
EmelyAuroravor 6 Jahren
Kurzmeinung: Schön zu lesen und voller zauberhafter Momente, die besonders Sternenguckern wie mir sehr gefallen.
Eine tolle Geschichte voller Sternenmagie

Mondstaub und Sonnenstürme - das klingt schon so wundervoll galaktisch und verträumt. Ebenso beginnt das Buch auch, wobei der Anfang sehr traurig und bedrückend ist, denn Stella, die Protagonistin, erlebt einen schweren Schicksalsschlag. Was mich beim Lesen jedoch noch mehr bedrückt hat als dieser, war der Zustand von Stellas Psyche, die auch vor dem Ereignis nicht ganz gesund ist, da sie anders ist - denn Stella sieht in den Augen ihres Gegenübers sein Universum. Eine kleine Galaxie, die in jedem Menschen schlummert. Sein innerstes.
Dass jemand, der eine solche Fähigkeit hat, von anderen schnell ausgegrenzt und nicht gemocht wird, ist schnell klar. Und das obwohl niemand von Stellas Gabe weiß.
Die Universumsthematik begrenzt sich allerdings nicht nur auf Stellas Gabe, denn ihre Eltern haben ihr gesamtes Leben der Erforschung der Galaxie gewidmet und auch Stella ist begeisterte Sternenguckerin. Immer wieder tauchen die Sterne, Planeten, der Mond und die Galaxie auf. Ob als Sternenkarte neben dem Teleskop in ihrem Zimmer, in den Augen der Menschen oder im Nachthimmel. Überall ziehen einen die Sterne in ihren Bann, was ich geliebt habe.
Neben den Sternen und einer besonderen Gabe hat das Buch noch einen weiteren Komponenten, der mich sehr fasziniert hat: Die Psyche. Es ist unglaublich, wie gut das Buch recherchiert sein muss, denn man erlebt die Stadien von Stellas mentaler Gesundheit hautnah mit und kämpft mit ihr gemeinsam darum, das Leben nicht aufzugeben. Ihre Geschichte ging mir stellenweise so nah, dass ich das Buch für einige Sekunden weglegen und mich sammeln musste, was ich richtig gut fand. Die Geschichte hat mich berührt und verzaubert.
Den Rahmen bilden Stellas neues Zuhause und ihre neue Schule, an der nach allerbester Hollywood-Manier auch ein Ball stattfindet. Insgesamt war die Schule sehr Hollywood, was ich einfach geliebt habe! Normalerweise mag ich Highschol Geschichten nicht, doch hier hat es wunderbar gepasst und auch nicht Überhand genommen. Es fügt sich alles sehr schön zusammen und ergibt eine Geschichte, die ganz anders ist als alles, was ich bisher gelesen habe.
Auch die Lovestory fügt sich hier wunderbar ein. Man kann sie nachvollziehen und verliebt sich im Laufe der Geschichte ohnehin in die beiden Charaktere. Mich hat sie sehr verzaubert und ich fand es gut, dass sie nicht too much war. Für mich hat alles sehr schön zusammen gepasst, ebenso wie die Charaktere, die allesamt sehr stark und unterschiedlich waren. Es gab einige Wendungen, die mich teilweise sehr überrascht haben und das Ende hat mich total aus den Socken gehauen.


Cover des Buches Das Feuer in mir (ISBN: 9783959912792)

Bewertung zu "Das Feuer in mir" von Christian Milkus

Das Feuer in mir
EmelyAuroravor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein gutes Dark-Fantasy Buch, das mich fesseln konnte und eine interessante Thematik hat.
Eine sehr coole Geschichte zwischen Wissen und Magie, Göttern und Lüge


Als ich hörte, dass die Religion in dem Buch sehr präsent sein soll, war ich sehr skeptisch. Ich bin kein großer Fan von Religionen, weil es bei dem Thema immer so viele Meinungen gibt und jeder ist sich sicher, dass seine Meinung die richtige ist. Auch in diesem Buch war das teilweise so, aber nicht auf schlechte Art und Weise. 

Leanne, die Protagonistin, die insgesamt leider ziemlich blass blieb, gerät in das Lager der Zwölf Boten, wo sie mit einem Glauben konfrontiert wird, der dem ihren in allen Punkten widerspricht. Zwischen all den Ansichten und ihren eigenen Erfahrungen gerät sie in einen Strudel, der sie immer wieder zweifeln lässt. Zwischen Herz, Gewissen und Glauben hin und hergerissen, muss sie tun, was sie für richtig hält.

Dass das nicht leicht werden kann, ist eigentlich schon klar. 

Ich fand es gut, wie es dem Autor gelungen ist, alle Seiten näher an den Leser zu bringen. Man ist sich während des Lesens nicht sicher, welcher Geschichte man Glauben schenken soll und genau da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt. Es gibt einfach keine "wahre Geschichte", wenn es um den Glauben geht, auch, wenn es die Götter in der Fantasywelt tatsächlich zu geben scheint. Zumindest die Magie gibt es. 

Neben Leanne gab es noch weitere wichtige Charaktere. Zum einen Damion, den charismatischen Anführer der Zwölf Boten, der sich selbst nicht als Anführer sieht, und dann noch Leannes kleinen Bruder Lon, gerade einmal 12 Jahre alt und sehr unzufrieden mit seinem Leben. Die beiden waren gut gezeichnet, wenn auch nicht immer sehr aktiv. Besonders Lon war in weiten Teilen der Geschichte sehr passiv, obwohl er an sich sehr wichtig war, besonders für die Protagonistin. Damion hingegen hatte sehr viel Potential, das er jedoch nicht völlig ausgeschöpft hat. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass die Charaktere oft nicht so rund waren, wie sie hätten sein können, da ihre Charakterzüge vor allem durch Beschreibungen, aber nur selten von Handlungen oder gar Gesprächen geformt wurden. Man kam dem, was sie jeden für sich antreibt, was sie sich wünschen oder was sie ausmacht, einfach nicht nahe.

Neben Lon und Damion gab es noch eine Reihe weiterer Charaktere, besonders mochte ich allerdings Sir Caster, dessen Geschichte mehr oder weniger unabhängig von Leannes in die Erzählung eingeflochten wurde und den ich sofort mochte. Er und eine Priesterin bildeten das Gegengewicht zu den Zwölf Boten und haben für ein Gleichgewicht gesorgt, während Leanne zwischen ihren Eindrücken, Hoffnungen und ihrem Glauben geschwankt ist. 

Daran hat mir besonders gut gefallen, dass der Leser in keine Richtung gedrängt wurde und sich anhand der Beweise und Geschehnisse eine eigene Meinung bilden konnte. 

Was ich jedoch etwas schade fand war, dass einige Aspekte der Geschichte, die zunächst relevant wirkten, sehr schnell abgefrühstückt wurden oder nicht mehr vorkamen, obwohl sie eigentlich einen Einfluss auf das Leben einiger Charaktere hätten haben müssen. Nichtsdestotrotz war die Geschichte für sich rund und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas fehlte. Man merkte zwar, dass sie sich in ein Universum einfügt, in dem auch andere Geschichten spielen (es gibt ein weiteres in sich abgeschlossenes Buch des Autors in dieser Welt), dennoch war sie abgeschlossen und in sich plausibel.

Der Gedanke hinter den religiösen Gruppen hat mir sehr gefallen, denn Leannes Geschichte zeigt auf, wie schnell man sich beeinflussen lassen kann und dass es unter den Religionen (Dunkler Gott oder die Wahren Götter) keine gibt, die gut ist, aber auch keine, die schlecht ist, da es die Menschen sind, die Gutes oder Schlechtes tun. 

Neben all den "wichtigen" Themen in dem buch kommt es doch sehr auf Leanne an, die als Protagonistin mehrere Entscheidungen treffen muss, die man meistens auch nachvollziehen konnte. Zwar ist sie nicht besonders stark, dennoch hat sie ihren Anteil am großen Finale und lässt sich trotz ihrer Unsicherheit, die sie teilweise überfällt, nicht in eine Richtung drängen.


Der Schreibstil lies sich ganz wundervoll lesen, allerdings sind dadurch, dass das Buch in der dritten Person geschrieben ist, viele Momente mit den Charakteren kaputtgegangen, da sie sehr unnahbar blieben. Das lag vor allem daran, dass sie häufig eher beschrieben wurden und man sie nicht wirklich kennengelernt hat. Hier hätte ich mir einige Momente zwischen den Charakteren gewünscht, in denen mehr von ihrer Persönlichkeit hervorkommt, denn so haben mich einige Geschehnisse, die an sich tragisch waren, sehr kaltgelassen. 


Dennoch fand ich das Buch richtig gut und habe es sehr gerne gelesen. Für mich war es eine willkommene Abwechslung zu dem, was ich sonst so lese, denn High Fantasy-Bücher dieser Art sind mir in letzter Zeit sehr wenige untergekommen.


Cover des Buches Superior (ISBN: 9783959912273)

Bewertung zu "Superior" von Anne-Marie Jungwirth

Superior
EmelyAuroravor 6 Jahren
Kurzmeinung: Die Fortsetzung steht dem ersten Band in nichts nach und konnte mich vollkommen überzeugen! Superior gehört zu meinen Lieblingsbüchern <3
Mehr als gelungene Fortsetzung


Ich liebe dieses Buch und kann mich nicht erinnern, jemals eine ähnliche Geschichte gelesen zu haben. Klar, besondere Fähigkeiten sind nichts Neues. Auch totalitäre Systeme oder eine Gesellschaft, die im Verborgenen agiert, sind nicht neu. Aber die Mischung macht es!

Schon im ersten Band habe ich Amelia, die Protagonistin, sehr gemocht. Sie ist selbstbewusst, eigensinnig, oft ziemlich flirty, manchmal zynisch, sarkastisch und therapiert ihre Sorgen gerne mal mit einem Gin-Tonic. All das sind nicht gerade die typischen Merkmale von Protagonistinnen, was erstmal eine willkommene Abwechslung ist. Allerdings habe ich Amelia in ihrer etwas anderen Unperfektheit schnell ins Herz geschlossen. Sie ist einfach Amelia und nicht austauschbar!
Im zweiten Band gerät bei der Armen so ziemlich alles aus den Fugen. Nachdem sie schon im ersten Band sehr viel durchmachen musste, kämpft sie sich durch ihre neuen Probleme und versucht, irgendwie Fuß zu fassen. Dass sie sich Sky und seiner Sache angeschlossen hat, macht das Ganze für sie nicht einfacher. Durch all die Veränderungen, die in ihrem Leben geschehen sind, verändert sich auch ihr Charakter und sie selbst weiß nicht, ob sie das akzeptieren kann. Seelisch ist sie ziemlich zerstört, ähnlich wie alle anderen Charaktere, die Brick "behandelt" hat.

Die Handlung befasst sich zu einem großen Teil mit den Problemen, die sich Skys Sache in den Weg stellen. Es werden Pläne geschmiedet, Ziele festgelegt und nebenher müssen sie darauf achten, unentdeckt zu bleiben. Dabei stellt sich auch die Frage, wie weit jeder aus dem Team gehen will und natürlich lernt man auch weitere Charaktere kennen, die im Laufe der Handlung zu einer Art Familie zusammenwachsen. Im Zentrum all der Überlegungen steht Amelia, an der plötzlich so vieles hängt, denn ihre Gabe könnte der Schlüssel sein. Doch der Druck macht ihr zu schaffen, denn ihre Gabe entwickelt sich nicht so schnell, wie es alle gerne hätten. Dazu kommt das Trauma nach all den Erlebnissen, die sie in Band 1 überstanden hat.
Gerade das ist auch ein Punkt, den ich an dem Buch sehr besonders finde. Denn neben Amelia besteht Skys Gruppe fast ausschließlich aus Superior, die ähnliches, wenn nicht sogar schlimmeres erlebt haben als sie. Das, was sie alle durchlebt haben, grenzt nicht nur an Folter, es IST Folter. Ich habe mit jedem einzelnen Charakter gelitten, als ich erfahren habe, was ihm widerfahren ist. Sie alle haben dadurch Probleme und Ängste, doch sie alle haben einen Weg gefunden, damit zu leben.
Man findet ihre Vergangenheit vor allem in ihrem Charakter wieder. Man merkt es an ihrem Verhalten. Was ich dabei am schönsten fand war, dass die guten Seiten dadurch nie überlagert wurden. Man merkt jedem Charakter an, für was sein Herz schlägt und was ihm wichtig ist. Oft gehen diese Sachen mit ihren Gaben und ihrer Vergangenheit einher. Ob dicker Panzer mit weichem Kern oder ein zerbrechliches Äußeres mit einer unerwarteten inneren Stärke. Jeder Charakter ist gezeichnet und so einzigartig, dass man sie sich alle ohne Probleme als echte Menschen vorstellen kann. Und obwohl sie in manchen Punkten sehr verschiedene Ansichten haben, sich alle anders verhalten und total unterschiedliche Herangehensweisen haben, die einem selbst vielleicht auch mal nicht so gut gefallen, muss man sie einfach mögen. Man kann gar nicht anders. Die Charaktere haben alle ihre Schattenseiten, Eigenschaften, die man nicht mag, aber das Gesamtbild wird vom Guten überlagert. Trotz all dem Schlechten, dass ihnen widerfahren ist. Trotz all der Dunkelheit in ihrer Welt.
Es ist erschreckend, wie schnell man allein durch diese Einblicke schon eine Bindung zu den Charakteren aufbaut und sich ihnen und ihrer Sache quasi anschließt. Todesangst, Schmerz, Hilflosigkeit ... Es gibt so viele grausame Ängste, mit denen die Charaktere konfrontiert worden sind und die sie alle nie komplett überwunden haben. Dabei fühlte sich beim Lesen alles fast schon zu real an. Jedes Detail aus der Vergangenheit der Charaktere fügt sich zu einem Bild zusammen. Alles, was passiert ist, hat seine Auswirkungen auf die Zukunft. Dabei sind ganz besonders die psychischen Aspekte enorm gut herausgearbeitet. Man kann all das nachvollziehen, ja sogar mitfühlen. Man ist hautnah dabei. Und fiebert umso mehr mit. Man will unbedingt, dass sie einen Ausweg finden und die SHS ändern oder vernichten.
All die Konflikte, sie sich den Charakteren stellen, kann man durch die vielen Perspektivwechsel gut nachvollziehen. Dabei hat man beim Lesen jedoch nie das Gefühl, aus der Handlung gerissen oder überfordert zu werden. Da die Charaktere viele verschiedene Sichtweisen haben, kann man sich seinen eigenen Standpunkt aussuchen und ist nicht an eine Sichtweise gefesselt.

Neben all den inneren Konflikten, Amelias Trauma und dem Kampf im Verborgenen gibt es noch eine Sache, die ganz wichtig ist. Amelia und Nathan. Die Liebe.
Mit Nathan stand ich ganz zu Beginn von Band 1 gelegentlich auf Kriegsfuß, doch mittlerweile habe ich auch ihn sehr ins Herz geschlossen. Er sorgt sich so sehr um Amelia und beweist dadurch so viel Stärke. Charakterstärke. Viel mehr, als ich ihm zugetraut hätte. Wie viele Menschen hätten sich einfach ihrem Schicksal gebeugt? Wie viele hätten das Risiko für die Liebe nicht in Kauf genommen? Doch er schon und das rechne ich ihm hoch an. Die Beiden haben ihre ganz eigene Art von Zärtlichkeit und stehen einander nicht immer nur mit Worten bei. Irgendwie ist die Beziehung zwischen ihnen etwas ganz besonderes und wirkt beim Lesen weder schwer, noch überlagert sie die anderen wichtigen Teile des Buches. Sie fügt sich ein, gehört genau dorthin, wo sie ist.
Auch die anderen Beziehungen zwischen den anderen Charakteren sind sehr natürlich und einzigartig. Alles ist extrem gut durchdacht und jede Verbindung hat einen Hintergrund. Dabei hat mir besonders gut gefallen, dass die "guten" Charaktere auch untereinander oft nicht einer Meinung waren und gelegentlich auch gegeneinander gearbeitet haben. Es gibt in dem buch viele Grauzonen und sehr viele Facetten - in jeder Schattierung, also auch unter den "guten".

Ich möchte außerdem noch den Schreibstil loben, den ich wirklich sehr liebe. Er passt zu allen Charakteren, aus deren Sicht erzählt wird, und auch zur Geschichte an sich. Dazu stechen einem keine Fehler oder ähnliches ins Auge, das den Lesefluss stören könnte. Man wird in die Geschichte gesogen, die Geschichte legt sich über die Realität. Dadurch, dass auch inhaltlich viele Kontaktpunkte zu dem Leser und der Realität bestehen, scheint das Buch an manchen Stellen gar nicht mehr so fiktiv zu sein. Der lockere Ton des Schreibstils und der Humor, der an einigen Stellen unterschwellig durchschimmert, passen hervorragend zum Setting und den Charakteren. Man fühlt sich den Charakteren und ihren Geschichten so nah, als wäre man selbst dabei. Man leidet, grübelt, hofft und bangt mit ihnen.

Alles in allem kann ich das Buch nur von ganzem Herzen empfehlen. Es geht an vielen Stellen unter die Haut, ist spannend, aufwühlend, oft düster, aber auch hoffnungsvoll und stark. Wie bereits der erste Band wird sich auch der zweite Teil wieder einen Platz unter meinen Jahreshighlights sichern. Ich liebe dieses Buch und besonders seine Charaktere, mit denen ich mich unfassbar gut identifizieren konnte, einfach und freue mich schon wahnsinnig auf den dritten und letzten Band.


Cover des Buches Nation Alpha (ISBN: 9783946955092)

Bewertung zu "Nation Alpha" von Christin Thomas

Nation Alpha
EmelyAuroravor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein unfassbar gutes Buch, das einen berührt. Wunderbar geschrieben. Ich liebe es und kann es jedem wärmstens empfehlen.
Ein unglaublich tolles (leichtes und herzliches) Buch zu einem ernsten Thema

Ich war mir von Anfang an sicher, dass dieses Buch etwas besonderes sein muss. Das Cover, der Titel und alles, was ich darüber gehört habe, ließen gar keine anderen Optionen offen. Als das Buch schließlich bei mir einzog war dieses Gefühl noch immer da und schließlich habe ich es einfach in die Hand genommen und zu lesen begonnen, obwohl ich allgemein akute Unlust zu lesen hatte. Dennoch hat mich das Buch gefesselt, sodass ich es einfach nicht mehr weglegen konnte.
Gleich zu Beginn lernen wir die namenlose Protagonistin und ihre Welt kennen. Ein furchtbares Bild, denn sie ist eine Omega - eine Sklavin der Alphas. Der Leser erfährt sehr schnell, wie dieses System funktioniert. Die Alphas - die weißen Menschen - herrschen in der Nation über all jede mit anderen Hautfarben. Je dunkler, umso wertloser und schmutziger sind sie laut diesem System.
Die Protagonistin nimmt uns mit in ihr Leben. Wir erleben mit ihr gemeinsam ihre Qualen, seelische wie körperliche und begleiten sie zu einem neuen Herrn. Bei diesem scheint einiges ungewöhnlich zu sein. Die Omega soll sich um die Tochter des Hauses kümmern, die ein großes Interesse an ihrer Sklavin hegt und immer wieder versucht, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Doch eine Omega darf nicht mit ihren Dienstherren über belangloses quatschen. Sie muss ihre Aufgaben erfüllen und sich ansonsten unsichtbar machen, sonst drohen ihr beim kleinsten Vergehen unsagbare Strafen.
Wie bereits erwähnt ist die Protagonistin eine Omega. Sie ist vom leben gezeichnet, trägt innere wie äußere Narben und misstraut jedem, obwohl sie eigentlich ein gutes Herz hat. Was mich sehr berührt hat war, dass sie so nahbar war. Dass sie so stark war, obwohl sie sich selbst nie so gesehen hat.
Die Kontakte zu anderen Charakteren waren zu Beginn sehr selten und wenn, dann von Angst, Demut oder Distanziertheit geprägt. Mit der Zeit hat sich dies jedoch geändert und die Art und Weise, wie dies passiert ist, hat mir sehr gefallen. Man hat ihr bis zum Schluss angemerkt, wie verunsichert sie durch das Wesen anderer Menschen ist, die ihr nichts böses wollen. Obwohl sie irgendwann Vertrauen fasst und selbstsicherer wird, legt sie ihre Vergangenheit nie ab. Wie sollte sie auch, schließlich ist es ihre Vergangenheit und aus dieser kann man nicht einfach herausschlüpfen. Ich habe ihre Charakterentwicklung sehr gerne miterlebt, da diese sehr natürlich wirkte. Man weiß, warum sie so ist, wie sie ist und warum sie sich verhält, wie sie sich verhält. Dabei habe ich ihren Charakter sehr bewundert. Trotz allem, was ihr widerfahren ist, hat sie sich ihre Menschlichkeit und ihr Herz bewahrt, obwohl dies doch niemand in ihrem Umfeld hat. Sie kannte weder Gerechtigkeit noch Liebe, dennoch trug sie all dies in sich. Zunächst versteckt, doch man konnte wundervoll beobachten, wie sich all dies entwickelt und aus ihrem Inneren hervorgekämpft hat. Ihr Charakter ist so vielschichtig, so besonders und unglaublich liebenswert. Ich mochte sie unfassbar gerne und konnte mich vollständig auf sie einlassen. Außerdem konnte ich mich auch ziemlich gut mit ihr identifizieren, was mir bei Büchern, die so tragische Schicksale behandeln, oft schwerfällt. Doch dieses Buch ist anders als andere Bücher. Es ist kein Erlebnisbericht. Es hat nicht den Anspruch auf Echtheit, obwohl es so echte Themen behandelt. Dadurch war ich den Charakteren, besonders der Protagonistin, viel näher. Darum habe ich dieses Buch geliebt.
Ohne zu viel zu verraten möchte ich noch eben einige weitere Charaktere erwähnen. Zum Einen wären da die anderen Omegas, die man nicht sehr gut kennenlernt. Gerade das fand ich jedoch gut und verständlich. In Anbetracht ihres Schicksals und der Umgebung, in der man sie antrifft, wäre es eher verwunderlich gewesen, wenn sie einen Blick in ihr Wesen zugelassen hätten, wo sie doch von Kindesbeinen an darauf trainiert worden sind, sich zu verstecken und unscheinbare Statisten zu sein.
Was mir sehr gefallen hat war, dass die Alphas untereinander auf den zweiten Blick oft sehr verschieden waren. Wo die Masse gehässig, aggressiv, schadenfroh und blutlüstern ist, kann man so viel mehr Mensch in den Alphas erkennen, wenn man sie außerhalb der Menge betrachtet. Während ein wichtiger Mann mit viel Einfluss sehr hart und brutal ist, verstehen wir auch nach einer Weile, dass es nicht die pure Bosheit ist, die ihn zu seinen Taten treibt. Er bleibt ein furchtbarer Mensch, aber wir verstehen seine Beweggründe, obwohl sie uns so unverständlich sind. Doch man erfährt, dass auch er Ziele, Gefühle und Vorstellungen hat. Dagegen lernen wir auch Menschen kennen, die selbst Gefangene ihres eigenen Systems sind. Menschen, die dazu erzogen wurden, kaltherzige Monster zu sein. Wir erfahren, dass man diese Vorstellungen und Charakterzüge nur schwerlich ablegen kann, aber wir erfahren auch, dass all dies nur Menschen sind, die Fehler machen. Manche Menschen ändern sich, andere nicht.
Was ich auch sehr schön fand war, dass es selbst unter den Alphas Menschen mit Herz gab. Ein Hauch von Hoffnung. Gutherzigkeit und Menschlichkeit. Sie sind nur eine zarte Knospe, aber sie sind da.
Ich bin beeindruckt, wie schnell ich das Buch gelesen habe. Es hat natürlich nicht ganz so viele Seiten, doch der Schreibstil und die Geschichte haben mich derart gefesselt, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich habe es auch nicht als anstrengend empfunden, obwohl ich die halbe Nacht gelesen habe. Der Schreibstil ist sehr locker, leicht zugänglich und es gelingt der Autorin, dieses schwere Thema gefühlvoll und bedacht an den Leser zu bringen. Ganz ohne Wertung, ohne Vorwürfe, ohne Hass und ohne, dass es zu schrecklich wäre, um es einfach zu lesen. Mir hat ausgesprochen gut gefallen, dass das Buch so leicht war. Es spricht einen auf so vielen emotionalen Ebenen an, man fühlt mit der Protagonistin mit, leidet, hofft, hat Angst, ist misstrauisch - aber man wird nicht davon erschlagen, nur mitgerissen. Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, dass sie dies geschafft hat. Es ist eine Kunst, eine Geschichte mit so vielen grausamen Dingen zu erzählen, ohne die Qualen als Nebensache abzuwerten oder so sehr ins Detail zu gehen, dass es einen Abschreckt und Distanz hervorruft. Es passiert so oft, dass gerade bei solch schwierigen Themen durch den Schreibstil Distanz hervorgerufen wird. Hier ist das absolut nicht der Fall. Man ist mit Herz, Seele und Kopf voll im Buch, ohne, dass es einen umhaut oder zu sehr zerstört. Im Gegenteil, man kann sich gut in diese Welt hineinversetzen und alles in sich aufnehmen, vielleicht schlauer daraus hervorgehen und wichtiges für sich mitnehmen - aber in jedem Fall hat man das Lesen genossen und das ist meiner Meinung nach das Wichtigste.
Ich bin beeindruckt von der Umsetzung des Themas. Noch nie habe ich ein vergleichbares Buch gelesen. Es ist eine Dystopie, eher der Unterhaltungsliteratur als wirklich hartem Stoff zuzuordnen, obwohl die Geschichte so schwer wiegt und das Schicksal der Protagonistin etwas ist, das alles andere als weit hergeholt ist. Das Thema betrifft die gesamte Menschheit seit Anbeginn ihrer Zeit. Es betrifft uns alle, es ist ein schrecklicher Teil unserer Geschichte und auch unserer Gegenwart. Es wird auch Teil unserer Zukunft sein. Sich diesem Thema zu nähern erfordert Mut und Recherche. Ein Buch darüber zu schreiben erfordert noch mehr Mut und Feingefühl.

Christin Thomas ist nicht die erste, die ein Buch zu diesem Thema schreibt, aber meines Wissens nach ist sie die erste, die es so schreibt, dass man das Buch wirklich lieben kann. Ich zumindest habe es in mein Herz geschlossen. Es trägt einen Hauch der Fiktion in sich, tut ein wenig so, als sei es eine normale Dystopie mit einigen futuristischen Erfindungen und einer erfundenen Gesellschaft. Doch dabei entfernt sich das Buch kaum mehr als einen Katzensprung von der Realität. Vielleicht nicht unbedingt von meiner oder deiner Realität, aber von einer Realität, die es für viele Menschen gab, gibt und leider auch geben wird.
Mir hat gerade dieser Hauch des Fiktiven sehr gefallen, denn er erlaubt dem Leser, eine tiefe Bindung zu der Geschichte, den Charakteren und dem Thema aufzubauen, ohne, dass es aufgesetzt wirkt. In diesem Buch steckt ein Funke Fantasie, der es einem ermöglicht, die Geschichte unvoreingenommen und von aktuellen Themen und Ansichten losgelöst zu lesen, sie zu erleben und besser zu verstehen, als es ohne eben diesen Funken möglich wäre. Und genau das ist es, was ich an der Fantasie so mag. Sie lässt einen weiter denken, mehr fühlen und besser verstehen. Ich bewundere die Autorin für ihren Mut, diese Mischung gewagt zu haben.

Ein ganz klarer Geheimtipp. Ich kann dieses Buch jedem uneingeschränkt empfehlen. Ich sage euch - dir: Lies dieses Buch. Du wirst es ebenso ins Herz schließen wie ich. Auch du wirst von der Geschichte gefesselt werden und sie nicht so schnell wieder vergessen.
Dieses Buch belehrt nicht. Es beißt ein wenig, aber es liebt auch.
Mit einem Atemzug ist mir dieses Buch wichtig geworden. Ich kann nicht mehr tun, als euch dazu zu raten, es zu lesen. Es ist ein kleiner Schatz. Ein wunderschöner noch dazu.

Cover des Buches Lucrum (ISBN: 9783743195271)

Bewertung zu "Lucrum" von Anika Ackermann

Lucrum
EmelyAuroravor 6 Jahren
Kurzmeinung: Eine richtig coole Geschichte! Ich habe das Buch sehr liebgewonnen, weil ich sowas noch nie gelesen habe und es einfach unglaublich toll war
Ein wundervolles Buch!

Lucrum habe ich schon seit einer langen Zeit im Blick gehabt, doch es hat ewig gedauert, bis ich es mir gekauft habe. Ich weiß nicht mehr, warum ich so lange gezögert habe, war ich mir doch sofort sicher, dass ich es lieben würde. Buchliebe auf den ersten Blick. Anders kann ich es kaum bezeichnen. Als das Buch dann endlich bei mir ankam, hat mich allein schon die liebevolle Verpackung so sehr gefreut, dass mein Bücherherz höher geschlagen hat. Und was soll ich sagen, das Buch hat mich nicht enttäuscht!


Geschichte:
Ohne den Klappentext noch im Kopf zu haben, habe ich angefangen zu lesen. Ich bin in eine unwirkliche, düstere Version eines zukünftigen Londons gefallen, habe die taffe und rücksichtslose Emma kennengelernt und wurde direkt in eine kuriose Auseinandersetzung verwickelt. Das Buch ging so weiter, wie es angefangen hat. Die Geschichte strotzt nur so vor unerwarteten Ereignissen, überraschenden Geschehnissen und besonderen Momenten. Ich habe Emma gerne auf der ersten Hälfte ihres ungewollten Abenteuers begleitet.
Die Bruderschaft und die Loge der Lichtritter waren zwei wunderbare Ideen, die einander widersprechen und sich doch irgendwie gegenseitig bedingen. Ich mochte an der Idee besonders, dass sie zwar auf der einen Seite schon Schwarz-Weiß sind, aber dann doch nicht ganz. Oder so. Es ist schwer zu formulieren! Emma gehört der Bruderschaft an, also eigentlich eher der bösen Seite. Sie selbst nimmt das jedoch nicht so wahr, wodurch der Leser auch zum Nachdenken gezwungen wird. natürlich heißt man nicht gut, wofür die Loge steht, doch man ist in der verzwickten Situation, auf der Seite der Protagonistin zu sein... Ihr seht, worauf ich hinauswill?
Dieser Konflikt zieht sich durch das gesamte Buch und zieht einen gelegentlich mal in eine andere Richtung, was das ganze spannend bleiben lässt. nebenbei passieren sehr viele Dinge, die einen immer mehr mit der Geschichte verschmelzen lassen haben - zumindest erging es mir so. Ich liebe London und die düstere Version der Stadt hat es mir einfach angetan!


Charaktere:
Emma ist eine sehr schwierige Protagonistin. Sie ist stark, taff, selbstbewusst und denkt manchmal nicht so genau nach, bevor sie handelt. Sie ist impulsiv und stellenweise recht kindlich, aber auch sehr erwachsen. An manchen Stellen hat sie es mir sehr schwer gemacht, sie zu mögen, denn sie kann auch sehr grausam sein. Dies liegt vor allem an ihrer Erziehung, die sie der Bruderschaft zu verdanken hat. Ihre Entwicklung habe ich sehr gerne verfolgt, denn die Arme steht irgendwann vor dem Problem, dass ihr das ganze Leben, all ihre Überzeugungen und alles, was sie zu wissen glaubte, einfach unter den Füßen weggezogen wird. Es ist erstaunlich, wie gut sie mit ihrer Art damit zurechtkommt, doch nach und nach bemerkt man, dass sie auch eine schwache, verletzliche Seite du sogar ein Herz hat. Dadurch hat sie mich unerwartet berührt, denn sie ist eine kleine Kämpferin. Ein Kätzchen, das oft mit ausgefahrenen Krallen zum Tiger wird, aber ebenso unnahbar und verletzlich wie eine Katze ist.
Dann hätten wir da noch Noah, den Lichtritter. Ihn mochte ich nie so richtig, dann aber dich und eigentlich war ich mir nie sicher. Manchmal ist er wirklich sehr liebenswert. Doch sein Getue ging mir stellenweise etwas auf den Keks, wodurch ich ihn dann eigentlich nochmal lieber mochte, weil das seinen Charakter ausgezeichnet hat. Er ist ein Lichtritter, der das richtige tun will. Doch Emma stellt ihn gleich vor dutzende Probleme und innere Konflikte, wodurch er dazu gezwungen ist, seine Taktik zu ändern und auch ungewöhnliche Wege zu beschreiten. Was ich an ihm sehr mochte war, dass er unerschütterlich und hilfsbereit ist. Unter all dem Lichtritter-sein hat er einen ganz eigenen Charakter und einen weichen Kern. Er ist er.
Timotheus. Omg, er ist so genial! Ich habe ihn in der Sekunde geliebt, in der er aufgetaucht ist. Er ist ein Gestaltwandler und hat einen sehr düsteren Humor. Er ist unfassbar witzig und vermag es, die drückenden Momente aufzulockern. Er ist nicht sehr rücksichtsvoll und oft hat er ein extrem schlechtes Timing und doch ist er genau derjenige, den Emma an ihrer Seite braucht. Timotheus ist ein kleines Teufelchen, das mit seiner manchmal etwas bösartigen und doch lustig-liebenswerten Art einer der besten Freunde ist, die man sich wünschen kann. zudem ist auch er recht Loyal, wobei er das immer darauf schiebt, dass er eine Schuld zu begleichen hat und dadurch gebunden ist. Aber wisst ihr was? ich glaube ihm das nicht! Der Gestaltwandler mit dem großen Selbstbewusstsein und seiner Lässigkeit ist mit sehr ans Herz gewachsen.


Schreibstil:
Es gab ein paar winzige Stellen, an denen ich nicht ganz einverstanden mit dem Schreibstil war, weil mich hier und da mal ein Satz gestört hat. Das lag aber vermutlich, dass ich in letzter Zeit sehr viele Texte mit Argusaugen betrachte, weil ich Fehler suche, um sie auszumerzen. Insgesamt habe ich das Buch aber sehr flüssig lesen können. Ich wurde weder von übermäßigen Fehlern, noch von irgendwelchen anderen Dingen abgelenkt. Der Stil passt wunderbar zu Emma und dem düsteren Zukunfts-London.

Umsetzung:
Ich fand es sehr schön, dass keiner der begonnenen Handlungsstränge im Nirgendwo geendet hat. Natürlich blieb noch einiges offen, doch es gibt ja noch einen zweiten Band, in dem sicherlich noch einiges passieren wird. Die Mischung der Charaktere und die vielen verschiedenen Handlungsorte waren wundervoll in die Geschichte eingebaut und haben dem ganzen einen tollen Rahmen gegeben. Besonders gut gefallen hat mir, dass Emma so authentisch und ungewöhnlich ist. Eine Protagonistin wie sie ist mir tatsächlich noch nie begegnet. Die Autorin hat sie sehr toll geschrieben, sodass sie sehr authentisch rüberkam. Emma ist Emma und so ist sie wunderbar. Auch sonst habe ich an der Umsetzung nichts zu meckern. Die ganze Geschichte wirkte rund, es gab von Anfang an ein paar kleine Hinweise und Sachen zum drüber-nachdenken und alles hat sich gut ineinandergefügt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich sehr auf den zweiten Band.


Fazit:
Lucrum ist ein wunderbares Buch, das mich in eine verdrehte, phantastische und düstere Zukunftsversion entführt hat. Es konnte mich begeistern und fesseln, hat mich zum Lachen gebracht und ist mir ans Herz gewachsen. Es ist wirklich ganz wundervoll.


Bewertung:
Wer auf der Suche nach einem besonderen Buch ist, das einmal ganz anders daherkommt und liebenswert-schräge Charaktere mitbringt, wird hier einen kleinen Schatz finden. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es euch allen nur ans Herz legen. Lasst euch von Lucrum entführen und schaut, wohin es euch bringt...

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