Emma_Stjern

Eine Frau wird brutal ermordet. Ihr Ehemann findet sie zu Hause an der Decke hängend vor. Nägel wurden durch ihre Hände getrieben. Kommissarin Idun Lind und ihr Kollege Calle ermitteln. Kurz darauf wird ein kleines Mädchen entführt. Und bei diesen beiden Fällen wird es nicht bleiben. Wie hängt all das zusammen? 

Also Thriller schreiben können die Skandinavier einfach. Dieser hier liefert eine absolut spannende Geschichte, die sich aus der Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit zusammensetzt. Der Schreibstil ist fesselnd und die Spannung wird durchgängig hoch gehalten. Neben den zahlreichen Verbrechen, die nach und nach zusammenführen, bekommen wir auch schöne Einblicke in die Zusammenarbeit des absolut sympathischen Ermittlerteams. Das Tempo, die Entwicklung und das Ende waren für mich absolut stimmig und hier hat für mich alles gestimmt. Trotzdem noch ein kleines Aber: Es gab eine Gewaltszene in diesem Buch, die in meinem Empfinden in der exakten Beschreibung nicht hätte sein müssen. Ich erwarte von einem Thriller Nervenkitzel und Spannung; explizite Beschreibungen von Grausamkeit bedient für mich keins davon. Das Buch beinhaltet auch nur eine solche Szene, die aber keinen Mehrwert für das Buch gebracht hat und die man hätte anders umschreiben können. Das tut dem Gesamteindruck (der wirklich positiv ist) keinen Abbruch, erwähnen möchte ich es trotzdem. Zudem hat mir beim Ende ein Teil der Auflösung gefehlt. Nach einer absolut schlüssigen Story fehlte mir hier dann das letzte Puzzlestück. 

Alles in allem kann ich diesen Thriller trotz meiner kleinen "Aber" empfehlen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten von diesem Pageturner.

Für Tilda gibt es nicht viele Lichtblicke im Leben. Mathestudium, Nebenjob an der Supermarktkasse und um die kleine Schwester kümmern, da es die alkoholkranke Mutter nicht schafft. Da bleiben nur die Zeiten im Freibad für ein bisschen Leichtigkeit. Und da trifft sie auch immer öfter auf Viktor..

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Ein schöner Roman, der sich mit einer eher bedrückenden Thematik beschäftigt. Es ist gar nicht so leicht, dieses Buch zu beschreiben. Einerseits liefert es viele ganz feine und schöne Momente; gerade auch zwischen Tilda und ihrer kleinen Schwester wird eine tiefe Verbindung spürbar. Man kann sich gut in die Protagonistin mit ihren vielen Herausforderungen hineinversetzen. Gleichzeitig fehlte es mir an anderen Stellen an Tiefe. Manche Themenkomplexe und Entwicklung wurden nur angeschnitten, in den Raum geworfen oder geschehen zu aprupt ohne dass es sich für mich komplett erschlossen hat. Daher fällt es mir schwer, das Buch zu bewerten. Es ist eher ruhig, regt sicher auch zum Nachdenken an und hat viele tolle Momente, richtig eingenommen hat es mich aber leider nicht.

Es ist wichtig, dass wir Menschen wertschätzen, so lange uns noch Zeit dazu bleibt. Vertröste sie nicht auf später. Verschiebe es nicht, weil du denkst, du kannst es ja irgendwann nachholen."

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Was für ein schöner Roman. Ich vermisse Leonard und Paul schon jetzt sehr.

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Leonard und Paul sind beste Freunde. Beide Anfang 30, zurückhaltend, sensibel und ruhig. Leonard schreibt als Ghostwriter Kinderenzyklopädien und muss den kürzlichen Tod seiner Mutter noch überwinden. Paul arbeitet als Aushilfspostbote und wohnt noch bei seinen Eltern, während seine Schwester bereits in Hochzeitsvorbereitungen steckt. Bisher bestand das Leben der beiden Freunde aus tiefsinnigen Gesprächen und ruhigen Spieleabenden. Doch dann ergibt sich bei beiden eine Veränderung im Leben und beide müssen ihre Komfortzone ein Stück weit verlassen. 

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"Wie kann man sicher sein, dass man einen positiven Einfluss auf das Leben des anderen hat? Woher will man wissen, ob das Leben des anderen nicht genauso gut weiterläuft, wenn man sich nicht einmischt? Wann wird aus Halten Festhalten?"

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Das ist wieder eins der Bücher, in dem man so viele Sätze markieren möchte... Wir begleiten die beiden Freunde bei ihrer Entwicklung und diese Reise ist einfach ganz zart, vorsichtig, leise und wunderschön. Das Buch kommt ohne Dramatik aus. Vielmehr passiert ganz viel zwischen den Zeilen und es zeigt, wie schön Wärme, echte Nähe, Interesse am Anderen, Empathie, Menschlichkeit und Freundschaft sein kann und ist. Hier stehen die Menschen im Mittelpunkt, die in dieser schnelllebigen und lauten Welt sonst gerne übersehen werden. Ein toller, humorvoller und tiefsinniger Roman mit Protagonisten, die man ins Herz schließt. 💟

Ein neues Buch von der Online-Omi Renate Bergmann, mit der man schon so einiges erleben durfte in den letzten Jahren wie z. B eine Kreuzfahrt. Diesmal geht es mit Ilse und Kurt in den Urlaub zum Campen. Und Renate Bergmann möchte auch hier nichts dem Zufall überlassen und so kommen die Geranien von zu Hause einfach mit - irgendwer muss sie ja sowieso gießen. Der Schreibstil ist gewohnt leicht, witzig mit einer ordentlichen Portion Situationskomik. Mit Frau Bergmann wird es nicht langweilig und während des Buches bekommt man zunehmend Lust, selbst zu campen. Es ist eine schöne Urlaubslektüre; vielleicht sogar für den nächsten Campingurlaub! Im Vergleich zu ihren vorherigen Büchern kann dieses auf jeden Fall mithalten.

In diesem Buch wird zunächst ein Überblick über Basisemotionen und den generellen Sinn von Emotionen gegeben. Der Zusammenhang zum Bindungserleben mit Bezugspersonen wird beleuchtet und erste Maßnahmen zum besseren Wahrnehmen eigener Gefühle gegeben. Es ist gut verständlich und bietet einen guten Einstieg in das Thema Emotionen. Anhand von vielen Beispielen, auch mit psychischen Störungen, wird es nachvollziehbar geschildert, warum Probleme auftreten können. Es ist ein guter Überblick für Interessierte mit vielen weiterführenden Empfehlungen im Anhang. Wer sich bereits mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, wird hier nicht viel Neues erfahren. Da es ein Sachbuch ist, sind auch keine Übungen enthalten. Primär dient es einer genaueren Differenzierung, was Gefühle sind und wie wir sie unterscheiden und wahrnehmen können.

Die Geschichte bekommt sehr langsam höheren Wellengang, anfangs hatte ich den Gedanken, dass ja nicht wirklich viel passiert, doch dann kommt die Botschaft dieses Buches immer mehr zur Geltung. Nämlich die, wie schön das Leben ist, von dem jeder nur dieses eine besitzt und wie wichtig es ist, sich mit Neuem zu befassen, zu reisen, um die Welt kennenzulernen und den eigenen Horizont zu erweitern; auch wenn 'nur' geistig durch Literatur und Poesie. Robert lernt auf seiner Reise durch Dulcie eine neue Welt kennen und erfährt auch Dulcies Geschichte, die sicher auch bewegend ist, für mich aber nicht dieselbe Kraft bekommen hat, wie die eigentliche Aussage des Buches. Die Welle hat mich gepackt und wenn man sich mit der Welle treiben lässt, ist es einfach wunderschön! Ein für mich zurecht gehyptes Buch. Ich liebe es ❤
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Lucinde Hutzenlaub beschreibt in ihrem Buch "Mama im Unruhestand" auf amüsante Art und Weise das Rentnerleben ihrer Mutter mitsamt Auswirkungen auf die Tochter nebst Familie. Das Buch startet mit einem Interview der Mutter, in dem der Leser Oma Hutzenlaub kennenlernt. Es folgen zahlreiche Anekdoten aus dem Leben von Mutter und Tochter. Zum Teil sind dies wirklich typische Alltagssituationen, in denen sich sicher viele selbst wiederfinden und schmunzeln können; zum Teil Familiengeschichten, bei denen man Einblick in das Familienleben Hutzenlaub bekommt. Es gibt am Ende einen Ankreuztest, welcher Typ die eigene Mutter ist. 

Mina Teichert schreibt in ihrem Buch "Bruchlandung auf Wolke 7" über sich selbst und ihre Erkrankung und den Umgang mit AD(H)S. Im Mittelpunkt stehen ihre Erlebnisse in Beziehungen, angefangen von der ersten Jugendliebe, über ihre Ehe bis zu ihrer jetzigen Beziehung. Das Buch startet mit einem kurzen Einblick in die Symptomatik von AD(H)S, um im Anschluss in Rückblenden die vielen unterschiedlichen Erlebnisse und Erfahrungen in Beziehungen zu erzählen. Dabei wird wunderbar ein Spiel aus Gegenwart und Rückblenden geschaffen. Mina Teichert beschreibt nicht nur die emotionale Instabilität und die große Ablenkbarkeit, die mit der Erkrankung einhergehen; durch den Schreibstil mit so vielen kurzen Erinnerungen, wird die Dynamik richtig spürbar und greifbar. Die Autorin gibt einen sehr privaten Einblick, der mit viel Humor, herrlichem Sprüchen und zahlreichen Fettnäpfchen gespickt ist, wobei die Ernsthaftigkeit und Problematik nicht verloren gehen. Das Buch ist in verschiedene Kapitel eingeteilt, wodurch es sich sehr gut lesen lässt. Die Mischung aus Aufklärung und Witz und Humor finde ich sehr gelungen. Mina war mir ab der ersten Seute sympathisch und bis zum Ende leidet, hofft, liebt und lacht man mit ihr mit. Ein wirklich schöner und persönlicher Einblick in ein Liebesleben mit AD(H)S, der nicht nur Betroffene oder Angehörige anspricht, sondern für jeden lesenswert ist. 

Mit "Der Löwe büllt" ist Tommy Jaud ein tolles Buch gelungen! Der 47-jährige Nico muss entspannen. Das ist die Auflage seines Chefs, der die Wutanfälle nicht mehr tragen kann. Dazu soll er Urlaub machen und zur Überprüfung der Entspannung dient praktischerweise eine Pulsuhr, die der Chef überwacht. Doch wie soll man entspannen, wenn man mit der Mutter im Urlaub ist, statt der Eintelzimmer ein Doppelzimmer bekommt, die Mutter ständig peinliche Geschichten aus der Kindheit beim Abendessen den anderen Gästen erzählt, die Miturlauber eine Zumutung sind und die Freundin zu Hause beim Meditieren dem Gelassenheitsguru immer näher kommt? Als dann auch noch der Todestag des Vaters vor der Tür steht, gerät alles außer Kontrolle...