Der Bärbeiß ist ein grummeliger, unfreundlicher und unhöflicher Zeitgenosse mit konstant schlechter Laune. Seine neue Nachbarin Tingeli ist das völlige Gegenteil. Fröhlich, redselig und überaus gesellig lässt sie sich auch durch grobe Sprüche nicht in die Flucht schlagen, sondern drängt sich ungefragt in das Leben von Bärbeiß. Er kann sich weder gegen Kuchen noch gegen neue Freunde wehren. Dabei möchte er doch eigentlich nur seine schlechte Laune pflegen.
Dieser witzige, farbenfrohe Comic von Josephine Mark ist aus den tollen Bilderbuchgeschichten von Annette Pehnt illustriert durch Jutta Bauer entstanden. Das Buch enthält die vier kleinen Geschichten „Besuch“, „Schlechte Laune“, „Die Fingerlinge“ und „Streit“. Eingeleitet werden die Kapitel mit einem etwas größerem bunten Panel auf welchem der Titel in einem Schild notiert ist. Dadurch einsteht Der Eindruck, dass die einzelnen Geschichten nahtlos ineinander übergehen.
Bunt, witzig und fantasievoll entführt der Comic die Lesenden. Das Spiel zwischen Text und Bild ist harmonisch und ausgewogen. Die Panel sind übersichtlich angeordnet und variieren nur in ihrer Größe. Sie sind alle mit einem Rahmen versehen, so dass auch junge Lesende sich schnell zurechtfinden. Für Leseanfänger empfinde ich die Schrift als etwas zu klein aber meine Nichte (7 Jahre) fand das Buch sehr gut und hat sich daran nicht gestört.
Die Persönlichkeit der einzelnen Charaktere spiegelt sich nicht nur in Worten und Taten sondern auch in Gestik, Mimik und dem gesamten Erscheinungsbild. So ist der Bärbeiß zottelig, groß, mit ständig grimmigem Blick während Tingeli zart und bunt ständig lächelt. Handlungen sind so gut gezeichnet, dass beim Lesen im Kopf ein witziger Trickfilm entsteht.
Ein Comic animiert auch Lesemuffel zum Lesen und diesen können wir sehr empfehlen. Es ist eine süße Geschichte, die auch zarte Gemüter nicht verschreckt, sondern gute Unterhaltung verspricht.
Ich finde ja, dass es eine wirklich tolle Liebesgeschichte mit dem Trope Grumpy & Sunshine ist. Durch ihr ausgeglichenes, fröhliches Naturell schleicht sich Tingeli unter die raue Schale vom Bärbeiß. Es ist richtig niedlich, wie er versucht Tingeli wieder glücklich zu machen, nachdem er es kurz zuvor mit seiner Bärbeißigkeit arg übertrieben hat.