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EmmyL

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Cover des Buches Die Postkarte (ISBN: 9783492321051)

Bewertung zu "Die Postkarte" von Anne Berest

Die Postkarte
EmmyLvor 5 Stunden
Kurzmeinung: Keine leichte aber sehr empfehlenswerte Lektüre, die nachdenklich stimmt und lange nachwirkt.
Eine tragische Familiengeschichte und sehr aktuelle Bezüge

Anne Berests Mutter wird anonym eine Postkarte zugestellt, welche die Namen der in Auschwitz ermordeten Familienangehörigen enthält. Daraufhin erfährt Anne vieles über das tragische Schicksal der Familie Rabinovitch. Als Annes kleine Tochter in der Schule mit Antisemitismus konfrontiert wird, beginnt sie mit intensiven Nachforschungen. Dafür engagiert sie einen Privatdetektiv und einen Kriminologen. Gemeinsam recherchieren sie in alle Richtungen. Aus den Ergebnissen der Recherche entstand dieses Familienepos vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus in Frankreich.

Es ist interessant die Autorin auf der Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie zu begleiten. Dabei werden eine historische und eine gegenwärtige Zeitebene geschickt miteinander verwoben. Die Handlung stützt sich zum großen Teil auf Berichte der Mutter und verschiedener Protokolle aber auch auf eigene Erlebnisse während ihrer Auseinandersetzung mit der Frage, was es bedeutet „Jüdin“ zu sein. Entstanden ist ein Roman, der fast an eine journalistische Erzählung erinnert. 

Das Schicksal der Familie ist unglaublich tragisch und besonders der erste Teil des Buches verlangt den Lesenden starke Nerven ab. Anne Berest berichtet sehr authentisch über die Schrecken der Verhaftungen, die Transporte und natürlich über Auschwitz. Allerdings macht es der nüchterne Erzählton das Lesen erträglich. 

Der Roman wirft viele Fragen auf unter anderem auch, ob es in unserer Zeit als Jüdin gelingen kann ein „ganz normales“ Leben zu führen. Und er zeigt deutlich wie Juden in der Gesellschaft bis heute wahrgenommen werden.

Keine leichte aber sehr empfehlenswerte Lektüre, die nachdenklich stimmt und lange nachwirkt.

Cover des Buches Die letzte Erzählerin (ISBN: 9783748802396)

Bewertung zu "Die letzte Erzählerin" von Donna Barba Higuera

Die letzte Erzählerin
EmmyLvor 6 Stunden
Kurzmeinung: Ein sprachlich und inhaltlich überzeugender Science-Fiction-Roman, der zum Nachdenken anregt.
Spannung und Selbstfindung in einer unbekannten Zukunft

Wir schreiben das Jahr 2061. Die Erde wird nach der Kollision mit einem riesigen Himmelskörper nicht mehr existieren. Um den Fortbestand der Menschheit zu garantieren, werden wenige Auserwählte auf eine unbekannte Reise zu einem 400 Jahre entfernten Planeten geschickt. Petra gehört zu den Auserwählten, denn ihre Eltern sind als Wissenschaftler auf dieser Mission unverzichtbar. Leider muss sie ihre geliebte Großmutter, eine tolle Geschichtenerzählerin, auf der Erde zurücklassen.

Als Petra im Jahr 2442 wieder erwacht scheint der erdähnliche Planet in Reichweite aber die Menschen haben sich verändert. Nicht nur die Optik der Menschen ist verändert, es zählt auch nur Gehorsamkeit und Gleichheit. Plötzlich ist Petra die Einzige, welche sich noch an das Leben auf der Erde erinnern kann aber reicht dieses Wissen aus, um auch das überleben der Menschen in der Zukunft zu sichern?

Ganz wunderbar werden die Geschichten der Großmutter in die Handlung eingeflochten. Petra lässt sie ganz und passend zur jeweiligen Situation wieder entstehen.

Eine absolut großartig erzählte Science-Fiction-Geschichte die aufzeigt, dass man mit Mut und Bedachtsamkeit seine Ziele erreichen kann. Sehr schön wird deutlich gemacht, wie wichtig gegenseitige Unterstützung in einer Gemeinschaft ist.

Ganz besonders gefallen hat uns die selbstverständliche Einbindung von Petras Handicap. Es wird nicht thematisiert wird, aber ganz nebenbei erfährt man, dass manche Menschen sich nicht uneingeschränkt auf ihren Körper verlassen können. Manches ist für die wirklich starke Protagonistin etwas schwierig, doch sie weiß sich zu helfen und findet ihre Bestimmung.

Am Ende des Buches ist ein Glossar zu finden, der die genutzten spanischen Worte und Redewendungen ins Deutsche übersetzt

Das sprachlich und inhaltlich überzeugende Werk ist für junge Lesende ab zwölf Jahre sehr zu empfehlen.

Cover des Buches SOL. Das Spiel der Zehn (ISBN: 9783748802419)

Bewertung zu "SOL. Das Spiel der Zehn" von Aiden Thomas

SOL. Das Spiel der Zehn
EmmyLvor 7 Stunden
Kurzmeinung: Eine spannende Geschichte mit diversen Charakteren inmitten der fantastischen, mexikanischen Götterwelt.
Fantastisch, spannend, queer

Vor vielen Jahrzausenden sind die Götter auf die Erde herabgestiegen. In Reino del Sol leben noch heute ihre Nachfahren und bewahren das göttliche Erbe. Da sich einst die Sonnengottheit Sol opferte, wird nun aller zehn Jahre ein Wettbewerb ausgetragen, um den neuen Träger des Sonnenlichts zu ermitteln. In diesem Jahr fällt die Wahl überraschend auf den siebzehnjährigen Teo. Er gehört zu den Jades, die nicht auf den Wettkampf vorbereitet werden. Als Sohn der niedrigen Göttin Quetzal, der Göttin der Vögel, wollte er die Spiele eigentlich nur vom Rand aus beobachten. Plötzlich findet er sich unter lauter Halbgöttern wieder, die bisher nichts anderes getan haben, als sich mit viel Training auf diesen Wettkampf vorzubereiten. Leider wird der Verlierer des Wettkampfs geopfert. Für Teo ist also klar, er darf auf keinen Fall verlieren.

Aiden Thomas hat eine bunte, vielfältige, queernormative Welt mit einer großen Anzahl diverser Charaktere geschaffen. Der Erzählstil ist spannend und unglaublich rasant. Man fliegt nur so über die Zeilen und gelangt viel zu schnell zum Ende. Die eine oder andere Lücke in der Logik geht in der fesselnden Handlung unter.

Die Geschichte weckt Lust auf Mythologie und lässt sich sehr gut lesen. Wir wurden unglaublich gut unterhalten und freuen uns schon auf die Fortsetzung.

Beim Lesen dieses Romans sind wir zum ersten Mal über den geschlechtsneutralen Pronomen sier in einem Buch gestolpert. Es war dem Lesegenuss nicht abträglich, sondern hat uns sprachlich bereichert. Das Buch ist für Lesende ab vierzehn Jahre sehr zu empfehlen.

Das fantasievolle Cover ist ein optisches Highlight und entführt noch vor dem ersten Satz in die fantastische Götterwelt der mexikanischen Kultur.

Zitat: »Am Anfang gab es nur Sol inmitten eines Sternenmeers. Mit den Händen klaubte sier Sternen-staub auf und formte daraus die Welt.« - Aiden Thomas

Cover des Buches Petronella Apfelmus - Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg! (ISBN: 9783833908620)

Bewertung zu "Petronella Apfelmus - Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg!" von Sabine Städing

Petronella Apfelmus - Oh weh, oh Schreck, der Strumpf ist weg!
EmmyLvor 8 Stunden
Kurzmeinung: Als Gute-Nacht-Geschichte ist dieses Buch einfach perfekt, denn es ist weder aufregend noch gruselig.
Zauberhaftes Bilderbuch mit gereimten Texten

Endlich gibt es ein Bilderbuch der zauberhaften kleinen Hexe. In dieser Geschichte macht sich Petronella auf die Suche nach einer gestohlenen, magischen Socke.

Das Buch beginnt und endet im Vordruck. Mit dem Heben des Buchdeckels steckt man also schon mitten in der Geschichte.

Alle Seiten sind vollflächig, doppelseitig Illustriert. Auf jeder Seite steht die kleine Hexe im Mittelpunkt des Geschehens und widmet sich den großen oder kleinen Problemen ihrer Freunde. 

Die Geschichte wird in Paarreimen erzählt, ist eingängig und lässt sich schnell mitsprechen. Durch den gereimten Text wird das Vorlesen zu einem richtigen Vergnügen und die Zuhörenden lassen sich schnell in die abenteuerliche Handlung entführen.

Der Text wurde direkt auf die Illustrationen gedruckt. In den tollen farbigen, leicht düsteren Bildern gibt es jede Menge zum Suchen und zum Entdecken. Viele niedliche Details erwecken die Neugier und bieten schöne Gesprächsanlässe. Auf den Seiten sind zahlreiche magische Wesen zu entdecken, welche die Fantasie anregen und zum Fabulieren einladen. Auch bei wiederholter Betrachtung wird das Buch nicht langweilig, denn man kann immer wieder neues entdecken. Die Illustrationen sind so groß, dass sie auch vor einer Kindergruppe gezeigt werden können.

Als Gute-Nacht-Geschichte ist dieses Buch einfach perfekt, denn es ist weder aufregend noch gruselig. 

Cover des Buches Damsel – Der Pfad des Feuers (ISBN: 9783453274488)

Bewertung zu "Damsel – Der Pfad des Feuers" von Evelyn Skye

Damsel – Der Pfad des Feuers
EmmyLvor 10 Stunden
Kurzmeinung: Eine Prinzessin, die nicht auf die Rettung durch einen Prinzen wartet und sich einem Drachen stellt.
Sarke Frauen, geniale Story und ein gefährlicher Drache

Der Roman wurde nach einem Drehbuch von Dan Mazeau zum Netfix Film Damsel geschrieben. Wir haben den Film gesehen und sind begeistert. Die Szene mit dem Drachen am Ende ist einfach episch. Danach hat uns etwas die Motivation gefehlt auch noch das Buch zu lesen. Aber es lohnt sich wirklich. Das Buch bietet ein alternatives Ende zum Film außerdem erhält man viele neue Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Charaktere, um letztlich auch ihre Handlungen zu verstehen. 

Die Geschichte wird in der personalen Erzählform im Präteritum erzählt. Dabei wechselt die Erzählperspektive von Kapitel zu Kapitel und folgt verschiedenen ausschließlich weiblichen Charakteren. So kommt man beim Lesen neben Elodie und ihrer Schwester Floria auch der Königin und der Drachin näher.

Für den Film wurde eine richtig funktionierende Drachensprache erfunden. Am Ende des Buches ist dazu ein kurzes Wörterbuch zu finden mit phonetischem Alphabet, Grammatik, Fragewörtern, Substantiven, Adjektiven, Verben, Konjugation. 

Das Buch erweitert den Film um viele spannende Einblicke.

Zitat: „…, die Wahrheit liegt tief verborgen im Geschichtenerzähler selbst, und erst, wenn er wirklich bereit ist – und egal, wie schwer es sein mag - , wird sie sich ihm zeigen. Die meisten Menschen finden sie nie. Aber die tapferen schon.

Cover des Buches Halbe Helden (ISBN: 9783734882289)

Bewertung zu "Halbe Helden" von Erin Jade Lange

Halbe Helden
EmmyLvor 12 Stunden
Kurzmeinung: Der berührende Roman punktet mit einer großartigen Freundschaft zwischen zwei ganz besonderen Protagonisten.
Vielschichtiger Jugendroman

Dane hat in der Schule einen Aufpasserjob für Billy D erhalten. Er ist ein neuer Schüler mit Downsyndrom, der aber nicht will, dass man auf ihn aufpasst. Stattdessen sucht er jemanden, der ihm hilft seinen Vater zu finden. Leider hat Dane dem Enthusiasmus von Billy D nur wenig entgegen zu setzten und schon bald ist er mit ihm unterwegs.

Die Suche nach den Vätern macht den Lesestoff absolut spannend bis zum Schluss. Billys Vater scheint spurlos verschwunden, geblieben ist nur ein Atlas mit rätselhaften Hinweisen für einen möglichen Aufenthaltsort. Kleine Rätsel weisen zu den nächsten Zielorten, die irgendwie sehr ausgefallene Namen tragen. So wird der geplante Roadtrip zu einer ungewöhnlichen Schnitzeljagd nicht nur auf der Straße, sondern auf der Karte und im Internet. Die Entwicklung, welche vor allem Dane durchläuft, ist absolut großartig. 

Dieser absolut vielschichtige, berührende Roman punktet mit einer großartigen Freundschaft zwischen zwei ganz besonderen Protagonisten. Der Erzählstil lässt sich leicht konsumieren und ist sowohl humorvoll als auch dramatisch. Während des Lesens baut man schnell eine Beziehung zu den Charakteren auf. Dialoge und Handlung haben uns sehr gut unterhalten und zu keiner Zeit gelangweilt. Natürlich haben uns nicht alle Erklärungen und Situationen überzeugt, besonders am Ende. Allerdings macht das wohl ein gutes Buch aus, denn aus dem Inhalt ergeben sich jede Menge sehr gute Gesprächsanlässe.

Cover des Buches Die Schule der Herzenspferde 1: Cosmo & Toni (ISBN: 9783522508063)

Bewertung zu "Die Schule der Herzenspferde 1: Cosmo & Toni" von Judith Weber

Die Schule der Herzenspferde 1: Cosmo & Toni
EmmyLvor 15 Stunden
Kurzmeinung: Ein wundervolles Buch für Pferdeliebhaber*innen und Leseanfänger*innen.
Magie, Pferde, Freundschaft, Familie

Tonis Papa hat einen anstrengenden Job, der ständige Umzüge notwendig macht. Gerade bezieht Toni zum siebten Mal in ein neues Zimmer ein. Vor der neuen Schule und Klasse fürchtet sie sich etwas. Eigentlich möchte sie nur endlich richtige Freunde finden. Die Kirschbaumschule ist ganz anders als Tori es erwartet, denn ganz offensichtlich gibt es magische Pferde und jedes Kind soll die Patenschaft für eines der Herzenspferde übernehmen. Ganz offensichtlich gibt es soetwas wie Einhörner, Nebelpferde, Wasserpferde oder Drachenpferde wirklich. Am liebsten würde Tori die Patenschaft für den sanften Schimmel Feder übernehmen aber dann entscheidet sich ausgerechnet das übermütige, laute Ponny Cosmo für Toni und sorgt gehörig für Unruhe.

 

Die Geschichte wird in der personalen Erzählform aus Toris Perspektive im Präteritum erzählt. Toris Gedanken und Gefühle stehen dabei im Mittelpunkt und machen es leicht einen Zugang zur Geschichte zu finden. Der Text lässt sich einfach erschließen, der Erzählstrang ist linear und die Handlung spannend. Eine ausreichend große Schrift, angenehmer Zeilenabstand und interessante Seitengestaltung laden zum Lesen ein. Kleine Vignetten, zur Handlung passende Zeichnungen und ein schön gestalteter Seitenrand lockern auf und erleichtern den Zugang zum Text. Jede rechte Buchseite ziert eine Perlenkette, an welcher ein Pferd entlang galoppiert. Kapitel für Kapitel rückt das Pferd etwas höher.

Sehr schön ist der geschlechtsunspezifisch gewählte Name der Protagonistin und die neutral gewählte Kleidung. So bietet die eigentlich typische Mädchengeschichte allen Lesenden Identifikationspotential. 

Das Buch ist auch bei Antolin gelistet. Es eignet sich für Leseanfänger und zum Vorlesen. 

Meine Nichte (8) ist absolut begeistert und hat es nicht wieder aus der Hand gelegt.

Cover des Buches Popcorn süß-salzig (ISBN: 9783958542143)

Bewertung zu "Popcorn süß-salzig" von Lena Hach

Popcorn süß-salzig
EmmyLvor einem Monat
Kurzmeinung: Sehr unterhaltsame, leichte Young-Adult-Lovestory die zum Träumen und Schmökern einlädt.
Lockerer, ehrlicher und absolut witziger Erzählstil

Ziemlich ungewollt stolpert Ruby in ihre eigene Lovestory, in der sich auch noch sämtliche romantische Klischees gegenseitig die Türen aufhalten. Sitzt Ruby eigentlich noch am Steuer ihrer eigenen Geschichte? Und warum ist es so schwer Entscheidungen zu treffen?

Alles beginnt damit, dass Phil von seiner Freundin verlassen wird und Liebeskummer hat. Sein bester Freund kommt auf die geniale Idee, die Beziehung mit einer Fake-Freundin wieder zu kitten. An dieser Stelle kommt Ruby ins Spiel. Natürlich lehnt Ruby ab und geht zur Tagesordnung über, leider ist Phil nun in ihrem Wahrnehmungskreis aufgetaucht und will einfach nicht wieder verschwinden. Im Gegenteil, plötzlich findet sie sämtliche Tropes romantischer Komödien in ihrem eigenen Leben. Aber will sie das wirklich und warum ist Entscheidungen treffen eigentlich so schwer?

Ruby ist 16 Jahre alt, wohnt zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter und hat sehr viel Fantasie. Ihr Lieblingsfach ist Deutsch und ihre Leidenschaft sind romantische Bücher. Aber das Wichtigste: Ruby kann keine Entscheidungen treffen. Das fängt damit an, dass sie sich bei der Einwahl in ihre Leistungskurse nicht entscheiden kann und gipfelt in der unmöglichen Wahl zwischen Popcorn süß oder salzig.

Der Roman wird von Ruby in der Ich-Form im Präsens erzählt. Dadurch hat man beim Lesen das Gefühl mitten in der Geschichte zu stecken. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Sehr gut ist die übersichtliche Gliederung der Seiten sowie die eingeblendeten Zusatzinformationen. Auch der Austausch von Textnachrichten wurde nachvollziehbar dargestellt.

Bei Rubys Sprachstil bleibt kein Auge trocken. Eigentlich wollte ich alle lustigen Stellen markieren aber ich habe schon nach wenigen Seiten aufgegeben. Die lockere, ehrliche und absolut witzige Art in der Ruby ihre Geschichte erzählt trifft genau meinen Humor. Zynisch, ironisch, schräge Wortspiele und Anspielungen auf Fantasy Figuren die nur ein echter Nerd wirklich zu schätzen weiß.

Da Ruby gern liest, kennt sie sich mit Tropes sehr gut aus. Tropes sind Wiederkehrende Muster, Motive oder Szenen in einem Buch oder Film. Immer wenn Ruby einen Trope in ihrem eigenen Leben bemerkt, weist sie darauf hin und erklärt ihn. Zusätzlich wird der Trope am Seitenrand in kurzen Stichpunkten erläutert. So lernt man u.a. was Stuck Together, Love Epiphany oder Romantic Witness bedeuten. Der Roman ist also eine Lovestory mit allen Klischees, die er eigentlich nicht sein möchte.

Ich habe das Buch an nur einem Abend durchgelesen und bin begeistert. Liebe Frau Hach, bitte mehr davon. Sehr unterhaltsame, leichte Young-Adult-Lovestory die zum Träumen und Schmökern einlädt. Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch!

Cover des Buches Ruined (ISBN: 9783743217720)

Bewertung zu "Ruined" von Sarah Vaughn

Ruined
EmmyLvor einem Monat
Kurzmeinung: Feel-Good-Romance aus der Regencyzeit im Stil von Bridgerton.
Liebenswerte Charaktere und zauberhafte Zeichnungen

Nach einem unbedachten Fehltritt wird Lady Catherine Benson ins gesellschaftliche aus gedrängt. Jeder scheint genau zu wissen, wie sie ihre Unschuld verlor. Nur ein ziemlich verzweifelter und verschuldeter Mann würde sie jetzt noch heiraten. Ein Mann wie Andrew Davener? 

Die Geschichte beginnt mit einer Hochzeit. Alle reden über die befleckte Unschuld der Braut und etwas leiser auch über die finanziellen Schwierigkeiten des Bräutigams. Mit all dem Gerede im Hintergrund ist die feierliche Veranstaltung für das Brautpaar definitiv nicht der schönste Tag in ihrem Leben. Cathrine träumt von einem Leben mit erfüllter Liebe, Andrew möchte ein schuldenfreies Leben für seine Familie. Beide sind aus tiefstem Herzen unglücklich über die arrangierte Ehe. Allerdings erreicht Andrew sein Ziel durch die ansehnliche Mitgift recht bald, aber was ist mit den Träumen von Lady Catherine?

Cathrine ist liebenswürdig, aufmerksam, romantisch, verträumt und sehr intelligent. Die Führung eines großen Haushalts, Koordination von Renovierungsarbeiten und Finanzplanung sind für sie keine große Herausforderung. Für ihr Leben wünschst sie sich Liebe. Als sie sich langsam in ihren Gatten verliebt und dieser ihre Liebe nicht erwidert, wird sie unglücklich.

Andrew ist still, ernst, kalkuliert, zurückhaltend und aufopferungsvoll. Er kümmert sich rührend um seine Tante und Schwester. Beim Versuch die finanziellen Fehler seines Vaters und Bruders zu beheben, opfert er sich selbst indem er dem Glück und der Liebe entsagt.

Nicht nur die beiden Hauptcharaktere wandeln sich im Verlauf der Geschichte. Es gibt auch einige leise vor sich hin knisternde Nebenschauplätze, welche den gesamten Roman zu einer ziemlich komplexen Familiengeschichte machen. Catherines Schwester Mary findet Liebe und Erfüllung bei Lady Constance. Die großartige Näherin und Kammerzofe Lee baut sich ein eigenes Geschäft auf. Und Andrews Schwester Gemma gewinnt irgendwann den Kampf gegen ihre inneren Dämonen.

Dieser Roman ist eine Feel-Good-Romance aus der Regencyzeit im Stil von Bridgerton natürlich mit Happy End für alle Protagonisten. Die Gefühle der Protagonisten füreinander gedeihen langsam. Man sieht es in den Blicken, den Berührungen, den kleinen Gesten welche wirklich sehr gut und detailliert mit Bildausschnitten und Zoom auf besondere Ausschnitte dargestellt werden. So kann man den Slow Burn in dieser Beziehung richtig genießen. Zwischen Andrew und Catherine entwickelt sich eine spannende Dynamik, welche nur durch Bilder und mit wenigen Worten in dieser Graphic-Novel perfekt eingefangen wurde. Die zarte Linienführung in den Zeichnungen sowie die zurückhaltende Farbigkeit spiegeln harmonisch den historischen Kontext.

Der Covertext wirbt mit Leidenschaft und einem Extra-Hauch Spice. Dieser hat mich gleich am Anfang des Buches durch die direkte und explizite Darstellung etwas überrumpelt. Ganz so detailliert hätte ich diese Szenen nicht unbedingt gebraucht.

Die Panel sind übersichtlich angeordnet, variieren in ihrer Größe und sind mit einem zarten, farblich passenden Ramen versehen. Gelegentlich werden die Ramen durch Sprechblasen aufgebrochen und so eine Verbindung zum nächsten Panel hergestellt. Jeder Charakter besitzt mit Gestik und Mimik eine eigene Persönlichkeit. Die Handlungen sind so gut gezeichnet, dass beim Lesen im Kopf ein romantischer Film entstehen kann. Am Ende des Buches befinden sich einige Konzeptskizzen und eine sehr interessante Ausführung über den Entstehungsprozess dieser Graphic-Novel. 

Die Geschichte ist romantisch, die Charaktere liebenswert und die Zeichnungen absolut zauberhaft. Wir haben die Romance sehr genossen und empfehlen sie gern weiter.

Cover des Buches Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe (ISBN: 9783352009976)

Bewertung zu "Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe" von Ali Hazelwood

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
EmmyLvor einem Monat
Kurzmeinung: Super süße Slow-Burn-Lovestory mit Vampiren und Werwölfen.
Eine vergnügliche Lesezeit

Misery Lark hat es sich in der Welt der Menschen gut eingerichtet. Als IT-Spezialistin kann sie sich ihre Arbeitszeiten einteilen, vorwiegend nachts arbeiten und so ihre vampirische Seite verschleiern. Von ihrem Volk hat sie sich distanziert, da sie seit dem achten Lebensjahr als Geisel unter Menschen leben musste. Nun soll sie wiederholt als Absicherung für ihr Volk dienen. Diesmal gegenüber den Werwölfen. Ihr Vater, ein mächtiger Vampirfürst hat dazu eine Bündnisehe mit Lowe dem Alpha-Werwolf ausgehandelt. Obwohl Misery ihrem Volk absolut nichts schuldig ist und von allen wie eine Aussätzige behandelt wird, stimmt sie der Vereinbarung zu, denn diesmal hat sie eigene, nicht ganz ungefährliche Pläne.

Ali Hazlewood wird immer besser. Ich habe bisher alle Romane von ihr gelesen. Bevor es im ständig wiederkehrenden Beziehungsgeflecht langweilig werden konnte, hat sie sich neu erfunden. 

Mit Vampiren, Werwölfen und Menschen hat Ali Hazlewood ein neues Universum voller Gefahren und politischen Intrigen für ihre Protagonisten erschaffen. Der Schreibstil lässt sich so gut konsumieren, dass ich dieses Buch in nur einem Tag regelrecht verschlingen konnte. Misery ist ziemlich schlagfertig und unglaublich direkt. Der Wortwitz ist brillant und sorgt für eine vergnügliche Lesezeit. Alle Charaktere werden gut vorgestellt. Lowe, Misery, Serena und Ana sind alle sehr sympathisch und mir schon nach wenigen Seiten ans Herz gewachsen.

Die Slow-Burn-Lovestory ist Mega süß. Beide Protagonisten näheren sich einander so unglaublich unbeholfen obwohl sie sehr charismatisch und definitiv nicht schüchtern sind. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die „heißen“ Szenen. Aber es bleibt auch hier genügend Spielraum für die eigene Fantasie und ein richtiges Prickeln ist trotzdem deutlich spürbar.

Der Roman wird durch Misery aus der Ich-Perspektive im Präsens erzählt. Dadurch hat man beim Lesen schnell das Gefühl, bis über beide Ohren mitten in der Geschichte zu stecken und erlebt so alles hautnah. Jedes Kapitel wird durch einige Zeilen eingeleitet, welche einen Einblick in Lowes Gedanken gewähren. So öffnet sich den Lesenden eine weitere Perspektive. 

Ich habe diese Romance sehr genossen und von mir gibt es an dieser Stelle eine absolute Leseempfehlung.

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