Eine Erlösung von der von Selbstmitleid und Gejammere geprägten deutschen Erfahrungsliteratur!
Außer Mir ist ein Glücksgriff in der Bücherlandschaft - auch für sogenannte Gesunde", denn man höre und staune, wir werden alle einmal krank und müssen sterben. Außer Mir berührte mich auf eine tragikomische Art. Die Autorin, offenbar vor 5 Jahren selbst auf dem Höhepunkt einer schier aussichtslosen und schmerzhaften Situation, scheint sich mit ihrem Buch "gesund" geschrieben zu haben. Ich genoss ihre selbstkritischen, humorigen Betrachtungen über ihren Körper und ihre Furcht davor, Makel zuzulassen. Krankheit und persönliches Unglück nehmen meist ihren Ursprung im Kopf. Durch das unterschwellige Zulassen, die verstärkte Selbstwahrnehmung und Konzentration auf persönliches Leid, fördert man ein schwieriges Los und wird mitunter zum unausstehlichen Misanthropen, der sich über nichts mehr freuen kann und auch Mitmenschen alles verleidet, was schön sein kann. Das ist wahre Behinderung. Außer Mir zeichnet das Gegenteil von Behinderung auf. Es zeigt, dass das Leben einzigartig und schön bleiben darf.