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Erdbeere_Mag_Lesen

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Cover des Buches Deine Juliet (ISBN: 9783463405247)

Bewertung zu "Deine Juliet" von Mary Ann Shaffer

Deine Juliet
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "Deine Juliet" von Mary Ann Shaffer

Erste Gedanken:

Ich brauchte dringend eine Pause von Jugendbücher und irgendwie stach mir dieses kleine Büchlein ins Auge. Zudem gefiel mit der Klappentext auf Anhieb und dass die Geschichte in England angesiedelt war, machte es umso interessanter für mich als kleiner England Fan.

Meine Meinung:

Deine Juliet ist eigentlich ein Briefroman. Das jedoch wusste ich vorher nicht - musste ich wohl irgendwie überlesen haben. Blöd nur, dass ich normalerweise Briefromane nichts abgewinnen kann, da es mich sehr schnell langweilt, was hier eindeutig nicht der Fall war.
Wir schreiben das Jahr 1946. Noch immer sind in London die Nachwirkungen des Krieges spürbar. Die Stadt ist zertrümmert, die Leute traumatisiert und das Essen rationiert. Und inmitten des Chaos schreibt die Schriftstellerin Juliet Ashton humoristische Geschichten und versucht damit ihre Nation wieder aufzuheitern. Eines Tages bekommt sie einen Brief von einem gewissen Dawsey Adams, der eines von Juliets Büchern antiquarisch erworben hat und zudem Mitglied des Litaturclubs "Club der Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf" ist. Ja, der Name ist merkwürdig, genauso wie seine Entstehungsgeschichte und deren Mitglieder. Ein Briefwechsel entsteht und so lernt Juliet Schritt für Schritt Dawsey, das Leben auf Guernsey und ihre Bewohner kennen.

Mary Ann Shaffer ist mit Deine Juliet einen sehr erfrischenden Roman gelungen, der viele skurrile und witzige Figuren aufweisen kann. Nämlich nicht nur mit Dawsey schreibt Juliet Briefe, sondern auch mit fast dem gesamten Club und ein paar Bewohnern der Insel. Das führte jedoch auch manchmal dazu, dass man den Überblick verlor, welcher Bewohner, welche Geschichte erzählt. Allerdings hatte jeder Briefeschreiber auch seinen eigenen, eigenwilligen Charakter abbekommen, sodass man am Ende das Gefühl hat, sie alle zu kennen. Vor allem die eigenwillige, etwas schrullige Isola und die müttliche, aber robuste Amelia haben es mir angetan. Sie waren alle so liebenswert und auf ihre Art besonders. Oft musste ich über ihren verrückten Ansichten schmunzeln und war beeindruckt, wie sie den Krieg standhielten und sich nicht unterkriegen haben lassen.

Jeder Charakter hat seinen Teil beizutragen oder seine Geschichte zu erzählen. Schön fand ich den Zusammenhang von Krieg und Literatur. Leider wurde Guernsey 5 Jahre während der Kriegszeit von Deutschen belagert und von der Außenwelt komplett abgeschottet, weswegen sie nur sich selbst und die Literatur hatten. Brief für Brief erzählen sie Anekdoten, wie sie während der Kriegszeit aus den glücklichen Momenten schöpften und wie sehr ihr die Literatur dabei geholfen hat.
An dieser Stelle kommt Mary Ann Shaffers Tätigkeit als Buchhändlerin und Bibliothekarin zu gute. Denn sie gibt den Figuren ihr Wissen weiter. Ich habe dabei auch allerhand gelernt und neue Schriftsteller, Lyriker und Zitate für mich entdeckt.

Besonders gelungen fand ich die Beschreibung der Kulisse von Guernsey. Jeder Bewohner, selbst Juliet, schwärmten in ihren Briefen von der atemberaubenden Küste, den Feldern, dem Meer und den prächtigen Häusern, sodass ich kurz davor war, meinen nächsten Urlaub zu buchen. Man kann sich kaum vorstellen, wie schlimm es während der Besatzungszeit dort zugegangen sein musste, da die Deutschen alles abgrasten, was ihnen über den Weg lief. Aber mit ihren Optimismus und die Liebe zur Literatur haben die Bewohner es geschafft, diese schlimme Zeit zu überleben.

Mein Urteil:

Wer Interesse an Briefromane, der Nachkriegszeit und Literatur hat, wird hier wohl fündig. Für mich war es eine kleine Überraschung, denn ich habe nichts erwartet und viel bekommen. Einziger Kritikpunkt sind die sehr vielen Brieffreunde, mit denen Juliet, und auch der Leser, klar kommen muss.

Cover des Buches Tausend kleine Schritte (ISBN: 9783492052221)

Bewertung zu "Tausend kleine Schritte" von Toni Jordan

Tausend kleine Schritte
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "Tausend kleine Schritte" von Toni Jordan

Erste Gedanken:

Das Buch hätte nie den Weg in mein Bücherregal gefunden, wenn da nicht die tolle Rezension von Katharina gewesen wäre. Sie hat es geschafft, mich mit ihrer Rezension neugierig zu machen, zu begeistern und schlussendlich das Buch zu kaufen. Danke!

Meine Meinung:

"Durchschnittlich heißt nicht normal. Durchschnittlich heißt, dass du die Gesamtheit von etwas durch die Anzahl der darin enthaltenen Dingen teilst. Der Durchschnitt kann also durchaus einzigartig sein. "

(S. 254 / Piper Verlag GmbH / München 2009)

Grace ist alles andere als durchschnittlich. Sie liebt es zu zählen. Sie zählt Buchstaben von Namen (ihrer hat 19), die Borsten von Zahnbürsten, misst ihre Glieder und die Wände ihrer Wohnung. Dadurch (Meinung der Anderen, nicht Graces) kann sie ihre Arbeit als Grundschullehrerin nicht mehr ausüben. Von Autofahren ganz zu schweigen. Aber so kann sie sich wenigstens den ganzen Tag auf ihre Zahlen und ihrem von Zahlen bestimmten Tagesablauf konzentrieren. Bis sie auf Seamus trifft, der ihre Zahlenwelt durcheinanderbringt.

Ich muss zugeben, obwohl ich anfangs meine Bedenken hatte einen Frauenroman zu lesen, der nicht mehr als klischeehafte Figuren und eine überzuckerte Liebesgeschichte zu bieten hat, wurde ich doch schnell eines Besseren belehrt, was vor allem an der sympathischen Protagonistin Grace lag. Sie war keine romantische, naive Superfrau, sondern eine, die nicht auf den Mund gefallen ist, nicht kindgerechte Ausdrücke verwendet und sich sexuell austobte. Das alles machte sie sehr glaubwürdig.

Und dann wären da noch ihre Ticks. Als Leser bekommt man einen guten Einblick in die Psyche einer Zwangsneurotikerin (die sich allerdings eher als individuell sieht, als einer dieser verrückten Händewäscher). Obwohl Graces Alltag mit ihren Ticks und Neurosen oft zu urkomischen Situationen führten, schwang dennoch immer ein etwas tragischer Unterton mit. Denn das Buch bot einiges zum Nachdenken. So warf Jordan die Frage auf, ob es vertretbar ist, sich mithilfe von Pharmazeutika so zu verändern, um sich unserer Norm anzupassen. Damit betritt sie ebenfalls das Gebiet der Toleranz und Akzeptanz. Werden Zwangsneurotiker gleich weniger toleriert, nur weil sie anders sind als es der Norm entsprechend? Und muss man ihnen automatisch mit medizinischen Mitteln helfen? Toni Jordan ist es hier eine gute Balance zwischen Komik und dem ernsten Thema der Zwangsneurose gelungen.

Im Buch stößt man des weiteren auch auf leicht skurrile Menschen und Situationen. Was habe ich gelacht, als sich Graces zwei Gehirne (eine vernünftige Gehirnhälfte und eine neurotische Gehirnhälfte) immer wieder munter unterhalten haben wie ein altes Ehepaar. Ich fand es war eine sehr gelungene und abstrakte Darstellung wie das Hirn funktioniert, wenn Zwangsneurosen unterdrückt werden. Auch Graces Therapiegruppe gab mir immer wieder Gründe zum Schmunzeln, obwohl jeder einzelne eigentlich eine ernstzunehmende Krankheit hatte. Diese kleinen Macken machten Grace und die anderen allerdings sehr sympathisch, auch wenn man sich nur schwer vorstellen kann, wie eingeschränkt das Leben dadurch ist.

Mein Urteil:

Ein sehr schönes Debüt von Toni Jordan, die mit einer guten Balance zwischen Komik und ernsten Themen zu handhaben weiß. Ein Frauenroman, der Tiefe hat und ohne Klischees auskommt.

Cover des Buches Forbetter your English (ISBN: 9783468738210)

Bewertung zu "Forbetter your English" von Eric T. Hansen

Forbetter your English
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "Forbetter your English" von Eric T. Hansen

Erste Gedanken:

Der Kaufgrund war nicht der Mangel an Englischkenntnissen, sondern viel mehr die lustigen Videos auf der Homepage des netten Herrn Hansens. Wer so lustig und charmant deutsch redet, muss doch auch so lustig und charmant deutsch schreiben, oder?

Meine Meinung:

"Deutsche Sprache – schwere Sprache“. Das sagt man doch so schön. Und genau diese schwere Sprache hat der Amerikaner Eric T. Hansen schon in der Schule auf Hawaii gelernt. Nun, das muss ihn wohl so beeindruckt haben, dass er dann Jahre später, in den 80ern, zum studieren nach Deutschland kam. Hier ankommen, brachte er noch zusätzlich den Deutschen englisch bei und stieß dabei immer wieder auf „deutsche Fehler“ - wie er so schön sagt. Und genau diese Fehler hat Hansen in sein neustes Buch „Forbetter your english“ ganz amüsant zusammengefasst.

Schon mal im Voraus: wer wirklich Englisch lernen möchte, ist mit diesem Buch eher schlecht beraten. Es dient eher zur Unterhaltung unsereins und macht die Differenzen der interkulturellen Handlungen sichtbar. Aber auf einer sehr lustigen Art und Weise. Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt und jedes Kapitel beinhaltet jeweils eine Anekdote aus dem Leben des E.T. Hansen, die seine Thesen bzw. seine Ausführung zum Thema „Was ich alles bei Englisch falsch machen kann, wenn man deutscher ist“ unterstützt. Ob diese Anekdoten allerdings einen wahren Ursprung haben, wage ich zu bezweifeln.

In diesem Buch räumt Hansen mit den Missverständnissen und Irrtümer der deutschen auf, die versuchen englisch zu reden. Allzeit beliebt: die Eins-zu-eins-Übersetzungen. Was habe ich gelacht, wenn der Jochen, Hansens deutscher Freund, seine Speisekarte lieber essen wollte, als darin zu blättern (I'll eat the menu“), seine Freundin Charlotte sich wundert, warum ihre Schwiegereltern sie andauernd begrüßen (you're welcome) oder warum wir Deutsche jedes unserer einzelnen Haare beim Namen kennen (hair = hairs). Leider, so muss ich sagen, habe ich dabei nichts Neues gelernt. Aber das hatte ich auch nicht vor.

Interessant war aber zu erfahren, woran man einen deutschen im Ausland erkennt. Und ich meine nicht die reservierten Liegestühle am Strand oder die schönen Latschen mit Socken. Das erste was wir deutschen machen, wenn wir englisch sprechen, ist, sich für unser schlechtes englisch zu entschuldigen. Egal wie gut, wie perfekt wir englisch sprechen, wir entschuldigen uns erst einmal eine Runde. Und an dieser Stelle fühlte ich mich ertappt. Auch wenn ich meine Englischkenntnisse als ganz gut einschätzen würde, es studiere und auf englisch Bücher lese, habe ich dennoch immer das Gefühl, wenn ich mit einem Muttersprachler rede, ich sei nicht gut genug. Was eigentlich völliger Blödsinn ist. Aber wir Deutschen halt!

Zudem analysiert er ganz nebenbei die deutsche und englische Sprache und deren Unterschiede. Für mich war es ganz interessant zu erfahren, weil einem selber, so als Deutscher, vieles nicht bewusst auffällt. So erklärt er, dass Deutsche zu langen, komplizierten, analysierten Sätzen neigen, wo hingegen im englischen die Sprache eine eher erzählende funktion hat. Auch hier wieder fühlte ich mich ertappt. Im Rahmen des Studium muss ich oft Texte übersetzen und bin bemüht (so typisch deutsch!) immer wieder schöne, schwierige Schachtelsätze zu bilden. Das lieben wir ja. Nur, dass es im englischen nicht funktioniert (das merke ich dann auch immer wieder - keine Sorge). Bei uns gilt irgendwie die Regel: je länger die Sätze, desto gehobener die Sprache. So typisch deutsch!

Mein Urteil:

Ein sehr amüsantes Buch über die kulturellen und sprachlichen Unterschiede zwischen Deutschland und Amerika. Hansen erklärt seine Muttersprache an vielen Beispielen aus seinem Leben. Wer wirklich englisch lernen möchte, sollte jedoch besser nach einem richtigen Grammatikbuch greifen. Hier werden nur kleine Feinheiten erläutert.

Cover des Buches Uncommon Criminals (ISBN: 9781423147954)

Bewertung zu "Uncommon Criminals" von Ally Carter

Uncommon Criminals
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "Uncommon Criminals" von Ally Carter

Erste Gedanken:

Ich habe erst vor kurzem den ersten Teil "Meisterklasse" (engl. Heist Society) gelesen und war ganz angetan von dem Buch und seinen tollen Charakteren. Und da Geduld nun wirklich keine Stärke von mir ist und ich nicht warten wollte, ehe der zweite Teil auf deutsch erscheint, habe ich kurzerhand zum englischen gegriffen.

Meine Meinung:

Vergesst George Clooney und Brad Pitt in Oceans Eleven, denn eine neue Generation von Dieben ist im Anmarsch.Genauer gesagt Katarina Bishop und ihre Crew. Nachdem sie es im ersten Teil geschafft hatten, das weltberühmte Henley auszurauben, wartet nun ein neuer, ganz anderer Schatz auf sie. Und das obwohl sie dem Familiengeschäften abgeschworen hatte - mal wieder. Kat soll nämlich den sagenumwobenen Smaragd von Cleopatra stehlen. Allerdings heißt es auch, er sei verflucht und bringe nur Unglück, sodass es auch noch keinem anderen Dieb jemals gelungen ist, ihn zu stehlen. Auch ihr Onkel Eddie rät ihr dringend davon ab. Aber was Onkel Eddie nicht weiß, macht ihn nicht heiß, oder?
Mit ihren Freunden Simon, den Bagshaw Brüdern, ihrer Cousine Gabrielle und Hale begeben sie sich wieder auf eine Reise, die um die halbe Welt führt. Doch auch dieses Mal haben sie einen bösen Gegenspieler.

Carter hat mit Uncommon Criminals keine Fortsetzung von Meisterklasse geschrieben, sondern jedes Buch hat eine in sich abgeschlossene Handlung. Und auch wie im ersten Buch bleibt Carter ihren Schreibstil und Erzählperspektive treu. Er ist einfach gehalten, bleibt aber durch die verschiedenen Sichtweisen spannend. Meistens wird aus der Sicht von Kat erzählt, manchmal aber auch einfach aus der des auktorialen Erzählers. Dadurch kann es passieren, dass es für den Leser verwirrend sein kann, um wen es gerade geht. Beispiel? [...not one soul watched as the girl with the soft pale skin climed the stairs...] - ja welches girl ist denn hier gemeint, fragt man sich. Schnell klärt es sich aber auf, denn es ist ein Buch zum mitdenken. Und darum funktioniert ihr Schreibstil hier. Es war einfach wie ein wunderbar erzeugtes Kopfkino mit einer sehr guten Kameraeinstellung.

Wie im ersten Teil war ich von Kat wieder sehr begeister. Ich dachte mir beim lesen des öfteren: diese Kat ist verdammt cool. Mit der würde ich gerne auf Raubzug gehen. Sie lässt sich nichts sagen, macht ihr Ding und dumme Sprüche hat sie schon gar nicht nötig. Sie ist einfach eine normale 15-jährige, die ihren Job sehr ernst nimmt. Da bleibt auch keine Zeit für so etwas wie Liebe übrig. Wer gehofft hatte, die Beziehung zwischen Hale und Kat vertieft sich oder kommt langsam in Gang, den muss ich wohl leider enttäuschen. Der Leser weiß, da geht was zwischen den beiden ab und er weiß auch, wie sehr Kat ihn mag (sofern sie es sich eingesteht), doch für Flirterei lässt Carter hier keinen Platz und das ist auch sehr erfrischend, denn Kat bleibt sich auch im zweiten Teil treu.

Selbst die anderen Figuren wurden gekonnt in Szene gesetzt. Auch wenn Kat nicht gerade mit komischen Talent glänzt, tut es die Crew umso mehr. Jeder hatte irgendwie sein Steckenpferd, sei es einfach nur hübsch zu sein (macht sich gut für Ablenkungen), Technik (sowieso immer gut) oder einfach irgendwelche Waffen in der Hand haben (nicht so gut). Die Szenen, wenn alle vereint sind, fand ich einfach sehr amüsant und interessant zu lesen.

Generell wurde es an keiner Stelle langweilig, da sie Story sehr viel zu bieten hatte. Den Spannungsbogen wusste Carter gut einzusetzen. Auch deshalb, weil die Kapitel den Countdown bis zum großen Bang zelebrierten und immer den Standort der Crew wiedergaben.

Mein Urteil:

Der zweite Teil steht dem ersten in Nichts nach. Ich kann nicht sagen, er ist besser oder schlechter. Uncommon Criminals ist einfach ein gutes Jugendbuch, dass man perfekt im Sommer auf dem Balkon lesen kann. Fans von Oceans Eleven und Meisterklasse werden ihre Freude daran haben.

Cover des Buches Gone (ISBN: 9781416979180)

Bewertung zu "Gone" von Lisa McMann

Gone
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "Gone" von Lisa McMann

Erste Gedanken:

Nachdem ich die ersten beiden Teile "Wake" und "Dream" gelesen hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es mit Janie und ihrem Schicksal weitergeht.

Meine Meinung:

!!! Wer die ersten beiden Teile dieser Trilogie noch nicht gelesen hat, es aber noch vorhat, sollte jetzt lieber weg schauen, denn die Rezension beinhaltet Spoiler.!!!

Mit Gone hat Lisa McMann nun das letzte Buch der Dreamcatcher - Trilogie geschrieben und beendet damit die Geschichte von Janie und ihrer Gabe. Dieses Mal steht jedoch kein Kriminalfall im Vordergrund, sondern McMann legt ihren Fokus auf Janie, ihre Gabe und ihre Zukunft. Denn am Ende des zweiten Teiles hatten Leser und Protagonistin gemeinsam entdeckt, dass sie durch ihre Gabe bald erblinden und ihr Leben dadurch weitgehend eingeschränkt sein wird. Wird ihr Cable (deut. Carl) beiseite stehen? Und wer ist der fremde Mann aus dem Krankenhaus? Viele Fragen, die sich Janie zu stellen hat. Doch nur sie kennt die Antworten.

Wie ich es von Lisa McMann gewohnt bin, fängt die Geschichte mitten im Geschehen an. Keine große Einleitung oder Rückblenden, denn die Autorin hält sich nicht mit Kleinigkeiten auf. Stattdessen schreibt sie zielgerichtet, knapp und prägnant. Aber diesen, anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftigen, Schreibstil weiß ich nur zu begrüßen. Auch wenn man das Gefühl hat, man lese eine Folge von Abhandlungen, wurde es niemals langatmig oder schwer nachvollziehbar. Der Spannungsbogen war immer vorhanden und wurde gekonnt eingesetzt.

Da McMann sich diesmal auf Janie konzentriert, bietet das Buch zwar keine düstere Spannung wie in Dream, kann dennoch mit einer melancholischen und gefühlvollen Atmosphäre punkten. Denn nun stellt das Mädchen sich die Frage, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, mit dem Wissen, dass sie nur noch ein paar Jahre sehen und richtig fühlen kann. Janie ist verzweifelt und der Leser leidet mit ihr. In diesen Punkt unterscheidet sich Gone, mit den gereiften Themen und Figuren, von seinen Vorgängern.
Janie und Cable waren nie naive Menschen, sondern hatten schon immer mit ihren Problemen zu kämpfe, aber im letzten Teil merkt man es ihnen deutlich an, dass sie bereit sind, sich mit diesen auch auseinanderzusetzen, wenngleich es kompliziert werden könnte (vor allem für Janie, die vor der Entscheidung steht, ihr Leben lang blind, verkrüppelt, aber mit ihrer großen Liebe Cable zusammen zu sein, oder gesund, aber in einer selbst gewählten Isolation zu leben). Doch nicht nur dieses Problem muss sie bewältigen. Da wäre ja auch ihre alkoholkranke Mutter, die in diesem Teil eine größere Rolle zugeteilt bekommt. Man erfährt mehr über sie, wie es dazu kam, dass sie so tief abgerutscht ist und welch Bürde es für Janie ist, sich um sie zu kümmern.

Auch die Beziehung zwischen Janie und Cable entwickelt sich nach wie vor weiter, da sie beide erst noch lernen müssen, mit ihrer Liebe und Zuneigung umzugehen. Selten habe ich über eine so schöne, kraftvolle und, vor allem, realistische Beziehung gelesen wie zwischen den beiden. Man merkt, wie sehr sie sich lieben - so sehr, dass es fast schmerzt - aber McMann umgeht den Kitsch fehlerfrei. Leider findet man das nur noch selten in Jugendbüchern.

Ich wusste bis zum Schluss nicht wirklich, wie sich Janie entscheiden wird. Denn jede Entscheidung hatte seine Vor - und Nachteile. Es kam nur noch darauf an, wie wichtig Janie die einzelnen Komponenten waren. Ist die Liebe zu Cable und der Drang nach sozialen Kontakt stärker als ihr eigens Wohlergehen? Oder hat sie eine Chance auf ein normales Leben, ohne in den Träumen von Menschen hineingezogen zu werden? McMann hat dies hier geschickt gelöst, sodass es auch für den Leser glaubhaft blieb. Sie rundet mit dieser finalen Entscheidung die Geschichte um Janie, der Traumfängerin, glaubhaft, gefühlvoll und spannend ab.

Mein Urteil:

Ein würdiger und gefühlvoller Abschluss einer wunderbaren Trilogie. Er punktet im Vergleich zu seinen Vorgängern auf einer anderen Ebene. Wer die Wake und Dream mochte, wird nicht herum kommen, Gone zu lesen und zu mögen! Eine wirklich tolle Trilogie.

Cover des Buches The Dark Divine (ISBN: 9781606840573)

Bewertung zu "The Dark Divine" von Bree Despain

The Dark Divine
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "The Dark Divine" von Bree Despain

Erste Gedanken:

Mit dem Buch liebäugele ich schon seit der Veröffentlichung. Das Cover ist aber auch einfach zu schön! Doch eine unerklärliche Skepsis hatte mich immer davon abgehalten, es zu lesen. Bis jetzt!

Meine Meinung:

Kleinstädte sind langweilig? Nicht so Holy Trinity. Denn dort lebt die Pfarrerstochter Grace Divine mit ihrer Familie. Eine Famile, die vorbildlicher und hilfsbereiter nicht sein kann. Als dann Daniel wieder in die Stadt zieht und somit auch wieder in das Leben der Divine Familie, ist es vorbei mit der Kleinstadtidylle. Denn ein großer Streit herrscht zwischen Graces Familie und ihm. Ganz besonders Jude, Graces Bruder, ist alles andere als erfreut ihn zu sehen. Doch wie kam es dazu? Was ist damals vor 3 Jahren passiert? Und warum ist Daniel zurückgekehrt?

Mit "The dark divine" ist Bree Despain einen wunderbaren Reihenauftakt mit paranormalen, religiösen und Kleinstadtelementen gelungen. Sie benutzt dabei eine einfache und zeitgemäße Sprache, die es dem Leser ermöglicht, sich gut in das Geschehen hinein zu versetzen. An keiner Stelle wurde es langatmig, denn sie wusste gekonnt den Spannungsbogen zu halten.

Auch die meisten ihrer Figuren hat Despain mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. So ist Grace anfangs das typische Pastorentöchterlein ohne Ecken und Kanten, dass sich stets an die Regeln hält, zu jedem freundlich und hilfsbereit ist. Ich hoffte schwer, dass sich ihr Charakter im Laufe des Buches entwickeln würde, denn auf Dauer wäre sie als Protagonistin zu langweilig geworden. Aber man merkte ihr nach und nach ihre Entwicklung an. So stellte sie auch mal ihre Bedürfnisse in den Vordergrund und tat, trotz Verbotes, was sie für richtig hielt.
Daniel war mir gleich von Beginn an sympathisch. Er war nicht der geheimnisvolle Unbekannte, den es in vielen anderen Jugendbüchern gibt, sondern war ein großer Teil in Graces Vergangenheit. Er war auch nicht dieser ewige Sonnyboy, denn er deutete an, dass er während seiner Abwesenheit den Frauen und Drogen nicht abgeneigt war. Dennoch tat er geheimnisvoll und war so ganz anders als Grace, was ihn wiederum interessant machte. Leider muss ich sagen, dass für mich dafür manche Nebenfiguren nichtssagend und eindimensional erschienen. Allen voran Grace und Judes Freunde Pete und April. Pete war für mich immer nur ein Statist in einem Buch und April vergaß ich sogar ein- oder zweimal.

Auch den Bezug zur Religion, der hin und wieder mal auftaucht, fand ich gelungen. Er war nie dominant oder im Vordergrund des Buches und kam deswegen nicht als Moralapostel her. Auch wenn ich mich mit Graces Glauben nicht identifizieren konnte, habe ich gemerkt, wie wichtig ihre Religion für sie war.

Ein paar Mängel hätte ich dann dennoch zu nennen. Denn ganz ehrlich - eine paranormale Liebesgeschichte kennen wir nur zu genüge. Jetzt galt es nur noch, sie aus der Masse hervorzuheben, was Despain nur mehr oder weniger gelang. Das Buch bieten einem nichts Neues, so war mir auch recht schnell klar, wohin mich die Geschichte führen würde. Was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Man schaute Grace dennoch gespannt zu, wie sie versuchte Daniels Geheimnis auf den Grund zu gehen. Was mich noch etwas gestört hatte, war die unvermeidliche Liebesgeschichte zwischen Grace und Daniel. Zwar flocht Despain sie gekonnt in die Handlung ein, war mir aber auf Dauer einfach zu viel. Ich will meinen, dass Despain an manchen Stellen einen Hang zum Kitsch hatte. Vielen gefällt das sicherlich - mir war es aber eben zu viel.

Mein Urteil:
Ein schöner Auftakt der Divine Trilogie! Nach dem Showdown der letzten Seiten, muss ich natürlich wissen, wie es weitergeht. Wer ein Buch über eine paranormale Kleinstadtliebelei lesen möchte, ist hiermit gut bedient.

Cover des Buches Göttlich 1. Göttlich verdammt (ISBN: 9783791526256)

Bewertung zu "Göttlich 1. Göttlich verdammt" von Josephine Angelini

Göttlich 1. Göttlich verdammt
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Rezension zu "Göttlich verdammt" von Josephine Angelini

Erste Gedanken:

Ausschlaggebend für den Lesegrund waren die guten Bewertungen, die ich bis dahin gesehen hatte und die wirklich sehr interessant klingende Geschichte. Ich meine, Mythologie gepaart mit ein bisschen Drama? Wie cool ist das denn? Das konnte doch nur gut werden, oder?

Meine Meinung:

Dem Buch "Göttlich verdammt" stand ich nach dem Lesen etwas zwiespältig gegenüber. Die Handlung der Geschichte fand ich wirklich interessant, denn es geht um die 16-jährige Helen, die mit ihrem Vater auf einer kleinen Insel in Amerika lebt. Ihr Leben verläuft ruhig, sie sucht keine große Aufmerksamkeit und hat in Claire eine gute Freundin gefunden. Allerdings ändert sich alles, als die Familie Delos auf die Insel zieht, denn deren Mitglieder scheinen etwas zu verbergen.

Doch dann weist das Buch wiederum erhebliche sprachliche Mängel auf, die mich beim Lesen wirklich sehr gestört haben. Angelinis Schreibstil ist einfach gehalten, aber gleichzeitig klingt er hölzern und unbedarft. Oft kam es mir so vor, als habe man die falschen Adjektive verwendet, was an manchen Stellen wenig Sinn gemacht hatte. Vielleicht lag es auch nur an der Übersetzung. Es waren immer nur Kleinigkeiten wie "...,flüsterte sie", obwohl ich mich an mancher Stelle gefragt habe: "Warum flüstert sie? Sie hat doch gar keinen Grund zu flüstern". Aber solche Sachen summierten sich und machten keinen Sinn. Ich hingegen fand es manchmal einfach nur nervig, denn es störte den Lesefluss. Dennoch hatte sie eine Art zu erzählen, die mich dazu trieb, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Auch die Idee, die griechische Mythologie mit einer modernen Geschichte zu verflechten, fand ich ziemlich gut gelungen. Allerdings haperte es an der Umsetzung.

Selbst die Figuren haben das ganze nicht herausreißen können. Helen war mir anfangs nicht wirklich sympathisch, was sich dann aber legte, nachdem sie erst einmal ihre Opferrolle à la Bella abgelegt hatte. Die Figuren, die mir wirklich Spaß gemacht haben, war die Familie Delos. Allen voran Hector. Hector war lustig, ein kleiner Angeber und während des Trainings manchmal ungeheuer brutal zu Helen. Die Trainingsszenen allgemein fand ich deshalb sehr unterhaltsam. Aber auch die Zwillinge Jason und Ariadne habe ich ins Herz geschlossen.
Helens Beziehung zu Lucas fand ich anfangs sehr unterhaltsam, da sie sich bei jedem Treffen, jedem Augenkontakt an die Gurgel springen wollten. Doch nachdem sie erst einmal diese Hürde überwunden hatten, siehe da, hatten sie sich auch schon verliebt. An diesem Punkt holte Angelini die alten Klischees aus der Kiste und fokussierte sich nur noch auf die Liebesgeschichte, was mir irgendwann zu viel wurde. Ein schmachtendes Mädchen, ein abweisender Junge, eine verbotene Liebe. Ja, ja, das kennen wir doch nun schon. Leider bietet hier einem Angelini nichts Neues. Stattdessen kriegen wir lauwarme Gefühle aufgetischt, bei denen der Leser nicht so ganz nachvollziehen kann, wieso sich die beiden ineinander verlieben. Einerseits sucht Lucas ständig Helens Hand (hat wer mitgezählt, wie oft dieser Satz vor kam? Ich hab ihn schon als eine Art Running Gag verstanden) andererseits weist er sie immer wieder ab. Da helfen selbst Helens Annäherungsversuche nicht. Die Gründe für diese Zurückweisung ist natürlich gut begründet und konstruiert, was allerdings auch ein Problem darstellte: die Liebesgeschichte bzw. Tragödie wirkte zu konstruiert. Die ganze Geschichte ist um dieses sich zuspitzendes Problem gebaut wurden - und man merkte es.

Das Ende hat dann doch noch die Kurve bekommen und dem Buch einiges an Pluspunkten gegeben. Es wurde rasant und spannend und machte neugierig auf den zweiten Teil, gerade weil am Ende so viele Dinge passiert sind, obwohl vieles natürlich vorhersehbar war. Dennoch fand Angelini noch ein rundes Ende und warf nebenbei noch einige Fragen auf, die ich in den nächsten Teilen beantwortet wissen möchte.

Mein Urteil:

Ein eher durchschnittliches Jugendbuch mit genialer Idee, aber suboptimaler Umsetzung. Die Geschichte rutsche leider irgendwann zu sehr auf die Liebesschiene ab und verbannte den Part um die Mythologie in den Hintergrund. Dennoch war die Geschichte in dem Maße spannend, dass es mich noch irgendwie mitreißen konnte.

Cover des Buches Das böse Mädchen (ISBN: 9783518418321)

Bewertung zu "Das böse Mädchen" von Mario Vargas Llosa

Das böse Mädchen
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Cover des Buches My Soul to Take (ISBN: B002HJ1WCC)

Bewertung zu "My Soul to Take" von Rachel Vincent

My Soul to Take
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren
Cover des Buches 99 Sommersprossen (ISBN: 9783442376339)

Bewertung zu "99 Sommersprossen" von Matthew Dicks

99 Sommersprossen
Erdbeere_Mag_Lesenvor 13 Jahren

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