In Liebwies ticken die Uhren anders- wenn sie das überhaupt tun. Das muss auch der gealterte Lehrer Köck erkennen, der nach den einschneidenden und nachhaltigen Veränderungen, die der erste Weltkrieg in sein Leben gebracht hat, in dieses entlegene Bergdorf kommt. Umso mehr unerwartet trifft ihn die Entdeckung eines aussergewöhnlichen Gesangstalents in dieser kargen Umgebung. Köck blüht auf und findet in der Förderung dieses Talents eine erfüllende Aufgabe neben der oft zähen Tätigkeit als Dorflehrer. Er kann sogar die Aufmerksamkeit des anerkannten Musikexperten Christian Wagenrad - und somit einer gewissen Öffentlichkeit - erwecken. - Auch wenn dann alles anders kommt als von Köck geplant....
So beginnt die berührende und zugleich humorvolle Geschichte der handelnden Figuren in diesem Roman, die einem alle - zumindest irgendwie - bekannt vorkommen.
Mit beißender bis melancholischer Ironie werden die einzelnen Charaktere beschrieben. In bizarr-ästhetischer Sprache entwickelt sich ein Kaleidoskop der menschlichen Eitelkeiten und Sehnsüchte in der Zeit des aufkommenden Nationalsozialismus.
E
Ernstengel
- Mitglied seit 07.09.2017
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Kurzmeinung: Großartiger Roman, der die Gesellschaft der 20er und 30er Jahre des 20. Jhdts penibel seziert und viele Parallelen zu unserer Zeit aufzeigt.
Absolut empfehlenswert!
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