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Falballa

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Cover des Buches Unland (ISBN: 9783827053398)

Bewertung zu "Unland" von Antje Wagner

Unland
Falballavor 12 Jahren
Rezension zu "Unland" von Antje Wagner

Das beste ist immer, wenn man ein Buch aufschlägt, weil man es zugeschickt bekommen hat, und einem der Klappentext nicht soooooo zusagt, und man am Ende das Buch zuschlägt und komplett begeistert ist! Das Jahr fängt gut an, mit einem tollen Buch!

Ich hatte ja gerade erst ein Buch von Antje Wagner gelesen und war überrascht, dass das nächste Buch in der Reihe auch wieder von ihr ist, und war sehr skeptisch. Der Klappentext verriet auch eher einen Jugendroman und ich war mich nicht so sicher, ob das Buch mich fesseln könnte. Fakt ist, ich habe zwei Nächte durchgelesen und wenig schlaf bekommen, weil ich ab einem gewissen Punkt das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte.

Die Konstellation der Figuren ist ein bisschen merkwürdig: Ein Paar entschließt sich vom Jugenamt Kinder aufzunehmen, damit sie aus dem Heim herauskommen, und starten ein Wohnprojekt für sie. Mit Franke, der Protagonistin ist die "Familie" komplett und auf den ersten Blick scheint das Chaos vorher bestimmt. Jedes dieser Kinder hat eine schlimme Vergangenheit und jedes davon geht anders damit um: Franka rasiert sich die Haare auf 3 mm, läuft rum wie ein Junge und schraubt gerne an Fahrrädern. Die Zwillinge können nach einer schlimmen Traumatisierung nicht mehr mit der Umwelt kommunizieren und verfallen in einen Schock, wenn man sie von hinten anfässt. Matthias kompensiert seinen Frust mit Internetspielen. Ricardo zieht sich komplett zurück und ist heimlich ein Sprayer. Lizza und Ann versuchen zu verheimlichen, dass ihr Vater ein Mörder ist, und spielen nur so mit den Jungs. Ja, und die wohnen alle bei Vera und Andreas, die verzweifelt versuchen, alles richtig zu machen.

Diese Truppe in einem kleinen Dorf, mit einer Handvoll Einwohner - das schreit gerade zu nach anecken. Schnell merkt man aber, dass die Autorin nur mit vorurteilen spielt und das Kinder aus dem Heim auch nur ganz normale Menschen sind. Durch die Geschichte lernen wir sie alle kennen und merken, dass sie es viel schwerer haben im Leben und das sie nur versuchen dabei zu sein. Diese fünf Kinder sind vielleicht viel mehr eine Familie, sogar eine normale Familie, als der Nachbar nebenan oder wir selbst. Sie haben niemanden sonst und auf irgendeineweise, kommen sie miteinander aus und sind viel sensibler als die Menschen in ihrem Umfeld.

Hauptteil des Buches ist das, was der Titel verspricht: "Unland". Darunter kann man sich so nichts vorstellen, und der Titel ist auch vielleicht nicht passend, aber "Schattenland" wäre sicherlich auch nicht die optimale Lösung. Aber, egal! "Unland" = ein Haufen Ruinen wird von einem Zaun geschützt, der unter Strom steht. Sehr merkwürdig, aber umso spannender für Jugendliche. Irgendwann packt sie der der Ehrgeiz, herauszufinden was sich dahinter verbirgt, warum alle so ein Geheimnis darum machen, und warum auf einmal merkwürdige Dinge passieren.

Es gibt unerklärliche Stromausfälle, eine Person- die bei diesen Stromausfällen böse Dinge tut, ein Nachbar der Essen für Obdachlose sammelt und es dann zu dem Elektro-Zaun fährt, verschwundene Dinge, die auf einmal wieder auftauchen, und Zettel mit Botschaften, die sagen: "Hört auf weiter nachzuforschen!"

Alle diese Kinder und Jugendlichen versuchen herauszufinden, warum sich auf einmal alle gegen sie verschwören und warum es für nichts eine Erklärung gibt. Die Verbindung zwischen diesen unterschiedlichen Kindern wird immer stärker, und der Wille hinter das Geheimnis zu kommen. Der Mut der Kinder ist unglaublich und macht soviel von diesem Buch aus.

Die Autorin schafft es, die Geschichte am Laufen zu halten. Erst war ich überfordert mit sovielen Personen, aber sie schafft es sehr gut, die Handlungsstränge miteinander zu verbinden und verliert den Leser an keiner Stelle. Sie baut eine Spannung auf, die nicht zu Enden scheint und dann endet sie in einer Situation, die nicht von dieser Welt ist. Das Geheimnis ist unvorstellbar und auch bis jetzt, wo das Buch zu Ende ist, noch sehr verwirrend. Wie sie auf diese Idee gekommen ist - ich hab keine Ahnung. Entweder eine blühende Fantasy, oder die Autorin ist einfach verrückt. Ich hoffe, es ist ersteres.

Unland - das Un kann ich gar nicht genau definieren, und die Zustände dort, sind auch sehr fragwürdig. Aber das Geheimnis darum ist atemberaubend. Ich werde das Geheimnis hier nicht lüften, denn man muss es Lesen, um es wirklich zu verstehen. Es ist etwas, das im wirklichen Leben nicht stattfinden kann, und es ist unglaublich spannend.

Die Wut, die Verzweiflung, die Hoffnung, die Spannung, der Ehrgeiz - das ganze springt förmlich aus dem Buch und von Seite zu Seite entwickelt sich eine Geschichte, die gleichzeitig wie ein Film for Augen abläuft. Ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen und alle Personen hat ein bestimmtes Aussehen und wurden mit immer sympatischer. Die Umgebung wurde genauestens beschrieben, so dass man, wenn man wollte, selbst dort in der Geschichte war. Und das alle führt zu einem Punkt: Franke landet in Unland.

Sie schaffen es tatsächlich, dass Gehemnis zu lüften und wünschen sich dann, niemals nach einer Antwort gesucht zu haben. Schließlich haben sie nur noch eine Möglichkeit, das Ganze rückgängig zu machen und in ihr altes Leben zurückzukehren und ewig gegen dieses Geheimnis anzukämpfen.

Das Buch endet abrupt, kurz bevor sie ihre letzte Chance nutzen, um in ihr Leben zurückzukehren. Wir wissen am Ende nicht, ob sie es schaffen, ob sie ihren tollkühnen Plan wirklich umsetzen, und was noch so passiert. Die Geschichte hat kein Happy End. Der Leser wird an dieser Stelle allein gelassen und muss darauf hoffen, dass es klappt, oder pessimisstisch anerkennen, dass es nix bringt.

Die Autorin spielt mit dem Leser und seiner Psyche. Sie lässt ihn zwischen den Gefühlen hin und her springen, schickt ihn auf die Suche nach der Lösung und lässt ihn das Rätsel mit lösen. Wir fühlen mit den Kindern und versuchen an ihrer Seite zu kämpfen. Der Leser muss herausfinden, was echt ist und was Fantasy. Was ist wirklich passiert, was wird inszeniert, und wer hat was wirklich gemacht.

Das Cover passt in meinen Augen wirklich gut zu der Stimmung im Buch. Ziemlich Düster und Unland mitten drin. Auf der Taschenbuch Version ist ein Zitat aus dem Buch, dass das Gefühl des Leser beschreibt, wenn er das Geheimnis lüftet. Auf der Hardcover Version findet man ein paar Jugendliche am oberen rechten Rand, und auc dieses Bild hat mir gut gefallen.

Mein Fazit:

Das Buch hat mich wirklich gefesselt und begeistert. Ich kann es jedem ans Herz legen, der eine spannende Geschichte ohne Blut und ekliges Zeug lesen will. Das Buch bietet Gefühl, jugendliche Neugier und eine Menge Spannung! Absolut gutes Buch und ich bin gespannt, auf mehr von der Autorin!

Cover des Buches Forever (ISBN: 9781407121116)

Bewertung zu "Forever" von Maggie Stiefvater

Forever
Falballavor 12 Jahren
Rezension zu "Forever" von Maggie Stiefvater

Zuerst einmal muss ich sagen, ist dieses Cover einfach nur hässlich. Die Deutschen sind wirklich einfach viel schöner. Das Cover hat eigentlich nichts mit der Geschichte zu tun und es Bedarf einer Menge Fantasy um sich da eine Verbindung zusammen zu denken. Aber egal... ist ja nur die Hülle, auf den Inhalt kommt es an.

Ja, Grace ist tatsächlich ein Wolf. Man konnte es bereits im zweiten Teil erahnen und es war schließlich auch unumgänglich um die Reihe abzuschließen. Gerade deswegen war ich ein wenig überrascht, dass das Buch fast 500 Seiten hat, denn schließlich hätte ich gedacht, sie bekommt das gleiche Mittel wie Sam und sie leben glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Aber nix da.

In diesem Buch nehmen Isabelle und Cole StClaire eine größere Rolle ein, und auch die Beziehung zwischen den beiden, die ja nie wirklich eine ist, wird intensiver und spannender. Es gibt einige sehr reizende Momente in denen man wie in einem Liebesfilm nur noch auf den Kuss wartet und man das Knistern zwischen den beiden wirklich spüren kann. Und dann kommen wieder diese Streitszenen wie bei einem alten Ehepaar. Isabelle wird mir in dem Buch immer sympathischer und für mich glaube ich sogar sympathischer als Grace, weil ich sie mittlerweile echter, authentischer finde. Cole St.Claire ist eben Cole... eine Kerl den ich sicherlich auch angehimmelt hätte;)

Die Beziehung zwischen Sam und Grace muss einiges an Magie einbüßen, die wird dann auf Isabelle und Cole übertragen. Auch wenn es hauptsächlich um Sam und Grace geht, und sie auch die ein oder andere romantische Minute haben, fehlt das Knistern. Es wirkt, als wären sie eine Ewigkeit zusammen und ein bisschen dem Alltag erlegen, OBWOHL drum herum ja soviel passiert;)

SPOILER ** SPOILER **SPOILER **SPOILER **SPOILER **

Cole kann einiges von seinen Starallüren ablegen und wird immer menschlicher und umgänglicher, weil er merkt, das da Menschen sind, die sich um ihn kümmern und sorgen, und das nicht weil er ein Star ist. Er nimmt in dem Buch eine besondere Rolle ein, weil er auf eine gewisse Art BEck ersetzen will/soll und auch in seinen Tagebücher liest. Er kommt auf die Idee, ein Heilmittel zu entwickeln um die Wölfe wieder Menschen werden zu lassen. Er verbeisst sich in diese Idee und überlebt den ein oder anderen Selbstversuch nur gerade so. Er wird in dem Buch zu einer Retterfigur, einem kleinen Helden. Er wächst über sich hinaus und beweist am Ende Heldenmut und Größe und sieht das Wolfsrudel als seine Familie an und kämpft für sie, vielleicht bis zum Tod. (Ob er stirbt oder nicht, müsst ihr schon selbst lesen).

Sam hingegen versucht seine Dämonen zu besiegen und mit seiner Vergangenheit klar zu kommen, und das größtenteils ohne die Hilfe von Grace, denn die ist den Wäldern. Zu sagen, "Er ist ein gestörter kleiner Junge" ist sicherlich nicht angebracht, aber eigentlich ist es doch so. Ich mag ihn einfach nicht mehr so. Grace wird auch um einiges langweiliger. Denn sie ist hin und her gerissen zwischen Wolf-Dasein und der echten Grace und wenn sie Mensch ist, dann fängt sie an zu rebellieren gegen ihre Eltern und benimmt sich fast unterwürfig gegenüber ihrem Sam. Die beiden sind sich so ergeben und so aufeinander fixiert, das sie gegenseitig wie eine Droge sind. Ohne einander sind sie verloren.

Was sicherlich interessant ist, und verwunderlich zu gleich ist, dass es jemanden gibt, der hinter das Geheimnis der Wölfe kommt. Ein Polizist glaubt nämlich, in einem der Wölfe Becks Augen wiederzuerkennen und spricht Sam darauf an. Der gibt es schließlich zu und der Polizist wird zu einer sehr wichtigen Nebenfigur in dem Buch! (Was und wie, verrate ich nicht!)

SPOILER ENDE ** SPOILER ENDE **SPOILER ENDE **

Wenn man die etwas langweilige Beziehung zwischen Grace und Sam mal ein bisschen ausblendet, dann ist das Buch doch gar nicht so schlecht. Die Situation spitzt sich zu und man weiß nicht, wie es mit Grace weitergeht und vor allem nicht, mit dem Wolfsrudel. Schließlich ist eine Wolfsjagd angekündigt. Doch auch bis dahin ist das Buch nicht unspannend, denn Cole bringt genug witzige, spannende und interessante Momente.

Der Schreibstil, auch wenn er in englischer Sprache ist, ist relativ einfach. Für Leute, die nicht so gut Englisch können trotzdem verständlich denke ich. Wenn sich für mich der Sinn wegen einer Vokabel nicht ergeben hat, habe ich sie eben nachgeschlagen, aber grundsätzlich war es leicht zu verstehen. Man findet auch wieder einige Deutsche Gedichte von Rilke, die für mich aber immernoch nicht ganz so passen. Ja, sie sind Teil von Sam, aber sie könnten auch fehlen;)

Also, das Buch könnte drei HappyEnd Szenarien haben, bzw. drei Dinge müssen am Ende der Reihe zu einem Schluss gebracht:
- Die Wölfe sicher
- Sam und Grace als Menschen in ewiger Liebe
- Isabelle und Cole als Liebespaar

ABER, und das hat mich gestern Abend mehr als aufgeregt, gibt es nur eine Geschichte, die ein glückliches Ende findet, und dass sind die Wölfe. Der Rest bleibt in der Fantasy des Lesers. Denn es wird nicht aufgelöst, wie es mit Sam und Grace schließlich ausgeht, und ISabelle und Cole, kann man weiterhin nur vermuten. Für das Ende einer Reihe hätte ich so gerne alles geklärt gehabt, und gewusst, dass alles GUT ist. aber das werden wir nie erfahren. Denn ich denke nicht, dass es einen vierten Teil geben wird. Also, grundsätzlich ist Potential da, man KÖNNTE einen weiteren Teil schreiben, aber, ... nein, daran denken wir nicht!

Mein Fazit:
Ein Abschluss einer Reihe, der gerade auf den letzten Seiten nochmal spannend wird, ansonsten fehlte es aber ein bisschen an der gewünschten Magie. Es passiert eine ganze Menge in dem Buch und ich bin froh es gelesen zu haben, um zu wissen wie es ausgeht, aber es hätte besser sein können. Und, sie hat einfach nicht alles zu Ende erzählt, das ist böse und gemein! Kaufen ja oder nein? Joah! Ich denke, es ist eben Jugendbuch und ich bin zu wenig Jugend, um die ganze Magie noch greifen zu können.

Cover des Buches Winterkill (ISBN: 9783800053100)

Bewertung zu "Winterkill" von Josh Ericson

Winterkill
Falballavor 13 Jahren
Rezension zu "Winterkill" von Josh Ericson

Als ich das Buch in den Händen hatte, habe ich mich wirklich gefreut und fand das Cover schon sehr schön. Auch wenn das Gesicht ein wenig komisch aussieht, gibt es zwei Dinge die ich super finde. Einmal die roten Augen im Gesicht, die auch im Buch eine zentrale Rolle spielen. Auf dem Cover wirken sie wie aufgeklebt, sind es aber nicht. Und die Stadt im Hintergrund deutet den bedrohlichen Schneesturm an, der auch in der Geschichte wütet. Deswegen fand ich das Cover schon mal äußerst gelungen.

Wie auch der Klappentext schon vermuten ließ, wird auch im Buch schnell klar, das über 300 Seiten nur eine einzige Nacht beschrieben wurde. Das störte mich aber gar nicht, denn in einer Nacht kann viel passieren, und so wusste ich, legt der Autor viel Wert aufs Detail.

Die Geschichte beginnt rasant und abenteuerlich, und oft packt man sich an den Kopf und denkt, die Protagonistin Sarah hat mehr Glück als Verstand. Schließlich gelingt es nicht jedem bei Schnee und Wind 2 Profi-Killern zu entkommen. Die ersten Seiten des Buches fand ich wirklich gelungen, wahrscheinlich sogar das erste Drittel. Es passiert viel und man hat das Gefühl mit Sarah auf der Flucht zu sein, und freut sich fast, dass ihr zwei so vertrottelte Killer auf den Fersen sind. Doch es gibt einen Punkt, an dem das Buch für mich unglaubwürdig wird.

Sarah begegnet mitten in der Stadt per Zufall Ethan, der ihr zu Beginn aus der Patsche hilft. Doch das Schicksal trennt die beiden. Und nur durch diese Begnung sind die beiden unsterblich ineinander verliebt und finden sich im großen Getümmel immer wieder und er rettet ihr heldenhaft das Leben. Ok, das Buch ist ab 14 Jahren, aber das übertrifft selbst Twilight, denn die beiden haben keine übersinnlichen Sinne, können keinde Gedanken lesen oder in die Zukunft sehen.... Das war mir irgendwann zu einfach gestrickt. Und irgendwie passte mir dieses Liebesglück auch nicht in die Geschichte.

Zum anderen gibt es da diesen Wendigo. Er ist eine Gestalt aus den Märchen des Indianderstamms, aus dem Sarah stammt. Dieser Wendigo wird geschickt um Menschen zu töten. Er übernimmt ihren Körper, Geist und Willen und führt sie unweigerlich in den Tod. Auf Sarah und einige Mädchen wird der Wendigo gehetzt, weil ein Vater aus dem Indiander-Reservat glaubt, sie seien Schuld am Tod seines Sohnes. Dieser Wendigo taucht mitten in der Nacht immer wieder auf, und versucht ebenfalls Sarah zu töten. Wenn er besitzt über einen MEnschen einnimmt, färben sich dessen Augen rot - wie auf dem Cover - und er kann dafür sorgen, dass die Menschen Sarah etwas antun wollen. Er schafft es auch in den Körper von Ethan und Sarah, doch ihre Liebe gibt ihnen Kraft dem Wendigo zu widerstehen und wieder zu sich selbst zu finden... oh bitte! Spätestens an dem Punkt war ich genervt!

Die Geschichte, die wirklich spannend beschrieben ist und im ersten Drittel auch viel hält und hoffen lässt, wird irgendwann anstrengend und Geschehnisse wiederholen sich. Manchmal hatte ich das Gefühl, Sarah macht total unverständliche Dinge, nur um die Geschichte fortzuführen und etwas "noch schlimmeres" passieren zu lassen. An irgendeinem Punkt hat der Autor mich verloren, weil die Geschichte einfach unglaubwürdig wurde. Es war zuviel Glück und Schicksal im Spiel.

Sehr gut hat mir jedoch gefallen, dass das Buch aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben ist. So bekommt man mit mit, was die Personen zur gleichen Zeit, in der gleichen Situation denken, denn schließlich wird nur eine Nacht erzählt. Diese Wechsel finde ich gut und sie geben einen großen Teil zur Geschichte dazu.

Das Buch ist schnell vorhersehbar. Man kann sich denken wie es ausgeht und bekommt ein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende serviert. Normalerweise bin ich ein totaler Fan solcher Enden, aber in diesem Fall, frustrierte es mich.

Das Buch heißt Winterkill, aber die Protagonistin wird nicht getötet. Lediglich Nebendarsteller werden getötet, können aber nicht der "Winterkill" sein. Außerdem soll es sich um einen eiskalten Thriller handeln, und das einzige, was ich eisig empfand war das Schneetreiben in der Stadt Chicago.

Was der Autor jedoch gut gemacht ist, dass er eigentlich gute Charaktere geschaffen hat. Sarah, die an Selbstbewusstsein und Überlebenswillen nur so strotzt. Sie hat indianische Wurzeln und der Leser bekommt einiges über die Kultur, die Heimat, den Mythos und auch die Probleme von Indiandern in unseren Zeit geboten. Ihre Rolle halte ich für glaubwürdig, denn ich denke, das ein Mensch diesen Willen haben kann. Nur diese naive Liebe passt nicht ins Bild. Dann haben wir den lieben Priester, oder was er auch ist, der gutherzig, verständnisvoll und bodenständig ist. Er sucht das Gute im Menschen und glaubt an alles Gute. Er will das die Welt in Frieden und Harmonie lebt. Den bösen Vater, der die Mädchen in den Tod schicken will. Der Frust und die Trauer sind verständlich und die Verzweiflung ist spürbar. Ethan allerdings ist eine komischer Kauz den ich nicht einordnen kann.

Auch wenn ich den Schreibstil selbst mochte, und sich das Buch flüssig lesen lässt, fand ich das Buch nicht gut.

Fazit:
Das frostigste am Buch ist der Titel und es hält in keinsterweise, was es verspricht. Mich hat das Buch enttäuscht. Vielleicht ist es wirklich ein Jugendbuch und vielleicht habe ich zuviel erwartet. Aber Thriller ist für mich für dieses Buch eindeutig eine falsche Beschreibung!

Cover des Buches Dosenkavalier (ISBN: 9783492263696)

Bewertung zu "Dosenkavalier" von Hartmut Block

Dosenkavalier
Falballavor 13 Jahren
Rezension zu "Dosenkavalier" von Hartmut Block

Ein locker, leichtes Buch mit Charme für zwischendurch. Das Buch ist literarisch sicherlich nicht der schwerste Schmöker, ganz im Gegenteil - es ist eine leichte Lektüre mit Biss und Humor und den Kleinigkeiten im Leben die zählen.

Hartmut Block hat eine nette Komödie geschrieben, die mich oft zum Schmunzeln gebracht und die einem immer wieder zeigt, was Kleinigkeiten doch ausmachen. Ein kleines bisschen von der einen Zutat zuviel, und die Katastrophe ist perfekt. Und eigentlich sollte doch alles ganz anders laufen. Das Buch zeichnet sich dadurch aus, das kleine Katastrophen das Leben von Protagonisten Jonas Kemp meistens ein bisschen erschweren und ihn öfters bei Null anfangen lassen. Und das einzige was ihn retten kann, ist seine Leidenschaft zum kochen.

Er verliert seinen Job, sein Luxus-Appartment, seine Freunde, sein Auto.... und landet im katholischen Krankenhaus - er, der Schürzenjäger. Bereits am ersten Tag macht er seinem Ruf alle Ehre und ahnt nicht, welche Katastrophe er mit dem kleinen "tete-a-tete" auslöst. Er sieht das Ganze nicht als Herausforderung, sondern sucht nur Arbeit. Doch, in diesem Nichts findet er alles, was er jemals gesucht hat, es nur nicht wusste. Freunde, Leidenschaft, und natürlich die Liebe.

Besonders gut gefallen hat mir, dass der Protagonist eigentlich so ein schmieriger Macho ist, der von sich selbst ziemlich überzeugt ist, und sich plötzlich in der Welt der normalsterbelichen wiederfindet und ziemlich aufgeschmissen ist. Herrlich! Er muss lernen sich zurechtzufinden und sieht sich mit Problemen auseinandergesetzt, die ihm bisher nicht begegnet waren. Mit viel Humor beschreibt der Autor, was da so alles schief laufen kann.

Der Autor hat in der Kantine des Krankenhauses einen bunten Haufen Mitarbeiter zusammengewürfelt: Einen Chinesen der nach Deutschland kam um Brot zu backen, einen Ex-Militär der glaubt kochen zu können, ein Emo-Girl - das eigentlich ganz normal ist und eine Schwester, die Arme Ritter liebt.

Das Buch hat viele Kleinigkeiten die ein Gesamtbild schaffen, das wirklich nett ist und das ich schnell gelesen haben, denn der Schreibstil war sehr angenehm. Das Buch ist sehr authentisch und eigentlich könnte alles wirklich so passiert sein.

Fazit:
Das Buch ist ein liebenswertes Buch für zwischendurch und für all die, die leichten Humor und Witz mögen! Ich empfehle das Buch weiter und bin gespannt, was ich noch von diesem Autor zu lesen bekomme!

Cover des Buches Dear John (ISBN: 0446528056)

Bewertung zu "Dear John" von Nicholas Sparks

Dear John
Falballavor 14 Jahren
Rezension zu "Dear John" von Nicholas Sparks

Titel: Dear John

Autor: Nicholas Sparks

Warner Books Verlag

Jetzt habe ich bereits den dritten Roman von Nicholas Sparks gelesen und bin immer noch tot traurig, wie das Buch dieses Mal enden musste.

Inhalt:

John hat sich nach wilden Phase in seiner Jugend entschlosse der Army beizutreten und sein Leben zu in den Griff zu bekommen. Jeden Sommer oder Herbst hat er Urlaub und kehrt zurück in seine Heimat, wo sein ziemlich verschwiegener Vater auf ihn wartet. Er verbingt dann die meiste Zeit mit Surfen und hängt am Strand ab, bis.. ja bis ein Zufall ihn Bekanntschaft mit der bildhübschen Savannah machen lässt. Die beiden beginnen eine Romanze aus dem Bilderbuch, doch die Zeit drängt, denn John muss zurück nach Deutschland, wo er stationiert ist. Die beiden beschließen ihre Beziehung aufrecht zu erhalten und Briefe zu schreiben, bis er nächstes Jahr wieder Urlaub hat. Nach einem Jahr folgt dann endlich das Wiedersehen, doch die Zeit hat die beiden verändert und obwohl sie sich lieben, wird die Beziehung schwieriger. John muss auch bald schon wieder zurück. Doch überraschend kann er in die USA zurück, doch nur weil sein Vater einen Schwächeanfall hatte. Er muss sich intensiv um seinen Vater kümmern, auf Kosten seiner Beziehung. Doch auch dieser Urlaub geht zu Ende, und schließlich verändern der 11. September und ein verhängsnivoller Brief das Leben der beiden.

Meine Meinung:

Ein ganz, ganz schlimmer Roman. Er ist so schlimm, weil er so gut ist. So ehrlich, so authentisch, so wahr... einfach aus dem Leben gegriffen.

Nicholas Sparks hat hier zwei konträre Charaktäre geschaffen, durch einen Zufall zusammen finden. Manchmal brigt das Leben eben solche Zufälle. Und die Geschichte entwickelt sich unheimlich romantisch und der wilde John, der erst durch die Army ein bisschen erwachsen werden konnte, trifft auf das Landei Savannah, die gläubig ist und eine absolute Weltverbesserin ist. Ihre Ungleichheit schweißt sie zusammen und sie verbringen eine Zeit zusammen, von der sich jeder wünscht sie auch einmal so zu erleben.

Savannah ist der Ruhepol in der Beziehung und definitiv ein bisschen naiv. Sie glaubt an die große Liebe, an Liebe auf den ersten Blick und immer an das Gute. Sie hilft anderen Menschen und solchen denen es schlechter geht. Sie ist eine absolut positive Person und zufällig so hübsch, dass alle Männer sie attraktiv finden. Doch eigentlich interessiert sie sich nicht für Jungs, bis sie John kennenlernt.

John, ein Junge der bei seinem Vater aufgewachsen ist und Aufmerksamkeit nicht kennt. Sein Vater ist passionierter Münzen-Sammler und kann sich in dieser Welt komplett verlieren. Er probiert in seiner Jugend die Grenzen aus schlägt eine Laufbahn ein, die nichts Gutes verheißt. Doch er schafft den Absprung und geht zur Army. Ohne Plan wie es weitergehen soll, aber sicher, dass der richtige Weg war. Er glaubt nicht an die große Liebe und kann mit Gefühlen nicht umgehen, und plötzlich wird er völlig umgehauen von Savannah.

Sparks hat diese beiden Figuren so gut in Szene gesetzt und gibt vor allem das Gefühlsleben von John wieder. Das Buch aus Sicht von John geschrieben, der die Geschichte von sich und Savannah erzählt. Das Buch vermittelt schnell die Hoffnung, dass man wie immer eine seiner Schnulzen mit Happy End zu lesen bekommt. Und auch mehr als die Hälfte des Buches zeigen eine romantische Geschichte aus dem Bilderbuch.

Doch Nicholas Sparks wäre nicht er selbst, wenn es irgendwo nicht einen Wendepunkt geben würde. Das Buch nimmt eine Wendung, die einen zu Tränen rührt und einen innerlich fertig macht. Man fühlt mit John und wünscht, es wäre alles anders gelaufen. Doch das Buch ist ja noch nicht zu Ende, und man glaubt fest an das Happy End.

Doch irgendwann muss man feststellen das Nicholas Sparks diesmal den Ernst des Lebens beschreibt und das Liebe manchmal eben nicht ausreicht. Oder aber, das Liebe uns Verzicht lernen lässt und nicht uns in den Vordergrund stellt. Er hat zum dem Thema, was wahre Liebe ist auch einen Prolog und einen Epilog verfasst.Und wenn man diese beiden Abschnitte liest dann denkt man über die eigene Beziehung nach und ob man sich nicht selbst manchmal zu wichtig nimmt.

Nicholas Sparks muss für dieses Buch viel Recherche Arbeit betrieben haben, denn viele Themen werden ausführlich beschrieben. Das er die Landschaft und die Umgebung in North Carolina kennt verwundert nicht, denn er kommt selbst aus dieser Ecke. Doch, dass Johns Vater Münzen sammelt spielt schließlich eine zentrale Rolle in dem Roman und Sparks beweist, dass er sich entweder informiert hat oder von seinem eigenen Hobby schreibt. Denn ein Laie hat nicht soviel Wissen. Doch auch mit medizinischen Aspekten muss er sich befasst haben. Er kennt sich mit Krankheiten aus und kann die Krankheitsbilder gut beschreiben und die Personen die an ihnen Leiden. Wie schon in anderen Romanen von ihm sind Krankheit und Tod ein zentrales Thema und fügen der Geschchte eine unglaubliche Dramtik hinzu.

In diesem Buch spielt er viel mit der Vorstellung von Tod und mit den Menschen die von uns gehen. Manchmal trifft es eben einfach die Falschen und manchmal werden Wünsche deswegen nicht erfüllt. John muss lernen, dass Menschen krank sind, die ein normales Leben führen. Manchmal muss über den Tellerrand hinaus schauen um zu sehen, dass vielleicht mehr hinter einem bestimmten Verhalten steckt. Und erst das Wissen macht es uns möcglich mit diesen Menschen umzugehen. Nur so lernt John mit seinem leicht autistischem Vater umzugehen und kann eine Beziehung zu ihm aufbauen. Doch Spark geht hier nicht nur auf eine leichte Form von Autismus ein, sondern zeigt in einem anderen Charakter auch die sehr schwere Form und bringt die Gegensätze gut ins Miteinander und zeigt dem Leser, dass es manchmal eben keine feste Definition gibt.

Ab dem 2/3 des Buches gibt es erneut eine Wendung und das Happy End scheint so nah (und doch so weit entfernt). Doch die Dinge stellen sich anders dar als geplant und man will einfach nicht, dass die Geschichte so endet, wie sie schließlich endet. Das Ganze wird zu einer Dreiecksbeziehuntg, die nur so schwierig wird weil die Menchen sich lieben und weil sie sich respektieren. Doch durch diese Liebe können alle über sich hinaus wachsen und Grenzen überschreiten, die sie sonst nie hätten erreichen können. Sie können Opfer bringen und die eigene Bedürfnisse in den Hintergrund stellen. Der Leser weiß, wer zu wem gehört, aber manchmal kann es eben einfach nicht so sein, manchmal ist es eben anders besser.

Ich muss zugeben, ich hasse Bücher ohne Happy End, und es ist um so schlimmer, wenn das 'richtige' Ende zum greifen nah war. Aber, man kann nicht sauer sein auf den Autor, dass er die Geschichte so enden lässt, denn man weiß innerlich, dass so wie es gekommen ist, für alle wahrscheinlich das Beste ist - und doch rührt es einen zu Tränen. An mehr als einer Stelle in dem Buch war ich den Tränen nah, weil die Menschen aus LIebe gehandelt haben und die Emotionen so stark waren. Das Ganze ist auch einfach so schlimm, weil es eine Geschichte ist, die wahrscheinlich 1000 mal schon passiert ist, und sie ist einfach so echt und so möglich.

Nicholas Sparks hat wieder einmal bewiesen, dass er mit Worten umgehen kann und den Knopf für die Tränendrüse gefunden hat!

So, jetzt bitte was anderes als Nicholas Sparks!

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