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Fernwehwelten

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Cover des Buches How do I tell them I love them? (ISBN: 9783736318922)

Bewertung zu "How do I tell them I love them?" von Kacen Callender

How do I tell them I love them?
Fernwehweltenvor einem Jahr
Ein wichtiges Buch, das mich aber nicht ganz fangen konnte.

3 ⭐| ➕: Diversität; angestoßene Gedankengänge | ➖: Erzählstruktur; Charaktere

„How Do I tell them I love tem“ ist ein besonderes Buch – eins, das ich euch ans Herz legen möchte, weil man daraus so viel mitnehmen kann. Die Gedankengänge einer nonbinären, neurodivergenten Person verfolgen zu können und noch dazu ein Umfeld in einem Buch vorzufinden, das so wunderbar queer und nicht-weiß ist, war unheimlich interessant. Ich wurde zu neuen Überlegungen inspiriert und habe neue Erkenntnisse gewinnen dürfen. Jede*r von uns lebt in einer eigenen, kleinen Welt. Und es ist so wichtig, dass wir es schaffen, uns abseits unserer eigenen Lebensrealität weiterzuentwickeln. Genau dabei kann „How Do I tell Them I Love Them“ eine große Hilfe sein.

Es ist eine emotionale Geschichte, in die ich mich leider nicht zur Gänze fallen lassen konnte. Kacen Callender erzählt Larks Geschichte chaotisch, ausschweifend und sprunghaft. Es macht Sinn – passt zu Larks Neurodivergenz und macht Leser*innen bewusst, was das bedeuten kann. Ein gut gesetztes Stilmittel, von dem ich aber Pausen gebraucht hätte. So war ich zwischenzeitlich überfordert von den Eindrücken und vielen Themen, habe den Faden verloren, weil ich nicht mehr wusste, worum genau es eigentlich geht. Verstärkt wurde dieses Gefühl noch dadurch, dass ich die Charaktere schlichtweg nicht richtig greifen konnte. Ihre Handlungen erschienen mir zum Teil unglaubwürdig und überspitzt. Es fühlte sich an, als würde sich der rote Faden mit jedem neu angeschnittenen Themengebiet weiter auflösen. Stellenweise fand ich es wirklich anstrengend, der Erzählung zu folgen – was schade ist, denn im Kern hat dieses Buch so, so viel zu bieten.

Cover des Buches Aurora erleuchtet (ISBN: 9783737359528)

Bewertung zu "Aurora erleuchtet" von Amie Kaufman

Aurora erleuchtet
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Was ein Finale!

4,5 Sterne | Pluspunkte: Humor; Emotionen; Pageturner | Minuspunkte: Zwischendurch hat es sich ein wenig gezogen

Mit „Aurora erleuchtet“ habe ich in kürzester Zeit schon meine zweite Reihe von Jay Kristoff beendet – wobei natürlich nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die „Aurora Cycle“-Trilogie nicht nur auf seine, sondern auch auf Amie Kaufmans Kappe geht. Gemeinsam hat das Autor*innenduo eine Buchreihe geschrieben, die zumindest für mich ein einziger, riesengroßer und actiongeladener Lesespaß war!

Wie schon in den beiden vorherigen Bänden begleiten Leser*innen erneut das Squad 312 von einer Misere in die nächste. Ich habe gezittert, gebangt, gelacht und geweint. Nicht nur metaphorisch, sondern wortwörtlich. Das Buch hat so viele Emotionen in mir hervorgerufen, das darf man eigentlich kaum jemandem erzählen. So oft habe ich mich gefragt, wie das Team sich und das ganze Universum denn bitte noch retten will… Bis zur letzten Seite hatte ich Angst vor dem, was das Finale noch mitbringen wird; somit war es ein mehr als würdiger Abschluss! Ein Pageturner, bei dem man von Humor, Sarkasmus, Action und Emotionen durch die Kapitel getrieben wird. Während mir die Geschichte einerseits nicht schnell genug vorangehen konnte, weil ich immer wissen wollte, was als nächstes geschieht, habe ich mir gleichzeitig gewünscht, sie würde niemals enden. Nur zwischendrin erschien es mir so, als würde das Buch mit ein paar Längen aufwarten – da waren mir einzelne Dinge etwas zu… mh, repetitiv (ist schon fast amüsant, wenn man weiß, wovon ich rede). Auch bleibe ich bei dem winzigen Kritikpunkt aus den vorherigen Bänden: Die Mitglieder des Squads 312 sind sich auf den Ebenen Humor, Sarkasmus und Spitzzüngigkeit alle etwas zu ähnlich für meinen Geschmack, was wohl einfach daran liegt, dass der Schreibstil genau diese Eigenschaften mit sich bringt. Aber das ist irgendwie auch schon wieder egal gewesen, weil genau diese Aspekte solche Freude gemacht haben!

Cover des Buches Wilder Girls (ISBN: 9783492706087)

Bewertung zu "Wilder Girls" von Rory Power

Wilder Girls
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Tolle Grundidee, aber auch unausgeschöpftes Potenzial

3 Sterne | Pluspunkte: Atmosphäre und Settings; spannende Idee | Minuspunkte: Fehlende Spannung; Unausgeschöpftes Potenzial

Eine Seuche, die grausame und erschreckende Mutationen auslöst – das ist es, womit die Schülerinnen von Raxter Island zu kämpfen haben. Seit anderthalb Jahren befindet sich das Mädcheninternat in Quarantäne, während die Navy an einem Heilmittel arbeitet. Hetty, Reese und Byatt sind froh, dass sie immerhin noch einander haben, während viele andere der Seuche bereits erlegen sind. Doch als eine von ihnen verschwindet, beschließen die anderen zwei, dass sie lange genug auf Hilfe gewartet haben. Sie machen sich selbst auf die Suche nach ihrer Freundin.

Der Start von „Wilder Girls“ war ziemlich vielversprechend. Von einer Sekunde auf die nächste befand ich mich nicht mehr in meinem gemütlichen Bett, sondern auf der verwilderten Insel Raxter – und erfuhr, was eine unbekannte Seuche sowohl den Mädchen als auch der Natur dort angetan hat. Die Atmosphäre war düster und bescherte mir genauso wie die Beschreibung der wirklich albtraumhaften Mutationen gleich mehrmals eine Gänsehaut. Mit der Zeit lernte ich mehr über die Abläufe in dem verbarrikadierten Mädcheninternat sowie das Innenleben der drei Freundinnen, die im Zentrum der Geschichte standen. Mit jeder Seite wurde ich neugieriger, gespannter, aufgeregter. Da war so viel Potenzial, so viele mögliche Anknüpfungspunkte, so viele Aspekte, die man beleuchten und ausbauen konnte. Nur leider… geschah das dann in meinen Augen nur sehr bedingt.

Sowohl der Kampf um das Überleben an sich als auch die emotionalen Verstrickungen und moralischen Zwiespälte wurden meiner Meinung nach nur oberflächlich beleuchtet. Die Handlung packte mich nicht wirklich, wirkte auf mich fahrig und durchscheinend. Abseits der Atmosphäre und des Settings hinterließen bei mir nur wenige Szenen einen bleibenden Eindruck. Es war nicht direkt langweilig – aber eben auch nicht wirklich spannend. Und ganz ehrlich? Das habe ich bei solch einem imposanten, erschreckenden Thema nicht erwartet.

Mein größtes Problem war aber wohl schließlich, dass mir VIEL zu wenig beleuchtet und erklärt wurde. Das Ende war in meinen Augen unheimlich unbefriedigend und hat mich das ganze Buch nochmal in Frage stellen lassen. Für mich wirkte es schließlich beinahe so, als hätte Rory Power zwar eine tolle Idee für ein grundlegendes Geschehen gehabt, aber dieses nicht weiter ausgebaut. Unheimlich schade, denn eigentlich hat diese Geschichte so wahnsinnig viel Potenzial. Ich bin immer noch etwas wehmütig, weil ich viel mehr erwartet habe und auch beim Lesen gemerkt habe, dass da mehr hätte sein können. Die Ansätze waren alle da. Die Stimmung war da. Aber… irgendwie nicht mehr.

Cover des Buches Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge (ISBN: 9783570314777)

Bewertung zu "Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge" von Tricia Levenseller

Sisters of the Sword - Wie zwei Schneiden einer Klinge
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Schöne, leichte Unterhaltung mit ein paar Schwachstellen

3,5 Sterne | Pluspunkte: Kurzweiliger und temporeicher Stil; interessante Protagonistin | Minuspunkte: Unnatürliche Dialoge; Repetitiv; Wenig Worldbuilding

Ziva ist berühmt dafür, magische Waffen zu schmieden. Als sie ein Schwert für eine Kriegsherrin erschafft und feststellt, dass dessen Magie eine zu große Gefahr innewohnt, flieht sie zusammen mit ihrer Schwester sowie einem Söldner und einem Studenten der Magie vor dem Übel, das sie selbst ins Leben gerufen hat.

„Sisters of the Sword“ war für mich ein zweischneidiges Schwert (höhö). Was mir unheimlich gut gefallen hat, war Ziva als Protagonistin: Sie leidet unter sozialen Ängsten, was sie für mich zu einer außergewöhnlichen Protagonistin gemacht hat. Dem Thema wurde meiner Meinung nach Raum gegeben, ohne es überzustrapazieren. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass auch die Nebencharaktere etwas mehr Platz für sich bekommen hätten, sie kamen mir nämlich bis zum Ende ein wenig blass vor. Gefühlt hätte es da mehr Potenzial gegeben – hoffen wir mal auf Band 2!

Der Schreibstil Levensellers ist einfach mit einer Prise Humor, sodass ich ohne Probleme durch die temporeiche Handlung fliegen konnte. Was erstmal positiv klingt und auch war, sorgte aber gleichzeitig dafür, dass dem Buch etwas Komplexität fehlte. Für ein High-Fantasy-Buch enthielt es schon fast erschreckend wenig Worldbuilding. Auch über das Magiesystem habe ich kaum etwas erfahren, obwohl es durch den Magiestudenten eine Steilvorlage gab. Des Weiteren empfand ich die Dialoge leider größtenteils als etwas platt und unnatürlich. Dort fehlte mir ein Teil der Glaubhaftigkeit, die ich bei Zivas Charakter so geliebt habe.

Nun noch kurz zur Handlung: Spannung kam durchaus auf und mein Interesse war permanent vorhanden. Allerdings waren einige Geschehnisse doch etwas repetitiv, in Grundzügen schien immer wieder dasselbe zu geschehen.

Alles in allem: Eine Geschichte, die von ihrem Tempo und dem angenehmen Schreibstil lebt. Es hapert etwas an der Komplexität, aber es macht Spaß und kann definitiv als leichte und kurzweilige Unterhaltung dienen!

Cover des Buches Die Königliche (Die sieben Königreiche 3) (ISBN: 9783551584670)

Bewertung zu "Die Königliche (Die sieben Königreiche 3)" von Kristin Cashore

Die Königliche (Die sieben Königreiche 3)
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Kurzmeinung: Kristin Cashore versteht es, Charaktere zu bauen. Unglaublich.
Absolute Empfehlung!

Vor Kurzem habe ich „Die Königliche“ beendet – nach „Die Beschenkte“ und „Die Flammende“ schon der dritte Teil von Kristin Cashores Reihe „Die Sieben Königreiche“. Und ganz ehrlich? Ich möchte sie euch nur immer und immer wieder ans Herz legen.

Dieser Band beginnt Jahre nachdem andere Bücher enden: Ein grausamer König wurde gestürzt und seine Tochter musste den Thron schon als Kind besteigen. Mittlerweile ist aus diesem Kind eine erwachsene Frau geworden – eine Königin. Eine Königin, die von ihren Beratern bevormundet wird, das Gefühl hat, ihr eigenes Land nicht zu kennen, und regelmäßig mit den Erinnerungen an die Tyrannei ihres Vaters konfrontiert wird. 

Kristin Cashore weiß, wie man Charaktere baut. Bitterblue ist als Protagonistin so glaubhaft und nahbar gebaut, wie ich es selten erlebt habe. Ihre nachvollziehbaren Gedanken und Emotionen machten es mir leicht, an ihrer Seite immer weiter in den Kaninchenbau Monseas zu stürzen. Ein wahnsinniger Ort, dessen Bewohner noch nicht verschmerzt haben, was ihnen in der Vergangenheit angetan wurde. Es ist eine faszinierende Geschichte, die hier erzählt wird. Eine Geschichte von Tyrannei und Trauma sowie dessen Auswirkungen. Von Freundschaft, Einsamkeit und dem Kampf gegen eigene sowie fremde Dämonen. Für mich hat „Die Königliche“ es trotz ein paar etwas zäher Abschnitte geschafft, einen spannenden und tiefgreifenden Schwerpunkt zu legen. Charakterentwicklung, zwischenmenschliche Beziehungen, Rätsel und Geheimnisse – all das erwartet jene, die sich zwischen diese Zeilen wagen. Und ich kann euch nur bitten: Tut genau das. 


4,5 Sterne!

Cover des Buches Der Lotuskrieg - Endsinger (ISBN: 9783966586412)

Bewertung zu "Der Lotuskrieg - Endsinger" von Jay Kristoff

Der Lotuskrieg - Endsinger
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Würdiges Finale mit kleinen Längen

4 Sterne | Pluspunkte: Episches, emotionsgeladenes Finale | Minuspunkte: Perspektiven, Längen


Ach, was soll ich sagen? Ich komme glaube ich immer noch nicht ganz darauf klar, dass die Lotuskrieg-Trilogie das Debüt von @misterkristoff war, welches einfach nur später ins Deutsche übersetzt wurde. Die gesamte Reihe ist so komplex und episch, wie ich es bisher kaum erlebt habe. Auch nach Abschluss von Band 3 ist sie eine große Empfehlung für Fans detaillierter und dystopischer High Fantasy, welche auch ohne viel Romantik auskommen darf. Obwohl ich zugeben muss, dass mir „Endsinger“ als Finale trotz aller überraschender Wendungen, freudiger Wiedersehen oder herzzerbrechender Verluste kleinere Problemchen bereitet hat. 


Wie schon in den vorherigen Bänden ist nicht nur die Geschichte an sich sehr komplex – wir erleben diese Komplexität auch noch aus unterschiedlichen Sichtweisen. Für mich war das zwischenzeitlich etwas viel. Es kam vor, dass ich mich in den Perspektivwechseln verloren gefühlt habe und den roten Faden nicht mehr finden konnte. Gerade erst hatte ich mich in die Emotion einer Szene fallen lassen, da wurde ich schon wieder herausgerissen. Die Folge dessen: Das Gefühl einiger Längen, welche bei einem Schmöker mit ohnehin schon fast 800 Seiten natürlich merkbar ins Gewicht fallen. Zwar wurden diese Längen immer wieder durchbrochen von epischen Gänsehaut-Momenten, doch hemmten sie meine Lesemotivation trotzdem.


Ich glaube, dass dem Buch für mich als Leserin ein oder zwei Perspektiven weniger gutgetan hätten, um das Tempo zu erhöhen und die Spannung stetig aufrechtzuerhalten. Aber versteht mich nicht falsch: Auch so war „Endsinger“ ein rundum gelungener Abschluss inklusive der altbekannten, derben Sprache Jay Kristoffs, die mich auch in den düstersten Momenten zum Schmunzeln gebracht hat. Ein Finale, das diesem Titel würdig ist, mit einem Ende, das Tränen verdient. Ob vor Freude oder vor Trauer, müsst ihr selbst herausfinden.

Cover des Buches A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia (ISBN: 9783426528143)

Bewertung zu "A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia" von Roseanne A. Brown

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Leider fehlte mir dann doch einiges

3 Sterne | ➕: Kultur; Einbindung Psyche; Abweichung von Stereotypen | ➖: Logik; roter Faden; etwas die Charaktere

Während Malik auf der Flucht vor Krieg und Gewalt in Ziran ankommt, hat Karina die Stadt nie verlassen. Als angehende Sultanin führt sie ein Leben in einem goldenen Käfig. Doch das Schicksal beschließt, sie zusammenzuführen – denn Karina braucht ein Herz und Malik ihren Tod.

„A Song of Wraiths and Ruin“ wird als „mythisch, romantisch und modern“ angepriesen. Drei Aspekte, die mich geködert haben, ich aber leider nicht so entdeckt habe wie erhofft. Starten wir aber mit dem Positiven.

Die Autorin hat etwas geschaffen, das ich persönlich so noch nicht gelesen habe. Die Einflüsse der afrikanischen Folklore waren zwar nicht immer einfach zu verfolgen, aber interessant und bildlich beschrieben. Das hat mir dabei geholfen, mich trotz der Komplexität in der Geschichte zurechtzufinden. Ebenfalls gelungen fand ich das Einbinden körperlicher Reaktionen auf psychische Probleme. In Fantasy-Büchern stört es mich manchmal, wie leichtfertig Charaktere mit ihren Traumata umgehen – das ist hier nicht der Fall. Und ein weiterer Pluspunkt: Stereotypen werden nicht bedient. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Protagonist*innen dennoch nicht sympathisch waren. Bei Malik habe ich mich aufgrund seines Verhaltens regelmäßig gefragt, wie alt er ist – und mit Karina wurde ich einfach nicht warm. Womit wir auch schon bei den Knackpunkten sind…

Mir fehlte die Möglichkeit, wirklich mit den Charakteren mitzufühlen. Mir fehlte Spannung. Mir fehlte der rote Faden. Regelmäßig habe ich an der Logik oder Einfachheit mancher Situationen gezweifelt, habe manche Aspekte nicht greifen können. Das Magiesystem ist mir bis zum Ende nicht klar geworden, genauso wenig wie Teile des Fests. Eigentlich hatte ich mich sehr auf Solstasia gefreut, doch leider war es eher eine Nebensächlichkeit, ein Mittel zum Zweck.

Alles in allem ein Buch, das zwar interessante Ansätze brachte, bei dem aber doch einiges fehlte, um mich richtig zu fesseln.

Cover des Buches Ich möchte lieber nicht (ISBN: 9783492062848)

Bewertung zu "Ich möchte lieber nicht" von Juliane Marie Schreiber

Ich möchte lieber nicht
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Gute Ansätze, nur etwas einseitig

4 Sterne | Pluspunkte: Interessante Ansätze, flüssiger Stil | Minuspunkte: Etwas einseitig

Positives Denken. Die Aufforderung dazu ist überall. Aus etwas, das eigentlich nur eine Facette des Lebens darstellt, wurde eine unrealistische Grundvoraussetzung stilisiert, die uns von Plakaten, Shampooflaschen und Teeverpackungenen als Allheilmittel entgegen geschrien wird. Und Juliane Marie Schreiber hat keine Lust mehr.

„Ich möchte lieber nicht“ bringt eine andere Sicht auf die Dinge mit. Eine Abwechslung von den all den Ratgebern, die uns erklären, wie wir glücklicher werden und unser Leben optimieren können, weil wir mit positivem Denken alles schaffen können. „Ich möchte lieber nicht“ hebt die Notwendigkeit des negativen Denkens hervor, erklärt, warum es wichtig ist, auch die weniger guten Gefühle zuzulassen. Und dass eben nicht alles in unserer Hand liegt – egal, wie positiv wir denken. Weil es widrige Umstände gibt, weil nicht jede*r dieselben Chancen hat und vor allem: Weil positives Denken auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Mit einem Großteil ihrer Worte hat die Autorin bei mir etwas zum Klingen gebracht, mich nickend zustimmen lassen. Dieses allgegenwärtige Thema gepaart mit dem flüssigen, teilweise sarkastischen Schreibstil hat „Ich möchte lieber nicht“ für mich zu einem Buch gemacht, das zum Nachdenken anregt und unterhält.

Allerdings hat es mich etwas gestört, dass eine recht einseitige Sicht auf die Dinge vorgenommen wurde. Denn auch negatives Denken allein ist nicht die richtige Wahl – in meinen Augen macht es die Mischung. Die Empfindung von Glück, welche so viel intensiver ist, wenn man auch die negativen Stimmungen auslebt. Das Wissen, dass man sicherlich nicht alles selbst vorantreiben und beeinflussen kann – aber dass dabei, selbst wenn, auch das negative Denken helfen kann.

Cover des Buches Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns (ISBN: 9783492706810)

Bewertung zu "Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns" von Kerri Maniscalco

Kingdom of the Wicked – Der Fürst des Zorns
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Mystisch, magisch und gefährlich!

4,5 Sterne | Pluspunkte: Hexenaspekt; Dialoge; Setting | Minuspunkte: Ein paar Kleinigkeiten

Ein brutaler Mord erschüttert die Welt von Emilia. Die Hexe stürzt sich blind in die Suche nach dem Mörder und droht sich in einem Strudel aus Rachegedanken, dunkler Magie und gefährlichen Gegenspielern zu verlieren. Wird der Höllenfürst Wrath ihr Anker, oder ihr Untergang?

Ich brauche mehr! Ein Gedanke, der mich beim Lesen von „Kingdom of the Wicked“ permanent begleitet hat – und darüber hinaus geblieben ist. Denn bitte, WAS ZUR HÖLLE WAR DAS für eine spannende, düstere, verführerisch gute Geschichte?

Besonders begeistert war ich von den wunderbar traditionellen Hexen: Kräuter, Kerzen und Knochen sind es, was man hier unter anderem zum Einsetzen von Magie benötigt. Die ohnehin schon mystische Atmosphäre Siziliens wurde dadurch nochmal gefördert. Ohnehin wurde mit dem italienischen Setting aber auch grandios gespielt - ich glaube, ich war beim Lesen noch nie so hungrig wie hier. Kerri Maniscalco setzt das Kochen in direkten Bezug zur Handlung und zu ihrer Protagonistin, weshalb man am Ende entweder direkt nach Italien fahren oder zumindest einen Besuch in der nächsten Pizzeria planen möchte.

Abgerundet wurden Atmosphäre und Magiesystem von einem zwar nicht gänzlich innovativen, aber überzeugenden Plot, der den Charakteren trotz seines Tempos Raum für Entwicklung und Tiefgang lässt. Emilia und Wrath waren für mich ein fantastisches Duo mit humorvollen, knisternden und dynamischen Dialogen. Genauso, wie ich es liebe!

Ein paar Dinge fielen meiner Meinung nach im Verlauf des Plots etwas unter den Tisch, aber trotzdem kann ich „Kingdom of the Wicked“ allen empfehlen, die Lust auf eine richtig spannende und atmosphärische Fantasy-Geschichte haben! Oh – und ein gutes italienisches Restaurant in der Nähe.

PS: Googeln hat übrigens ergeben, dass das Buch im späten 18. Jahrhundert spielt – für alle, die zwischendurch genauso verwirrt waren wie ich!

Cover des Buches The Beautiful (ISBN: 9783492706049)

Bewertung zu "The Beautiful" von Renée Ahdieh

The Beautiful
Fernwehweltenvor 2 Jahren
Kurzmeinung: New Orleans im 19. Jahrhundert, eine intelligente und taffe Protagonistin und ein Love Interest, der seinen Titel verdient hat. Huii!
Was eine Atmosphäre, was für Charaktere!

4,5 Sterne | Pluspunkte: Atmosphäre; Charaktere; Düsternis | Minuspunkte: Das Tempo, ein wenig


Nicht jedes Buch passt zu jeder Situation. Was man für ein Buch braucht, ist so individuell wie der eigene Gemütszustand und kann über Top oder Flop entscheiden. Damit man Bücher fühlen und lieben kann, müssen sie einen im richtigen Moment erreichen. Bei „The Beautiful“ war das leider nicht der Fall. Ich konnte es spüren, als ich es angefangen habe. Ein toller Schreibstil, bildlich und ausufernd, der mich aber nicht erreichen konnte. Eine düstere und gelungene Atmosphäre, die aus den Seiten floss und mich in die Straßen von New Orleans ziehen wollte - aber ich blieb lieber auf meiner Couch. Ich habe gemerkt, wie viel das Buch konnte. Und wie wenig es mir in dem Moment gegeben hat. Also habe ich es pausiert. Und das war das Beste, was ich machen konnte. 


Als ich „The Beautiful“ nun weitergelesen habe, war ich bereit. Ich habe die Atmosphäre nicht nur willkommen geheißen, sondern mich ihr hingegeben. Und dieser Schreibstil, Gott, dieser Schreibstil… ich konnte ihn fühlen. Hab‘ ihn so sehr genossen.


„The Beautiful“ ist kein schneller Plot, kein actiongeladener, reißender Fluss. Stattdessen ist es die Geschichte einer Frau, die ihrer Zeit voraus ist, zwischen Ehre und Anstandslosigkeit wandelt. Die Geschichte eines Mannes, der von der Dunkelheit begleitet wird. Und die Geschichte einer Stadt, deren Straßen mit Blut getränkt werden. „The Beautiful“ ist düster, verführerisch, detailreich, voller Rätsel. Es ist der Anfang von etwas Großem. Es wird wenig erklärt, der Plot ist trotz zwischenzeitlicher Brutalität verhältnismäßig langsam und die übernatürlichen Aspekte treten vor allem im Hintergrund auf. Kritikpunkte, die ich verstehe. Aber nichts daran ändern, dass ich es genossen habe. Und ich glaube, dass dieser Auftakt auf vieles vorbereitet, was uns in den nächsten drei Teilen noch erwartet.

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