»Keine Sorge – etwas Ähnliches wird es in absehbarer Zeit nicht geben.« Mit diesen Worten beruhigt Markus Heitz seine Leser, dass dieser für seine Verhältnisse einmalige Mix aus Satire (und Parodie), Kochbuch und Musical nicht so schnell wiederholt werden wird. Schon Titel und Cover machen aber schon sehr dominant darauf aufmerksam, dass dieses Buch den Schalk im Nacken hat, soweit dies irgendwie möglich ist.
Zielgruppe für dieses Buch ist eindeutig eine Leserschaft, die mit der medialen Welt der 80er und 90er etwas anzufangen wissen. File wie »Harry und Sally« oder die Muppet-Show sollten bekannt sein, damit die vielen Anspielungen überhaupt verstanden werden können.
Als Erzählformat wählte Heitz ein Tagebuch der Hauptfigur, in dem er von den Ereignissen berichtet, die sich im Zusammenspiel mit dem Sender »Sat7 Vox TL« zugetragen haben. Natürlich übertreibt der Autor in seinen Ausführungen und überspannt den Bogen ein ums andere Mal. Für mein Gefühl war die Überzeichnung zu stark gewesen, um wirklich witzig zu sein. Es gab in dem Buch kein Moment, wo ich angesichts des humorvollen Inhalts lächelnd auf der Couch saß.
Die einzelnen Kapitel trennt jeweils ein Zitat aus der Schnitzel- und Kochshowwelt, dicht gefolgt von kleinen Mini-Zeichnungen aus der Feder von Ingo Römling, die nur bedingt einen Bezug zum Inhalt haben. Das lockert das Buch auf und untermalt die Ernsthaftigkeit des Inhalts.
Die eigentliche »Erzählung« endet bei nicht ganz 70% des Buchs. Dann folgt das Skript für das Musical »Das Schnitzel des Todes« sowie einige Rezept-Ideen, die es nicht in die Kochshows von »Sat7 Vox TL« geschafft haben. Ehrlich gesagt, konnte ich mit diesem Abschnitt weniger anfangen.
Fazit
Hat Markus Heitz echt schon 70 Bücher geschrieben? Ich glaube ihm das Mal, wenn er es im Nachwort schreibt. Ein paar Bücher habe ich ja schon von ihm gelesen, aber dieses hier tanzt dann doch sehr aus der Reihe. Der Leser muss diesen überzeichneten Humor schon sehr mögen, um von dieser Geschichte unterhalten zu werden. Nicht immer traf Markus Heitz meinen Geschmack, hat aber dennoch in meinen Augen einen unterhaltsamen Roman geschrieben, der (vielleicht) insgeheim als Ode an das Schnitzel gedacht ist.