Lange habe ich mich gesträubt, Matthias Sachau’s Kaltduscher zu rezensieren. Eine Rezension ist immerhin kritisch und ich möchte eigentlich, dass allen, denen ich von diesem Roman erzähle, ein Gedanke wie „Geil, da freu ich mich“ durch den Kopf schießt, wenn die- oder derjenige den Titel auf ihre oder seine „To-Read“-Liste setzt. Immerhin ist Kaltduscher mein Lieblingsroman, keine Ahnung wie oft ich ihn schon gelesen habe. Aber eins weiß ich genau: Jedes einzelne Mal musste ich lachen und zwar immer bei den gleichen Stellen. Also so ziemlich jedes Kapitel. Deswegen folgt eher Lobgesang als Kritik. Aber langsam.
Seine Freunde nennen ihn Krach. Ein Ausnahmetalent der Schauspielkunst mit einer aufstrebenden Karriere auf den Bühnen Berlins. Nur, dass er auf der Schauspielschule überhaupt noch aufgenommen werden muss. Bis dahin schlägt er sich mit einem Aufpasserfutzi-Job in einem Museum durch und verbringt die restliche Zeit in seiner WG, die er mit 4 anderen Männern bewohnt. Und darum geht es: Um eine Männer-WG in Berlin Mitte die mit 5 Figuren gefüllt ist, die man einfach nur liebgewinnen muss. Diese 5 Idioten erleben während der Wochen, in denen das Buch spielt, das reinste Chaos: Ihr Vermieter will sie aus dem Haus haben, um das Gebäude zu grundsanieren, Reto, der neue Mitbewohner aus der Schweiz, sorgt mit seinem selbst angebauten Bio-Gras aus seiner Heimat sowie mit seinem zielgerichtetem Denken und Tuen für Staunen und dann sind da noch Amelie & Julia, die bei den ganzen Männern für das ein oder andere Herzrasen sorgen.
Das alles beschreibt Matthias Sachau mit einer unglaublich komischen und lustigen Schreibweise, durch die man sich in der WG selbst schnell heimisch fühlt. Kein Kapitel vergeht, bei dem man nicht mindestens Schmunzeln muss. Um es mit den Worten von Kerstin Gier zu sagen: „Mein letztes Buch von Matthias Sachau musste ich zweimal kaufen Das erste ist mir vor lauter Lachen in die Badewanne gefallen.“
Ich empfehle das Buch eigentlich jedem. Vor allem Menschen, die wie ich Montags morgens in der Bahn normalerweise etwas griesgrämig drauf sind. Durch Kaltduscher steige ich dann gut gelaunt aus der Bahn aus und es ist mir auch völlig egal, wenn die Leute mich für verrückt halten, weil ich um 7:00 Uhr in der Bahn einen Lachanfall bekomme.
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