Bewertung zu "Zum Teufel mit dem Autor" von Michael Barth
Böse, böser, noch böser, Barth.
Wer zum Lachen in den Keller geht oder bestenfalls eine Komödie will, sollte die Finger von diesem Werk lassen, denn das ist nicht der Humor des Autors. Barth mag es direkt, klar, kohlrabenschwarz und eben böse. Er gewährt uns einen Einblick in seine Ansichten und Weltanschauungen, die ich nicht vollumfänglich teilen muss, um mich dennoch königlich zu amüsieren. Es lohnt sich, die Sätze genauer zu lesen, denn sonst könnte man etwas verpassen. Die Interviews nach der Story sind nicht nur eine coole Idee, sondern ganz stark umgesetzt und nähren die Hoffnung auf weitere Werke aus der „Zum Teufel mit-Reihe“.
Wenn Melvin der Fürst der Finsternis ist und solange er es schafft, mir seine Frau Johanna vom Leib zu halten, will ich unbedingt in die Hölle. Was bitte soll ich denn dann im Himmel? Obwohl Gott und Big J auch coole Socken sind. So … auf ihre Art jedenfalls.
Barth macht deutlich, wie zart das Konstrukt Hölle ist und dass es nicht genügt, einfach nur böse und machtbesessen zu sein, um dieses Gebilde am Leben zu halten. Denn schließlich beherbergt sie jede Menge kranke Seelen aus sämtlichen Epochen der Weltgeschichte. Irgendwie hatte ich beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl, dass die Hölle gar nicht so weit von unserem irdischen Leben entfernt ist.
Zum Teufel mit den Vorgaben für Rezensionen. Von mir bekommt dieses Werk sechs von fünf möglichen Sternen.