Sehr gut für Hundeanfänger geeignet. Reichlich bebildert. Detaillierte Problemlösungen.
Viele großflächige Bilder, die die Problemanalysen verdeutlichen
Das 160 seitige Buch des bekannten Hundetrainer Martin Rütter ist reich bebildert. Die oft ganzseitigen Bilder dienen als Verdeutlichung für die verschiedenen Problemdiagnosen des Trainers.
Das Buch ist in vier Bereiche unterteilt. Im ersten Bereich widmet sich Rütter den Problemen im Alltag.
Jedes Problem wird am Beispiel eines bestimmten, namentlich genannten Hundes dargestellt.
Bei dem Problem, dass ein Hund nicht alleine zu Hause bleiben kann, gefiel mir gut, dass das Problem genau analysiert wurde. Also unterschieden wurde zwischen Trennungsangst und Kontrollverlust. Hier konnte man die einzelnen Punkte anhand denen eine Diagnose möglich ist, genau ablesen.
So kam Rütter zum Schluss, dass eine Trennungsangst dadurch definiert wird, dass der Hund eher heult statt zu bellen, Zerstörungen an der Tagesordnung sind, der Hund dem Herrchen oder Frauchen permanent hinterherläuft und auf Spaziergängen sich nicht weit entfernt.
Kontrollverlust definierte er dadurch, dass der Hund eher bellt, Herrchen oder Frauchen frontal anspringt und auch rempelt. Das er den Menschen gerne einschränkt und sich auf Spaziergängen häufig weit entfernt.
Hat man anhand dieser Merkmale erstmal festgestellt ob es sich um eine Trennungsangst oder ein Kontrollverlust handelt, gibt Rütter im zweiten Schritt dann Tipps, wie das jeweilige Problem angegangen werden kann.
Mir hat gefallen, dass er auch Dinge wie Verhaltensstörung contra Verhaltensauffälligkeit erklärt. Außerdem unterscheidet Rütter in den Analysen und Tipps zwischen Welpen und erwachsenen Hunden.
Einen großen Teil des Buches widmet er dem Thema Futter. Hier geht der Hundetrainer detailliert auf die verschiedenen Probleme mit Futter ein. Z.B. Verteidigung von Futter, aggressives Verhalten beim Füttern, Futterdiebstahl, Probleme dadurch dass Hunde nicht fressen oder zuviel fressen wollen. Auch hier gibt es wieder gezielte, vorbeugende Übungen für Welpen.
Sieben Seiten widmet Martin Rütter dem Thema Giftköder. Dieser Bereich hat mir am besten gefallen da er hier verschiedene Arten des Giftködertrainings nennt. Hierbei geht es nicht nur um sie Signale die aufgebaut werden sollen, sondern er geht eigentlich schon in den Bereich des Suchhundetrainings indem er erklärt, wie man das Anzeigeverhalten aufbauen kann. Hierzu hat er auch wieder detaillierte Bilder, die die Trainingsmethode noch mehr verdeutlichen.
Dann gibt es noch eine kurze Tabelle in der er gefährliche Lebensmittel für den Hund aufgeführt hat. Diese Tabelle gefällt mir überhaupt nicht, da sie nur 8 Lebensmittel aufführt. Er erklärt was der jeweilige Schadstoff ist, welche Gefahr besteht und welche Symptome es jeweils gibt. Hier kann ich absolut nicht verstehen warum keine vollständige Tabelle gewählt wurde.
In den weiteren Bereichen geht es um Probleme im Haus und Probleme im Außenbereich. Hier widmet sich Rütter den landläufigen Problemen wie Leinenführigkeit, also ziehen an der Leine oder Aggression an der Leine. Er erklärt auch wie man den Rückruf am besten aufbaut. Hierbei handelt es sich um die bekannten Methoden. Ich hätte mir hier doch etwas speziellere Methoden gewünscht, die man nicht sowieso schon überall finden kann.
Was mir absolut nicht gefällt ist, dass er seine Methoden nur nennt, aber keinerlei wissenschaftliche oder medizinische Untermauerung dafür anbringt.
Das Buch ist aus meiner Sicht besonders für Hundeanfänger empfehlenswert. Es liest sich gut und flüssig. Durch die zahlreichen Bilder ist auch sehr einfach zu verstehen was er mit seinen Erklärungen meint.