Einmal unbeschwert und ohne Scham die eigene Egozentrik ausleben: das gelingt Amélie Nothomb hier meisterhaft und mehr als unterhaltsam. Geschickt deckt sie die kleinen Widersprüche des erwachsenen, "normalen" Verhaltens auf und lässt dabei ihre scharfe Zunge und ihren bitter-süßen Humor spielen. Leicht und doch nicht profan.
Fubuki
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Amélie Nothomb versetzt sich in eine etwas unwirkliche Kinderseele und erzählt von einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte: wie sie ein anderes Mädchen verehrte, das sie nur anerkannte, wenn sie selbst sie ignoriert.
Das Geniale an diesem Buch aber ist leider eher zur Nebhandlung degradiert: der ganz und gar undiplomatische Krieg zwischen den Kindern der Diplomaten, die alte Konflikte ihrer Eltern mit ähnlicher Verbrotheit weiterführen.
Selten erfasste ein Autor den krankhaften Wahn eines Mörders präziser, spannender, unvorhergesehener und schauderhafter als Amélie Nothomb in diesem Buch. Mit ihrem bitterbsen, makaberen Humor inszeniert sie das Selbstgesrpäch einer gespaltenen Persönlichkeit. Bis zum furiosen Finale hat der Leser wohl eine Ahnung, doch nicht mehr und so nemen die Überraschungen kein Ende während des Lesens. Viel zu kurz erscheint einem das Werk im Nachhinein, denn eigentlich möchte man weiterlesen. Eine faszinierend düstere Persönlichkeitsstudie.