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GilbertvonLuck

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Das Kalanos-Projekt (ISBN: 9783864027956)

Bewertung zu "Das Kalanos-Projekt" von Frank W. Haubold

Das Kalanos-Projekt
GilbertvonLuckvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ich will nach Kalanos!
Ich will nach Kalanos!

Das Leben als eine Rechnersimulation ist aus der SF bekannt, die vorliegende Art der Interpretation jedoch neu und faszinierend!


Es ist vielleicht weniger utopisch, als wir uns denken, unser gesamtes Selbst in (Quanten?)-Rechnersysteme "einzupflegen", einschließlich aller Gefühle vor denen "normale" Computer versagen müssten.
Vielleicht würden wir es nicht einmal bemerken. Es fiele uns aber wohl auf, jahrelang keine Zahnschmerzen zu haben, denn dergleichen muss man nicht mitübertragen. Übrigens wird meiner Erinnerung nach im Buch sogar erwähnt, der Beweis, wir lebten nicht bereits in einer solchen "Simulation" (in der man die Zahnschmerzen bedauerlicherweise mit eingefügt hat), ließe sich unmöglich erbringen - nun, mit Schmunzeln: der Beweis dafür auch nicht.

Kalanos eröffnet einen Blick auf eine Welt, in der wir so leben (?) könnten, und das in einer Art und Weise, die erfrischend frei und unabhängig von Zeitgeist und -beschränkungen erzählt, so, dass man unbedingt weiterlesen möchte. Das oben angedeutete Postulat ist der SF nicht neu, die hier vorliegende und nicht unnötig ausschweifende Interpretation aber schon.
Der nüchterne, m.E. etwas trockene, für manche unterkühlt wirkende Erzählstil des Autors täuscht. Seine tiefe Humanität wird durch die Darstellung der Protagonisten und ihrer Empfindungen deutlicher als im Hurra-Phrasen-Bekenntnis zeitgeisthörigerer Veröffentlichungen.
Dazu gehört auch das dem Autor oftmals vorgeworfene Nichtausklammern der Sexualität. Niemand regt sich darüber auf, wird in einem Roman etwa eine Mahlzeit beschrieben . Lust aber wird von Kritikern behandelt, als gehörte sie nicht zu den tiefen menschlichen Eigenschaften und sei zu vermeiden und zu verschweigen.
Nun, vielleicht ist sie ihnen peinlich. Mir nicht, aber ich weiß auch auch, wie frei die 70-er in dieser Hinsicht waren, statt davon zu fabulieren, wie frei heute alles sei.

Reisen Sie mit uns nach Kalanos! Sie werden ein Wunder erleben, das Sie nicht bereuen.
Also, lesen Sie wenigstens dieses Buch. Solche SF macht wieder Hoffnung auf weitere gute Lesestunden.

Cover des Buches Die Sternentänzerin (ISBN: B008ICNRJI)

Bewertung zu "Die Sternentänzerin" von Frank W. Haubold

Die Sternentänzerin
GilbertvonLuckvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Das Besondere an Haubolds Kurzgeschichten ist, dass die meisten neue Ideen thematisieren, die bisher noch nicht im SF-Bereich vorkamen.
Cover des Buches Sehnsucht nach Avalon: Fragmente für die Große Göttin (ISBN: 9783960087809)

Bewertung zu "Sehnsucht nach Avalon: Fragmente für die Große Göttin" von Gilbert von Luck

Sehnsucht nach Avalon: Fragmente für die Große Göttin
GilbertvonLuckvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Die Hingabe an die Große Göttin führte den Autor (mich) auf der Suche nach Avalon u.a. zu mehreren Reisen nach Glastonbury.
Cover des Buches Bücher über die Vampirin Honor Blood / Arme Kassandra (ISBN: 9783745022636)

Bewertung zu "Bücher über die Vampirin Honor Blood / Arme Kassandra" von Christian Schwochert

Bücher über die Vampirin Honor Blood / Arme Kassandra
GilbertvonLuckvor 3 Jahren
Kurzmeinung: Das hätte man besser machen können.
Satire oder Unausgegorenes?

Literarisch ist dieses Werk trotz des aufhorchen lassenden Titels leider nicht.

Die reichlich utopische Handlung könnte als unterhaltsam aufgefasst werden, wären da nicht die gänzlich unliterarischen Versuche, den Leser über unter Freunden völlig unnatürlich deklamierende, politisierte Dialoge auf unsubtile Weise zu beeinflussen und zu belehren.


Das misslingt.


Man könnte das Buch für eine Satire über die Neue Rechte halten, zumal die eher plump übermittelten Inhalte oftmals nicht stringent erscheinen.
So frage ich mich z.B., wie man sich "für gut integrierte Ausländer" aussprechen und solche, die ihre ethnische Parallelgesellschaft bevorzugen, eher ablehnen kann, wenn man für die Erhaltung des eigenen Abstammungsvolkes eintreten will, denn das wird als solches ggf. natürlich nicht durch Parallelgesellschaften, sondern durch Integration und Assimilation in seiner Substanz verändert. Unter 8 Milliarden Menschen fänden sich gewiss genügend wunderbar Integrationsfähige, die die deutsche Bevölkerung in eine eurasisch-afrikanische umwandeln könnten.
Auch das ständige Zurückweichen auf etatistische Argumentation verstärkt den Satireverdacht. Geht es dem Autor nun ums Volk oder um den Staat?

Einige weitere Details lassen einen die Stirn runzeln:
Da wird Gold mit "vergoldeter" Seife verwechselt - das kann nur dem passieren, der nie ein Stück Gold - schwerer als Blei! - in der Hand hielt.
Es gibt "selbsternannte" Antifaschisten - wer bitte sollte die denn ernennen? Der Autor? Das Bundesamt zur Ernennung von Antifaschisten in Warin?
Ein Polizist wird suspendiert, weil er "Compact" liest - nein, so weit sind wir zum Glück noch nicht. Er könnte sogar die Deutsche Stimme und die Rote Fahne lesen. Schließlich ist er verpflichtet, sich zu informieren.

Immerhin sind Ausdruck, Satzbau, Zeichensetzung und Rechtschreibung nicht dermaßen fehlergespickt wie leider so oft in ähnlichen Werken im Din A5-Format.

Gerade der Kassandra-Titel ließ mich auf ein höheres Niveau und eine Verknüpfung mit der oder Anlehnung an  die historische Vorlage hoffen. An Troja jedoch gemahnt leider kein Wort.

Cover des Buches Am Ende der Reise: Die besten SF-Stories (ISBN: 9781517533533)

Bewertung zu "Am Ende der Reise: Die besten SF-Stories" von Frank W. Haubold

Am Ende der Reise: Die besten SF-Stories
GilbertvonLuckvor 3 Jahren
Ebenso unbekannt wie lesenswert

Die Kurzgeschichten von manchmal beinahe düsterer, feinnerviger, manchmal traumartiger Stimmung und hohem sprachlichen und literarischen Niveau kennzeichnet oft die Sehnsucht: nach Liebe, nach einer verlorenen, vergangenen oder (vergebens) erhofften Liebe vor den Hintergründen des Schicksals.
Im Gegensatz zu manchen Neuerscheinungen aus dem SF-Bereich stellen sie keine Neuinterpretationen längst bekannter oder häufig bearbeiteter Ideen oder Handlungsvoraussetzungen dar, sondern überraschen den Leser mit bisher Ungedachtem. Dabei erscheinen die Erzählungen ebenso futuristisch wie realistisch. Sie ziehen den Leser in ihren Bann, und man möchte das Buch nicht weglegen, bevor man zu Ende gelesen hat.
Spannungsbögen weiß der Autor ebenso aufzubauen und zu steigern, wie seine Geschichten bei Wettbewerben und Preisverleihungen erfolgreich waren - deutsche SF , wie ich sie mir wünsche, ohne schuppige oder glubschäugige Humanoide und jenseits des "Wildwest im Weltall".

Cover des Buches Charlies Planet / Utopia Classics Taschenbuch (ISBN: B001VDWKJ4)

Bewertung zu "Charlies Planet / Utopia Classics Taschenbuch" von Gordon R. Dickson

Charlies Planet / Utopia Classics Taschenbuch
GilbertvonLuckvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Vergleichbar dem Öko-Sf-Klassiker "Hier sangen früher Vögel", aber mit viel mehr Herz
Nicht Pandorra, kein Mond, sondern ein Planet - aber eine Vorlage für "Avatar"

"Hier sangen früher Vögel", "Die Cadwall-Chroniken/Station Araminta", "Das Wort für Welt ist Wald" sind mir bekannte Öko-Sf-Klassiker, die allesamt teilweise inhaltlich, gewiss aber von der Botschaft her, als Vorlage für den Sf-Film "Avatar" gedient haben könnten.
 "Charlies Planet" darf dieser Reihe fraglos zugeordnet werden.

Dieser Roman stammt aus der Zeit, in der Menschen sich Gedanken über ihr Verhältnis zu ihren Umwelten machten (1973). Man könnte ihn m.E. sogar in die großen Zukunftsvisionen von "1984" oder "Schöne neue Welt" einreihen - doch ist der Handlungshintergrund ein ganz anderer:
Nicht der Menschheit Schicksal oder Überleben steht auf dem Spiel, sondern das einer intelligenten Spezies auf einem fernen Planeten. Die menschlichen Siedler erkennen die Intelligenz der Xeno-Otter nämlich nicht. Ein Mann steht vor der überwältigenden Aufgabe, sein Wissen um deren Intelligenz zu verdeutlichen. Gelingt es ihm nicht, wird der Planet industrialisiert und in eine drittwertige Industriewelt verwandelt, in der die intelligente Spezies kaum eine Überlebenschance besitzt. Über die Aufnahme des zur Industrialisierung nötigen Kredits entscheidet eine Volksabstimmung.

Interplanetare Geschäftemacher stehen gegen verwurzelte Siedler, die Schönheit des Planeten und die bescheidenen, aber befriedigenden Lebensmöglichkeiten der Menschen gegen Urbanisierung, Industrialisierung und ein Leben in Konsumnotwendigkeit, Abhängigkeit und "geregelter Armut".
Parallelen zur Situation in heutigen "Schwellenländern" drängen sich auf.
Dabei zeichnet der Autor ein Naturgemälde voller Einfühlungsvermögen in eine erdachte Welt, auf einem Planeten, der so viel Schönes und Eigenartiges enthält wie wohl jeder Planet, der entwickeltes Leben tragen könnte. Die Darstellungen reichen bis ins Melancholische, ja Elegische, berühren das Herz und reißen den geneigten Leser mit sich.
Doch am Ende entsteht Hoffnung.
Könnten wir sie in unserer Welt nur nachempfinden!

"Charlies Planet" ist mehr als Science fiction - oder eben Science fiction im eigentlichen, wirklichen Sinne. Nichtkenner des Genres sind oftmals irritiert, wenn sie solche Romane lesen, die gar nicht der Mediendarstellung der SF mit "Stargate" oder "Raumschiff Enterprise" entsprechen.

Ich habe das Buch beim Lesen nicht mehr aus der Hand legen können, zum einen, weil mich die Brisanz des Inhalts faszinierte, zum anderen, weil der Handlungsverlauf so spannend ist und in einer Weise ans Herz geht, dass es vor Hoffen fast zerspringt.



Cover des Buches Erreger P939 (ISBN: B00KE6I3F4)

Bewertung zu "Erreger P939" von Cooper Edmund

Erreger P939
GilbertvonLuckvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Amüsanter und dennoch nachdenklich stimmender, wenig beachteter SF-Klassiker
Anhand der Versuche zur Restauration einer 50-er Jahre-Moral wieder aktueller SF-Klassiker

Das Buch schildert die Rache eines ebenso skurillen wie genialen Wissenschaftlers: Er entwickelt eine Geschlechtskrankheit, die psychisch verändert. Sie macht friedlich - aber auch geil.
Wie so oft, "will" sich der Krankheitserreger über diesen Nebeneffekt ausbreiten.
Ansonsten verläuft die Infektion harmlos und ohne Schädigung des menschlichen - oder tierischen - Wirts.
Die Zukunftswelt, eine Persiflage auf Entwicklungen, die heute noch andauern und zum Teil schon eingetreten sind, geradezu prophetisch für das Erscheinungsjahr des Originals (1970, 1980 in Deutschland), wird infiziert. Ungeahnte gesellschaftliche Veränderungen bahnen sich an.

Geschildert wird das Ganze anhand des Erlebens der beiden Protagonisten, dem es, typisch für die damals freie Zeit, nicht an erotischen Details mangelt, die heute mancher schon entsetzt als "pornographisch" ablehnen würde. Die beiden Liebenden tragen dabei nach bestem Vermögen zur Entwicklung bei.

Edmund Cooper wagt in diesem humorvollen Werk, das einen beim Lesen ständig schmunzeln lässt, ohne allzu platt zu wirken, atemberaubende Verballhornungen der gerade heute geheiligten und nie hinterfragten ehernen Werte der "aufgeklärten, modernen" Gesellschaft. Ich finde, wir bräuchten heute wieder mehr solcher demaskierenden Werke in Film und Buch.

Cover des Buches Sehnsucht nach Avalon (ISBN: 9783960084655)

Bewertung zu "Sehnsucht nach Avalon" von Gilbert von Luck

Sehnsucht nach Avalon
GilbertvonLuckvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Mit freundlicher Genehmigung der Autorin veröffentliche ich hier ihre Besprechung. Bewerten musste ich, daher "neutral" mit 3 Sternen.
Genreangabe falsch

Bei meinem Buch handelt es sich - mit Ausnahme einer enthaltenen Kurzgeschichte - nicht um eine Novelle oder einen Roman aus dem Genre Fantastik, sondern um ein spirituelles Werk der jahr(zehn)tausende alten Religion der Großen Göttin.

Cover des Buches Avalon (ISBN: 9783866630710)

Bewertung zu "Avalon" von Kathy Jones

Avalon
GilbertvonLuckvor 6 Jahren
Nach begeistertem Lesenbeginn wurde ich zunehmend enttäuscht.

Kathy Jones zeichnet ihre eigene Synkrese auf:

Aus Avalon generiert sie eine Göttin Nolava, trotz polytheistischer Göttinnen-Darstellung zitiert sie das missverstandene "Alle Göttinnen sind eine Göttin" - als könnten wir Ihnen Individualität absprechen, und das Jahresrad verschwenkt sie überwiegend um 45 Grad nach rechts, wodurch sie sich eher dem Sonnen- als dem göttin-bezogenen Mondjahresrad annähert, und dem Element Wasser ordnet sie die Farbe blau statt silber/weiß zu (schauen sie sich Fotografien eines Wasserfalls an und bei klarem Himmel nach oben in die Luft).


Das alles ist ihr gutes Recht.


Mich allein vermochte es nicht zu überzeugen.

Nach anfänglicher Begeisterung über die Darstellung von Erlebnissen und Erfahrungen auf dem Wege zur Göttin, die mir alle so oder ganz ähnlich widerfahren sind, gewann ich Skepsis ihren Darstellungen gegenüber, und als die Verneigung vor dem Zeitgeist erfolgte - "weiße Männer ruinieren die Welt" - (hoppla, wie viele Kinder haben die denn durchschnittlich? 20 oder eher eins?) - und "nur verletzte Frauen beteiligten sich an der Herstellung von Pornographie" (das ist nun keine Sache des Glaubens mehr, ich weiß es besser, und zwar persönlich und von klugen Frauen, die nicht hinter der Aldi-Kasse sitzen müssen) hörte ich mit großem Bedauern auf, weiterzulesen.


Ich habe den Verdacht, dass Kathy Jones ihre Fantasie über die Überlieferungen und auch über dialektische Grundsätze stellt und sich, trotz ihrer unbestreitbaren Hingabe zur Großen Göttin, nicht ganz von Grundsätzen (m.E. verlogener und lebensfeindlicher) christlicher und patriarchalischer Moral und den Lebenslügen der Gesellschaft und des aktuell "politisch Korrekten" hat lösen können.


Eins sei unbestritten: Sie meint es gut und ist gewiss eine Idealistin.

Cover des Buches Planet der Abenteuer (ISBN: 9783404232246)

Bewertung zu "Planet der Abenteuer" von Jack Vance

Planet der Abenteuer
GilbertvonLuckvor 7 Jahren
Kurzmeinung: Überwältigendes Feuerwerk neuer Ideen, erdachter Kulturen, reflektierter Liebesprobleme und -geschichten, unendlich spannend und mitreißend.

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