GizemShakier

Ist Leon Nader ein schlafwandelndes Monster, der seiner Frau das Leben im Schlaf zur Hölle macht?  Ist er wach oder schläft er? Diese Fragen haben mich bis zur schwachen Auflösung des Rätsels begleitet.

Das neue Buch von Sebastian Fitzek "Der Nachtwandler" verspricht zunächst sehr viel. Thematik-sehr interessant!! Umsetzung-leider nicht!!. Ein, schon in der Kindheit von Schlaflähmungen und nächtlichen Wanderungen geplagter, bemitleidenswerter Protagonist, der auf der Suche nach seiner verschwundenen Frau und vor allem auf der Suche nach sich Selbst ist.

Oft wusste ich selber nicht, ob Leon Nader jetzt nun wach ist oder sich in einer seiner Schlafstörungen befindet, was ich beim lesen anfänglich überhaupt nicht als "nervig" empfunden habe, da ich auf die mit voller Wucht einschlagenden Auflösung gehofft habe.

Leider war dem nicht so. Ich hatte mich so auf das Ende gefreut, konnte es schon nicht mehr abwarten…doch dann fing es an absurd zu werden. Kennt ihr das, während man bei einem Liebesroman an den schönsten Stellen immer langsamer liest, rast man bei der Auflösung eines Thrillers nur so durch die Seiten. Man vergisst dabei fast zu Atmen, der Puls rast und man bedauert all die Menschen, die diese wahnsinnige Story nicht kennen.

Nach gefühlten 600 Seiten wurden endlich alle Rätsel aufgeklärt- In der Mitte der Auflösung angekommen habe ich mir erstmal etwas zu essen gemacht, telefoniert und dann zu Ende gelesen. Leider langweilig! Schon gehört, schon gesehen, schon gelesen! Sebastian Fitzek, und dass sage ich als eingefleischter Fitzek-Fan, kann es nun mal besser.

Trotz alledem war das Buch gut zu lesen. Der Schreibstil hat wie immer überzeugt, Spannung war bis zur Auflösung definitiv da und vielleicht habe ICH mir einfach zu viel von dieser Geschichte erhofft. Fitzek-Neueinsteiger sollten meiner Meinung nach mit anderen Büchern beginnen. Es tut mir echt im Herzen weh, aber leider nur 3 Sterne für den Nachtwandler.