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Gluexklaus

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Cover des Buches Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken (ISBN: 9788727127569)

Bewertung zu "Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken" von Kästner & Kästner

Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken
Gluexklausvor 10 Tagen
Kurzmeinung: Tod eines Barkassenkapitäns, Wasserschutz- und Kriminalpolizei bearbeiten den Fall - spannender Regionalkrimi mit interessanten Figuren
Mord an einem Barkassenkapitän - gelungener Einstand für ein Ermittlerteam mit viel Potential

Hafenkommissar Tom Bendixen und seine Kollegen von der Wasserschutzpolizei Hamburg werden zu einem besonderen Einsatz gerufen. Der Barkassenkapitän Dominic Lutteroth wurde auf seinem Ausflugsboot erschlagen. Jonna Jacobi von der Mordkommission soll den Tod des Mannes aufklären, doch auch Tom lässt der Fall nicht los und er unterstützt Jonna und ihr Team wo er kann. Krisen-Psychologin Charlotte Severin, die sich zunächst um die Ehefrau des Toten kümmern soll, wird ebenso hinzugezogen. Wer ermordete den fürsorglichen Ehemann und Vater einer Tochter, über den alle nur Gutes zu berichten haben? 


Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Tom, Jonna und Charlotte in der dritten Person erzählt. Der Schreibstil ist dabei unkompliziert und klar. Die einzelnen Kapitel enden immer wieder mit kleinen Cliffhangern, die die Spannung hochhalten. An Sprecher Marion Wolf, der auf mich anfangs recht nüchtern, fast wie ein Nachrichtensprecher, wirkte, musste ich mich erst gewöhnen. Er liest die Geschichte aber im weiteren Verlauf flüssig und gut verständlich, versetzt sich in die verschiedenen Personen hinein und lässt sie teilweise mit Emotionen sprechen. Insgesamt macht er meiner Meinung nach seine Sache recht gut. Gerade wenn er Frauen spricht, klingt seine Stimme für mich allerdings etwas schrill. 


Die drei mit dem Fall betrauten Ermittler haben ganz unterschiedliche Voraussetzungen und alle haben sie mit privaten Problemen zu kämpfen, was sie sehr „menschlich“ erscheinen lässt. So entwickelte ich rasch einen Bezug zu den Charakteren. Da ist zunächst der verlässliche, engagierte Tom, der den Hamburger Hafen kennt wie seine Westentasche und Verbrechen dort fast persönlich nimmt. Er lässt sich durch seine herausfordernde Arbeit von Beziehungsproblemen mit seiner Partnerin Lisa ablenken. Kommissarin Jonna Jacobi steht kurz vor der Pensionierung. Sie fürchtet jedoch die Zeit ohne Arbeit, denn bisher machte immer die Arbeit ihr ganzes Leben aus, für Hobbys und Privates blieb keine Zeit. Mit Jonnas Chefin gibt es immer wieder Ärger, sie erkennt Jonnas Erfahrung, ihre Kompetenz und ihre Ermittlungserfolge nicht an. Doch Jonna hat noch ein Ass im Ärmel…

Und dann gibt es noch Charlotte Severin, die sich um die Hinterbliebenen kümmern soll. Sie hat am eigenen Leib Verbrechen und Gewalt erfahren müssen und ist daher besonders misstrauisch. Trauern die Mitarbeiter des toten Kapitäns wirklich so aufrichtig, wie sie vorgeben? Und warum verhält sich Lutteroths Ehefrau so merkwürdig?  
Die Figuren sind interessant, machen neugierig. Ich wollte unbedingt wissen, welche Geschichten sie zu erzählen haben.


Wer steckt hinter dem Mord? Nach und nach kommen Tom und Co der Lösung auf die Spur.  
Der Roman spielt in Hamburg, Tom lässt Jonna und die Hörer immer wieder an seinem interessanten Insiderwissen über die Hafenmetropole teilhaben. So bekam ich beim Hören große Lust auf einen Hamburgbesuch.
Die Handlung entwickelt sich logisch und stimmig. Immer mehr Puzzleteile und Hinweise werden im Verlauf gefunden, die zusammen ein sinnvolles Gesamtbild ergeben. Bis zum rasanten Finale steigen Spannung und Erzähltempo kontinuierlich an. Die Aufklärung des Mordfalls ist für mich durchgehend nachvollziehbar und lässt keine Fragen offen.
Dass die Ermittler auch Privatpersonen mit Problemen sind, gefällt mir. Auch ihre persönlichen Geschichten drängen nach Auflösung. Neben dem Mordfall gibt es also noch weitere „Geheimnisse“ zu „lüften“. Am Ende kommt es für eine Person zu einer unangenehme Wendung, die einen Ausblick auf die Fortsetzung gibt.
Für mich insgesamt ein wirklich gelungener Einstand des neuen Teams. Ein solider, unterhaltsamer und fesselnder Krimi mit besonderem Hamburg-Flair. Mir hat „Tod auf den Landungsbrücken“ große Lust auf weitere Fälle mit Tom und Co gemacht. Ich werde definitiv beim nächsten Fall wieder mit dabei sein. 


Cover des Buches Lila Leuchtfeuer (ISBN: 9783407758965)

Bewertung zu "Lila Leuchtfeuer" von Tijan Sila

Lila Leuchtfeuer
Gluexklausvor 15 Tagen
Kurzmeinung: Lila erlebt beim Versuch, das Flugfass einer gefährlichen Hexe zu reparieren, ein aufregendes Abenteuer: magisch, spannend, voller Phantasie
Humorvolles, magisches Abenteuer mit herrlich originellen Figuren

Weil Lilas Vater, der Magichaniker Lorenz Leuchtfeuer zu einem königlichen Notfall gerufen wurde, ist Lila alleine zu Hause. Als sie unerlaubt die Werkstatt ihres Vaters betritt, taucht ausgerechnet die berüchtigte Hexe Tremebunda Smert mit ihrem defekten Flugfass auf. Da die furchterregende Hexe sich nicht vertrösten lässt, sieht sich Lila gezwungen, das Fass, in das sich ein Holzwurm eingenistet hat,  zu reparieren. Gemeinsam mit Tremebundas Knecht Philomeno, dem riesenhaften Hahn Phosphoros, dem Waldgeist Willi und dem sprechendem Hammer Hubert bricht sie auf, um für den Holzwurm eine neue Bleibe zu finden. Der Ausflug entwickelt sich zum gefährlichen, aufregenden Abenteuer. Ob die unfreiwilligen Reisegefährten Tremebundas Auftrag schließlich erfüllen können? 


Die Geschichte ist unterhaltsam, lebendig und kindgemäß formuliert. Aufgrund der vielen schwierigen Namen und mancher spezieller „magischen Fremdwörter“ lässt sie sich anfangs nicht ganz so flüssig und leicht vorlesen. Nach kurzer Zeit hat man sich an die vielfältigen Ausdrücke aber gewöhnt und das Vorlesen gelingt dann müheloser.  Zu jedem Kapiteln sind passende, witzige, schwarz-weiße Illustrationen abgedruckt, die die Seiten auflockern und motivierend gestalten. Das Buch richtet sich an Kinder ab neun Jahren.  


Lila Leuchtfeuer ist aufgeweckt, mutig und pragmatisch und hat neben der Fähigkeit, manche magischen Dinge mehr oder weniger reparieren zu können noch ein ganz besonderes Talent: Sie bringt sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten. Zum Glück hat sie Freunde wie den Waldgeist Willi in Eichhörnchengestalt oder den sprechenden und immer alles besser wissenden magischen Hammer Hubert, die ihr treu zur Seite stehen. Auch der einäugige Knecht Philomenos begleitet sie auf ihrer Mission. Aber was will man vom Knecht einer bösen Hexe schon erwarten?  
Die bunten, vielseitigen, originellen und sehr verschiedenen Figuren der Geschichte überzeugen in jeder Hinsicht und garantieren viele besondere und unterhaltsame Momente.


Lila und ihre Freunde sind in einer ungewöhnlichen magischen Welt unterwegs, treffen auf sehr spezielle Persönlichkeiten und erleben ein unvergessliches, hochspannendes Abenteuer, das sie mehr als einmal in Gefahr bringt. Beim Lesen taucht man ohne Probleme in die phantastische Geschichte ein, kann sich alles bildhaft und ganz genau vorstellen. Für die quirlige Lila empfanden meine Tochter und ich sofort große Sympathien, mit ihr muss man einfach mitfiebern. Die vielen unvorhergesehenen Wendungen sorgen dabei immer wieder für Überraschungen. Am Ende wird noch ein besonderer Cliffhanger serviert, der neugierig auf die Fortsetzung macht. Wer es phantastisch, magisch, humorvoll und aufregend mag und einen Faible für ungewöhnliche Settings hat, liegt mit Lila Leuchtfeuer genau richtig. 


Cover des Buches Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück (ISBN: 9783328110811)

Bewertung zu "Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück" von Ulf Kvensler

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
Gluexklausvor 17 Tagen
Kurzmeinung: Ein Wanderausflug in der Wildnis Schwedens entwickelt sich zur tödlichen Gefahr - fesselnder Psychothriller mit vielen Überraschung
Ein Wanderausflug mit dramatischen Folgen - hochspannend und wendungsreich

Anna, ihr Partner Henrik und ihre Freundin Milena gehen seit längerem im Urlaub gemeinsam in Nordschweden wandern. Nun hat Milena mit Jakob einen neuen Freund, der sich der Wandergruppe anschließen möchte. Er schlägt vor, die Route zu ändern und den urwüchsigen Nationalpark Sarek zu queren. Dort gibt es keinen Handyempfang und kein ausgebautes Wegenetz. Trotz anfänglicher Bedenken willigen alle schließlich ein. Doch irgendetwas scheint mit Jakob ganz und gar nicht zu stimmen, er provoziert immer wieder Konflikte, fordert zu waghalsigen Unternehmungen heraus. Ohnehin schon ist das Wandern auf ungesicherten Wegen alles andere als harmlos. Ob alle den gefährlichen Ausflug heil überstehen? 


Autor Ulf Kvensler erzählt auf mehreren Ebenen nicht immer chronologisch. Es wird geschildert, wie der Ausflug geplant wird und was auf dem Ausflug selbst geschieht. Außerdem erfährt man in Rückblenden, wie sich die Protagonisten kennenlernen. In Polizeiverhören wird ermittelt, wie es konkret zu bestimmten Entwicklungen kommen konnte. Dabei werden die Sichtweisen von zwei der Hauptfiguren dargestellt. Durch die multiperspektivische Erzählweise ergibt sich mit der Zeit nach und nach ein komplexes Bild von den Ereignissen. Das Buch sticht durch den knallig grünen Umschlag und den auffälligen fast giftgrünen Farbschnitt sofort ins Auge. Schon äußerlich ist zu erkennen, dass es in dem Roman gefährlich zugeht.


Anna ist erfolgreiche Anwältin. Ihr Ehrgeiz zeigt sich auch in dem Wunsch, körperliche Höchstleistungen zu bringen. Vielleicht läuft sie aber auch vor ihrer nicht gerade einfachen Vergangenheit davon? Annas Verlobter Henrik, der als Dozent an der Universität arbeitet, scheint körperlich nicht hundertprozentig vorbereitet auf die Herausforderungen der Wanderungen zu sein. Jakob ist da wesentlich besser trainiert und ihm körperlich überlegen. Zudem hat er den unwägbaren Sarek bereits durchwandert. Er scheint ein Geheimnis zu haben, wirkt unberechenbar und zeigt sich mitunter ziemlich aggressiv. Und dann ist da noch die zurückhaltende Milena, die zwischen den Stühlen sitzt. Eine Personenkonstellation, die es in sich hat.


Was für ein hochspannendes Szenario! Die vier Wanderer sind nicht nur den Kräften der Natur und dem unberechenbaren Wetter der Berge ausgeliefert, sondern auch den Launen ihrer Begleiter. Dabei tun sich gefährliche Abgründe auf, länger schwelende Konflikte dringen an die Oberfläche, Ängste treten ganz offen zu Tage. Der Trip entwickelt sich hochdramatisch. Durch die besondere Erzählweise wird die Spannung dabei permanent hochgehalten. Bis zum Schluss überrascht der Roman mit unvorhergesehenen Wendungen. Und nicht nur die Protagonisten wissen dabei so manches Mal nicht, wem sie eigentlich trauen können. Ein absolut fesselnder, atmosphärischer Psychothriller aus dem hohen Norden für alle, denen es nicht spannend genug sein kann. 



Cover des Buches Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald (ISBN: 9783505151019)

Bewertung zu "Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald" von Tobias Goldfarb

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
Gluexklausvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Buddelhäsin Hilda Hasenherz sucht nach dem berüchtigten Fuchs Sam Grau - turbulentes, warmherziges und hübsch illustriertes Tierabenteuer
Hübsch illustriertes, spannendes Freundschaftsabenteuer mit liebenswerter kleiner Heldin

Hilda Hasenherz ist eine kleine Buddelhäsin. Sie verbringt ihr Leben unter der Erde, um für König Mümmel und seinen Sohn Prinz Lämpchen Möhren auszubuddeln. Dass sie und die anderen Buddelhasen ihrer Arbeit nachkommen, dafür sorgt Baron Ratzezahn. Er kassiert alle Möhren ein und droht mit seiner Giftspinne, wenn die Buddelhasen nicht spuren. Doch dann erfährt Hilda, dass Baron Ratzezahn alle Möhren für sich selbst hortet und nur darauf wartet, eine Millionen Möhren zu besitzen, um selbst König zu werden. Das darf nicht geschehen. Hilda macht sich auf die Suche nach dem alten Fuchs Sam Grau. Dieser soll den Baron vertreiben. Doch der Weg zu Sam Grau ist ein gefährliches Abenteuer…


Die Geschichte ist kindgemäß, lebendig, bildhaft und abwechslungsreich formuliert, lässt sich leicht und flüssig vorlesen. Sie ist in 20 Kapitel eingeteilt. Alle Kapitelüberschriften, die den Inhalt des folgenden Abschnitts treffend zusammenfassen, sind von filigranen, hübschen Schmetterlingen eingerahmt.  
Besonders schön sind die aussagekräftigen, niedlichen, farbenfrohen Illustrationen, die wichtige Szenen aus der Geschichte motivierend darstellen. Das Buch richtet sich an Kinder ab fünf Jahren zum Vorlesen und Kinder ab sieben, acht Jahren zum Selberlesen.


Hilda Hasenherz muss man einfach mögen, sie ist neugierig, mutig, aufgeweckt und packt die Dinge beherzt an. Bisher hat sie ihr Leben unter der Erde verbracht und muss sich an das Treiben oberhalb der unterirdischen Tunnel erst noch gewöhnen, beispielsweise hat sie noch nicht einmal die Sonne gesehen. Dennoch kommt sie in der Fremde schnell gut zurecht, findet Freunde, die sie sofort für sich einnimmt und die sie unterstützen wollen. So wird sie bald von ganz unterschiedlichen Tieren, wie einem Igel und einem Eichhörnchen begleitet, die sich naturgemäß nicht immer ganz einig sind, was aber die Figurenkonstellation vielfältig und bunt gestaltet und für einige unterhaltsame Szenen sorgt. 


Wird Hilda Sam Grau finden und den bösen Baron verjagen? „Hilda Hasenherz- Abenteuer im Fuchswald“ ist ein warmherziges, spannendes, turbulentes Freundschaftsabenteuer mit liebenswerter Hauptfigur. Die kleine Hilda ist zu Großem fähig, entwickelt sich zu einer echten „Abenteuer- und Heldenhäsin“. Auf ihrer Reise lernt sie, dass jeder unterschiedliche Stärken hat, dass man gemeinsam weniger allein ist und vieles schaffen kann und dass man nicht immer alles glauben soll, was so erzählt wird. Ein hübsch illustriertes (Vorlese-) Buch für alle, die Tiere und aufregende Abenteuer mögen. 


Cover des Buches Am schönsten ist es in Sommerby (ISBN: 9783751203920)

Bewertung zu "Am schönsten ist es in Sommerby" von Kirsten Boie

Am schönsten ist es in Sommerby
Gluexklausvor 23 Tagen
Kurzmeinung: Die Kinder verbringen Ostern bei Oma Inge- warmherziges Wohlfühlbuch mit tollen Charakteren und viel Lebensweisheit
Frühling auf Sommerby - rundum gelungene, hyggelige Fortsetzung

„So ist das vielleicht manchmal im Leben. Dass man es gar nicht richtig machen kann, denkt Mikkel. Auch wenn man das bestimmt will. Und dann muss man sich entscheiden.“

Eigentlich wollen Papa und Mama die Osterferien mit Martha, Mikkel und Mats auf Gomera verbringen. Doch als Oma Inge sehr enttäuscht darüber ist, handeln die drei Geschwister aus, dass sie ihren Urlaub ohne die Eltern bei Oma Inge verbringen dürfen. Auf Mikkel wartet bei Oma Inge eine ganz besondere Überraschung. Matha vermisst Enes, der in den USA ist, sie zweifelt aber daran, dass es umgekehrt genauso ist. Zum Glück ist sie ziemlich beschäftigt damit, Aylin in der Schnasselbude zu helfen, so dass zum Nachdenken wenig Zeit bleibt. Und Mats lernt ein Mädchen kennen, das behauptet eine echte Prinzessin zu sein. Ziemlich viel los in Sommerby. Kann man bei all dem Trubel überhaupt gemütlich Ostern feiern?


Kirsten Boie schreibt kindgemäß, bildhaft, lebendig und mit sehr viel Empathie für ihre Figuren. In den recht kurzen Kapiteln nimmt sie abwechselnd die Perspektive ihrer unterschiedlichen Protagonisten ein, schildert dabei, was Martha, Mats und Mikkel erleben und wie sie empfinden. Jedes Kapitel wird mit einer hübsch gezeichneten Vignette eingeleitet, die ein Motiv aus der Handlung zeigt. 


Während der abenteuerlustige, umtriebige Mats immer vorne dabei ist und sehr direkt seine Meinung sagt, präsentiert sich sein älterer Bruder Mikkel deutlich zurückhaltender. Er macht sich als Sandwichkind sehr viele Gedanken, möchte es immer allen recht machen. Der sensible Junge und seine mitfühlenden Überlegungen rührten mich immer wieder. Ein echt tolles, großartiges Kind! Auch Martha ist wirklich patent. Sie hilft anderen bereitwillig, übernimmt gerne Verantwortung, beobachtet genau und zieht bei anderen oft die richtigen Schlüsse. Was ihr eigenes Leben betrifft, urteilt sie allerdings manchmal etwas vorschnell und emotional. Und dann ist da natürlich noch Oma Inge, die nach außen etwas forsch wirkt, aber ein großes Herz hat und ihre Enkelkinder über alles liebt. Sie braucht manchmal ein wenig Zeit, um sich an Dinge zu gewöhnen. Die Figuren werden sehr genau und authentisch gezeichnet. Man merkt, dass die Autorin große Sympathien für alle Personen hegt, sie versetzt sich in alle Charaktere sehr gut hinein, beschreibt ihre Gedanken einfühlsam, versteht sie. Auch ich mag alle Figuren mit ihren Ecken und Kanten, fieberte mit ihnen mit.


Die Sommerby-Bücher sind für mich wie Urlaub und gleichzeitiges Heimkommen. Sie vermitteln eine wunderbar idyllische, hyggelige Atmosphäre. Aber gleichzeitig werden dabei realistische Probleme angesprochen. Auch in Sommerby schwelen einige Konflikte, gehören doch die Kinder, ihre Eltern und Oma Inge verschiedenen Generationen an und haben daher oft unterschiedliche Einstellungen. So wird z.B. Marthas Veganismus, für den Oma Inge anfangs wenig Verständnis hat oder auch die Arbeitshaltung der Eltern, die für Inge Workaholics sind, thematisiert. Mir gefällt dabei, wie sensibel auf die verschiedenen Sichtweisen eingegangen wird, ohne Partei zu ergreifen. Kirsten Boie beschreibt typische Verhaltensweisen in der Kommunikation miteinander. Martha erkennt dabei oft genau, woran es zwischen den Erwachsenen hakt, doch ist es eben nicht immer so einfach, Verständnis für andere aufzubringen und die eigene Meinung und seine Gefühle zurückzustellen. Manche Konflikte sind oft zu „festgefahren“, um sie zu lösen. Doch scheint Sommerby magische Kräfte zu haben, alles läuft hier deutlich entschleunigter, ruhiger und entspannter ab als anderswo, was sich auch auf die Menschen und ihren Umgang miteinander auswirkt.  
Die Erfahrungen der Kinder in Sommerby sind „echt“, sie erleben fernab von Social Media ihre eigenen Abenteuer. Oma Inge passt sich zwar mittlerweile auch dem technischen Fortschritt an - sie hat beispielsweise jetzt Telefon- zeigt aber auch immer wieder, dass es das Internet zum Überleben nicht braucht. In Sommerby kann jeder von jedem lernen, was unaufdringlich und ohne Belehrung gezeigt wird. „Am schönsten ist es in Sommerby“ ist eine ganz wunderbare Wohlfühlgeschichte  mit besonderer Grundstimmung. Ich finde, jeder sollte Sommerby unbedingt  kennenlernen, denn hier ist es wirklich am schönsten. 


Cover des Buches Stille Falle (ISBN: 9783426309537)

Bewertung zu "Stille Falle" von Anders de la Motte

Stille Falle
Gluexklausvor einem Monat
Kurzmeinung: Leo Asker wird von einem Vermisstenfall abgezogen, doch sie ermittelt heimlich weiter- spannender, düsterer Krimi mit vielen Wendungen
Düsterer, wendungsreicher Schwedenkrimi mit spannendem Finale

„Die Luft ist stickig, es riecht stark nach Staub und Papier und auch ein wenig nach Schweiß, Alkohol und Resignation. Virgilsson schmunzelt. „Willkommen in der Abteilung für hoffnungslose Fälle und verlorene Seelen!“

Smilla und ihr Freund Malik sind Urban Explorer und hoffen, in einem verlassenen Gebäude selbst einmal das Phänomen „Höhlenregen“ erleben zu können. Von ihrem geheimen Ausflug kehren sie allerdings nicht zurück. Die Malmöer Kriminalinspektorin Leonore „Leo“ Asker soll anfangs die beiden Verschollenen suchen. Doch dann wird sie wegen zurückliegender Differenzen mit einem Kollegen in die „Abteilung für vergessene, hoffnungslose Fälle“ im Keller der Dienststelle versetzt, wo alle für die Polizei „unlösbare Fälle“ bearbeitet werden. Leo findet heraus, dass der bisherige und jetzt erkrankte Chef der Abteilung an einer besonderen Sache dran war, die im Zusammenhang mit Smillas und Maliks Verschwinden zu stehen scheint. Also ermittelt sie auf eigene Faust „von unten“ weiter und trifft dabei einen besonderen Jugendfreund wieder.


Die Geschichte ist klar und gut verständlich formuliert, lässt sich leicht und flüssig lesen. Anders de la Motte erzählt, wie Leo Askers Ermittlungen im Fall fortschreiten, schildert die Erlebnisse eines Opfers, schiebt aber auch Rückblenden aus der Vergangenheit ein, so werden Erinnerungen aus Leo Askers Vergangenheit wiedergegeben. Es kommt zudem auch der Täter, „der Troll“, zu Wort. Es ist dabei aber noch ungewiss, wer sich genau dahinter verbirgt. 


Leonore Asker ist Einzelgängerin und hat im Umgang mit anderen Menschen so ihre Schwierigkeiten, was nicht zuletzt an ihrer traumatischen Kindheit liegen mag. In der Abteilung für „hoffnungslose Fälle“ begegnet sie einigen ziemlich speziellen Personen, die nicht ohne Grund in den „Tiefen der Dienststelle“ arbeiten.


Der recht düstere Fall entwickelt sich immer spannender und wendungsreicher, vermittelt eine typische, eher triste Schwedenkrimistimmung. Die „Abteilung der vergessenen Fälle“ finde ich als Teil der Handlung faszinierend und geheimnisvoll, die Mitarbeiter dort scheinen alle ihre Abgründe zu haben. Hier gibt es sicherlich noch viele weitere interessante Rätsel zu lösen. Kurz vor Schluss geht es richtig zur Sache und die Leser werden noch einmal auf eine falsche Fährte geführt. Für mich ein vielversprechender, gelungener, unterhaltsamer Krimiserienauftakt mit viel Potential für weitere ungewöhnliche Fälle.


Cover des Buches Grenzfall – In den Tiefen der Schuld (ISBN: 9783596708192)

Bewertung zu "Grenzfall – In den Tiefen der Schuld" von Anna Schneider

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
Gluexklausvor einem Monat
Kurzmeinung: Bernhard und Alexa suchen Bernhards verschwundene Partnerin - solider, stimmiger Fall, packende Ermittlungen und interessante Figuren
Wo ist Krammers Partnerin Roza? Packende Fortsetzung mit stetig wachsender Spannung

Chefinspektor Bernhard Krammer ist ratlos. In der Wohnung seiner Partnerin Roza Szabo wird ein Toter gefunden. Roza selbst ist spurlos verschwunden, nachdem sie vorher scheinbar massiv bedroht wurde. Krammer setzt alles daran, seine Kollegin zu finden. Alexa Jahn von der Kripo Weilheim, die erst seit kurzem weiß, dass sie Krammers Tochter ist, möchte ihrem Vater sehr gerne helfen. Doch der zeigt sich von der Sache ein wenig überfordert und vorerst fehlt zudem jeder Anhaltspunkt. Ob die beiden Roza dennoch aufspüren? Und was hat es mit dem Toten in Rozas Wohnung auf sich? 




Anna Schneider schildert abwechselnd, was Bernhard und Alexa alles unternehmen, während sie nach Roza fahnden. Zwischendurch erzählt scheinbar ohne Zusammenhang eine Frau ihre tragische Geschichte. Nach und nach wird klar, was diese eingeschobenen Passagen mit dem Fall zu tun haben. Der Roman lässt sich dank des unkomplizierten, angenehmen Schreibstils flüssig und leicht lesen. 




Bernhard Krammer ist vom neuen Fall direkt betroffen, Roza bedeutet ihm viel. Er geht daher mitunter recht emotional und unbedacht vor, verhält sich nicht unbedingt nach Lehrbuch, „poltert“ mitunter ganz schön herum. Überhaupt ist Krammer generell eher ein Einzelgänger, der mit manchen Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung und der Rolle der aktuell wichtigen sozialen Medien hadert. Seine Tochter Alexa gehört einer anderen Generation an, sie hat mit Florian Huber einen zuverlässigen Kollegen gefunden, der sie unterstützt, ihr aber mittlerweile auch ehrlich sagt, wenn sie sich z.B. wie ihr Vater zu emotional und aufbrausend verhält. Dass sich Alexas Beziehungen zu ihrem Partner und ihrem Vater mit jedem Buch der Reihe weiterentwickeln gefällt mir. Klar, dass sich die junge Frau an die Tatsache, dass Krammer, den sie erst kürzlich kennengelernt hat, ihr Vater ist, erst mal gewöhnen muss. Das alles wird authentisch beschrieben.




Ein sehr persönlicher Fall für Krammer, der ihm einiges abverlangt. Kontinuierlich steigt die Spannung an, der Fall entwickelt sich logisch und ist insgesamt gut nachvollziehbar. Die anfangs rätselhaften Schilderungen der unbekannten Frau fügen sich stimmig in die Handlung ein. Auch der vierte Teil der Reihe „Grenzfall“ hat mich prima unterhalten. Ich mag die Dynamik zwischen Bernhard Krammer und Alexa Jahn, die beide Figuren mit Ecken und Kanten sind. Auch der durchaus aufrüttelnde Fall hat mich gepackt. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden Ermittlern weitergeht. „In den Tiefen der Schuld“ gibt bereits einen kurzen Ausblick auf den nächsten Fall, endet das Buch doch mit einem Cliffhanger, der neugierig macht.



Cover des Buches Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen (ISBN: 9783426529409)

Bewertung zu "Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen" von Emily Henry

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Gluexklausvor einem Monat
Kurzmeinung: Die gefühlskalte, toughe New Yorkerin Nora erprobt ihrer Schwester zuliebe das Provinzleben - witziger Start, viel Langeweile im Mittelteil
Erfrischend witziger Beginn, zähes Weiterlesen

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens ist sehr kontrolliert und hat immer alles im Griff. Romantik kennt sie nur aus den Romanen ihrer Klienten. Als ihre schwangere Schwester Libby Nora bittet, mit ihr drei Wochen Auszeit  in der Kleinstadt  Sunshine Falls, dem Schauplatz ihres Lieblingsliebesromans zu verbringen, ist sie alles andere als angetan. Widerwillig gibt sie jedoch schließlich nach. Und ihre schlimmsten Befürchtungen werden noch übertroffen. Denn in Sunshine Falls trifft sie auf den unsympathischen Lektor Charlie Lastra, mit dem sie in der Vergangenheit einmal heftig aneinandergeriet. Was für ein Albtraum! Oder doch nicht?


Emily Henry schreibt flüssig in einfacher, unkomplizierter Sprache. Die Geschichte wird in der dritten Person chronologisch erzählt. Viele Unterhaltungen finden per Textnachricht statt. 


Nora ist eine eher untypische Heldin für eine romantische Komödie. Sie wirkt tough, zeigt selten Gefühlen, hat seit Jahren nicht mehr geweint. Zu ihr mochte ich keinen rechten Zugang finden, sie kam für mich nicht recht sympathisch rüber. Ihr Gegenpart Charlie Lastra blieb mir außerdem zu blass. Leider konnte ich daher mit den beiden Hauptfiguren nicht richtig mitfiebern. 


Das Buch beginnt durchaus unterhaltsam, nimmt herkömmliche, typische Romcoms humorvoll auf die Schippe. Die vielen Anspielungen auf bekannte Bücher im Roman gefielen mir ebenso. Nach dem wirklich gelungenen, erfrischend komischen Prolog waren die Erwartungen bei mir recht hoch. Leider dümpelte der Roman anschließend über weite Strecken nur so dahin, es passierte wenig bis gar nichts. Die vielen redundanten Szenen und Gespräche mit Nora und Charlie langweilten mich zunehmend, genauso wie die ständigen Vergleiche von Groß- und Kleinstadtleben und die zahlreichen weiteren Klischees. Zum Schluss nimmt die Handlung zwar ordentlich Fahrt auf, dennoch entschädigte mich das durchaus passable Finale nicht für vielen zähen Lesestunden vorher. Insgesamt leider nicht mein Buch. Wer die bisherigen Bücher der Autorin mochte, wird aber auch „Book Lovers“ gerne lesen. 


Cover des Buches Mit dem Schnee kommt der Tod (ISBN: 9783036950112)

Bewertung zu "Mit dem Schnee kommt der Tod" von Nicola Upson

Mit dem Schnee kommt der Tod
Gluexklausvor einem Monat
Kurzmeinung: Ein Mord stört eine Weihnachtsgesellschaft, zum Glück ist ein Scotland Yard Ermittler unter den Gästen - klassisch, britisch, unterhaltsam
Klassisches, kurzweiliges Krimivergnügen mit Atmosphäre

Um Spenden für einen Flüchtlingsfonds zu sammeln, öffnet Hilaria St. Aubyn im Dezember 1938 ihren Familiensitz auf St. Michaels Mount vor der Küste Cornwalls für eine kleine Anzahl an Gästen. So verbringen u.a. Krimiautorin Josephine, ihre Freundin Martha, Scotland Yard Ermittler Archie Penrose und die berühmte Schauspielerin Marlene Dietrich die Weihnachtstage zusammen auf der kleinen Insel. Doch dann wird auf dem Kirchturm eine Leiche gefunden. Ausgerechnet jetzt macht das Wetter, Schneesturm und Flut, eine Überfahrt zum Festland unmöglich und die Gäste sitzen fest. Archie nimmt die Ermittlungen auf…


Die Geschichte wird  in der dritten Person Vergangenheit erzählt, lässt sich flüssig und ohne Probleme lesen. Der eher klassische Sprachstil passt zur Zeit, in der die Handlung spielt und lässt die Geschichte authentisch wirken.


Viele verschiedene Charaktere machen die Familienkonstellation aus: Mit Josephine und ihrer Partnerin Martha sind zwei Schriftstellerinnen vor Ort, außerdem ein Pfarrerehepaar, eine Tochter aus besserem Haus mit recht fragwürdigem Geschmack, ein Fotograf der Times und ein weiteres nicht gerade glücklich verheiratetes Paar. Außerdem natürlich die Gastgeberin, der sympathische Kommissar Archie Penrose und die schillernde Schauspielerin Marlene Dietrich. Bei so vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten sind Konflikte natürlich vorprogrammiert, die sich  durch die Tatsache, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein, noch einmal verschärfen.


Wird Archie Penrose den Mörder finden? Autorin Nicole Upson hat mit „Und mit dem Schnee kommt der Tod“ einen klassisch aufgebauten  englischen Kriminalroman mit viel Atmosphäre geschrieben. Ich habe den kurzweiligen Roman sehr gerne gelesen und mich in die Zeit und die Gesellschaft kurz vor Kriegsbeginn zurückversetzt gefühlt. Wer Krimis eher ruhiger, klassisch aufgebaut, britisch und mit zum Finale hin wachsender Spannung mag, liegt mit diesem Roman richtig. Die Handlung ist auch gut verständlich, ohne die anderen Bände der Reihe zu kennen 


Cover des Buches Der Tunnelbauer (ISBN: 9783836962308)

Bewertung zu "Der Tunnelbauer" von Maja Nielsen

Der Tunnelbauer
Gluexklausvor einem Monat
Kurzmeinung: Achim gräbt nach dem Mauerbau mit der Fluchthilfe einen Tunnel von West nach Ost-Berlin - packend erzählte, sehr beeindruckende Geschichte
Die beeindruckende, wahre Geschichte eines echten Helden, packend erzählt

„Damals, an dem letzten Tag an der Ostsee, hatte sich eine Schlinge um Achims Hals gelegt. Dass diese Schlinge sich zuzog und ihm alle Luft zum Atmen nahm- dieses Gefühl stellte sich erst später ein.“


1961 läuft es in Ost-Berlin ziemlich rund für Achim. Sein Abitur hat er bestanden und ein Studienplatz ist ihm auch schon sicher. Außerdem ist er in Chris verliebt, die seine Gefühle auch zu erwidern scheint. Doch dann ändert ein Urlaub an der Ostsee und der Mauerbau alles. Als ein guter Freund inhaftiert wird, entschließt sich Achim, in den Westen zu flüchten. Ohne Chris einzuweihen. Die riskante Flucht gelingt, doch Achim möchte mehr tun. Er engagiert sich in der Fluchthilfe und gräbt gemeinsam mit anderen Freiwilligen einen Tunnel, der Flüchtlinge von Ost nach West bringen soll. Ob das Unternehmen Erfolg hat? Und wird auch Chris über den Tunnel flüchten können?


Autorin Maja Nielsen formuliert klar, flüssig und gut verständlich. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt. Es werden vor allem anfangs immer wieder Rückblenden eingeschoben, die erklären, wie es zu bestimmten Entwicklungen kam. So fügen sich die einzelnen Kapitel nach und nach zu einem ganzen, stimmigen Bild zusammen. Diese besondere Erzählweise hält den Spannungsbogen stets oben. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, wollte wissen, wie genau alles zusammenhängt und wie die Geschichte für alle Beteiligten ausgehen wird. Das Buch richtet sich an Jugendliche ab ca. 14 Jahren, ist auch ideal als Lektüre für Schulklassen geeignet. 


Joachim „Achim“ erträgt die Ungerechtigkeiten der DDR nicht. Dass ein guter Freund grundlos im Gefängnis sitzt, bringt ihn zum Zweifeln. Doch auch nach der Flucht hat er mit der DDR nicht abgeschlossen. Er möchte auch anderen Menschen helfen, neu anzufangen. Was er für andere leistet, wie er sich auch körperlich einsetzt, ist absolut beeindruckend und bewundernswert. Achim ist ein tolles Vorbild. Immer wieder erleidet Achim Rückschläge. Hinzu kommt, dass auch die Fluchtbewegung von Stasi-Spitzeln unterwandert wird. Misstrauen ist Achims ständiger Begleiter.  
Auch Chris liegen ihre Mitmenschen, vor allem ihre Freundinnen, sehr am Herzen. Sie schlägt zunächst jedoch einen anderen Weg als Achim ein, versucht sich lieber mit dem Regime zu arrangieren, verzichtet selbst auf ihre Freiheit, um anderen zu helfen. Doch das scheint keine Dauerlösung….


Ob Achims Mission erfolgreich sein wird? Wird er Chris jemals wiedersehen?
Mit „Der Tunnelbauer“ bekommt die Geschichte um den Mauerbau und die Fluchtbewegung von Ost- nach West-Berlin ein ganz persönliches Gesicht. Maja Nielsen schildert nicht nur auf packende Art wichtige historische Ereignisse. Sie erzählt vor allem auch, was es für die Menschen damals wirklich bedeutete, alles hautnah mitzuerleben, wie sie fühlten, welche konkreten Konsequenzen sie tragen mussten. So vermittelt  sie einen besonderen, spannenden und sehr emotionalen Zugang  zu Geschichte, setzt ihrem Protagonisten Joachim Neumann, der Unglaubliches schafft und ein Musterbeispiel für Mitmenschlichkeit ist, ein Denkmal. Ein Buch, das für mich unbedingt in den Geschichtsunterricht gehört, um junge Menschen für historische Ereignisse und ihre Folgen zu sensibilisieren. Ein Buch, das einmal mehr zeigt, wie stark Politik in das Leben der einzelnen Menschen eingreifen kann und gleichzeitig ein Plädoyer für das Übernehmen von Verantwortung und für Mut. Ein wichtiges Buch, das jeder lesen sollte. 


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