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Gospelsinger

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Cover des Buches Die Sehnsucht der Kormorane (ISBN: 9783990294413)

Bewertung zu "Die Sehnsucht der Kormorane" von Silvija Hinzmann

Die Sehnsucht der Kormorane
Gospelsingervor 3 Jahren
Kurzmeinung: Schöne Serie in schöner Landschaft
Und hüte dich vor blauen Augen

Jedes Mal, wenn ich einen Krimi von Silvija Hinzmann lese, nehme ich mir vor, endlich Kroatien zu besuchen, denn ihre liebevollen Beschreibungen Istriens machen Reiselust. Das trifft auch auf den neuesten Roman mit Joe Prohaska zu, obwohl das Lokalkolorit diesmal etwas sparsamer dosiert ist als in den Vorgängerbänden. 

Prohaska war Kriminalkommissar in Stuttgart, wurde nach einer Verletzung frühpensioniert und ist jetzt Fotograf in Istrien. Eigentlich. Denn er kann es nicht lassen, zu ermitteln, das hat er einfach im Blut. Was Inspektor Rossi von der örtlichen Polizei nur recht ist. 

Diesmal stirbt der Betreiber des Strandlokals Plavi kormoran. Es ist Mord, natürlich. Um die Spuren zu verwischen, wurde das Haus abgefackelt. Das macht es noch schwieriger, sich zwischen den vielen Verdächtigen zu entscheiden. Zumal eine davon eine attraktive Frau ist, Marina, eine ehemalige Geliebte des Toten, der äußerst übel mitgespielt wurde. 

"Und hüte dich vor blauen Augen", hatte eine Wahrsagerin Prohaska eingeschärft. Worauf er natürlich nicht hört, angesichts der blauen Augen Marinas. Die ganz zart angedeutete Möglichkeit einer Liebesgeschichte - die ich Joe Prohaska gönnen würde - bringt Wärme in einen Krimi, in dem es manchmal auch recht unsanft zugeht. 

Ich mag diese Serie. Und ich bin gespannt, wie es mit Joe Prohaska weitergeht. 

Cover des Buches Die Luft da oben (ISBN: 9783735780621)

Bewertung zu "Die Luft da oben" von Pauline Keller

Die Luft da oben
Gospelsingervor 8 Jahren
Den eigenen Weg finden

Eigentlich könnte Lena zufrieden sein. Sie hat gerade die letzten Prüfungen ihres Studiums erfolgreich hinter sich gebracht. Grund genug, mit der Familie im „Napoli“ den Erfolg zu feiern.
Die Eltern allerdings sind enttäuscht. Ihre Tochter hat seit geschlagenen zwei Stunden ihren Abschluss und noch keine Arbeitsstelle vorzuweisen! Grund genug, sie in Grund und Boden zu kritisieren. Was dem widerlichen Schwager Manfred Auftrieb gibt. Und dann bekommt Lena auch noch detaillierte Anweisungen, wo sie sich gefälligst zu bewerben hat.

Grund genug, sich bei der besten Freundin auszuheulen. Die allerdings eingeschnappt ist und Lena unterstellt, sich wegen ihres abgeschlossenen Studiums als etwas Besseres zu sehen.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, warnt der Arzt, Lena solle Kinder gebären, bevor sie 30 wird, um Brustkrebs zu verhindern.

Lediglich ihr Freund Christian ist eine Stütze für Lena, so wie es früher ihr Opa war.
Schließlich bekommt Lena auch noch eine Einladung zum Klassentreffen. Sehr verlockend ist die Aussicht, diejenigen wiederzutreffen, die sie damals wegen ihrer Größe (1,82m) ausgegrenzt haben, nicht. Aber Lena nimmt ihren Mut zusammen und geht hin. Zum Glück, denn auf dem Treffen erfährt sie etwas, was ihr Leben verändert.

Lena hätte ich zwischendurch gern ein wenig durchgeschüttelt, damit sie sich nicht so viel gefallen lässt. Aber wenn man in dieser Situation steckt, die ich aus eigener Erfahrung auch kenne, ist Widerstand nicht so einfach. Der geballten Familienkraft entkommt man nicht so leicht.
Starke Persönlichkeiten schaffen es irgendwann, und so ist die Geschichte von Lena die Geschichte einer starken Frau, die ihren Weg gegen alle Widerstände findet. Die es lernt, auch einmal Nein zu sagen. Die ihren Träumen folgt.

Der Roman ist witzig und locker geschrieben und liest sich gut weg, trotz des ernsten Themas. Mangelndes Selbstbewusstsein, Druck von der Familie, falsche Freunde und Probleme mit den gängigen Schönheitsidealen sind allgegenwärtig, vor Jahrzehnten ebenso wie heute. Und nach wie vor braucht es Kraft, sie zu überwinden.

Dieses Buch ist eine richtig schöne Mutmach-Geschichte.

Cover des Buches Die drei ??? und der dreiäugige Totenkopf (ISBN: 9783440141236)

Bewertung zu "Die drei ??? und der dreiäugige Totenkopf" von Ivar Leon Menger

Die drei ??? und der dreiäugige Totenkopf
Gospelsingervor 9 Jahren
Sehen statt Hören

Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, die Drei ??? aus dem kalifornischen Rocky Beach, haben einen neuen Fall. Und der ist wirklich etwas besonderes, denn statt die drei Detektive wie gewohnt zu hören, bekommen wir sie diesmal zu Gesicht. Der Fall spielt in Hollywood, es geht um einen Film. Da passt es natürlich ganz hervorragend zur Geschichte, sie auch bildlich umzusetzen, in eine Graphic Novel.
Ein Regisseur, dem über Nacht eine Tätowierung verpasst wurde, ein dreiäugiger Totenkopf, ein unvollendeter Film, ein verschwundener Smaragd – die Drei ??? haben es nicht leicht mit ihren Ermittlungen in Hollywood, wo nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Man könnte sich darüber wundern, dass aus der Geschichte kein bunter Comic geworden ist, sondern eine dreifarbige Graphic Novel, wenn man nicht wüsste, dass die Drei ??? auch (weit) jenseits der empfohlenen Altersgruppe von 10-12 geliebt werden. 

Cover des Buches Mr. Mercedes (ISBN: 9783453269415)

Bewertung zu "Mr. Mercedes" von Stephen King

Mr. Mercedes
Gospelsingervor 9 Jahren
Cover des Buches Der Mittagstisch (ISBN: 9783257069549)

Bewertung zu "Der Mittagstisch" von Ingrid Noll

Der Mittagstisch
Gospelsingervor 9 Jahren
Cover des Buches Finderlohn (ISBN: 9783453270091)

Bewertung zu "Finderlohn" von Stephen King

Finderlohn
Gospelsingervor 9 Jahren
Stephen King ist wieder in Höchstform

Von Stephen Kings letztem Roman, „Revival“, war ich enttäuscht. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es langsam mit der Schaffenskraft dieses Autors bergab geht, was nach dem Pensum, das er bisher abgeliefert hat, nicht ungewöhnlich gewesen wäre.
Mit „Finderlohn“ hat Stephen King meine Besorgnis ausgeräumt. Dieser zweite Teil einer Trilogie, die mit „Mr. Mercedes“ begann, ist rundum gelungen. King kann eben nicht nur Horror, sondern auch Thriller schreiben.

Einmal mehr zeigt sich die Stärke Kings, das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt so gut einzufangen, dass man den Eindruck bekommt, in dieser fiktiven Stadt zu leben, obwohl man von einem anderen Kontinent stammt. Wie immer sind die Charaktere plastisch und lebendig, sowohl die ganz „normalen“ Kleinstadtbewohner als auch die etwas – nun, weniger normalen Mitmenschen (von denen ich Holly am interessantesten fand.)

Die Hauptfigur des ersten Bandes, der Detective im Ruhestand Bill Hodges, taucht in diesem Band erst sehr spät auf, aber das macht überhaupt nichts, ganz im Gegenteil. King nutzt den Raum, um den Jungen Peter Saunders in den Vordergrund zu stellen, der Gutes tun will, dabei jedoch weniger guten Menschen gehörig in die Quere kommt.
Pete findet, was Morris Bellamy, ein psychopathischer Fan des Schriftstellers John Rothstein versteckt hat: Geld und vor allem Notizbücher mit unveröffentlichtem Material des Autors, den Morris ermordet und ausgeraubt hat. Von dem Geld ernährt Pete seine in Not geratene Familie, aber irgendwann geht das Geld zur Neige und Pete versucht, die Notizbücher zu verkaufen. Damit beginnen seine Probleme und eine rasante Jagd auf ihn.
Zum Glück bekommt Pete Schützenhilfe von Bill Hodges. Schließlich bildenHodges, sein Schützling Jerome, Pete und Holly ein Team, dass gerade durch die ausgeprägten Eigenheiten seiner Mitglieder zu Höchstform auflaufen kann.

Dies ist wieder ein Buch von Stephen King, das man nicht aus der Hand legen kann. Zumal am Ende doch wieder ein wenig Horror eingestreut wird.
King ist wieder in Hochform, ich bin beruhigt – und freue mich auf den Abschluss der Trilogie.

Cover des Buches Greenwash, Inc. (ISBN: 9783832197643)

Bewertung zu "Greenwash, Inc." von Karl Wolfgang Flender

Greenwash, Inc.
Gospelsingervor 9 Jahren
Gewissenlose PR

Die Konsumenten sind kritischer geworden, sie achten darauf, wo und unter welchen Umständen ein Produkt hergestellt wird. Das ist ein Problem für  Unternehmen, die möglichst viel Profit machen wollen und deshalb Genmais verwenden oder in Sweatshops produzieren lassen. Wie kann man sich  trotzdem einen ökologischen Anstrich geben, um die Verbraucher nicht zu vergraulen?

 

Das ist kein überhaupt kein Problem, wenn man seine PR der skrupellosen Agentur Mars und Jung anvertraut,  die gut zahlenden Unternehmen zu einem guten Ansehen verhilft, um das Gewissen der Gutmenschen zu beruhigen, die gern ethisch korrekt einkaufen wollen.

Um in dieser Agentur erfolgreich arbeiten zu können, muss man absolut gewissenlos sein, eine Eigenschaft, über die der Protagonist Thomas Hessel in besonderem Maße verfügt.

 

Er hält sich für den Größten, verachtet Arme und Kranke, richtet sein gesamtes Denken auf Statussymbole und geht buchstäblich über Leichen. Ein sehr unangenehmer Mensch also, der am Ende – zur Genugtuung des Lesers – selbst zum Opfer wird.

 

Dabei läuft es erst einmal gut für ihn. Er entwickelt ein neues PR-Konzept. Statt hübscher Werbefilmchen produziert er mit dem Smartphone verwackelte Bilder vermeintlich authentischer, in Wirklichkeit jedoch knallhart inszenierter, Situationen. Die Videos werden bei YouTube hochgeladen und verbreiten sich schneller, als jede andere Form der PR.

 

Hessel ist ehrgeizig und tut alles, um seine Kollegen – und im Sport auch seinen Chef – zu überflügeln. Dass bei seinen Inszenierungen reale Menschen verletzt werden, kümmert ihn nicht. Weit wichtiger sind ihm seine Fitness-Apps. Aber irgendwann überspannt er den Bogen.

 

 

Normalerweise kann man sich mit dem Protagonisten eines Romans mehr oder weniger gut identifizieren. In diesem Buch nicht. Im realen Leben würde man, je nach Temperament, dem Typen seine Meinung an den Kopf schmeißen oder sich einfach nur von ihm fernhalten. Außer natürlich, wenn man selbst zur Riege der skrupellosen Zyniker gehört.

 

Hessel ist ein so mieses Subjekt, dass sogar bei sehr empathischen Lesern kein Mitgefühl aufkommt, wenn es ihm schlecht ergeht. Er hat es einfach verdient.

Schade, dass es in der Realität nicht ebenso gerecht zugeht.

Cover des Buches Dünenkiller (ISBN: 9783426516331)

Bewertung zu "Dünenkiller" von Sven Koch

Dünenkiller
Gospelsingervor 9 Jahren
Cover des Buches Der letzte Heuler (ISBN: 9783499269943)

Bewertung zu "Der letzte Heuler" von Cornelia Kuhnert

Der letzte Heuler
Gospelsingervor 9 Jahren
Cover des Buches Commissario Pavarotti küsst im Schlaf (ISBN: 9783954514397)

Bewertung zu "Commissario Pavarotti küsst im Schlaf" von Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti küsst im Schlaf
Gospelsingervor 9 Jahren
Wer ist der Tote wirklich?

In Meran ist es heiß. Aber es hilft ja alles nichts, Commissario Luciano Pavarotti (nicht mit dem Tenor verwandt, aber ebenso beleibt) muss sich auf den Weg in eine Privatklinik für psychisch Kranke machen, wo eine Leiche gefunden wurde. Der Tote sitzt im Rollstuhl und wurde erstochen.

Bei dem Ermordeten handelt es sich um Michael Cabruni, einem ehemaligen Schiffsingenieur auf einem Kreuzfahrtschiff. Zumindest sieht es zunächst so aus. Aber dann kommt heraus, dass Cabruni gar nicht der wahre Name des Toten war. Und auch in der Klinik scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen.

Ein komplizierter Fall also, und damit ein wunderbarer Vorwand für Pavarotti, Lissie von Spiegel um Hilfe zu bitten – und wiederzusehen. Die lässt auch prompt in Frankfurt alles stehen und liegen, schnappt sich ihren Hund Spock und fährt nach Meran. Die Beziehung zwischen ihr und Pavarotti ist jedoch nach wie vor ebenso kompliziert wie der Fall, den sie gemeinsam lösen.


Mir hatte schon der erste Band, „Commissario Pavarotti trifft keinen Ton“, sehr gut gefallen, aber dieses Buch ist noch besser.

Pavarotti ist ein sperriger Charakter, der sich nicht immer freundlich benimmt. Besonders beziehungsfähig ist er auch nicht, deshalb tritt er bei Lissie auch von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Lissie dagegen ist unkompliziert und kontaktfreudig. Man traut ihr zu, es irgendwann zu schaffen, dass die beiden richtig zusammenkommen. (Und wer in dieser Beziehung die Hosen anhaben würde, ist klar.)

Wie schon im ersten Band geht es auch hier wieder um die – schwierige – gemeinsame Geschichte von Deutschland und Italien. Und das Meraner Lokalkolorit kommt auch nicht zu kurz. (Das klingt alles so verlockend, dass ich im Sommer auf dem Weg zum Gardasee dort Halt machen werde.)
Außerdem erfährt man Wissenwertes über psychiatrische Kliniken und die Eigenheiten der italienischen Psychiatrie, die davon abgegangen ist, die Kranken gegen ihren Willen in Kliniken fest zu halten.

Mich hat begeistert, wie viele überraschende Wendungen und falsche Spuren diese Geschichte hat, die mich mehr und mehr gefesselt hat. Die Auflösung des Falls war für mich völlig überraschend, das passiert mir selten.
Das Buch hat noch ein zweites Ende, ein verstörendes, das die Wartezeit zum nächsten Band furchtbar lang werden lässt. 

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