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Hennie

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Cover des Buches Und Großvater atmete mit den Wellen (ISBN: 9783949465147)

Bewertung zu "Und Großvater atmete mit den Wellen" von Trude Teige

Und Großvater atmete mit den Wellen
Hennievor einem Tag
Kurzmeinung: Das Buch hat mich sehr bewegt, auch wegen der realistischen Erzählweise und der authentischen Figuren.
Das Meer als Seelentröster

"Und wenn du Angst hast oder traurig bist, musst du mit dem Meer atmen.“ Das sagte der liebevolle Großvater Konrad zu seiner Enkelin Juni. Doch woher hatte er diese Weisheit?

Die Erzählung setzt ein im Jahr 1943 mitten im Indischen Ozean vor der Küste von Java. Das Handelsschiff Anitra auf dem die beiden norwegischen Brüder Konrad und Sverre als Seemänner arbeiten, wird von einem Torpedo getroffen. Die Hölle bricht los. Viele sterben auf qualvolle Weise entweder im Kugelhagel der Japaner oder im Wasser. Die Brüder werden getrennt. Nach einer unbeschreiblichen, fast tödlichen Odyssee auf dem Meer gelingt Konrads Rettung. In einem Hospital auf der von den Japanern besetzten Insel Java pflegt ihn die junge, norwegischstämmige Krankenschwester Sigrid aufopferungsvoll gesund. Sie verlieben sich ineinander und werden bald in verschiedene Gefangenenlager gebracht, wo sie unfassbare Grausamkeiten durch die Besatzer erfahren...

Während Trude Teige in „Als Großmutter im Regen tanzte“ vom schrecklichen Schicksal der Großmutter erzählt, ist es hier der Großvater, dessen dramatische Geschichte vorgestellt wird. Obwohl die beiden Bücher zusammengehören sind sie nicht als Fortsetzung zu verstehen. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden, zumal Konrads Erlebnisse vor dem Kennenlernen der Großmutter Thekla stattfinden. Der Kreis schließt sich nach dem zweiten Buch.

Der Autorin gelingt es in hervorragender Weise das berührende, tragische Schicksal Konrads an einem fernen Ort zu schildern, den ich als Kriegsschauplatz nie so wahrgenommen habe. Die Japaner haben sich in ihrer Grausamkeit gegenüber den Gefangenen in den Lagern auf Java in gar nichts unterschieden zu den ungeheuerlichen Gräueltaten der Nazis in Europa. Es ist sehr belastend davon in ausführlichen Details zu lesen. Die Menschen sind dem Tode näher als dem Leben und trotzdem geht es immer weiter. Da gibt es stets auch optimistische Momente in all dem Elend.

Mir ist es verständlich, dass die Großeltern nie über die Erlebnisse im zweiten Weltkrieg und danach mit ihren Nachfahren gesprochen haben. Sie haben es sich erzählt und bei sich behalten und konnten so ihr Leben weiterführen. Sehr gut, dass sich diese Beiden gefunden haben!

Fazit:

Das Buch hat mich sehr bewegt, auch wegen der realistischen Erzählweise und der authentischen Figuren. Trude Teige hat es sehr gut verstanden in all der Hoffnungs- und Erbarmungslosigkeit, in der Schwere des Schicksals, am Ende den Sieg der Menschlichkeit herauszuarbeiten.

Meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung!


        

Cover des Buches Als Großmutter im Regen tanzte (ISBN: 9783949465123)

Bewertung zu "Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige

Als Großmutter im Regen tanzte
Hennievor 2 Tagen
Das tragische Geheimnis der Nachkriegszeit

Trude Teige machte mich mit „Als Großmutter im Regen tanzte" mit mir unbekannten Geschehnissen während des zweiten Weltkrieges bekannt. Sie lässt anhand einer jungen Frau die Vergangenheit aufleben und zeigt auf, wie verdrängte und verschwiegene schlimme Erlebnisse die nachfolgenden Generationen prägen und beeinflussen.

In zwei Erzählsträngen, einmal über das Leben der Enkelin Juni in der Gegenwart und zum anderen über das der Großmutter Thekla in der Zeit des 2. Weltkrieges, wird von der Autorin in einer sehr emotional aufgeladenen Geschichte berichtet. Dabei berührte mich das Geschehen um Thekla sehr und ich hätte gern noch mehr über sie erfahren. Was sie als junge Frau erleben und ertragen musste, ist einfach furchtbar. Die Probleme der Enkelin sind dagegen gar nichts! Das ergab sich für mich recht deutlich aus den beiden erzählerischen Perspektiven, aus den verschiedenen Zeitebenen, aus denen abwechselnd berichtet wurde. 

Mir waren zwei Dinge aus der Zeit des zweiten Weltkrieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit nicht bekannt. Das erfuhr ich erst aus diesem Buch. Womit die jungen norwegischen Frauen zu rechnen hatten, wenn sie sich mit einem deutschen Soldaten einließen, den sogenannten Besatzern, wird ergreifend beschrieben. Auch was die Recherche zu den Ereignissen im ostdeutschen Demmin zu Tage fördert ist schlichtweg unfassbar. Von dem Massenselbstmord hatte ich noch nie gehört. Die Autorin brachte die historischen Ereignisse mit der Familiengeschichte in einen nachvollziehbaren Zusammenhang. Großmutter Theklas Geschichte ist an Dramatik kaum zu überbieten und liest sich spannend. Ich bewunderte ihren Mut, ihren Überlebenswillen und ihre Zielstrebigkeit. 

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich empfehle es und bewerte mit vier von fünf Sternen.


        

Cover des Buches Sieben Sekunden Luft (ISBN: 9783709982266)

Bewertung zu "Sieben Sekunden Luft" von Luca Mael Milsch

Sieben Sekunden Luft
Hennievor 7 Tagen
Kurzmeinung: Eine anspruchsvolle Lektüre, die ihre Lesezeit braucht!
Der lange schmerzvolle Weg zu sich selbst

Wenn man diesem Buch gerecht werden will, braucht man Zeit. Die Lektüre ist nichts für die schnelle Unterhaltung. Sie geht in die Tiefe und hält auch zwischen den Zeilen viel zum Nachdenken bereit. Es ist durchaus ein Lesestoff, der mehr als einmal gelesen werden sollte, um die Feinheiten, die vielen Facetten zu erkennen und zu verstehen.

Aus drei Perspektiven reflektiert die Protagonistin Selah ihr Leben. Damit verbunden sind drei Zeitebenen, die durch die Jahreszahlen (1995 - Ich, 2006 - Du, 2017 - Sie) gekennzeichnet sind.

Wir erleben die Geschichte aus der Ich-Perspektive (11 Jahre - Sprache dem Alter angepasst), eine Variante aus der Du-Sicht (sehr ungewöhnlich, ist für mich aber schon eine Art der Distanziertheit) und die auktoriale Sichtweise mit einem gewissen Abstand von der eigenen Person (aus der Sie-Sicht). Das ist meine Interpretation. Sehr gekonnt wurde das von Luca Mael Milsch mit diesen Kunstgriffen in Szene gesetzt, so dass ich die Entwicklungsstufen Selahs gut unterscheiden konnte.

Der besondere Schreibstil wirkt auf mich durch die Einfachheit der Sätze, durch die Wortwahl. Ich empfinde ihn als sehr eindringlich und intensiv. Die teils traumatischen Erlebnisse Selahs bekommen dadurch die entsprechende bedeutungsvolle Wirkung.

Das Buch erzählt von einer sehr schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung, die mitunter sogar toxische Züge trägt. Selah wollte gefallen, geliebt werden, die Mutter behandelt sie wenig gefühlvoll, teilweise übergriffig, dominant, raubt ihr das Selbstwertgefühl, gibt ihr nicht den Halt, den sie benötigt. Es wirkte auf mich total echt. Die Dichte der Emotionen sind bewegend, aber ab und zu verstören sie auch. Die Zerrissenheit, das Verlorensein Selahs spürte ich in und zwischen den Zeilen. Vieles wird gar nicht ausgesprochen oder bleibt zwischen den Zeilen hängen. Das Kind kann vieles nicht einordnen, hat aber auch anscheinend niemanden, der es versteht. Sie macht alles mit sich allein aus. Das ist auch später so, bis sie ihren Menschen fürs Leben findet, der sie endlich in ihrer ganzen Persönlichkeit wahrnimmt.

Sie hätte Hilfe, Verständnis und vor allem das Gefühl der Geborgenheit von der Mutter benötigt, bekommt das aber alles trotz hoffnungsvoller Erwartung darauf, nie.

Bis aufs Sterbebett der Mutter (2023) begleiten wir Selah und es ist schmerzlich spürbar, wie sehr sie hofft, doch noch Zugang zu ihr zu finden...

Fazit:

Es ist eine intensive Erzählung auch durch die Unmittelbarkeit, der Einfachheit der Wortwahl. Die Lesenden erleben sehr persönliche und emotionale Situationen der Protagonistin hautnah mit. Sie nehmen teil an der Entwicklung eines Kindes aus einer belastenden Kindheit bis hin zu einem erwachsenen Menschen, der mehr und mehr erkennt, was ein selbstbewusst geführtes Leben bedeutet.

Cover des Buches Das Verbot: Thriller (ISBN: 9783944676579)

Bewertung zu "Das Verbot: Thriller" von Catherine Shepherd

Das Verbot: Thriller
Hennievor 8 Tagen
Kurzmeinung: Catherine Shepherd - diese Autorin steht für mich für die Garantie, spannend und gut unterhalten zu werden!
Rätsel um die schweigenden Mönche

Auch „Das Verbot“ wurde von der Autorin nach dem mittlerweile vertrauten und ebenso bewährten Muster geschrieben. Die Übeltäter verbergen sich bis zuletzt und können ihre grausamen, irren Taten vollbringen. Sie tarnen sich wie Wölfe im Schafspelz. Ich wundere mich nur immer im nachhinein, wie ruhig und unauffällig sich die Täter verhalten haben. Auch hier versteckte Catherine Shepherd diese Typen mit ihren wahnwitzigen und kranken Ansichten wieder unübertrefflich in der Handlung, legte falsche Spuren und führte mich erneut lange an der Nase herum. Überraschende Wendungen tragen dazu bei, dass ich den Thriller nur ungern beiseite legte. Leider ist es ja selten, dass nur Lesezeit angesagt ist!

Die Spannung beginnt schon mit dem Prolog und wird bis zum Ende gehalten.

Sowohl in der Gegenwart als auch im Zons vor 500 Jahren werden die Opfer auf brutale Weise ermordet und mit ausgebreiteten Armen (wie ein Kreuz) drapiert. Das Motiv für die Handlungsweise bleibt lange im Verborgenen, ebenso die Mörder, und ihre grausamen Taten finden glaubhafte, nachvollziehbare Auflösungen.

Fazit:

Erneut eine Zonsfolge, die mir viel Kurzweil und Lesefreude bereitete. Der Thriller wurde im Sinne der Leser abwechslungsreich und in einem großen Spannungsbogen bis zum Ende gebracht. 

Ich vergebe meine Empfehlung mit der Höchstbewertung!

Cover des Buches Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2) (ISBN: 9783471360729)

Bewertung zu "Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)" von Barbara Leciejewski

Für immer, dein August (Mühlbach-Saga 2)
Hennievor einem Monat
Kurzmeinung: Eine wunderbare Fortsetzung! Auch Band 2 ist lebendig erzählte deutsche Geschichte mit viel Herzblut und Liebe zum Detail.
Deutsche Geschichte, lebendig erzählt

Nach nunmehr vier Monaten kam ich jetzt in den Genuss, Teil 2 der Mühlbachsaga zu lesen. Es geht dort weiter, wo es im vorigen Buch endete. Der erzählerische Bogen reicht von 1914 bis 1946. Die furchtbare Zeit der zwei Weltkriege sowie die ebenso hoffnungsvollen wie abscheulichen Jahre dazwischen, werden mit den Schicksalen der Familien Borger und Schäfer und vieler weiterer Menschen realistisch gestaltet.

Nachdem im ersten Band Karl und Lina, die Urgroßeltern der Autorin, weitgehend im Mittelpunkt stehen, geht es nun mit den Großeltern Charlotte und August weiter.

Die Erzählung, die im wesentlichen im Wechsel zwischen dem kleinen pfälzischen Dorf Mühlbach und der Hansestadt Bremen erfolgte, empfand ich hier noch intensiver. Zeit und Ort wechselte in den Überschriften, auch Kriegsschauplätze und Augusts Kriegsgefangenschaft wurden nachdrücklich dargestellt.

Die Umsetzung der Familiengeschichte im Kontext mit der deutschen Geschichte ist hervorragend gelungen. Ich bin begeistert von der Authentizität der Charaktere. Barbara Leciejewski stellte alles sehr gut und bildhaft dar. Die Situationen waren für mich immer nachvollziehbar. Die Beschreibungen zogen mich in ihren Bann und nahmen mich gerade bei der Judenverfolgung emotional ganz schön mit. Es ist lebendig erzählte deutsche Geschichte mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Ich war oft ergriffen, zu Tränen gerührt, ich litt und freute mich mit, war zutiefst betroffen und erschüttert.

Obwohl der Roman 464 Seiten umfasst, hatte ich ihn schnell weggelesen und ich bin traurig, dass ich Charlottes und Augusts Lebensweg und die Lebenswege ihrer Nachfahren nicht weiter verfolgen konnte. 1946 endete das Buch. Vielleicht schreibt B. L. noch einen dritten Teil? Wie geht es weiter?


Fazit:

„Für immer, dein August“ ist ein sehr lesenswerter historischer Roman in sensiblen, warmherzigen Schreibstil und das mit authentischen Charakteren. Hier wird lebendiger Geschichtsunterricht geboten. Ich könnte mir beide Bücher auch als Verfilmung vorstellen! 

Ich vergebe meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung. Vorher lieber noch den ersten Teil „In Liebe, deine Lina" lesen, um die wunderbaren Personen näher kennenzulernen!


        

Cover des Buches Mayfair House (ISBN: 9783458644408)

Bewertung zu "Mayfair House" von Alex Hay

Mayfair House
Hennievor 2 Monaten
Kurzmeinung: Dem Autor ging zwischenzeitlich der rote Faden verloren, zuviel Nebenhandlung, zu viele Personen... Zuviel gewollt!?
Ausschweifend erzählter Raubzug

Mit Vorfreude erwartete ich dieses Buch mit dem edel wirkenden Cover, das wunderbar in Rot- und Goldtönen gestaltet ist. Der vielversprechende Wortlaut des Klappentextes tat sein Übriges. Doch vorab gesagt, die Werbekampagne mit Downtown Abbey, Oceans 8 und Bridgerton schoss übers Ziel hinaus. Großer Hype im Voraus!

Oben lädt Madam zum Ball der Saison, unten planen die Dienstmädchen den Raub des Jahrhunderts! Das hätte die Story für mich werden können!

In 43 Kapiteln erzählt der Autor über den Raub, seine Planung und über die sieben beteiligten Damen. Das hätte eine sehr fesselnde Geschichte werden können. Aber leider wird es ein zu ausschweifend erzählter Coup. Guter Ansatz, aber im Laufe zerfasert die Handlung in zu viele Nebenstränge, so dass mir der Überblick und der Lesegenuß verlorenging. Hier wurde viel Potential verschenkt.

Zu viele Themen werden angeschnitten, einige davon werden nicht weiter verfolgt. Darüber hinaus gibt es zu viele komplexe Beziehungen. Schade, dass nicht ein Charakter mich begeistern konnte. Die Männer werden fast ausschließlich negativ gezeichnet. Sie kommen nicht gut weg. Der verstorbene Hausherr Mr. de Vries schießt den Vogel ab. Er war ein ganz impertinenter, fieser Mensch und das über den Tod hinaus. Allein seine verwandtschaftlichen Verflechtungen mit einigen der aktiv handelnden Personen hätten näher beleuchtet werden müssen. Das ging in den umfangreichen, akribisch geplanten Vorbereitungen des Raubzuges unter.

Die gesamte Story wirkte auf mich ziemlich chaotisch und ich hatte die Empfindung, dass der Autor zwischenzeitlich den roten Faden verloren hat. Ihm ging der Fokus, der meiner Meinung nach auf der straffen Leitung und Organisation des Raubes durch Mrs. King liegen sollte (sie war aber inzwischen anderweitig stark beschäftigt), in der überladenen Handlung mit den vielen Nebensächlichkeiten verloren. Weniger wäre mehr gewesen!

Fazit:

Insgesamt sind mir es zu viele Ereignisse, die in ihrer Vielschichtigkeit verwirrend sind. Da war einiges entbehrlich.

Für mich ist die ganze Geschichte nicht auserzählt oder ich habe im allgemeinen Wirrwarr der Handlungsstränge und der Vielzahl der Personen den Überblick verloren. Vieles bleibt im unklaren, ist mir unverständlich geblieben.


        

Cover des Buches Lila Leuchtfeuer (ISBN: 9783407758965)

Bewertung zu "Lila Leuchtfeuer" von Tijan Sila

Lila Leuchtfeuer
Hennievor 2 Monaten
Kurzmeinung: Mir als Erwachsene hat dieses Kinderbuch gefallen und ich kann es gern weiterempfehlen.
Gefährliche Abenteuer mit Lila

Lila Leuchtfeuer - Geh nicht nach Nimmeruh! ist eine recht abenteuerliche Geschichte mit fantasievollen Figuren. Sie spielt in Siebenwirbelwinde, einer kleinen Ortschaft auf dem Planeten Erdapfel, der zwei Monde besitzt.

Das Mädchen Lila mit den kleegrünen Augen und den violetten Locken wurde in der magischen Werkstatt ihres Vaters zur Magichanikerin ausgebildet. Da er überstürzt aufbrechen muss zu einer äußerst wichtigen Reparatur, der königliche Zauberspiegel hat einen Kratzer im Glas, bittet er seine Tochter die Werkstatt geschlossen zu halten. Doch sie hält sich nicht an seinen Rat und als erste Kundin kommt ausgerechnet die schreckliche, furchterregende Hexe Tremebunda Smert. Sechs Tage Frist gibt sie der jungen Handwerkerin, um das kaputte Flugfass zu reparieren. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Lila muss sich auf eine lebensgefährliche, abenteuerliche Reise nach Nimmeruh begeben.

Die Geschichte ist spannend erzählt und mit den vielen originellen Figuren herrlich bestückt. Ihr zur Seite stehen der lebendige Hammer Hubert, Willi, der Waldgeist, der aussieht wie ein Eichhörnchen, die Tiere versteht und deshalb als Übersetzer fungiert sowie der Hexenknecht Philomeno mit seinem roten Riesenhahn. Das ist eine bunte, seltsame Truppe, die sich in allergrößte Gefahren begeben, um den Auftrag in der begrenzten Zeit erfolgreich zu beenden.

Mir als Erwachsene hat dieses Kinderbuch gefallen und ich kann es gern weiterempfehlen. 

Ich finde die Schriftgröße sehr gut für das angegebene Lesealter von 9 Jahren! 


        

Cover des Buches Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge (ISBN: 9783426284193)

Bewertung zu "Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge" von Anja Tsokos

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
Hennievor 3 Monaten
Kurzmeinung: Unterhaltsam für mich mit Abstrichen - zu überzogen, abgehoben, weltfremd... und zu langatmig!
Ein fantasiebegabter Schwadroneur

Michael Tsokos hat sich mit dem neuen Buch gemeinsam mit seiner Frau Anja einem anderen Genre, nämlich der literarischen Fiktion, zugewandt. Dieses Mal wandelt er nicht auf den Spuren von True Crime, Mord und Totschlag. Gemeinsam lässt das Ehepaar einen alten Herrn in einer untergegangenen Republik, in der DDR, hauptsächlich in den 50er, 60er bis zu Anfang der 70er Jahre agieren. Das tun sie mit ihrer Figur Heinz Labensky in unterhaltsamer Art, humor- und fantasievoll, aber auch total schräg und unrealistisch.

Kurz zur Rahmenhandlung:

Im tristen Alltag des Erfurter Feierabendheimes (DDR-Sprache) erhält der fast 80jährige Heinz Labensky einen Brief, der ihn wachrüttelt. Dieser ist von der Tochter Rosa seiner platonischen, aber trotzdem großen Kindheits- und Jugendliebe Rita. Umgehend macht er sich auf und begibt sich mit dem Flixbus auf die lange Fahrt nach Rostock-Warnemünde. Auf dieser Reise erzählt der alte Mann den unterschiedlichsten Fahrgästen seine skurrilen Erlebnisse.

Meine Meinung:

Er schwadroniert über seine Sicht der Dinge wie der Titel schon so treffend ausdrückt, die jedoch nicht für bare Münze genommen werden sollten. Was ihm widerfährt ist sehr überzogen, ziemlich abgehoben. Das kann ich aus meinem über 70jährigen Leben, aus meiner Sicht der Dinge, mit Fug und Recht behaupten. Ich bin in diesem Land geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe Abitur und Studium erfolgreich absolviert, Beruf, Kinder und Ehe gemeistert. 

Diese Lektüre ist auf keinen Fall etwas fürs Geschichtsbuch. Die Erlebnisse haben nichts mit dem realen Leben in der DDR zu tun. Gut recherchiert sind die DDR-typischen Produkte, die Angaben zu den VEB, die Örtlichkeiten...

Die Autoren versehen ihre Hauptperson Heinz Labensky mit einer natürlichen Einfalt, mit einem schlichten und sorglosen Gemüt. Damit überzeichnen sie hier und da mit dem unwissenden, weltfremden Heinzi alle der aufgeführten Begegnungen, sei es in der Stasiausbildungsstätte für junge Agenten, bei seiner Begegnung mit den RAF-Größen und bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer sowie bei anderen Gelegenheiten. Mir war das zuviel, und auch zu langatmig. Es wurde zu dick aufgetragen.


Fazit:

Tsokos & Tsokos haben eine unterhaltsame Geschichte mit einem mit viel Fantasie begabten Antihelden geschrieben, der in einem Wolkenkuckucksheim namens DDR lebte. Er führte ein Leben unter dem Radar. Ich kann das leider nicht für voll nehmen! 


        

Cover des Buches Die Schuld, die man trägt (ISBN: 9783805200943)

Bewertung zu "Die Schuld, die man trägt" von Michael Hjorth

Die Schuld, die man trägt
Hennievor 3 Monaten
Kurzmeinung: Das ist der 8. Band. Ich gebe aus eigener Erfahrung den Rat, die Reihe von Beginn an zu lesen.
Unbedingt der Reihe nach lesen!

„Die Schuld, die man trägt“ ist bereits der 8. Band einer Reihe des schwedischen Autorenduos Hjorth/Rosenfeldt um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman. Ich habe das leider bei meiner Auswahl nicht beachtet und so startete ich vollkommen unbeleckt in diese Lektüre. Für mich war das eine sehr mühsame Sache, da sich das aktuelle Geschehen hier zum großen Teil auf die komplexen Vorgänge und Entwicklungen der vorherigen Bücher aufbaut.

Es geht augenscheinlich um den persönlichen Rachefeldzug eines Psychopathen, der es einzig und allein auf Sebastian Bergman abgesehen hat. Er möchte ihn vernichten und geht sehr akribisch zu Werke mit seinen Taten.

Wie im Klappentext vermerkt, wird eine Frau in einem Schweinemastbetrieb in der Nähe von Västeras ermordet aufgefunden. An der Stallwand steht geschrieben: „Lös das hier, Sebastian Bergman!“ 

Die Autoren verstehen ihr Thrillerhandwerk. Spannung ohne Ende wird aufgebaut durch eine Vielzahl an Schauplätzen, durch eine Menge an Personen, durch Vorgänge, die miteinander in Verbindung stehen und die immer mit dem besonderen Charakter und der komplizierten Persönlichkeit des Kriminalpsychologen zu tun haben. Meiner Einschätzung nach ist der Band ausgezeichnet geschrieben, obwohl mir viele Details fehlen. Er verbindet in hervorragender Weise vergangene Geschehnisse mit der Gegenwart. Allerdings gebe ich nun aus eigener Erfahrung den Rat, die Reihe von Beginn an zu lesen.

Das wesentlichste Moment des Buches war für mich die atemberaubende Spannung, die sehr gut gehalten wurde und zum Schluss in einigen Cliffhangern endete. Es geht also weiter!

Cover des Buches Erloschene Stimmen (ISBN: 9782496710526)

Bewertung zu "Erloschene Stimmen" von Jessica Potthast

Erloschene Stimmen
Hennievor 3 Monaten
Kurzmeinung: Abgründe in einer friedlich und freundlich erscheinenden Wohnsiedlung - Spannung von Beginn an bis zum überraschenden Ende - Empfehlenswert!
Fünf Tage - Das Ultimatum

Dieser nur 280 Textseiten umfassende Thriller trifft genau meinen Lesegeschmack. Von der ersten bis zur letzten Seite wird der Spannungsbogen hoch gehalten. Die 58 Kapitel sowie der Prolog und der Epilog sind kurz gehalten und enden häufig in einem Cliffhanger. Wenn es die Zeit erlauben würde, wäre das eine Geschichte, die ich hintereinander weg lesen möchte. Ohne Störung, ohne Unterbrechung...

Die Handlung spielt in einer eigentlich auf den ersten Blick beschaulichen Wohngegend mit in solidem Wohlstand lebenden Menschen

. Dazu gehören gepflegte Häuser und ebensolche Grundstücke. Das ist der äußere Eindruck! Aber so nach und nach erfährt man, dass da so einiges in den Familien im argen liegt. Ein zehnjähriges Mädchen war vor Jahresfrist in dieser so idyllisch wirkenden Siedlung spurlos verschwunden. Aus dem Klappentext erfährt der Leser, das nun die fünfjährige Tochter Luisa der alleinerziehenden Maja aus derem heimischen Garten entführt wird.

Nach und nach werden Kapitel für Kapitel die handelnden Personen en détail vorgestellt. Bald merkt der Leser, dass jeder etwas zu verbergen hat. In jedem Haus gibt es Geheimnisse, die zuletzt in ungeahnten Abgründen enden. Die beiden sehr unterschiedlichen Ermittler Julia Meissner und Carsten Mahrenholz brauchen ihren gesamten Erfahrungsschatz, viel Einfühlungsvermögen und schnelle Entscheidungsfähigkeit. Das Geschehen gestaltet sich sehr abwechslungs- und wendungsreich.

 

Sehr gut geschrieben und beobachtet von der Autorin Jessica Potthast. Was da hinter den Fassaden so abgeht! Das ist unfassbar und doch sehr glaubhaft dargestellt.

 

Den Titel „Erloschene Stimmen“ und die Covergestaltung mit der verwaisten Schaukel finde ich gelungen.

 

Ich kann diesen Thriller, den ich auch als Milieustudie bezeichnen möchte, allen empfehlen und vergebe die Höchstbewertung.

Über mich

Ich lese verschiedene Genres, am liebsten Krimi/Thriller. ---------------------- Ich wünsche allen einen tollen Start ins neue Jahr und für 2024 nur das Beste, vor allem schöne Lesezeit!
  • weiblich
  • 25.01.1953

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Historische Romane, Fantasy, Sachbücher, Biografien, Jugendbücher, Science-Fiction, Literatur, Unterhaltung

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