Historiker

Ich muss es gleich vorweg sagen: Ich habe keine Ahnung von Dart. Wann man am besten welches Feld treffen sollte, wird mir vermutlich für immer ein Rätsel bleiben. 

Macht aber nichts. Ich fand den Krimi trotzdem, oder vielleicht auch genau deswegen, spannend und unterhaltsam. Die Autorin ist wohl ein großer Fan dieses Sports und sie erklärt die Fachbegriffe und den Hergang sehr ausführlich. Gut, das ist manchmal ein wenig langwierig und nimmt etwas den Schwung aus der Handlung. Andererseits hätte ich sonst vermutlich überhaupt nicht durchgeblickt. 

Insgesamt ist der Autorin mit ihrem Debüt auf jeden Fall ein spannender Krimi gelungen, bei dem man lange im Dunkeln tappt. 

Eigentlich begann Band 1 ganz prima. Eine Cosy Mysterie, ein paar skurrile Typen, ein geheimnisvoller Oskar ... leider nervten die dunklen Andeutungen über Alfies Vergangenheit, die darin gipfeln, dass er sich vor dem Autofahren fürchtet, recht schnell und der groß angekündigte Mischung aus Agatha Christie und Oskar Wilde entpuppte sich als Mischung eines sehr blassen Abbilds von Miss Marple und ein paar Zitaten von Orskar Wilde.

Die Andeutungen zu Alfies Vergangenheit werden übrigens in Band 3 endlich aufgelöst und erweisen sich - ich hab's geahnt - als sehr banal. Aber dafür erscheint dann auch gleich wieder eine neue Phobie: Dieses Mal sind es Kühe. Der arme Alfie muss ein wahres Nervenbündel sein! Und obendrein scheint er auch noch ein ziemlicher Trottel zu sein, weil er partout nicht merken will, wenn eine Frau sich für ihn interessiert. 

Die 'Fälle' sind auch nicht gerade einfallsreich und obendrein sehr kurz (und dafür empfinde ich den E-Bokk-Preis doch als ziemlich hoch).

Nein, das leben in Bunburry kann in Zukunft ohne mich stattfinden.

Quirin Kammermeier möchte eigentlich einfach nur in Ruhe mit seinem Freund Kurt ein romantisches Weihnachten feiern. Aber dann gerät seine Kollegin und Freundin Sabine unter Mordverdacht und damit ist an Feiern natürlich nicht mehr zu denken.

Die Geschichte ist spannend und teilweise ausgesprochen humorvoll geschrieben. Das Ausgangsverbrechen ist zwar sehr brutal, wird aber zum Glück nicht in allen Einzelheiten geschildert. Es wäre ja wohl auch kaum möglich, Humor mit so einem Mord zu verbinden. Die Autorin hat das gut gelöst, indem sie die Handlung eher an den Personen entlang führt. Quirin Kammermeier, der sozusagen undercover ermitteln muss, macht sich dafür ausgesprochen raffiniert die menschliche Natur zu Nutze. Das führt dann auch oft zu witzigen Situationen.

Für alle Leser*innen, die mit dem Bayrischen nicht ganz so vertraut sind, gibt es am Ende des Buches zum ersten Mal ein Glossar, in dem die bayrischen Mundart-Ausdrücke ins Hochdeutsche übersetzt werden. Das ist praktisch und hat bei den letzten beiden Büchern noch gefehlt. 

Ein rundum gelungener Krimi in niederbayerischer Weihnachtsatmosphäre!

Ein Antrag auf Nutzungsänderung für einen Bauernhof führt Bauinspektor Arnold Landon zu einer alten Scheune. Der Bauer, dem sie gehört, möchte sein ganzes Anwesen an einen Bauträger verkaufen, um einen Freizeitkomplex zu bauen. Der Inspektor hat ein leidenschaftliches Interesse an der Arbeit der Schreinermeister des Mittelalters. Und prompt findet er in der Scheune Sparren, die nur ein Zimmermann aus dem 14. Jahrhundert angefertigt haben kann. Dies macht die Scheune zu einem Gebäude von historischer Bedeutung, das unter Denkmalschutz stehen und nicht abgerissen werden sollte. Ein Historiker, der mit Arnolds Meinung nicht einverstanden ist, wird eines Abends in der Scheune ermordet. Und die Ermittlungen wird natürlich auch Arnold mit hineingezogen, obwohl er das gar nicht will.

Gut geschrieben, mit wunderbaren Beschreibungen der Landschaft und Atmosphäre. Aber das Beste ist Arnold selbst: Ein Einzelgänger, aber glücklich und zufrieden damit. Klug, ein wenig unsicher und scheu, ungemein sympathisch.

Eine gute Lektüre für alle Liebhaber solider Kriminalromane.

Inspector de Silva ist ein einheimischer Ermittler in Nuala, Sri Lanka. Das Ganze spielt ein paar Jahre vor dem zweiten Weltkrieg, als die Engländer Sri Lanka noch verwalteten. De Silva selbst ist mit einer Engländerin verheiratet. 

Die beiden sind ein glückliches Paar, das nur selten mit den Vorurteilen, die es bei Mischehen immer mal wieder gibt, zu tun hat. 

Der Mordfall und seine Aufklärung sind spannend inszeniert, die Kulisse traumhaft. Ich bekam nicht nur sofort Appetit auf ein leckeres Curry, ich überlege auch, dort Urlaub zu machen.

De Silva ist ein kluger Mann, der es nicht gerade leicht hat mit seinem englischen Vorgesetzten. Sympathisch und unaufgeregt löst er seine Fälle - Dark Clouds over Nuala ist Band 2 einer ganzen Reihe. Und ich werde sie bestimmt alle lesen!

Wenn Charles Dickens Sherlock Holmes erfunden hätte (und nicht Arthur Conan-Dayle), dann wäre wahrscheinlich ein Charakter wie Sidney Grice dabei herausgekommen. 

Miss March Middleton wird von Mr. Grice eingeladen, bei ihm in London zu wohnen, weil er etwas gutzumachen hat - was auch immer. Letztlich wichtig ist eigentlich nur, dass March auf diese Weise in Grices jüngsten Fall hineingezogen wird, in dem er den Mord an einer Frau durch ihren vermeintlichen Ehemann untersucht. 

Im Laufe der Handlung gibt es etliche Anspielungen an den 'echten' Sherlock Holmes und sogar einen kurzen Auftritt von Conan Doyle persönlich. 

Grice selbst ist geizig, ein Snob, nicht sehr kontaktfreudig und wirklich nicht so angenehm. Wie gesagt, Sherlock Holmes lässt grüßen. Aber da ist noch mehr, denn es ist eine Geschichte um Mysterium und Mord  - ziemlich originell erzählt, voller Wendungen und mit viel Humor - mehr als bei Sherlock Holmes. Das Buch hat den Lesern viel zu bieten, besonders wenn Sie einen Kriminalroman wollen, der ein bisschen anders und schrullig ist. Miss Middleton ist hier jedoch die einzige wirklich vernünftige Figur, auf die die anderen aber gerne herabsehen, weil sie ja 'nur' eine Frau ist. 

Insgesamt ein großer Lesespaß. Ich werde bestimmt noch mehr von dieser Reihe lesen!

Lange hat es gedauert, endlich ist er da, der neue Bwaroo. Meine Erwartungen waren hoch und ich wurde nicht enttäuscht! Bwaroo und sein treuer Diener Orges haben wieder eine harte Nuss zu knacken.

Es dauert dieses Mal ein bisschen, bis das Verbrechen geschieht. Aber das macht gar nichts, denn die Handlung ist kurzweilig und die Milieubeschreibung so treffend, dass ich oft laut aufgelacht habe. Auch eine Anspielung an die gegenwart fehlt nicht - in Form eines joggenden Eremiten mit Verschwörungstheorien. Und dann der Gargoyle - herrlich!

Ich werde mich nicht damit aufhalten, darüber zu sinnieren, welches Märchen in diesem Krimi versteckt ist. Das ist ziemlich offensichtlich.

Und natürlich werde ich auch nicht verraten, wer der Mörder ist. Nur so viel: Ich wäre nie darauf gekommen, obwohl es im Nachhinein absolut logisch ist. Die Hinweise sind gut versteckt, aber alle da. Da möchte ich Bwaroo aus einem seiner früheren Fälle zitieren: "Sie wissen genauso viel wie ich, mon ami." Wie recht er doch hat!

Klare Leseempfehlung!

Fröhliche Mörderjagd mit einer charmante Amateurdetektivin à la Miss Marple, einem bärbeißigen Urvieh von einem Kommissar, der einem am Ende doch irgendwie ans Herz wächst, und zwei eigenwilligen Terriern. Dazu ein junger, aufstrebenden Ermittler, der dringend Nachhilfe in Liebesdingen braucht und der Detektivin unfreiwillig bei der Aufklärung hilft. Der bayrische Dialekt macht die Geschichte noch liebenswerter! Obendrein ist es natürlich besonders prickelnd, wenn man die Gegend kennt. Aber ich glaube, auch jeder andere findet hier eine spannende und obendrein auch noch witzige und deshalb sehr vergnügliche Lektüre.

Flavia findet im eigenen Garten eine Leiche – wie der Titel schon verrät im Gurkenbeet. Wie die Tatsache, dass es sich hier um den ersten Roman einer Reihe handelt schon vermuten lässt, folgen dieser Leiche bestimmt noch weitere.