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Huebner

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Cover des Buches Die Sommertänzerin (ISBN: 9783442379095)

Bewertung zu "Die Sommertänzerin" von Judith Kinghorn

Die Sommertänzerin
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein Sommerschmöker, Gedächtnisarbeit nicht vonnöten
Cover des Buches Vom Ende einer Geschichte (ISBN: 9783442748747)

Bewertung zu "Vom Ende einer Geschichte" von Julian Barnes

Vom Ende einer Geschichte
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: spannend bis zum "Ende" der Geschichte
Cover des Buches Die Tyrannei des Schmetterlings (ISBN: 9783462050844)

Bewertung zu "Die Tyrannei des Schmetterlings" von Frank Schätzing

Die Tyrannei des Schmetterlings
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Themenliste abgehakt, Inhalt leidet darunter
Cover des Buches Die Flötenspielerin (ISBN: 9783740716646)

Bewertung zu "Die Flötenspielerin" von Hilga Höfkens

Die Flötenspielerin
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Eine leicht dahin plätschernde Geschichte
Eine viel versprechende Autorin

Die Flötenspielerin handelt vom Kampf um eine Liebe, deren Hoffnung und Erfüllung.
Leah wird als Hexe verfolgt und findet gemeinsam mit ihrem Ziehvater Sebastian Zuflucht im herzöglichen Irgendwo, irgendwann im 13.Jh. Leahs Stärke ist der Umgang mit Tieren, insbesondere mit Pferden, sie versteht es, Heilverfahren selbst zu entwickeln und kann diese auch an Menschen anwenden. Sie macht bald die Bekanntschaft mit einem als Einsiedler lebenden, im Dorf wegen seiner Brandwunden als Kapuzenmann verschrienen jungen Mann. Alexander birgt ein ebenso großen Geheimnis wie Leah, die nur auf den ersten Blick eine Pferdemagd ist.

In Hilga Höfkens Debüt wird das Sujet des Historischen Romans geradezu ausgeweidet. Das Metier der Heilerin, Ritterspiele, Tjoste, nicht eigentlich neuer Stoff. Verglichen wird die Geschichte gern mit dem Glöckner von Notre Dame oder Die Schöne und das Biest, Parallelen die einzig auf Alexanders Narbengesicht zurückzuführen sind, und dem Ganzen nicht gerecht werden. Es mag sein, dass die Autorin schon sehr früh viel zu viel Potential verpulvert, indem zu zeitig vorhersehbar wird, wie es um Leah und Alexander in Wirklichkeit bestellt ist, wer hier eigentlich die Ränkeschmiedin im Ganzen ist, etc. Das ist schade. Es ist leider auf S. 40 alles klar. Das muss ja nicht sein.
Obschon die Autorin Detailverliebt vorgeht, was ihrer sachlichen Sprache keinen Abbruch tut, hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle eine Verschiebung der Detailbeschreibungen gewünscht. Das Sujet des hist. Romans der Moderne ist nun inzwischen an die 25 Jahre alt. Fans müssen nichts mehr über Pflanzenheilkunde lernen, denn dies Thema wurde ja schon mannigfach ausgebreitet. Mir hätte gut gefallen, wenn das "Irgendwo" und "Irgendwann" eine reale Entsprechung gehabt hätte. Die Autorin hat bewiesen, dass sie eine Meisterin der Recherchen ist und hätte sicher ein Leichtes daran gehabt, sich eine präzise politische und wirtschaftliche Phase des 13.Jh. auszuwählen, vor der Kulisse sich Leahs und Alexanders Geschichte echter angefühlt hat. Leider konnte mich zumindest in diesem Punkt (die Liebelei) die Autorin nicht abholen.

Und so ist erklärbar, dass an manchen Stellen für mich  die Spannung leider abflaute, Dialoge werden in die Länge gezogen, wo eine Raffung und / oder indirekte Rede, innerer Monolog oder ähnliches Abwechslung und Würze in der Kürze geboten hätten. Es kommt zu inhaltlichen wie stilistischen Wiederholungen.

Und auch hier bestätigt sich wieder die Erfahrung, die ich mit bislang jedem Self-publishing gemacht habe: es fehlt der letzte Schliff. Leider wimmelt es im Satz vor R/G und Layout-Fehlern, was die Freude über die Liebesgeschichte ein bisschen schmälert.

Dennoch gebührt dem Romandebüt im Selbstmanagement mein allergrößter Respekt.

Ich möchte der Autorin danken, dass ich bei der Leserunden dabei sein durfte und mir ein Buch zur Verfügung gestellt wurde.

Herzlich
Ivonne Hübner

Cover des Buches Die Geschichte des Wassers (ISBN: 9783442757749)

Bewertung zu "Die Geschichte des Wassers" von Maja Lunde

Die Geschichte des Wassers
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Die Bienengeschichte setzte die Messlatte so hoch. Die neue Gechichte konnte ihr nicht das Wasser reichen. War wohl Dürre.
eine verpasste Chance

Unwillkürlich vergleicht man die Geschichte des Wassers mit der Geschichte der Bienen. Es ist ungerecht, aber nun einmal automatisiert, wenn zwei gesellschaftskritische, globalrelevante Titel in so kurzer Folge erscheinen. Vielleicht hätte sich Maja Lunde noch ein Jährechen Zeit nehmen sollen, um sich einen fesselnderen Plot einfallen zu lassen.
Das Bienenbuch hat einen wahren hype des Naturschutzes losgetreten, was richtig und wichtig war. Das Wasserbuch wird es nicht. Vielleicht ist es nicht Maja Lundes Anspruch gewesen, man weiß es nicht.

Signes und Davids Handlungsstränge - wieder wechseln die Erzählperspektiven ab, wieder tauchen wir in verschiedenen erzählte Zeiten ein (oder auch nicht, denn zumindest in Davids Story gibt es kein Wasser mehr) - sind sehr kurz gehalten. Das ist störend. Häufig nur 3-4 Seiten, dann kommt der jeweils andere wieder zu Wort.
Mich hat es so sehr gestört, ständig aus den Gefühlsebenen der jeweiligen katapultiert zu werden, dass ich kurzerhand das Buch zweimal las: zum einen nur David, zum anderen nur Signe und das ging dann besser. Daher frage ich mich - wenn man die letzten beiden Kapitel außer Acht lässt  - was die abwechselnden Erzählhaltungen bezwecken wollen?
Auch die Plots von Signe und David sind schwach. Kleine Spannungsbögen, die den Leser vom einen zum anderen Kapitel schleppen, von Zeit zu Zeit Fahrt aufnehmen, z.B., wenn es um Signes oder Davids Kind geht, im Großen und Ganzen aber dahinplätschern wie das knapper werdende Wasser.
Auch bleibt fraglich, ob die "Wasser"-Thematik, die an und für sich stimmig recherchiert zu sein scheint - man lernt Dinge, die man nicht braucht übers Segeln - nicht viel packendere und viel wichtigere Ressourcen bereit hielte. Plastik im Ozean wird nur angeschnitten. Thema Gletschersterben wird ohne seine tragischen Konsequenzen "benutzt". Es steckt so viel mehr hinter der globalen Katastrophe. Gerade in meinem Landstrich herrscht seit Ende April eine so entsetzliche Dürre, dass die Wasserproblematik eigentlich in allen Medien thematisiert werden sollte.
"Die Geschichte des Wassers" ist in meinen Augen eine verpasste Chance und lediglich eine Gelddruckmaschine.
Schade.

Cover des Buches Die Mutter meiner Mutter (ISBN: 9783630874548)

Bewertung zu "Die Mutter meiner Mutter" von Sabine Rennefanz

Die Mutter meiner Mutter
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: also die Oma. Ein Namenswirrwarr auf 250 Seiten. Schade. Gute Idee holprig umgesetzt und das Offensichtlichekünstlich in die Länge gezogen.
Eine wenig spannende, vorhersehbare Familienchronik

Ein viel versprechendes Cover und ein Plot ganz im Sinne der modischen Familiengeschichten und wieder irgendein dunkles Geheimnis, dessen Aufklärung zutage bringt, dass das Familienidyll gar keines ist und alles anders als man denkt.
Sabine Rennefanzens "Die Mutter meiner Mutter" reiht sich in die Masse von Nachkriegs-Familiengeschichtenbewältigungsschmöker und bleibt doch nur farblos.
Auf 250 Seiten beschreibt die Autorin die Jugend ihrer Oma Anna, die als Ostflüchtling in ein - wohl- brandenburgisches Dorf "Kosakenberg" kommt. Dort als Magd bei ihrer "Ziehmutter" Amalie arbeitet. Es folgen ungezählte Dorfanekdoten mit Leuten mit viel zu vielen ähnlich klingenden Namen. Die Autorin versucht einen Spannungsbogen mittels zweier Handlungsstränge: einerseits aus Sicht der Ich-Erzählerin (non-fiktive Enkelin oder autobiografisch?) in der Gegenwart, andererseits aus Annas Sicht, verquirlt dabei die Erzählhaltungen, sodass man (also ich) häufig einen Absatz mehrmals lesen muss, um das Subjekt und die Erzählzeit zu erkennen. Das macht dieses schmale Buch für mich zu einem Wälzer.
Schade.
Eine gute Idee, ein Spitzencover, aber eine Mühsal, Annas vorhersehbares (und logisches) "Geheimnis" zu lüften.

Cover des Buches Ausgeliebt (ISBN: 9783944668758)

Bewertung zu "Ausgeliebt" von Dora Heldt

Ausgeliebt
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: leicht, wie Sekt und Schmunzeln, unterhaltsam
Cover des Buches Das Marillenmädchen (ISBN: 9783442716937)

Bewertung zu "Das Marillenmädchen" von Beate Teresa Hanika

Das Marillenmädchen
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Wunderbar sinnlich, ernst und verspielt mit erschreckender, trauriger Wendung
Lebenserinnerungen, Verlust, Liebe und Schmerz. Rührend und großartig!

Wien, jetzt und damals.
Elisabetta Schapiro, Kobold, Tochter eines jüdischen Arztes und einer Opernsängerin, jüngste dreier Schwestern, ist womöglich das Marillenmädchen, das jedes Jahr getreulich die Früchte des Baumes in ihrem Garten einkocht. Ein Baum, der mit ihr gealtert ist, sie begleitet hat wie die - vorübergehend verschollene - Schildkröte Hitler. Wer hinter dieser Geschichte einen Klamauk vermutet, wird zu Recht enttäuscht.
Elisabetta wird als alte Dame vorgestellt, die ihr Leben Revue passieren lässt. Ein bisschen schrullig wird ihr von ihren Schwestern Gesellschaft geleistet. Doch die beiden - Judith und Rahel - weilen längst nicht mehr unter den Lebenden. Sie wurden gemeinsam mit den Eltern ausgang des Krieges deportiert. Gerade noch so, was dem Ganzen eine gewisse Tragik verleiht. Elisabetta kommt davon, weil sie mit ihrem Jugendfreund und Hassliebe Franz in den Trümmern der Stadt herumstreunt, wird jedoch Zeugin der Verschleppung ihrer Familie und wird nie darüber hinweg kommen. Franz wird sich von Elisabetta abwenden, eine deutsche, blonde Frau heiraten und ihr die Ehe brechen. Elisabetta wird eine Tochter von ihm bekommen und eine Enkeltochter, die Rahel genannt wird. Ihre Familie wird ein jüdisches Restaurant betreiben, es Shalom nennen und hier wird die Tragödie ihren Lauf nehmen.

Hanika zeichnet auf ganz fantastische Weise Parallelen des jüdischen Lebens zur Zeit des 3.Reiches und unserer Gegenwart. Schmerzhafte, ehrliche Assoziationen, die die Neonazi-Szene beleuchtet und mit "dem Mädchen" Pola, ihrem Bruder und dessen faschistischem Netzwerk eine Bühne geben.  Pola und Rahel werden ein Liebespaar, was nicht sein sollte, weiß man, in welchen Kreisen Pola verkehrt.

Hanika verquickt Sentenzen der jungen und der alten Elisabetta so raffiniert, sodass die Entwicklung der Geschichte nicht vorhersehbar und doch hinter jeder Buchseite Überraschungen stecken,

Ein wichtiges Buch. Eine großartige, traurige und ehrliche Geschichte, die uns zum Nachdenken anregt, uns noch lange nach dem letzten Satz schweigend innehalten lässt.

Ivonne Hübner
Febr. 2018

Cover des Buches Asche zu Asche, Sterne zu Staub (ISBN: 9783745073584)

Bewertung zu "Asche zu Asche, Sterne zu Staub" von Wiebke Schmidt-Reyer

Asche zu Asche, Sterne zu Staub
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Das Cover ist super.
Schönes Cover und ein Klappentext, der nicht hält, was er verspricht.

Selten habe ich so lange für einen Roman gebraucht wie für diesen. Der Austausch mit der Autorin in der Leserunde sollte mich durch die Ansammlung von geschilderten Ereignissen in einem Wust von Namen, Generationen und Belanglosigkeiten manövrieren und dennoch bleibt ein ganz schaler, farbloser Eindruck vom Roman zurück, wobei der Klappentext so viel verspricht.

Was die Autorin - immer wieder in der Leserunde wurde dies beteuert - mit "Magischem Realismus" in ihrem Buch belegen möchte,  kann ich nicht entdecken.

Die Autorin versucht mit ellenlangen Schachtelsätzen zu überzeugen, dass sie erzählen kann. Das hätte ich ihr auch mit einer leserfreundlichen Stilistik auch geglaubt. Die Aneinanderreihung von Hypotaxen ist heut längst nicht mehr notwendig - gemessen am modernen, zeitgenössischen Erzählen; Schachtelsätze, die auch im historischen Roman eher altbacken und hinderlich wirken. Es wird in die Länge gezogen. Ein roter Faden, ein Handlungsstrang, der Spannung aufbaut und Neugier weckt, war mir leider nicht gegeben, die unübersichtliche Flut an Personen, die Aneinanderreihung von Berichten wirkt ermüdend.

Der Inhalt ist in einem Satz erzählt: Da gibt es Kim, die von ihrer Familie, auch von ihrer Großmutter Auguste berichtet und jene Auguste berichtet von Kim in einer Art Rückblende, denn Auguste stirbt und ihr Nachlass muss geregelt werden. Erzählhaltungen variieren hier vom Präs. in en Prät., was in einem Dafürhalten auch nicht für Systematik gesorgt hat. Es wird ein Familiengeheimnis gelüftet, das vorhersehbar ist, nicht wirklich überrascht, wenn man "Asche zu Asche ..." in die Reihe der Familiengeschichten seit Julia Frank stellen möchte. Es gibt kleine erzählerische Lichtblicke, wenn das Sterben thematisiert wird, aber auch das ohne inhaltlich stringenten Konsens.

Layout: leserunfreundlich, weil sehr enger Satz mit einer kleinen Type, sehr schmale Seitenränder, klobiges handling, sehr lange Absätze, die die oben geschilderten Schachtelsätze schier unbezwingbar machen.

Fazit: Ich finde es schade, dass hier das Vorurteil des mangelhaft überarbeiteten Self-publishings bestätigt wird. Man muss wissen, wie viel Mühe, Fleiß, Geduld, Kreativität der Selbstverlag abverlangt und leider wurde Wiebke Schmidt-Reyer hier schlecht beraten. HIer zeigt sich, wie wichtig professionelles Korrektorat und Lektorat sind.

Cover des Buches Die Mittagsfrau (ISBN: 9783596175529)

Bewertung zu "Die Mittagsfrau" von Julia Franck

Die Mittagsfrau
Huebnervor 6 Jahren
Kurzmeinung: Familiensaga, Familienschicksale, grandios erzählt, dennoch stellenweise sehr Irmgard Keun: das Kunstseidene Mädchen

Über mich

Lieblingsgenres

Historische Romane, Biografien, Sachbücher, Jugendbücher, Literatur

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