IamEves avatar

IamEve

  • Mitglied seit 08.03.2015
  • 7 Freund*innen
  • 173 Bücher
  • 76 Rezensionen
  • 80 Bewertungen (Ø 3,84)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne30
  • 4 Sterne23
  • 3 Sterne15
  • 2 Sterne8
  • 1 Stern4
Sortieren:
Cover des Buches Die unglaubliche Grace Adams (ISBN: 9783864932083)

Bewertung zu "Die unglaubliche Grace Adams" von Fran Littlewood

Die unglaubliche Grace Adams
IamEvevor 6 Monaten
Zäh und Langweilig

Heute, vor ein paar Monaten und vor zwei Jahrzehnten – wie konnte es nur so weit kommen? Diese Frage beschäftigt Grace Adams immer wieder. Sie hat ihren Mann ihre Tochter und ihren Job verloren und will alles tun, um ihr altes Leben zurück zu bekommen.
Erzählt wird die Geschichte in drei verschiedenen Zeit Ebenen, so bekommt man als Leser einen guten Einblick, wie sich Grace Adams Leben zu dem entwickelt hat, das man in der Geschichte kennenlernt.
Während mich die ersten Kapitel noch sehr neugierig auf die Protagonistin und die Familienkonstellation um sie herum machten, kippte genau das im weiteren Leseverlauf relativ schnell.
Grundsätzlich, muss ich sagen, mag ich Geschichten sehr gerne die in verschiedenen Zeitstrahlen erzählt werden. Drei verschiedene hätte dieses Buch meiner Meinung nach allerdings nicht gebraucht. Stattdessen wäre hier weniger mehr. Anstrengend werden aus der Sicht von Grace erzählt - ein sich erinnern und zurückblicken, hätte hier stellenweise sicherlich nicht schlechter funktioniert.
Das Buch liest sich angenehm leicht, so dass ein guter Lesefluss vorhanden ist. Leider kratzt die Autorin von vorne bis hinten aber durchweg nur an der Oberfläche ihres Romans. Sie schrieb das Potenzial der Geschichte und der Figuren nicht aus. Dadurch wird das sprachlich angenehm erzählte Buch zäh und liest sich schleppend. Mir persönlich fehlte der Tiefgrund, ebenso wie etwas unerwartetes, das ich hier vergeblich suchte.

Cover des Buches Let's go Himalaya! (ISBN: 9783740765903)

Bewertung zu "Let's go Himalaya!" von Katja Linke

Let's go Himalaya!
IamEvevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein ehrlicher Reisebericht, der einige neue Erkenntnisse bietet, sich jedoch aufgrund schlechter Struktur langatmig und anstrengend liest.
Ein ehrlicher Reisebericht, allerdings schlecht strukturiert

Worum geht's? 
Katja Linke beschließt, uns ihrem Alltag als Hausärztin auszubrechen, nach Tibet, in das Himalaya Gebirge zu reisen. Gemeinsam mit ihrer elf-jährigen Tochter Julia macht sie sich auf die Reise nach Shangri-la und von dort ins Basis-Camp des Mount Everest. Auf ihrer Reise fasst sie den Entschluss, ihre Erlebnisse in einem Buch festzuhalten.


Meine Gedanken
Ich lese selten Bücher, in denen Menschen ihre Reisen schildern, meistens rufen sie vor allem Fernweh in mir hervor, machen mich traurig, dass ich selber gerade nicht am Reisen bin... Doch seit langem hatte ich wieder einmal Lust, genau so ein Buch zu lesen. Durst nach anderen Kulturen und da Reisen Corona-bedingt nur in Maßen möglich ist, schien mir eine Reisebiografie genau das Richtige, mein Fernweh auch nur ein wenig zu lindern.

Die visuelle Beschreibung des Gesehenen hingegen bleibt eher wage, doch zumindest was die Kultur angeht, bietet dieses Buch definitiv ein wenig Linderung des Fernwehs. Menschen, denen die Beiden Reiselustigen in Tibet (und später auch in Nepal) begegnen erzählen von ihrem Land, wie auch ihre eigenen Geschichten. Zwischendurch streut die Autorin Wissen ein, welches sie ergänzend recherchiert hat.

Immer wieder werden Denkanstöße gegeben, sowohl durch das auf der Reise erlebte, wie auch die Selbstreflektion der Autorin, die allerdings kürzer kam als erwartet. 

Besonders spannend war Julias kindliche Perspektive, die sich ebenfalls immer wieder heraus lesen ließ, oft stellte sie kritische Fragen, und sorgte so, wenn auch nicht immer besonders feinfühlig, besonders im Hinblick auf die die buddhistische Kultur für eine menge neue Erkenntnisse meinerseits.

Lesen lässt sich das Buch an vielen Stellen leider wie ein Tagebuch — ungefiltert, vor allem aber unaufgeräumt. Oft überwältigen lauter Kleinigkeiten derart, dass ich das Gefühl bekam, das Gebirge vor lauter Bergen (haha) nicht mehr zu sehen. Ich hätte mir einen Aufbruch der zeitlichen Kontinuität gewünscht. Eine Strukturierung nach Erkenntnissen und den zugehörigen Anekdoten statt nach Chronologie.

Auch die vielen langen Monologe, die nicht etwa zusammengefasst und eigenen Worten wieder gegeben wurden, sondern stattdessen in wörtlicher Rede wiedergegeben wurden konnten mich selten überzeugen. Hatte die Autorin etwa all ihre Gespräche aufgezeichnet und anschließend transkribiert, das konnte ich mir kaum vorstellen, besonders da die ihren Entschluss die Reise in einem Buch niederzuschreiben erst nach den ersten Monologen festigte. Für mich lasen sie sich gekünstelt und wirkten unauthentisch. 

Sehr authentisch und erfrischend hingegen war jedoch die Ehrlichkeit der Autorin, die viel ach von den Negativen Erfahrungen sprach, erzählte, was schief gelaufen ist und wann sie überlegte, die Reise abzubrechen.


Fazit:
Alles in allem bietet dieser ehrliche Reisebericht einige neue Erkenntnisse, ist jedoch aufgrund schlechter Strukturierung langatmig und anstrengend zu lesen.


Cover des Buches Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep (ISBN: 9783453320680)

Bewertung zu "Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep" von H.G. Parry

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
IamEvevor 4 Jahren
Nicht ganz meins

An sich hat mir der Roman wirklich gut gefallen, ich hatte aber leider total Probleme in die Geschichte hinein zu finden. 

Der Schreibstil war nicht so meins, vermutlich lag es daran, denn der Plot hat mir wirklich sehr gefallen. 

Cover des Buches Cyber Trips (ISBN: 9783404209675)

Bewertung zu "Cyber Trips" von Marie Graßhoff

Cyber Trips
IamEvevor 4 Jahren
Schwächer als Band 1

Es geht weiter! Die Geschichte knüpft eigentlich direkt an das spektakuläre Ende von „Neon Birds“ an, sodass es ab der ersten Seite sofort wieder spannend ist. Vieles passiert, wieder, Schlag auf Schlag. Das Tempo ist zügig, dennoch entsteht zu keinem Zeitpunkt da Gefühl, abgehetzt zu sein oder etwas verpasst zu haben. Im Gegenteil, es ist einfach der Geschichte zu folgen.
Und auch die vielen verschiedenen Erzählstimmen führen nicht zu Irritationsmomenten, wie es in anderen, ähnlichen Büchern, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden der Fall ist.
Schade fand ich, dass die Handlung um die Hauptproblematik rund um KAMI im Kontrast zum ersten Band relativ vorhersehbar wurde. Viele Ideen wurden einfach modifiziert und wiederverwendet, sodass die Spannung hier ein wenig nachgelassen hat. Ich bin diesbezüglich sehr gespannt auf das Finale der Reihe, frage mich zugleich aber auch, ob eine Dilogie nicht besser gepasst hätte.
Die Figuren, die mir schon ins Herz gewachsen waren, haben mich dennoch wieder für sich einnehmen können, mich begeistert. Und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen haben mich mitfiebern lassen, schade, dass sich auch hier nicht viel weiterentwickelt hat, gleichzeitig aber auch spannend, weil ständig das Gefühl aufkam, dass im nächsten Satz etwas Passieren würde, was die Beziehung verändert hätte.


An den grandiosen ersten Teil, „Neon Birds“, kommt dieses buch nicht heran. Und dennoch haben mich besonders die Figuren und deren Beziehungen untereinander in ihren Bann gezogen. Ich gebe 3 Sterne: 🌟🌟🌟☆☆.


Cover des Buches 254 Tage mit Jane Doe (ISBN: 9783551584090)

Bewertung zu "254 Tage mit Jane Doe" von Michael Belanger

254 Tage mit Jane Doe
IamEvevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Der Autor wählt in meinen Augen eine interessante, zugängliche Herangehensweise an das Thema Depressionen.
Extrem wichtig!

Das Leben von Ray und dessen bestem Freund Simon ist langweilig. Sie leben in einem Kaff namens Williamsburg mitten im Nirgendwo Amerikas, das von allen nur liebevoll Burgerville genannt wird.
Ray liebt Geschichte, kein Wunder, wenn diese deutlich aufregender scheint, als die Gegenwart in dieser Einöde. Er kennt lauter witzige Fakten über seine Heimat, sogar Geschichten über grüne Kühe!
Doch als Jane dann in seine Klasse kommt, bringt sie sein Leben ganz schön durcheinander. Sie kommt aus dem anderen Williamsburg, dem in New York und findet ihre neue Heimat ganz schön Öde, Ray macht es sich zur Aufgabe das zu ändern, ihr etwas von ihrer Schwermut zu nehmen. Dabei verliebt er sich in sie und muss feststellen, dass das Leben manchmal echt ein Ars**loch ist, dass es einem das Beste gibt, was einem passieren konnte, nur um es einem dann wieder zu entreißen.


Meine Gedanken:
Immer wieder springt man als beim Lesen zwischen dem Davor und dem Danach hin und her. Lernt gemeinsam mit Ray dessen neue Mitschülerin Jane kennen, und sieht dann wieder wie damit umgeht, dass Jane nicht mehr da ist.Was genau passiert, das kann man sich denken, von Seite zu Seite wird es auch greifbarer und gleichzeitig auch nicht.Dieses Buch hat es geschafft, mich zum weinen zu bringen, was nicht so oft vorkommt und es hat Hoffnung geweckt. Und das obwohl es doch so klar scheint, was letztendlich passieren wird.Schon im Prolog, in dem sich Ray an die Leserschaft wendet, sie direkt anspricht, ist zu spüren, dass dieses Buch etwa besonderes ist. Der Autor schafft es, seinem eine ganz besondere Atmosphäre aufzubauen — zwischen dem Versuch einen Menschen, der abgeschlossen hat mit dem Leben, dies aber nicht ausspricht wieder Freude am Leben zu geben und dem Versuch selber mit Verlust umzugehen. Der Autor wählt in meinen Augen eine sehr interessante Herangehensweise an das Thema Depressionen, welches so viele Fettnäpfchen hat, die der Autor gekonnt umgeht. Eine Herangehensweise, die ser zugänglich ist. Es ist so leicht, sich in Ray und auch in Jane hineinzuversetzen. Die beiden sind wunderbar ausgearbeitet. Ray ist eigentlich von Anfang an gut greifbar, Jane hingegen ist erst zum Ende hin wirklich zu durchschauen, so wie Ray selber sie dann auch erst wirklich versteht. Das Buch hat mich zum weinen gebracht, aber auch zum Lachen und es geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

Ein kleiner Hinweis zum Lesen:
Es ist alles aus Rays Perspektive erzählt.
Wenn Namen über dem Kapitel stehen, bedeutet dies nicht, dass die jeweiligen Figuren das Kapitel auch erzählen.



Cover des Buches Pandatage (ISBN: 9783462053647)

Bewertung zu "Pandatage" von James Gould-Bourn

Pandatage
IamEvevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Humorvoll, philosophisch und zutiefst berührend
Humorvoll, philosophisch und zutiefst berührend

Worum geht's? 

Dass seine Frau vor einem Jahr gestorben ist und sein Sohn Will seither kein Wort mehr gesprochen hat, macht Danny sehr zu schaffen. Dass er nun allein für Miete und Lebensunterhalt aufkommen muss, macht ihm das Leben nicht leichter. Als er dann auch noch seinen Job verliert und keine neue Arbeit findet, sieht er es als letzten Ausweg, als Straßenkünstler, als tanzender Panda auf die Almosen anderer Leute zu hoffen. Doof nur, dass Danny überhaupt nicht tanzen kann.


Meine Gedanken

Dieses Buch macht viele Themen auf, wobei Verlust wohl der Zentrale Aspekt ist. Verlust und Verlustängste. Die Geschichte von Danny und Will, denen das Leben so viele Stolpersteine in denn Weg gelegt hat, ist mir wahnsinnig nahe gegangen.

Der Autor schafft es genau die richtige Mischung zwischen Humor und Ernsthaftigkeit zu wählen, sodass das Buch nicht einfach nur herunterziehend ist, oder lächerlich. Stattdessen Wirkt es vor allem ehrlich. Und auch der wundervoll philosophische, angenehm lesbare Schreibstil konnte mich begeistern.

Auch Idee, dass sich Will einem Panda, und damit seinem Vater öffnet, ohne es zu wissen, hat mir sehr gefallen.

Danny ist Vater geworden, als er selber noch ein halbes Kind war. Er scheint kaum eine richtige Stärke zu haben, das ist es vermutlich auch, warum er keine neue Arbeit findet, nachdem ihm auf dem Bau gekündigt wurde. Gleichzeitig wirkt er so hilflos und verzweifelt, dass nahezu unmöglich ist, kein Mitleid mit ihm zu haben.

Sein Sohn Will, der mit seiner Mutter auch seine beste Freundin verloren hat, wird in der Schule gehänselt, weil er nicht sprechen will. Besonders spannend fand ich bei ihm wie er zwischen einem sehr reifen und einem auffallend kindlichen Verhalten hin und her wechselt, was ihn authentisch macht, weil er einerseits erst elf ist, andererseits aber auch oft schon erwachsen sein muss, bei dem was er alles erleben musste.

Die Nebenfiguren waren, genauso wie die beiden Protagonisten, außerordentlich gut greifbar. Sie sind ein wenig Schräg, keiner von ihnen langweilig oder normal, alle einzigartig.

Ein einziger Kritikpunkt war, dass ich das Ende etwas sehr rund fand, für das, was vorher ales schief gelaufen ist, gleichzeitig empfand ich dies aber keinesfalls als störend.


Fazit:

Dieses Buch ist humorvoll und philosophisch und zutiefst berührend. Gerne gebe ich 5 Sterne: 🌟🌟🌟🌟🌟.

Cover des Buches Code: Orestes - Das auserwählte Kind (ISBN: 9783958541535)

Bewertung zu "Code: Orestes - Das auserwählte Kind" von Maria Engstrand

Code: Orestes - Das auserwählte Kind
IamEvevor 4 Jahren
Einige Längen

Worum geht's? 



Malin bekommt einen kryptischen Brief, dem sie ihren neuen Mitschüler geben soll, 100 Tage, bevor der überhaupt in ihre Klasse kommt. Als sie Orestes begegnet, weiß sie sofort, dass er es ist, dem sie den Brief geben soll. Gemeinsam mit ihm versucht sie den Brief zu entschlüsseln, ein Rätsel führt zum nächsten und sie dürfen nicht scheitern, denn wenn das alles wahr ist, dann geht es darum, ihre Zukunft zu retten.






Meine Gedanken



Der Anfang der Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Das Eintauchen in die Geschichte fällt leicht, auch weil alles sehr gut erklärt wird, sodass ich mir gut vorstellen kann, dass auch jüngere Lesser*innen einen guten Zugang zu dem Buch finden.

Es wird nicht vorausgesetzt, dass man sich mit dem Decodieren auskennt, stattdessen kann vieles gelernt und anschließend mirgeknobelt werden.

Einem Rätsel folgte das Nächste, für Malin und Orestes, die beiden Hauptfiguren, wurde es immer schwieriger herauszufinden, was sich hinter dem Code verbirgt. Etwa in der Mitte des Romans gab es einige Stellen, die vergleichsweise zäh und langatmig zu lesen waren.

Zum Ende legt sich das wieder, viel passiert, einige der Fragen werden geklärt, viele bleiben aber auch offen und bieten Raum für eine Fortsetzung

Sehr gut gefallen haben mir die Charaktere. Malin und Orestes fand ich beide sehr authentisch. Besonders Malin scheint hin und wieder ein wenig naiv, was allerdings auf ihr junges Alter zurückzuführen ist. Neben dem Rätsellösen spielen auch Spannungen zwischen ihnen und ihren Eltern eine wichtige Rolle.

Besonders hervorzuheben ist auch die liebevolle Aufmachung! Immer wieder tauchen kleine, teilweise erklärende, Illustrationen auf und auch die Entschlüsselung der Codes sind grafisch dargestellt. 






Fazit:



Alles in allem fand ich das Buchtrotz seiner Längen sehr gelungen und gebe 4 Sterne: 🌟🌟🌟🌟☆.


writtenbetweenthelines.de 

Cover des Buches Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland (ISBN: 9783764532345)

Bewertung zu "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" von Christina Henry

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
IamEvevor 4 Jahren
Brutal aber super gut

Worum geht's? 

Was wäre wenn... Alice nach ihrem Besuch im Wunderland für verrückt erklärt wird und in die Irrenanstalt kommt? Und wenn sie sich dort in einen Axtmörder verliebt? Und wenn all die Wunder eigentlich ein einziger Alptraum waren? Und was wäre wenn Alice und ihr Axtmörderfreund dann aus dem Hospital fliehen, um das böseste, gefährlichste Wesen aller Zeiten aufzuhalten und um Rache zu nehmen, am weißen Kaninchen?
Und das alles nur, weil sie mit ihrer besten Freundin ein kleines Abenteuer erleben wollte.


Meine Gedanken

Alice ist nach ihrer Reise ins „Wunderland“ traumatisiert, hat Alpträume. Nach zehn Jahren in der Irrenanstalt wirkt sie noch immer wie eine Teenagerin, beinahe so, als hätten die Ereignisse von damals sie gehindert, sich weiterzuentwickeln. Das erkennt sie auch stellenweise selber. Dementsprechend naiv und gleichzeitig sehr nüchtern erzählt sie. Dadurch entsteht ein trockener, aber beinahe kindlicher Ton, der beim Lesen beispielsweise makaberer, sehr expliziter Passagen eine Gänsehaut beschert.
Man könnte dem Buch vorwerfen, wie mit den Mädchen und den jungen Frauen umgegangen wird, dass sie sich selbst verkaufen müssen oder sogar andere Menschen Besitz von ihnen ergreifen. Das weibliche Geschlecht ist in dem Schauplatz des Romans, der alten Stadt, die als Slum durchgehen würde, kaum etwas Wert. Frauen sind komplett abhängig von ihren Männern und selbst verheiratet sind sie nicht sicher vor den Anführern der Territorien. ABER (!) die Protagonisten Alice sowie auch ihr Freund Hatcher wehren sich gegen dieses Rollenbild. Immer wieder hört Alice von den Besitzansprüchen, die das Kaninchen über sie hegt und immer wieder sagt sie, dass sie ihm nicht gehöre. Alice, die aus der neuen Stadt kommt, einer zivilisierteren Gegend, ist angewidert, wie mit den Mädchen umgegangen wird, denen sie begegnet und kämpft für diese.
Aber auch den Tieren und einer Wirtsfamilie hilft sie, wo sie kann. Und diese Hilfsbereitschaft, der Drang, die Ungerechtigkeiten zu beheben, den Alice zeigt, finde ich für das Buch viel wichtiger als die ganzen Ungerechtigkeiten, die nebenbei bemerkt über den Sexismus noch weit hinausreichen.
Die Geschichte ist gespickt mit Anspielungen auf das Originalwerk „Alice im Wunderland“, zu welchem sie als Fortsetzung funktioniert, bietet aber eine ganz andere Perspektive auf dieses.
Obwohl eine grausame Tat auf die nächste folgt, wirkt die Geschichte nie zu dick aufgetragen und bleibt schlüssig.
Von der ersten Seite an, schafft es der außergewöhnliche, kindliche Schreibstil, zu fesseln, an keinem Zeitpunkt wird die Märchenadaption langweilig .

Fazit:

Dieses Buch ist krass und brutal und explizit, aber es ist auch packend und wunderbar geschrieben. Ich bin total begeistert und gebe 5 Sterne: 🌟🌟🌟🌟🌟.

Cover des Buches Vront - Was ist die Wahrheit? (ISBN: 9783958541498)

Bewertung zu "Vront - Was ist die Wahrheit?" von Yves Grevet

Vront - Was ist die Wahrheit?
IamEvevor 4 Jahren
Wird erst zum Ende fesselnd

Worum geht's? 

Stan lebt in einer Welt, in der alles überwacht wird. LongLife ist ein System, dass Sicherheit und Schutz verspricht. Als sein Bruder Scott ins Gefängnis muss, erfährt Stan dass sein Bruder eine Anführer einer Wiederstandsbewgung sein soll, die ihre Freiheit zurück erkämpfen will. Stan beginnt, genauer hinzuschauen, will verstehen, warum genau sin Bruder verurteilt wurde und wofür er und seine Freunde eigentlich kämpfen. Noch ahnen weder er noch sein Bruder, in was für ausgefuchstes Komplott sie da hineingeraten sind.


Meine Gedanken

In Form von Tagebucheinträgen schildern Stan, sein Bruder Scott und dessen Freunde aus der „Vront“ das Geschehen. Der Erzählstil ist immer sehr ähnlich, leicht lesbar, wenig individuell. Obwohl der Autor um eine jugendliche Sprache ist, tauchen immer wieder altbackenen Formulierungen auf, die cool wirken sollen, mich persönlich aber eher aus dem Lesefluss gerissen haben, als alles Andere.

Neben Vront und der Regierung, die eigentlich gegeneinander operieren, tritt noch eine dritte Partei hinzu, kurz nachdem Scott ins Gefängnis kommt. Die Regierung und Vront verbünden sich, gleichzeitig werden die Ziele immer im Hinterkopf behalten. 

Obwohl wahnsinnig viel passiert, hat die Geschichte es bis zum letzten Drittel leider nicht wirklich geschafft mich zu fesseln, bis dahin war das Buch ganz nett, aber nicht packend. Im Endspurt jedoch, hat der Autor es geschafft, einen spannenden letzten 

Plottwist einzubauen, der Scott dazu gebracht hat, erneut alles zu hinterfragen, was in den letzten Monaten passiert ist.

Dass der Roman aus verschiedenen Perspektiven erzählt wurde, fand ich sehr passend. Allerdings wirken der erste und der zweite Abschnitt trotz des sehr ähnlichen Tones sehr unterschiedlich. Wehrend der erste, von Stan erzählte Teil stellenweise zäh ist, wirkt Scotts Erzählung etwas übersetzt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass sich die beiden Brüder mit dem Erzählen immer wieder abgewechselt hätten, dann wäre das Tempo des Buches auch einwenig gleichmäßiger.



Fazit:

Das Buch erzählt eine interessante Geschichte, die es leider trotzdem erst gegen Ende schafft, richtig einzunehmen. Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne: 🌟🌟🌟☆☆.


https://written-between-the-lines.blogspot.com/

Cover des Buches Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär (ISBN: 9783328105626)

Bewertung zu "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" von Walter Moers

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär
IamEvevor 4 Jahren
Kurzmeinung: Es ist grandios, sagten sie alle...
Joa. Uninteressant. Für mich.

Immer wieder habe ich gehört, wie toll dass Buch sei. Wie fantastisch der Autor schreibe. Ich fand es okay. Habe nicht einmal einen wirklichen Kritikpunkt, nein echt, es leist sich ganz angenehm, nicht mehr, nicht weniger. Das Problem ist, dass mich das Buch nicht begeistern konnte. Im Gegenteil. Ich dachte die ganze Zeit nur „Na und?“ oder „Ok... Das interessiert mich jetzt nicht.“ Sodass ich nach der Hälfte des Buches vergessen habe, weiter zu lesen. Schade. Lustig fand ich es im Übrigen auch nicht so.

Über mich

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Fantasy, Jugendbücher, Science-Fiction, Liebesromane, Literatur, Unterhaltung

Mitgliedschaft

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks