Bewertung zu "Reichenau - Insel der Geheimnisse" von Tanja Kinkel
Anlässlich der Gründung der "seligen Insel" Reichenau vor 1300 Jahren erschien diese Anthologie in Kooperation der federführenden Autorin Tanja Kinkel und dem Landesmuseum Baden.
Am Anfang findet der Leser eine sehr informative Zeittafel. Hier gelistet sind wichtige Jahreszahlen mit entsprechenden wichtigen Ereignissen.
Begonnen wird 724 mit der Gründung des Benediktinerklosters durch den Wandermönch Pirminius und führt dann bis ins Jahr 1541.
Dabei werden wichtige Ereignisse wie der Fischerkrieg erwähnt und auch viele wichtige Persönlichkeiten wie zum Beispiel der mächtigste Abt von Reichenau, Hatto III.
Vor den Kurzgeschichten gibt es ein einstimmendes Vorwort der Autorin Tanja Kinkel.
Querschnitt durch das Mittelalter
Es folgen zehn verschiedene Kurzgeschichten von acht namhaften Kolleginnen( Caren Benedikt, Sabine Ebert, Heidrun Hurst, Carmen Mayer, Heidi Rehn, Juliane Stadler und das Autorenehepaar, welches sich hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt ). Tanja Kinkel selbst steuerte ebenfalls zwei Geschichten bei.
Die Kurzgeschichten sind chronologisch angeordnet und beziehen sich auf die in der Zeittafel genannten Ereignisse.
Aufgrund der historischen Vorgaben konstruierten nun die Beststellerautorinnen unterhaltsame Kurzgeschichten. Dabei gelang es jeder auf ihre eigene Art und Weise die historischen Vorgaben mit ihrem fiktiven Gedankengut zu verschmelzen.
Ich fand durchwegs alle Geschichten sehr gelungen. Besonders beeindruckt hat mich die Kurzgeschichte von Sabine Ebert "Morcheln im Winter und der sehr große Fisch".
Die Länge der Kapitel ist sehr leserfreundlich.
Beindruckende Aufmachung
Das gebundene Buch, welches im Bonifatius Verlag erschien, ist an sich eine Augenweide. Der Einband in edlem Rot mit goldener Schrift ist Zierde für jeden Buchliebhaber. Auch die jeweiligen Katitelanfänge sind dazu passend gestaltet.
Am Ende findet sich noch eine Übersicht der beteiligten Schriftstellerinnen mit kurzer Vita zu jeder Einzelnen.
Unbedingt erwähnt sollte noch werden, dass dieses Werk dem verstorbenen Autoren Ulf Schiewe gewidmet ist, der ursprünglich auch eine Geschichte beisteuern wollte.
Fazit:
Nicht nur optisch eine Bereicherung in jedem Bücherregal, sondern für jeden Liebhaber des Mittelalters eine Empfehlung. Durch dieses Buch wird deutlich welche Macht dieser Klosterinsel inne wohnte und wie geschichtsträchtig sie tatsächlich war.