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Ilona_Arfaoui

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Rotten Hearts: The sound of cracking stones (ISBN: B093XGBRCD)

Bewertung zu "Rotten Hearts: The sound of cracking stones" von Paola Baldin

Rotten Hearts: The sound of cracking stones
Ilona_Arfaouivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine Reise in die Finsternis der eigenen Seele
„Eines ist sicher: Mut ist keine Entscheidung, die man treffen kann. Uns bleibt nichts anderes übrig, als es zu sein“ Zitat Paola Baldin „Rotten Hearts“

Nicht anders ergeht es der Heldin Collapsar, die sich nicht nur auf die Reise durch den finsteren Wald, sondern ebenso hinab in die finsteren Abgründe ihrer eigenen Seele nach der Suche ihrer einzigen Liebe begeben muss. 

Selbst wenn es scheint, dass dieser ins Eingemachte gehende Roman bestimmt persönliche Erfahrungen der Autorin beinhaltet, habe ich mich als Leserin wieder erkannt. Vor allem wie eindringlich sie sich mit dem Thema der scheinbaren Schuld auseinander setzt und der Verzweiflung daraus, aus der es kein Entkommen gibt. 

Collapsar beginnt ihre Reise in die Tiefe ihrer verlorenen Seele, bewaffnet mit ihrem Schwert, in Gesellschaft eines kleinen Vogels sowie zeitweise in Begleitung eines geisterhaften Jungen. Jedoch am Ziel angelangt, stellt sie schmerzlich fest, dass sie völlig allein ist und sich allein einer grausamen Realität stellen muss. Mehr werde ich nicht erzählen : denn das Ende hat es in sich. 

Was für mich persönlich diesen Roman so eindrucksvoll macht, ist, dass er bei aller Düsternis völlig ohne die typischen spektakulären Horror-Elemente auskommt, aber an einigen Stellen das Blut in den Adern zum Gefrieren bringt. 

Ein ungewöhnlich anspruchsvoller phantastischer Roman (in das Genre Fantasy würde ich ihn nicht einreihen), dem ich mit Recht fünf Sterne gebe und ihn vor allem gern weiter empfehlen kann. 

 Wichtig: Besorgt euch unbedingt die Print-Ausgabe, denn der Innenteil ist allein mit den wundervollen Illustrationen ein absolutes Schmuckstück 

Cover des Buches Zeichen von Herbst (ISBN: 9783749793808)

Bewertung zu "Zeichen von Herbst" von Patrick Wunsch

Zeichen von Herbst
Ilona_Arfaouivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Ein faszinierender und sehr außergewöhnlicher Roman
Kann sich Kunst innerhalb eines gänzlich sorgenfreien Raumes, abgeschottet von den Einflüssen der Außenwelt entfalten?

Um das herauszufinden nimmt eine Gruppe „Auserwählter“ an einem fragwürdigen Experiment teil, zieht sich in die Isolation eines sogenannten „Palais“ unter Aufsicht einen Maestros zurück.

Irgendwie kamen mir die Protagonisten dieses Roman so vertraut vor, angefangen von den erwartungsvollen Teenies, dem zweifelnden Musiker, der nach Inspiration suchenden Künstlerin und dem trinkfreudigen Zyniker, der von Anfang an am Projekt der trauten künstlerischen Einigkeit zweifelt. 

Ein faszinierender außergewöhnlicher und sehr anspruchsvoller Roman, der so gut wie ohne Action-füllende Handlung auskommt, in dem es dem Autor mit Bravour gelingt, den Lesern die jungen Protagonisten des 21. Jahrhunderts mit seinem wundervoll poetischen Schreibstil des 19. Jahrhunderts nahe zu bringen. Meine absolute Lese-Empfehlung. 

„Er hatte verstanden, warum das Elysium der Tod des Künstlers war und warum man am besten mit einem Bein in Glück und Ordnung und mit dem andern in Passion und Chaos stand“ … Patrick Wunsch „Zeichen von Herbst“

Cover des Buches Ajena und der Wasserperlenbaum (ISBN: 9783958765825)

Bewertung zu "Ajena und der Wasserperlenbaum" von Virginia Anemona

Ajena und der Wasserperlenbaum
Ilona_Arfaouivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine Geschichte, die die Leser wirklich herausfordert und niemanden kalt lassen sollte
Ein scheinbar fröhlich-buntes Cover zu einem sehr ernsten Thema

Wenn man den Schrecken, den die Protagonistin in ihrem jungen Leben bereits durchstehen muss, durchmacht, dann bleibt nichts anderes übrig, als zu verzweifeln oder sich in die zweite Realität der Welt des Wasserperlenbaums zu flüchten und am Ende dort die Hilfe bekommt, um am Leben zu bleiben. 


Man lasse sich nicht durch das scheinbar bunt-fröhliche Cover täuschen, hier geht es um brutales hundsgemeines Mobbing seitens einiger Mitschüler und einer Lehrerin, dem das Mädchen hilflos ausgesetzt ist. Hinzu kommen chaotische Zustände in der Familie.


Der Roman, der zwischen den beiden Realitäten wechselt (Wirklichkeit und Traum), geht in der teilweise schonungslosen Beschreibung der Misshandlungen sowie dem Ablauf der daraus folgenden Depression buchstäblich an die Nieren. Aber auf der anderen Seite wird eindrücklich gezeigt, wie es der Protagonistin unter Anleitung ihres Traumlehrers gelingt, sich ihrer Vergangenheit samt den damit verbundenen Ängsten zu stellen, ohne den letzten Ausweg zu beschreiten.


Ein großartiges Buch, das allen Betroffenen Mut machen und vor allem auch sämtliche Nichtbetroffenen für dieses Thema sensibilisieren sollte.


Von mir verdiente ganz klare fünf Sterne

Cover des Buches Bionic Soul (ISBN: B07YJ6BB1Q)

Bewertung zu "Bionic Soul" von Paola Baldin

Bionic Soul
Ilona_Arfaouivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine ganz andere Dystopie
Ja, auch die Herzen von Maschinen können fühlen

Für eine Dystopie nehme man folgende Zutaten: eine nukleare Katastrophe, eine verseuchte Nachwelt, eine zu Tieren verkommene Menschheit, eine Gruppe aufrichtiger Rebellen, ein geheimer Plan und einen Androiden. Klingt simpel, aber was Paola in ihrem Roman aus diesen Zutaten geschaffen hat, ist einzigartig und zeigt, man kann absolut gekonnt jedes Genre „auf den Kopf stellen“. 

Und bei ihr kommt noch eine ganz besondere Zutat dazu, nämlich : Seele! Die haben nicht nur der hinreißend liebenswerte Polar und die zauberhafte Rebellen-Anführerin Stephanie, genannt Dragonfly sondern ebenso der Ich-Erzähler Dimitri, ein Android. Und ja, mechanische Herzen können Liebe empfinden und sie können am Ende brechen ... ich habe wirklich nicht nah am Wasser gebaut, doch gab es Passagen, in denen mir die Tränen kamen.

Dieser Roman ist nicht nur die Geschichte, in der eine angeblich gefühllose Maschine zu wirklichen Gefühlen fähig ist, sondern er enthält bei seiner tiefsten Melancholie und unausweichlichen Tragik trotzdem die Botschaft, dass es sich lohnt, unermüdlich selbst für einen noch so winzigen Funken Hoffnung zu kämpfen.

Das Buch selbst ist zudem ein wirklicher Hingucker: Jeder Kapitelanfang ist liebevoll aufbereitet und auch die Illustrationen dazwischen sind ganz einfach wundervoll ... schaut doch bitte auf das zweite Foto, damit ihr einen Eindruck von dem schönen Innenteil bekommt. 

Von mir verdiente ganz klare fünf Sterne

Cover des Buches Die Blüten meiner Schuld (ISBN: 9783739403298)

Bewertung zu "Die Blüten meiner Schuld" von Paola Baldin

Die Blüten meiner Schuld
Ilona_Arfaouivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Eine wundervolle leidenschaftlich geschriebene Geschichte über eine fast unwirkliche Liebesbeziehung
Zwei Protagonisten, die ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann ziehen.

Um es vorweg zu nehmen, ich mache mir normalerweise gar nichts aus „sogenannten Liebesromanen“. Doch hin und wieder lohnt es sich, seine Prinzipien „über den Haufen zu werfen“. Das zauberhafte Cover verspricht in  eine zarte Liebesgeschichte … zart ist sie anfangs in der Tat, bis sie sich irgendwann in eine Art Obsession hineinsteigert und man sich fragt, in wie weit die große Liebe des Protagonisten Realität ist oder einem beginnenden Wahnsinn entspringt. 

Ich möchte jetzt hier nicht spoilern, aber Paola gelingt es in der Mitte und schließlich gegen Ende ihres Romans mit zwei genialen Twists ihre Leser mehr als zu verblüffen. 

Absolut empfehlenswert und dafür gibt es fünf verdiente fünf Sterne 


Cover des Buches Fünf Sterne für den Weihnachtsmann (ISBN: 9783749418251)

Bewertung zu "Fünf Sterne für den Weihnachtsmann" von Christine Keller

Fünf Sterne für den Weihnachtsmann
Ilona_Arfaouivor 3 Jahren
Kurzmeinung: Wer Lust auf eine Weihnachtsgeschichte der besonderen Art hat, ist hier bestens bedient
Ein Aushilfslehrer mit überirdischen Fähigkeiten, der die weihnachtlichen Vorbereitungen im wahrsten Sinne des Wortes rockt.

Ein hochbegabter Zwölfjähriger, sein Vater, Autohändler unter permanenten „Zeitdruck“, seine Mutter, Lehrerin an seiner Internatsschule, die sich die Nächte mit Taxifahrten um die Ohren schlägt, dann Mitschüler und Mitschülerinnen, das Lehrerkollegium und natürlich der Aushilfslehrer mit überraschend überirdischen Fähigkeiten, der die weihnachtlichen Vorbereitungen im wahrsten Sinne des Wortes rockt. 

Ja, und genau auf den ersten Seiten dieser bezaubernden Geschichte, sind mir deren Protagonisten zuerst ins Auge gesprungen : denn die Autorin hat sie nämlich gezeichnet. Und beim Lesen musste ich immer wieder zurückblättern und schmunzeln, wie gut die einzelnen Charaktere nicht nur „literarisch“ sondern ebenso „bildlich“ getroffen wurden. 

Überhaupt ist dieses Buch für mich persönlich ein echter Augenschmaus, angefangen vom Cover bis hin zu dem liebevoll gestalteten Innenteil. 

Und die Geschichte selbst : auch wenn sie während der Weihnachtszeit spielt, so ist sie letztendlich doch von den Jahreszeiten unabhängig. Es geht um Freundschaft, erste Liebe, Verluste, Gemeinschaft

 … ähm, habe ich was vergessen? Nein, das habe ich nicht. Nur so viel, er wird Adri gerufen, jener Aushilfslehrer, der für eine verunfallte Kollegin kurzfristig einspringt. Und er ist tatsächlich das „Überraschungs-Ei“ schlechthin. Mehr werde ich nicht verraten. Ist ein wenig „gemein“, aber wer jetzt so richtig neugierig geworden ist, soll sich die Geschichte bitte selbst einverleiben. 

Meine Empfehlung und natürlich fünf Sterne für die Autorin. 


Cover des Buches Absorption (ISBN: 9783752975772)

Bewertung zu "Absorption" von Ian Cushing

Absorption
Ilona_Arfaouivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein „Juwel“ zum Schauen, Staunen und natürlich zum Lesen - einfach phantastisch
Das Buch ist rundum der Hingucker.

Allein die gesamte Ausstattung mit dem Cover, im Innenteil mit den Vignetten, gezeichnet von dem Grafiker Karmazid geben ihm auf den ersten Blick sein hochwertiges Aussehen. 

Aber es ist selbstverständlich auch der Inhalt, der diese Anthologie zu einem Erlebnis macht. Ich müsste in mich gehen und darüber nachdenken, welche Geschichte mein Liebling ist. Es gab zwei, die wirklich meine Seele angesprochen hat, aber insgesamt ist eine wie die andere lesenswert. 

Was sie ausmachen ist ihre Vielfältigkeit : traurig, grausam, romantisch, liebevoll, zynisch, zornig, spannend  … und immer mit einem überraschenden Ende zum Nachdenken. Zum erleichtert grinsend aufatmen, zum Atem anhaltend, und um einige Tränen zu verdrücken oder laufen lassen. 


„Kein Traum : während ich die Geschichte gelesen habe, musste ich mir die ganze Zeit überlegen, als der Protagonist am Ende seinem seltsamen Gast ein Glas vom „goldenen Freund“ einschenkt, welchem meiner Geliebten Musikstücke ( egal ob Vinyl oder CD) ich zum letzten Mal lauschen möchte ? Gut, aber in dieser Erzählung geht es um viel mehr, nämlich, darum, wie ich meine Lebenszeit nutze und jeden Tag dankbar sein sollte, sie auch nützen zu dürfen. Übrigens, ich weiß, welches Stück ich hören würde … aber vielleicht kann ich mich ja trotzdem weiterhin in einer Anderswelt an all meinen Lieblingsstücken erfreuen. 

„Das Königreich“ : man sollte in der Tat möglichst versuchen, jeden Ratschlag, den man erhält, genau zu prüfen und vor allem ernst zu nehmen. 

„Prosit Neujahr“ was haben der Protagonist, Hank und ich gemeinsam? Wir hassen garstige Feste wie Fasching, Neujahr, Valentinstag etc. Ich habe mich gefreut, den guten Hank wieder zu treffen, wenn auch nicht in Begleitung der renitenten Oma. Mir hat diese Art das neue Jahr zu begehen außerordentlich gefallen, wobei ich mich höchstwahrscheinlich mit einem „Gedeck“ begnügen müsste 

Jenseits der Purpurnacht“  : beginnt wie Shakespeares „Romeo und Julia“ endet wie Sartres „Hinter verschlossenen Türen“. Bereits der anfänglich verdächtig untypische „romantische Schreibstil“, ließ kein nettes Ende erahnen. Und es ist nicht nett, nein, das ist es wirklich nicht. 

„Eine Laune der Natur“ : schon mal darüber nachgedacht, womit sich Frankensteins Monster &  Co in ihrem Alterswohnsitz so beschäftigen? Hier wird mit Vorurteilen gnadenlos aufgeräumt

„Beste Zeit“ : Wenn die Erinnerung immer mehr verblasst, kann sich dafür an ihrer Stelle eine völlig neue Welt auftun. Vielleicht sogar eine Welt, die man sich immer erträumte. 

Versteckspiel“ : Nichts kann so wundervoll sein, wenn zwei Seelen sich finden, um miteinander die Ewigkeit zu verbringen. Eine zauberhafte Geschichte voller Hoffnung 

„Gesichter in der Menge“ : ja, wahrscheinlich sollte man mehr tun, als nur oberflächlich hinschauen 

„Man erntet, was man sät“ : so ist es, lieber Hank. Ich glaube wir müssen malen zusammen ein „Gedeck zu uns nehmen

Home Invasion“ : das kommt davon, wenn man zu viel Krimi-Thriller-Horror-Geschichten liest oder sieht. Könnte beinahe ich sein 

„Zuckerperlen“ : will man alle auf ein Mal, hat man am Ende keine mehr. 

„Leere“ : diese Gedanken verfolgen mich mitunter auch in den Monaten mit dem schönsten Sonnenschein … 

„Der Spuk“ : Man hofft ja bis zum Ende, dass alles wieder gut wird. Ob das Hoffen Erfolg hat, werde ich an dieser Stelle aber nicht verraten (Spoiler). Nervenkitzel von Anfang an ist schon mal garantiert. 

Kurzum - Ian hat mit dieser Anthologie bewiesen, dass er die „Kurzen“ vom Spannungsbogen und vom Schreibstil her genauso hervorragend rockt, wie seine beiden „Großen Romane“. Chapeau: 



Cover des Buches Die Bürde des Zerfalls (ISBN: 9783751943819)

Bewertung zu "Die Bürde des Zerfalls" von Tobias Krampitz

Die Bürde des Zerfalls
Ilona_Arfaouivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Herrlich düster und herrlich schaurig
Wo sich Untote, Wiedergänger, Vampire und Werwölfe ein Stelldichein geben.

Normalerweise bin ich kein Fan von Fantasy-Romanen, die ausschließlich in fiktiven Welten spielen (außer dem berühmten Epos Herr der Ringe). Aber da es hier um Protagonisten wie Vampire, Werwölfe, Guhle und sonstiges düsteres Getier handelt, anstatt Einhörner, Elfen, Feen und Prinzessinnen, habe ich gern eine Ausnahme gemacht. 


Mich erinnert der düster-erdrückende Schauplatz an die Filme „Sleepy Hallow“ und „Pakt der Wölfe“. Es geht hart zu Sache, man ist nicht zimperlich, und die Darsteller machen sich gegenseitig das Leben (oder vielmehr das Sterben) nicht gerade leicht. Zumal an jeder Biegung des ohnehin mühseliges Weges durch Sümpfe und Wälder eine neue hinterhältige Überraschung lauert. 


Meine Empfehlung geht vor allem an Leser der Dark-Fantasy, sie kommen mit diesem Roman voll auf ihre Kosten. Er ist dunkel-dunkel, blutig, brutal und stellenweise auch ziemlich eklig (mir persönlich etwas zu sehr). 


Trotzdem, ich konnte mir nicht helfen … ich mochte die ziemlich außergewöhnlichen Protagonisten sehr (auch wenn deren Angewohnheiten teilweise nicht gerade die feinsten und edelsten sind)  … sympathische Kerle. Ich bin jedenfalls gespannt was ihnen künftig noch alles so „blüht“ und freue mich auf den zweiten Teil.

Cover des Buches Die Sonnenkönigin / Frankreichs vergessene Königin (ISBN: 9783946376125)

Bewertung zu "Die Sonnenkönigin / Frankreichs vergessene Königin" von Louise Bourbon

Die Sonnenkönigin / Frankreichs vergessene Königin
Ilona_Arfaouivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Machtspiele, Intrigen und eine vergessene Königin
Was ist Lüge? Was ist Wahrheit.

Wenn mich als Muffel historischer Romane (besonders wenn Frauen mit den üblichen Klischees darin eine Rolle spielen) begeistert hat, dann ist es dieser über das Schicksal der vergessenen Königin von Frankreich, Gemahlin des Königs Louis XIV. 


In der ersten Person sowie in einem Briefwechsel zwischen den beiden Liebenden und diversen Dokumenten wird erzählt, wie ein Geheimnis um den König gekonnt vertuscht und die unglückliche Louise de la Valliére gezwungen wird an der Seite ihres Gemahls auf den Thron zu verzichten. 


Was ist Wahrheit, was ist Lüge? Das wichtigste Thema dieses Buches. Ich ziehe meinen Hut vor der Autorin, vor allen Dingen bezüglich der hervorragenden Recherche und natürlich wie sie gekonnt diese wundervoll tragische Liebesgeschichte den Leserinnen und Lesern vermittelt. 


Ich persönlich fand diese Mischung einer Dokumentation und eines Romans absolut gelungen und habe mich nicht eine Minute gelangweilt. Im Gegenteil: der Schreibstil, der Zeit angepasst, ist derart anrührend, dass man mit den beiden in der Tat nur mitfühlen kann. Ja, und ich habe nebenbei mein Wissen um Frankreichs Geschichte erweitert. 


Wer sich auf einen ungewöhnlichen, interessanten historischen Roman einlassen möchte, ist hier genau richtig. Meine Empfehlung hat er!

Cover des Buches Blowing Across (ISBN: 9783960501541)

Bewertung zu "Blowing Across" von Christine Keller

Blowing Across
Ilona_Arfaouivor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein SF, das wirklich in die Tiefe geht
Zwei Welten treffen aufeinander

 Was geschieht, wenn zwei völlig unterschiedliche Welten  und unerwartet aufeinander treffen?  Die Welt Avos, der in seinem Clan im absoluten Einklang mit der Natur lebt und die Welt Rivers, die abgeschottet von allen Einflüssen der Außenwelt zusammen mit ihren Gefährten unter einer gläsernen Kuppel mehr oder weniger „gefangen gehalten“ wird? 

„Avatar“ - genau dieser Film kam mir nach den ersten Seiten in den Sinn, und ja die Geschichte - sogenannte hochtechnisierte Welt trifft auf sogenanntes Naturparadies - hat in der Tat etwas von „Avatar“. Aber nach weiteren Seiten, wurde mir klar, dieser Roman hat viel mehr als „Avatar“, er geht in die Tiefe. Was anfangs lediglich wie ein Zusammenprall zweier vollkommen unterschiedlichen Kulturen zu sein scheint, entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einer komplexen Handlung, die den Leser wirklich fordert. 

Christine Keller ist es gelungen nicht nur die beiden Welten, sondern auch die beiden Protagonisten aus jenen Welten gegenüber zu stellen. Da wäre Avo, geborgen in der Gemeinschaft seines Clans - nein, seiner „Melodie“ (eine wundervolle Bezeichnung) - diese „Melodie“, nicht nur untereinander, sondern auch mit seiner ganzen Umwelt - insbesondere mit den Bäumen -  im Geist verbunden. 

Da wäre River zusammen mit ihren Gefährten beschützt beziehungsweise bewacht von Droiden unter einer sterilen gläsernen Kuppel. Mir hat die Beschreibung der Annäherung der beiden sehr gut gefallen, erst misstrauisch-behutsam, dann die allmähliche Kommunikation, die natürlich auch zu amüsanten Missverständnissen führt. 

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und der Perspektivenwechsel der einzelnen Protagonisten (vor allem der Droiden) verleiht dem Roman die richtige Spannung. Nun geht das Aufeinandertreffen der beiden Kulturen nicht so harmlos vonstatten - der Zusammenprall zerstört die gläsernen Kuppeln … die Natur holt sich zurück, was ihr genommen wurde … und an dieser Stelle beginnt der Auftakt zu einem wirklich überraschenden Ende, das eigentlich wiederum ein Anfang ist. 

Da ich kurz davor bin, zu viel von dem weiteren Geschehen zu verraten, kann ich nur empfehlen, das Ende dieses Romans selbst herauszufinden - sprich, ihn einfach zu lesen. Von meiner Seite eine ganz klare Lese-Empfehlung und fünf verdiente Punkte. 

Danke für die tollen Stunden, liebe Christine 

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