Bewertung zu "Triangle: The Complete Series" von Susann Julieva
Wer sich von „Triangle“ einen Standard-Liebesroman erwartet, der wird vermutlich bitter enttäuscht werden, denn „Triangle“ ist vieles, aber bestimmt keine 08/15-Liebesgeschichte.
Danny, James, Casey und schlussendlich auch Nick – das sind die vier Protagonisten des Buches, deren Gefühle für einander mindestens so komplex und zuweilen destruktiv sind wie die eigenen Dämonen, mit denen die Figuren zu kämpfen haben. James liebt Casey, fühlt sich aber auch zu Danny hingezogen, Casey steht eigentlich gar nicht auf Männer und steht trotzdem irgendwie auf Danny, Danny nimmt sowieso nichts und niemanden ernst und Nick schließlich wäre einfach bloß froh, jemand in seinem Leben zu haben, dem er nicht egal ist.
„Triangle“ ist kein schneller „Fix“, wenn es einen nach einem Happy End und viel Romantik verlangt, denn die Autorin Susann Julieva verlangt schon ein bisschen Geduld von dem geneigten Leser, wenn sie langsam, Kapitel um Kapitel, die Figuren entblättert wie eine Zwiebel, um zum verwundbaren Kern vorzudringen. Denn verwundbar sind hier alle und es dauert seine Zeit, bis die Figuren es wagen, dem Leser ihre Ängste, ihre Dämonen und figurativen Leichen im Keller anzuvertrauen.
Die Kapitel wiederum sind mehr Schnappschüsse aus der Gedankenwelt der jeweiligen Figur, und obwohl man auch als Leser zuweilen mit den Figuren, die alles andere als perfekt und dadurch sehr menschlich sind, zu kämpfen hat, wachsen Danny, James, Casey und Nick einem fast unbemerkt ans Herz, so dass man am Ende dasteht und sich wünscht, es gäbe noch einen Folgeband. Und dann noch einen. Und noch einen.
Und so viel sei schon einmal verraten: Das Happy-End gibt es dann, in bester Liebesromanmanier, am Ende natürlich auch.