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Iphigenie34

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Cover des Buches Zerrspiegel (ISBN: 9783944264738)

Bewertung zu "Zerrspiegel" von Katja Montejano

Zerrspiegel
Iphigenie34vor 9 Jahren
Was offenbart der Spiegel?!

“Der Spiegel war zu einem stillen Freund geworden, der sein Leid teilte. Und so wie dieser unvergessliche Schrank, war auch dieser Raum ein Platz an einem unwirklichen Ort.” (eBook, Pos. 313)


Nach Katja Montejano's Thriller-Debüt folgt nun nach nur kurzer Zeit ihr zweites Buch diese Genre - „Zerrspiegel“. Das 260 Seiten zählende Werk wurde am 13.03.2015 im SWB-Verlag veröffentlicht.


Inhaltsangabe:

Ein brutaler Überfall stürzt das Leben der neunzehnjährigen Jazz in einen Abgrund voller Angst und Grauen. Gleichzeitig verschwinden ihre Mutter und Schwester - die Polizei steht vor einem schier unlösbaren Rätsel. Wurde die Familie Zielscheibe eines perversen Serienkillers oder steckt ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit hinter dem schrecklichen Geschehen? Ein gefährliches Katz- und Mausspiel zwischen Jazz und dem wahnsinnigen Mörder beginnt. Sein Plan ist Rache! Ihr Plan ist, zu überleben!


Meine Meinung:

In ihrem zweiten Thriller kehrt die Autorin der Mafia den Rücken zu und widmet sich den Abgründen der menschlichen Seele. Diesmal ist der Täter ein Psychopath der besonders kranken und abscheulichen Art. Sein Handeln ist grausam, brutal, pervers und blutig. Katja Montejano scheut sich nicht, seine Taten in allen Einzelheiten darzustellen. Dies lies mir an mancher Stelle den Atem stocken und das Blut in den Adern gefrieren. Aber auch die Gründe, die ihn zu diesem Menschen haben werden lassen, werden gut durchleuchtet, so dass seine Entwicklung zu einem solchen Monster für den Leser nachvollziehbar wird.

Seine Taten bewegen sich allesamt rund um die junge Jazz Sanders, die schließlich selbst zu dessen Ziel wird. Schon bald wird klar, dass er nach Rache sinnt. Doch aus welchem Grund? Welchen Anlass könnte ihm ein junges, unter einer leichten Form des Asperger-Syndroms leidendes Mädchen für derartige Gräueltaten geben? Gewohnt abwechslungs- und temporeich führt uns die Autorin zu des Rätsels Lösung. Hierbei findet Jazz Unterstützung in Joshua und Alex, zwei Menschen, die sich zu guten Freunden entwickeln. Die Charaktere sind durchweg gut ausgearbeitet und schlüssig, obwohl Jazz in ihren Charaktereigenschaften teilweise sehr an die Anna Pizzo des Vorgängerbuches erinnert - so etwa mit ihrem Tick für Zahlen und Farben. Besonders gut hat mir bei Jazz aber der Einblick in das Leben eines Menschen mit Asperger gefallen. Die Tücken, die sich mit dieser Krankheit im Alltag und im zwischenmenschlichen Bereich aufzeigen, wurden hier gut durchleuchtet und dargestellt. In gewisser Weise sensibilisiert das Buch somit auch ein wenig für den Umgang mit Menschen mit diesem Handykap.


Fazit:

Ein Buch, dass vor Spannung strotzt! Gänsehaut garantiert! Ein Muss für Liebhaber eher blutiger Thriller!

Cover des Buches Vendetta (ISBN: 9783943650815)

Bewertung zu "Vendetta" von Katja Montejano

Vendetta
Iphigenie34vor 9 Jahren
"Der Pate" lässt grüssen...

Das Thriller-Debüt „Vendetta – Die Rache der Anna Pizzo“ der Schweizer Autorin Katja Montejano ist am 02.02.2015 im Verlag Pax et Bonum erschienen.


Inhaltsangabe:

Anna Pizzo, Tochter des sizilianischen Cosa Nostra-Chefs Don Vito, lebt nach einem brutalen Übergriff und dem Tod ihres ungeborenen Sohnes zurückgezogen in ihrem Loft. Nach der Versöhnung mit ihrem Vater, der sie einst in eine unfreiwillige Heirat drängen wollte, sichert dieser ihr Hilfe bei ihrer Vendetta zu: Anna will Malik Brenner, ihren ehemaligen Freund und den Mörder ihres Kindes, zur Strecke bringen. Um sich ganz auf die Suche nach ihm konzentrieren zu können, kündigt die hochbegabte Hackerin ihren Job bei der Soffex AG, wird aber an ihrem letzten Arbeitstag Zeugin des Amoklaufs ihres ehemaligen Vorgesetzten Daniel Rohner. Zur selben Zeit bricht in Italien ein blutiger Mafiakrieg aus. Zwei Brüder versuchen, die Alleinherrschaft über die vier großen Organisationen an sich zu reißen. Um Anna nicht zu gefährden, beordert Don Vito seine Tochter nach Sizilien zurück. Was niemand weiß: Es gibt einen Maulwurf unter Don Vitos engsten Vertrauten. Wer steckt hinter den blutigen Anschlägen auf die Mafia-Clans? Während Anna eine Spur in der Schweiz verfolgt, gerät sie zwischen die Fronten und in Lebensgefahr. Wer ist ihr Freund und wer ihr Feind?


Mein Eindruck:

Angefangen von einer persönlichen Tragödie über einen Amoklauf entwickelt sich die Geschichte zu einem Mafiakrieg gigantischen Ausmaßes.

Bereits mit dem Prolog wählt Katja Montejano einen recht blutigen Einstieg und sofort ist die Neugier und die Frage nach den Hintergründen geweckt. Allmählich erfährt man mehr über die Verstrickungen der einzelnen Personen und Geschehnisse. Schnell fragt man sich – genau wie Anna – wer ist hier Freund und wer ist Feind? Wem kann man vertrauen?

Mit Ausnahme von wenigen Kapiteln erzählt die Hauptprotagonistin Anna Pizzo ihre Sicht der Dinge in der Ich-Perspektive. Diese Form der Erzählweise gefällt mir im Allgemeinen recht gut und ist auch hier passend gewählt. Bei den erwähnten übrigen Kapiteln handelt es sich um Gesprächsfetzen aus Telefonaten. Diese steigern in dieser auch so schon recht rasanten Geschichte nochmals die Spannung, da man ins Rätseln kommt, wer sich da mit wem austauscht.
Ein wenig eingebautes Italienisch sorgt für hinreichende Authentizität. Es erinnert einen an den legendären „Paten“ und schafft die passende Atmosphäre.

Alles in allem fand ich dieses Debüt sehr gelungen. Einziger Kritikpunkt liegt bei der Figur der Anna Pizzo selbst. Deren Entwicklung ist für mich nur bedingt nachvollziehbar. Zunächst wird sie dem Leser als eine zurückgezogen lebende, verletzliche Frau mit einem Tick für Zahlen und Farben vorgestellt. Von ihrer, der Mafia zugehörigen Familie distanziert sie sich, weil ihre Moralvorstellungen mit deren Handlungen nicht überein gehen. Ein Schicksalsschlag lässt sie nach Rache sinnen. Auf ihrem Rachefeldzug zeigt sie sich plötzlich beinahe unbeeindruckt von den Gräueltaten der Mafia und wählt gar zum Schluss einen Weg, der ihren bisherigen Idealen vollkommen widerspricht. Zwar wird dies noch abgemildert, da sie... na sagen wir mal... die Zuständigkeiten umverteilt, dennoch heißt sie gewisse Machenschaften letztendlich gut. Der Grund für diese Wendung in ihrem Denken hat sich mir nicht so recht erschlossen. Sicher! Sie war eine tief verletzte und von Rache getriebene Frau. Aber das bezog sich einzig auf den Verlust ihres Kindes. Dafür ihre ganzen Ideale über den Haufen zu werfen? Ich weiß nicht!? Mir stellt sich während der ganzen Geschichte kein wirklicher Grund dar, der eine solch radikale Wendung rechtfertigen würde.

Dennoch kann ich das Buch in jedem Fall weiterempfehlen. Es ist ein wirklich spannender und actionreicher Mafia-Thriller, der bisweilen nichts für Schwache Nerven ist. Katja Montejano hat hier Potential bewiesen und ich freue mich schon jetzt auf weitere Werke von ihr.

Ich vergebe 4 Sterne.

Cover des Buches Bullet Schach (ISBN: 9783802595875)

Bewertung zu "Bullet Schach" von Ben Bauhaus

Bullet Schach
Iphigenie34vor 9 Jahren
Schachmatt!

Mit „Bullet Schach“ hat Ben Bauhaus sein Debüt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der 400 Seiten umfassende Thriller ist am 05.06.2015 im Egmont Lyx Verlag erschienen.


Kurzbeschreibung:

Eigentlich wollte sich der ehemalige Kommissar Johannes Thiebeck nach seiner Suspendierung ganz seiner Leidenschaft fürs Schachboxen hingeben. Doch dann wird er in eine Mordserie verstrickt, bei der es der Täter offenbar auf Thiebecks Freunde und Verwandte abgesehen hat. Thiebeck versucht, den Unbekannten zu finden und sein Motiv zu ergründen. Der Mörder eröffnet unterdessen die gefährlichste Partie Schach, die Thiebeck je gespielt hat - jede verlorene Figur bedeutet ein weiteres Opfer.

„Draußen erwartete mich erneut die Bedrohlichkeit der dunklen Stadt. Als sei sie urplötzlich zu meinem Feind geworden.“ (S. 112)

Ohne Regeln ist jedes Spiel bedeutungslos. (S. 360)


Meine Meinung:

Ich mache mir weder etwas aus Schach noch aus Boxen. In Kombination waren mir diese Sportarten bislang auch gar nicht bekannt und so habe ich bei diesem Buch etwas dazu gelernt und für die Story war es allemal eine gute Wahl.
Irgendwie symbolisiert das Schachboxen ja auch sehr gut die Hauptfigur Johannes Thiebeck. Nicht umsonst mimt er in des Mörders Spiel den König. Boxen ist eher männlich aggressiv und Schach in seiner Komplexität fordert logisches Denken, Weitsicht und Strategie. Doch welche Strategie verfolgt der Täter? Genau das gilt es für Thiebeck herauszufinden. Er ist ein richtiges Original und trägt sein Herz auf der Zunge. Aber unter der harten Schale schlummert ein weicher Kern. Das alles macht ihn ziemlich sympathisch. Ganz im Gegensatz zu Densch. Dieser ist – um es mit Bauhaus' Worten zu sagen – „ein bürokratischer Spießer und steht Thiebeck sowie dessen unkonventionellen Methoden kritisch gegenüber“. Als Nachfolger Thiebecks, welcher nach einem etwas aus den Ufern geratenen, früheren Falles suspendiert wurde, arbeitet er mit dessen ehemaliger Partnerin Jana zusammen. Ein Interessenkonflikt so will man meinen, doch Jana steht Thiebeck treu zur Seite, verhält sich aber auch Densch gegenüber stets loyal.
Alles in allem hat Ben Bauhaus eine Vielzahl interessanter und gut durchdachter Charaktere erschaffen. Der Schreibstil ist locker und eingängig, die Handlungen rasant. Geschrieben ist das Ganze in der Ich-Form aus der Sicht unseres Hauptprotagonisten Jonny, auch das Tier genannt.
Auf der Suche nach dem Täter baut der Autor Schlag auf Schlag immer wieder neue Details, Personen und Handlungen ein, die den Leser stetig vor weitere Rätsel stellen, welche es zu lösen gilt. Warum sucht sich der Täter Opfer aus Thiebecks näherem Umkreis aus? Wieso geschehen die Morde nach dem selben Schema, wie in einem früheren Fall? Warum hat der Täter das Schachspiel gewählt.... Die Lösung wird dem Leser nicht leicht gemacht. Genau das sorgt für anhaltende Spannung und Kopfzerbrechen. Und so überrascht es schließlich nicht, dass der große Showdown am Ende mit einem Täter aufwartet, mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte. Bei vielen Büchern weiß ich oftmals schon relativ früh, spätestens aber im letzten Viertel, wer der Täter ist. Dem war hier nicht so und dafür gibt es 'nen fetten Pluspunkt.
Einzig ein paar kleine Makel bei manchen Schilderungen geben hier Anlass zur Kritik. An wenigen, wirklich sehr wenigen Stellen, wirkte die Geschichte dadurch nicht ganz rund. Allerdings hat es dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.


Fazit:

"Bullet Schach" ist ein Debüt, dass mich vollends begeistert und überzeugt hat. Neben einer ausdrücklichen Leseempfehlung vergebe ich hier 5 von 5 Sternen.


Cover des Buches Die Versuchung der Pestmagd (ISBN: 9783453291355)

Bewertung zu "Die Versuchung der Pestmagd" von Brigitte Riebe

Die Versuchung der Pestmagd
Iphigenie34vor 9 Jahren
Die Versuchung der Pestmagd

Nach dem ersten Teil von Brigitte Riebes „Die Pestmagd“ ist nun am 09.03.2015 der Folgeband „Die Versuchung der Pestmagd“ erschienen. Der historische Roman umfasst 448 Seiten und wurde im Diana Verlag veröffentlicht.


Zum Inhalt:

Nach der Flucht aus Köln gelingt es Johanna nicht, sich in Basel richtig einzuleben und wirklich heimisch zu fühlen. Ursprünglich kommt sie aus Basel, doch die alten Geschichten nagen an ihr. Da kommt ihr das Angebot eines für den Kardinal Albrecht von Brandenburg arbeitenden Freundes gerade recht, nach Mainz zu gehen. Vincent, ihr Mann und geschätzter Medicus soll am Hofe als Leibarzt tätig werden. Sofort fühlt sie sich wohl in der neuen Stadt, doch schon bald erweist sich der Schein als trügerisch. Albrecht, bekanntermaßen den Frauen nicht abgeneigt, hat ein Auge auf die schöne Johanna geworfen, was seiner Konkubine Agnes Pless ein Dorn im Auge ist. Sie sieht ihre eigenen Pläne und die Gunst des Kardinals gefährdet und so ersinnt sie einen Plan, Johanna aus dem Weg zu räumen, um weiterhin die ungeteilte Aufmerksamkeit und Zuwendung Albrechts zu bekommen. Vincent unterdessen wird von seiner Vergangenheit eingeholt und Zeitgleich beginnt in der Stadt eine Seuche zu wüten – ähnlich wenn nicht gar schlimmer als die Pest. Die schwarzen Plattern. Vincent kämpft mit aller Macht dagegen an, doch steht der Krankheit mehr oder weniger machtlos gegenüber...


Mein Eindruck:

So wünscht man sich einen historischen Roman! Ich kannte die Autorin bis dato nicht und habe auch den Vorgängerband „Die Pestmagd“ bislang nicht gelesen. Leider (!) muss ich sagen, denn rückblickend weiß ich gar nicht, warum ich mir so eine tolle Autorin so lange habe entgehen lassen.

Mit „Die Versuchung der Pestmagd“ knüpft Brigitte Riebe an die Ereignisse des 1. Bandes an. Da der Nachfolgeband aber eine in sich abgeschlossene Geschichte erzählt, kann man ihn ohne weiteres lesen, auch wenn man Band 1, so wie ich, nicht kennt. Geschickt greift die Autorin aber immer wieder vergangene Ereignisse auf, so dass man am Schluss auch eine gute Vorstellung über die vorangegangenen Geschehnisse in Köln bekommt.

Brigitte Riebe vermengt die fiktive Geschichte rund um Johanna und ihre Familie geschickt mit vielen tatsächlichen historischen Ereignissen und Personen – prägnant und detailreich, ohne dabei lang auszuschweifen oder den Leser gar zu langweilen. Man taucht gedanklich in die damalige Zeit ein und kann sich das Leben in der dargestellten Epoche gut vorstellen.

Die Geschichte ist so spannend und abwechslungsreich. Sie hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Figuren sind allesamt vielseitig und wunderbar ausgearbeitet. Sie weisen Ecken und Kanten auf und sind keineswegs makellos, was sie sehr realistisch und menschlich erscheinen lassen und deren Handlungen dadurch nachvollziehbar machen.

Man erfährt viel über das Leben der einfachen Bevölkerung, von den Machthabern und wie das gemeine Volk diesen ausgeliefert und untertänig war, aber auch über die Behandlung der Juden in dieser Zeit, die abgegrenzt von der übrigen Bevölkerung in isolierten Wohngebieten leben mussten.
Gleichzeitig erhält man Einblicke, welch umfangreiches medizinisches Wissen zu dieser Zeit bereits vorherrschte. Viele Ursachen für Krankheiten waren bereits bekannt, doch leider fehlte noch das nötige Know-how, um wirksame Heilmittel für viele Krankheiten herzustellen. Dadurch war der Tod den Menschen allgegenwärtig - weitaus mehr als heutzutage. Auch dieser Aspekt wird in diesem Buch nochmals verdeutlicht.


Fazit:

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass ich mich mit dem Buch wundervoll unterhalten gefühlt habe. Es war das reinste Lesevergnügen und ich freue mich nun, mehr von der Autorin zu entdecken. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung! Das Buch ist ein Muss für alle Fans des historischen Romans!

Cover des Buches Der Weg der Maga (ISBN: 9783940036308)

Bewertung zu "Der Weg der Maga" von Arndt Waßmann

Der Weg der Maga
Iphigenie34vor 9 Jahren
Der Weg der Maga

„Der Weg der Maga“ ist ein 408 Seiten zählender Roman des Autors Arndt Waßmann, welcher am 12.03.2015 im Verlag Torsten Low erschienen ist.


Klappentext:

Eine Magierin. Eine Suche. Eine Stadt, die ihr Leben verändert. Kaum hat Serana Meridan ihre Ausbildung an der Akademie beendet, stellt das Leben sie bereits vor neue Prüfungen, härter und gnadenloser als jedes Examen. Freunde und Feinde treten in ihr Leben, um es für immer zu verändern. Und über allem schwebt stets der Schatten eines drohenden Krieges, der bald näher kommt, als sie es je befürchtet hätte. So beschreitet Serana einen Weg, von dem es kein Zurück mehr gibt – den Weg der Maga.


Mein Eindruck:

Bis zum Abschluss ihrer Prüfung kennt Serana nur das behütete Leben in der Akademie, welche sie seit Entdeckung ihrer besonderen Fähigkeiten im Kindesalter besucht hat.
Unbeschwert, bisweilen auch ein wenig naiv und ohne große Lebenserfahrung zieht sie nach bestandenem Examen und aufgenommen in die „Bruderschaft der Wissenden“ voller Abenteuerlust in die Welt, um ihren Platz als Maga und ihre Bestimmung zu finden, aber auch um ihrer Familie zu beweisen, dass die Ausbildung zur Maga nicht umsonst gewesen ist.

„... denn wiewohl du am Ende deiner Ausbildung stehst, stehst du doch erst am Beginn deines Weges“

Zu Fuß startet sie ins Ungewisse mit ihrem erstes Ziel Kendar – der Hauptstadt des Reiches. Eine Jahreszahl wird im Buch nicht genannt, aber aufgrund der Beschreibungen der Umgebung, wie zum Beispiel des Marktplatzes und der Art zu Reisen (zu Fuss oder mit einer Kutsche) mutet das Buch ein wenig mittelalterlich an.

Bereits auf dem Weg nach Kendar muss sie eine negative Erfahrung machen. Und in der Hauptstadt angekommen, lernt sie auch dort schon bald die Schattenseiten des Lebens kennen.

Ihre Reise, welche sie sich so schön erträumt hatte, wird somit - neben Freundschaften, die sie ebenfalls knüpft- relativ schnell von Schicksalsschlägen überschattet, die in ihr nachhaltige Veränderungen bewirken und sie umdenken lassen. Diese Veränderungen sind nicht immer positiv, so dass die Sympathie, die ich anfangs für sie entwickelt hatte, nicht durchgängig bestehen bleibt.

Plötzlich wird ihr Leben begleitet von Schmerz, Leid, Hass und Rachegelüsten. Im Ergebnis lässt sie sich zur Kämpferin ausbilden.

Die Geschichte wird überschattet von einem immer näher rückenden Krieg und schlussendlich führt es Serana selbst an den Schauplatz des Krieges, wo sie zu einer grundlegenden Erkenntnis gelangt...

Der Weg der Maga klingt für mich so groß, so epochal – irgendwie nach einem ganzen Leben. Ich hatte daher eine Geschichte erwartet, die den Leser durch einen langen Zeitraum eines Lebens führt. Tatsächlich handelt es sich aber nur um einen relativ kurzen Abschnitt im Leben der Maga. Dennoch erlangt sie zum Schluss eine Erkenntnis, für die manch anderer ein ganzes Leben braucht. Für mich vollzog sich ihre Entwicklung (selbst für einen Fantasy-Roman) teilweise viel zu schnell, was die Figur ein wenig unglaubhaft bzw. unrealistisch wirken lässt. Aber nicht nur das Tempo, sondern auch Seranas Handeln stand für mich gelegentlich im Widerspruch. Zum einen ist sie jung, naiv und unbeschwert, zum anderen aber unternimmt sie Dinge die schon so reif und erwachsen wirken. Es wäre für mich glaubhafter und nachvollziehbarer gewesen, wenn zwischen den einzelnen Etappen ihres Weges ein bisschen mehr Zeit gelegen hätte.

Allerdings ist die Geschichte einfach wundervoll geschrieben, was die paar kleinen Makel nebensächlich macht. Man war sofort in der Geschichte drin und es war durchgängig spannend ohne irgendwelche Durststrecken. Der Sprachstil gefällt mir sehr gut und ab und an mal ein paar Zaubersprüche in Latein (welche für Menschen ohne Lateinkenntnisse umgehend übersetzt werden) lassen einen in die magische Welt Seranas eintauchen und an einer Reise voller Magie, Abenteuer, Freundschaft, aber auch Leid, Schmerz, Wut, Hass, Rache und Krieg teilhaben.

Alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und vergebe **** Sterne. Ich kann sie guten Gewissens weiterempfehlen.


Cover des Buches Untote knutschen nicht (ISBN: 9783736877061)

Bewertung zu "Untote knutschen nicht" von Mira Bluhm

Untote knutschen nicht
Iphigenie34vor 9 Jahren
Totenbeschwörung mit Hindernissen

„Untote knutschen nicht“ ist eine 62-seitige Novelle der Autorin Mira Bluhm, veröffentlicht am 10.06.2015 im BookRix-Verlag.


Inhaltsangabe:

Klara ist eine begabte Nekromantin. Allerdings hat sie alles, was sie über Totenbeschwörung weiß, aus einem Buch gelernt. Weil sie sich einen richtigen Lehrmeister wünscht, erweckt sie kurzerhand einen alten Nekromanten zum Leben. Doch sie ist nicht die Einzige, die seine Hilfe braucht ...


Mein Eindruck:

Das Cover finde ich ja total Klasse! Es ist irgendwie so kitschig und das liebe ich! Allein deswegen wollte ich das Buch lesen, noch ehe ich wusste, was der Klappentext verrät.

Bei dem Titel hatte ich eigentlich eine amüsante Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einem Untoten erwartet, was sich dann allerdings nicht bewahrheitet hat. Es wird zwar kurz eine Liebe angesprochen, jedoch ist dies nicht Hauptaugenmerk der Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr rasant, die Erzählweise kurz und bündig. Der Schwerpunkt liegt hier ausschließlich auf der Nekromantie und der Wiedererweckung toter Lebewesen. Nebenhandlungen werden gänzlich weggelassen. Zwar ist dies charakteristisch für eine Novelle, die Geschichte wirkt dadurch auf mich jedoch teilweise recht abgehackt und unfertig. Den Protagonisten mangelt es erheblich an Tiefe. Mir hätte es mehr zugesagt, wenn sich die Autorin für eine andere literarische Gattung entschieden hätte, denn sie hat durchaus Talent für Formulierungen, zeigt Witz und greift gute Ideen auf. Mira Bluhm hat super Ansätze, welche durchaus ausbaufähig gewesen wären. Schade!

Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam und kurzweilig, so dass ich sie unter Berücksichtigung vorgenannter Kritikpunkte durchaus auch weiterempfehlen kann.

Cover des Buches Du hast mir gar nichts zu sagen! (ISBN: 9783453285422)

Bewertung zu "Du hast mir gar nichts zu sagen!" von Susanne Petermann

Du hast mir gar nichts zu sagen!
Iphigenie34vor 9 Jahren
Kleiner Ratgeber für "zweite Frauen"

„Du hast mir gar nichts zu sagen! - Stiefmutter sein ist nichts für Feiglinge“ ist ein Ratgeber von Susanne Petermann für eben solche. Erschienen ist das Buch am 20.04.2015 im Diana-Verlag.


Inhaltsangabe:

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben seine Kinder gewonnen! Schon das Wort "Stiefmutter" verheißt nichts Gutes. Wenn es in den Patchworkfamilien nicht rund läuft, ist die Schuldige schnell gefunden: die zweite Frau, die Vizemom. Sie steht immer zwischen den Stühlen. Der neue Mann ist noch emotionaler Besitz der Ex. Und die kleinen Monster, die eigentlich wohlerzogene Kinder sind, tyrannisieren im Alltag nach Herzenslust. Die Journalistin Susanne Petermann kennt die Krisensituationen. Selbst mit einem Mann plus Anhang verheiratet, weiß sie, dass es in diesen Beziehungen keine Aufwärmphase gibt. Mit ihrem Buch macht sie den Frauen Mut, die im Patchworkgeflecht den Durchblick verloren haben. Sie bricht eine Lanze für Stiefmütter und plädiert für eine tolerantere Gesellschaft.


Meine Meinung:

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich selbst keine Stiefmutter bin. Ich habe das Buch gelesen, weil mich das Thema interessiert hat und ich im Freundes- und Bekanntenkreis das eine ums andere mal mit de Problematik des Stiefmutterdaseins konfrontiert werde. Zudem fielen andere Lesermeinungen allesamt recht gut aus.

Diesen durchweg positiven Meinungen kann ich mich allerdings nicht so ganz anschließen. Zwar werden in dem Buch diverse Beispiele von Stiefmüttern und deren Problemen aufgeführt. Auch Susanne Petermann gibt hier eigene Erfahrungen preis. Dadurch wird Betroffenen sicherlich auch das Gefühl vermittelt, nicht allein zu sein. Eine Lösung aufgezeigt wird dadurch jedoch nicht. Auch die Tipps der Autorin und anderer Stiefmütter helfen meiner Meinung nach nur bedingt. Wenn überhaupt, so denke ich, hilft es einem selbst, mit der Situation besser umzugehen. Die Probleme sind dadurch aber längst nicht aus der Welt. Wie auch?! Zur Lösung derart gelagerter Probleme gehört immer die Mitarbeit aller Beteiligten dazu und das halte ich in den meisten der dargestellten Fälle für unrealistisch. Ich hatte eher den Eindruck von Schönmalerei.

Zudem ist das Buch geprägt von Wiederholungen. Manche Seiten habe ich nur noch überflogen, weil mir das darin Geschriebene bereits so bekannt vorkam.

Interessant war allerdings der kurze Exkurs ins deutsche Familienrecht. Da haben mich einige Gesetze teilweise wirklich erschüttert. Die Liebe allein scheint heutzutage für eine Beziehung nicht ausreichend zu sein. Vielmehr muss man wohl prüfen, ob die Beziehung auch der deutschen Gesetzgebung standhält!


Fazit:

Für jemanden, der sich mit seinen Problemen nicht allein fühlen möchte, mag das Buch geeignet sein. Allerdings sollte er keine Wunder erwarten.
Von mir gibt es für das Buch drei ***.

Cover des Buches KALYPTO - Die Herren der Wälder (ISBN: 9783404207916)

Bewertung zu "KALYPTO - Die Herren der Wälder" von Tom Jacuba

KALYPTO - Die Herren der Wälder
Iphigenie34vor 9 Jahren
Ein meisterliches High-Fantasy-Werk mit Suchtpotential...

„KALYPTO – die Herren der Wälder“ von Tom Jacuba ist am 16.04.2015 im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen.


Klappentext:

Der junge und impulsive Lasnic, Angehöriger des Waldvolks, kann es nicht glauben: Ausgerechnet er wurde von der Ratsversammlung zum Waldfürsten berufen! Kurzentschlossen packt er seine Sachen und flüchtet vor der Verantwortung, ohne zu ahnen, dass er in ein viel größeres Abenteuer hineinstolpert. Denn im Verborgenen naht eine Gefahr, die alle freien Völker bedroht: Die Magier des vor Jahrtausenden untergegangenen Reichs Kalypto sind wieder erwacht – und sie schicken vier Späher aus, um das Volk zu finden, das sich am besten zur Versklavung eignet …


Meine Meinung:

Mit „KALYPTO – die Herren der Wälder“ wurde der Beginn einer Trilogie eingeläutet. Klappentext und Cover ließen mich viel erwarten, doch bekommen habe ich noch viel mehr!

Das Buch ist in seinem Aufbau sehr komplex und bedarf daher gerade in seinen Anfängen einiger Konzentration, um bei den vielen Handlungen und Charakteren den Überblick zu bewahren. Für mich als eigentlichen Schnellleser war dies zunächst nicht ganz einfach, doch der lockere und eingängige Schreibstil sowie die überaus detaillierten und bildlichen Darstellungen der Schauplätze und Charaktere haben mich sehr gut durch die ersten Abschnitte hindurchgeführt und letztlich doch schnell in das Geschehen eintauchen lassen. Die Karte auf der Buchklappeninnenseite hilft hierbei zur bildlichen Orientierung. Schon bald befindet man sich mittendrin in der von Tom Jacuba so wundervoll geschaffenen Phantasiewelt.

Das Buch ist aus unterschiedlichen Erzählperspektiven aufgebaut. Da ist zum einen das Waldvolk, in dem wir unseren charismatischen und impulsiven Lasnic vorfinden; das Bergvolk von Garona mit der bezaubernden Ayrin und die kriegerischen Insulaner von Tarkatan, angeführt von Catolis – Magierin und Großmeisterin der Zeit – diese wiederum geleitet von ihrem höchsten Ziel: Kalypto und seinem zweiten Reich. Allmählich werden dem Leser die einzelnen Welten und deren Bewohner vorgestellt. Hierbei lässt wirklich nichts zu wünschen übrig. Die Umgebung begann vor meinem geistigen Auge zu wachsen und die Charaktere sind so gut ausgearbeitet, wie man es (leider) nur selten erlebt. Sie sind so facettenreich und authentisch. Man baut direkt einen Bezug zu ihnen auf, kann sich in sie hineinversetzen und die Handlungen gut nachvollziehen. In einem Krieg, der das würdigste Volk zum Aufbau des Zweiten Reichs von Kalypto hervorbringen soll, treffen die Figuren nach und nach aufeinander bis es zum großen Showdown kommt.
Der Ideenreichtum nimmt dabei kein Ende! Folglich wird es dem Leser niemals langweilig und trotz 560 inhaltsreicher Seiten kam das Ende für mich leider viel zu schnell. Die Geschichte hat Suchtpotential und ich sehne den 14.01.2016 herbei, an dem Teil 2 der Trilogie „KALYPTO - Die Magierin der Tausend Inseln” erscheinen soll.

Tom Jacuba, mit bürgerlichem Namen Thomas Ziebula, hat zwar bereits diverse andere Werke verfasst, doch ist KALYPTO das erste, aus seiner Feder entsprungene Werk, welches ich gelesen habe. Es hat hohes Potential bewiesen und sofern der zweite Teil sich als ähnlich gut entpuppt, besteht die realistische Chance Tom Jacuba in die Liste meiner Lieblingsautoren aufzunehmen.


Fazit:

„KALYPTO – Die Herren der Wälder“ ist eines der besten Bücher die ich seit langem gelesen habe. Ein High-Fantasy-Werk der Meisterklasse! Und könnte ich mehr als fünf Sterne vergeben - ich würde es tun!!! Jedem, der das Buch bislang noch nicht gelesen hat, empfehle ich dringend, dies nachzuholen!

Cover des Buches Jakob Wolff - Die Täuschung (ISBN: 9783945230091)

Bewertung zu "Jakob Wolff - Die Täuschung" von Tanja Kummer

Jakob Wolff - Die Täuschung
Iphigenie34vor 9 Jahren
Gelungene Fortsetzung...

Mit der Kurzgeschichte „Jakob Wolff - Die Täuschung: 1496 (Jakob Wolff – Hexenmeister)” startet Tanja Kummer Teil 2 einer Reihe. Auf 115 Seiten wird der Versuch, den in Band 1 ausgesprochenen Fluch zu brechen, geschildert. Die Kurzgeschichte ist am 14.10.2014 im Leseratten Verlag erschienen.


Inhaltsangabe:

Jakob Wolff sucht einen Weg, den auf ihm liegenden Fluch wieder zu lösen. Dabei ist er ausgerechnet auf die Hilfe der Menschen angewiesen, die ihn verachten. Gelingt es ihm, seinen alten Zirkel in Speyer zu täuschen, um einen Gegenzauber zu finden? Und wird Lilo ihm eine Hilfe sein, obwohl sie sich in unter der Kontrolle des Gegners befindet? Machtgelüste, Intrigen und Neid zwischen den Hexern droht den kompletten Zirkel auffliegen zu lassen... Der Fortsetzung der "Jakob Wolff - Hexenmeister" Reihe mit dem Kurzroman "Der Täuschung" von Tanja Kummer.


Meine Meinung:

Nachdem mich Band 1 wegen einiger moralisch abweichenden Vorstellungen nicht vollends überzeugt hat, zeige ich mich bei Band 2 nun deutlich versöhnlicher. Etwa ein Jahr, nachdem der Fluch ausgesprochen wurde, geben Jakob und Lilo nun alles, um ihren Fehler wieder gut zu machen und suchen nach Lösungen den Fluch zu brechen. Dabei geht es wieder gewohnt rasant und temporeich zur Sache, so dass man des Lesens nicht müde wird. Die Charaktere sind ausgereift und gut durchdacht. Und auch wenn die Geschichte diesmal nicht so breit gefächert ist und eine kürzere Zeitspanne umfasst als Band 1, so finden sich doch genügend Handlungen wieder, um die Spannung zu halten und es an nichts fehlen zu lassen. Lediglich die Rückblenden hätten etwas ausführlicher sein dürfen. Hier hatte ich nach einer etwas längeren Pause zur vorherigen Geschichte doch ab und an meine Probleme, die Zusammenhänge aus meiner Erinnerung zu kramen.
Ansonsten kann ich mir nur wünschen, dass die Folgebände ein ähnliches Niveau aufweisen und kann für Band 2 guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen.


Cover des Buches Janusmond (ISBN: 9783802597909)

Bewertung zu "Janusmond" von Mia Winter

Janusmond
Iphigenie34vor 9 Jahren
Gänzlich andersartig!

Der Debütroman „Janusmond“ von der unter Pseudonym schreibenden Autorin Mia Winter ist am 02.04.2015 im Egmont Lyx Verlag erschienen und zählt 385 Seiten.


Inhaltsangabe:

Die französische Stadt Louisson leidet unter der Hexenhitze, als der Deutsche Leon Bernberg dort auftaucht, um nach seiner Zwillingsschwester Lune zu suchen. Diese hat vor zehn Jahren hier gelebt - und verschwand damals spurlos. Leon will sie nun offiziell für tot erklären lassen und bittet den Polizisten Christian Mirambeau um Hilfe. Doch durch Leons Erzählungen gerät auch Christian in den Bann der verschwundenen Fremden. Er beginnt Nachforschungen in dem Fall anzustellen nicht ahnend, dass er damit sein eigenes Glück bereits verspielt hat ...


Mein Eindruck:

Zunächst hat mich das Cover total in seinen Bann gezogen. Mit Ausnahme der Fensterläden in ihrem grellen Rot ist der Rest komplett in matten Schwarz- und Grautönen gehalten. Selbst die Buchschnitte sind gänzlich schwarz. Diese Andersartigkeit hat mich total fasziniert und letztlich den Ausschlag für die Leseentscheidung gegeben. Aber auch der Klappentext war recht vielversprechend.

Was den Inhalt angeht, so habe ich lange überlegt, was ich dazu wohl schreiben soll. Denn nicht nur äußerlich hebt sich das Buch von anderen Büchern ab. Es unterscheidet sich vollkommen von allem, was ich bislang gelesen habe.
Die Idee des Buches an sich war nicht schlecht. Jedoch bin ich ziemlich hin und hergerissen und kann abschließend immer noch nicht sagen, ob ich das Buch nun gut oder schlecht fand, obwohl das Lesen schon einige Tage zurück liegt.
Einerseits empfand ich die Charaktere überwiegend unsympathisch, teilweise sogar abstoßend. Der Leser wird mit Abgründen der menschlichen Psyche konfrontiert, die auf mich sehr befremdlich und teilweise auch übertrieben wirkten. Nicht selten haben mich einzelne Abschnitte ziemlich verstört. Man fragt sich auch, wer hier nun zu den Guten und wer zu den Bösen zählt und muss feststellen, dass man eine solche Kategorisierung letztlich gar nicht vornehmen kann, denn am Ende ist alles anders, als es zunächst scheint. Doch dies war wohl auch das Ansinnen der Autorin, denn der Titel „Janusmond“ ist zurückzuführen auf die Zwillinge Leon und Lune, die in einem Monat mit zwei Monden geboren wurden, was Lune seitens ihrer Großmutter bereits sehr früh die Bezeichnung Januskind – die Doppelgesichtige – einbringt. Dies, so sollte man meinen, steigert die Spannung. Doch leider war der Spannungsbogen nicht konstant hoch und einige Passagen waren bisweilen sogar ziemlich zäh.
Dennoch hat mich die Geschichte in irgendeiner, mir unerklärlichen Weise gefesselt und lange in mir nachgehallt. Gerade Lune's Briefe, die im Buch stetig zitiert werden, weisen eine gewisse Tiefe auf und haben auch einen leicht philosophischen Wert.
Aber vielleicht oder sogar wahrscheinlich macht ja gerade das ein gutes Buch aus – dass man es eben nicht sofort wieder vergisst, sondern es einem noch lange im Kopf herumspukt und man permanent über das Gelesene nachdenken muss.


Fazit:

Würde ich eine Leseempfehlung aussprechen? Ein ganz klares JEIN! Ich denke, es handelt sich um ein Buch, dass ziemlich polarisiert und ob es einem nun gefällt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich vergebe nach langem Überlegen 3,5 Punkte, aufgrund der Nachhaltigkeit in meinen Gedanken hier aufgerundet auf 4 Punkte.

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