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Ise

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches BETA (ISBN: 9783570161647)

Bewertung zu "BETA" von Rachel Cohn

BETA
Isevor 11 Jahren
Ein paradisischer Auftakt

Klone von verstorbenen Menschen ohne Seele. Ihr einziger Zweck: dem Menschen zu dienen. Doch was passiert, wenn die Klone plötzlich wünschen? Elysia ist so ein Klon und bemerkt, dass sie plötzlich Dinge fühlt, die sie gar nicht fühlen darf. Und was das für sie bedeutet, wenn es ans Tageslicht kommt, möchte man sich gar nicht erst ausmalen.
Neugierig?Dann solltet ihr schnellstens in den nächsten Buchhandel laufen und euch BETA zulegen. Den Auftakt einer neuen Jugendbuch Reihe mit dystopischem Flair.Es gab schon einige Bücher und sogar Filme, in denen das Thema "Klone" aufgenommen wurde und auch in der Realität ist diese erschreckende Zukunftsvision nicht mehr nur pure Fiktion.In BETA erfahren wir nicht nur, wie viel damit schief laufen kann, sondern gerade wie schlimm es für den Klon ist, wenn dieser erkennt, wer er ist und wer er gar nicht sein darf.
Die Geschichte rund um Elysia wird aus der Sicht von ihr, dem scheinbar ersten geglückten Teen-Klon, erzählt. Genau das macht dieses Buch besonders interessant. Wie denkt ein Klon? Wie geht er damit um, wenn er plötzlich merkt,dass er Gefühle entwickelt? Wie ist es zu wissen, dass man keine Rechte hat und die Menschen einen nur als "Objekte" behandeln? Wie ist es, wenn man sein wahres Ich verstecken muss?
Gerade der Anfang hat wahnsinnig viel Spass gemacht. Das Entdecken von der Insel und Elysias Lernen, waren sowohl interessant als auch humorvoll. Das Buch konnte mich relativ schnell in seinen Bann ziehen und ich habe mich auf Demesne sehr wohl gefühlt.Von ihrer Geburt, über das Erlernen menschlicher Reaktionen, bis hin zu der Erkenntnis, dass sie mehr ist, als nur ein Klon, erleben wir alles hautnah mit ihr zusammen. Und zwar Schritt für Schritt. Ein hilfreicher Einstieg für den Leser, der aber dadurch auch gleich zu Anfang mit vielen Fakten und Informationen überhäuft wird. Doch durch den schnörkellosen und leichten Schreibstil der Autorin, fällt das nicht sonderlich ins Gewicht und man kann dem Inhalt sehr gut folgen. Wer doch mal über das gelesene nachdenken möchte, der hat es bis zum nächsten Kapitel meist nicht sonderlich weit. Denn diese sind absolut kurz gehalten, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Unsere Ich-Erzählerin Elysia schafft es sehr schnell uns an sie zu binden. Wir fühlen mit ihr und leiden mit ihr. Sie handelt besonders zu Anfang nachvollziehbar. Sie wirkt zerbrechlich und man möchte sie manches Mal in die Arme nehme. Doch das Blatt wandelt sich sehr schnell und sie wird kämpferisch. Gerade zum Ende hin entwickelt sie sich für meinen Geschmack aber etwas zu schnell und vor allem zu radikal. Streckenweise war ich wirklich geschockt und ihr Tun hat mich etwas von ihr entfernt. Plötzlich hatte ich den Eindruck sie als Charakter nicht mehr einschätzen zu können.
Was mir gefehlt hat, war ein würdiger Gegen- oder Mitspieler von Elysia. Einen Part, der mich genauso überzeugen konnte. Immer wenn ich dachte ihn gefunden zu haben, entwickelte sich die Geschichte in ungeahnte Richtungen und mein lieb gewonnener Charakter, war von der Bildfläche verschwunden.
Die Erwachsenen von Demesne hingegen, fand ich richtig toll gezeichnet. Sie waren zwar absolut geprägt von Wohlstand und Ansehen wodurch einem die Eigenschaft Arroganz sehr schnell entgegen springt. Dennoch passte gerade das perfekt auf die Insel. Im Gegensatz zu allen anderen Nebencharakteren, die teilweise sehr flach und unnahbar waren, fand ich die Erwachsenen am authentischsten, wenn auch nicht unbedingt am symphatischsten.
Demesne als Setting war atemberaubend und unglaublich kreativ. Die Insel ist DAS Paradies schlechthin und ich habe mich manches mal an den Strand geträumt. Einfach ein wunderschönes Ambiente, was die Autorin ausgezeichnet beschrieben und die Insel dadurch lebendig gemacht hat.
Aber die Autorin will ihrem Leser mehr geben, als eine schöne Geschichte. Sie hebt hier und da den moralischen Zeigefinger, was besonders bei der Droge Raxia ins Gewicht fällt. Sie zeigt auf, was Drogen aus Menschen machen kann und wie gefährlich ihr Umgang damit ist. Nicht nur für sich selber, sondern auch für seine Mitmenschen. Ein wichtiges Thema, sehr gut umgesetzt.
Der Showdown kam sehr schnell und plötzlich, dafür hielt er aber einige brisante Aufklärungen bereit und vor allem Überraschungen die einen an den Seiten haben festkleben lassen.Die letzten Sätze hatten es dann wirklich in sich. Ein Cliffhanger wie er im Buche steht.Ich lese weiter!

FAZIT
Ein wortwörtlich paradisischer Auftakt, inmitten eines atemberaubenden Settings. Ein fesselnder Anfang und ein spannender Mittelteil der wegen radikalen Handlungen der Protagonistin zum Ende hin etwas schwächelt. Dennoch eine tolle Idee, interessant umgesetzt. Das Ende lässt einen aber überrascht zurück und man wird sicherlich wissen wollen, wie es weiter geht. 

Cover des Buches Breathe - Gefangen unter Glas (ISBN: 9783423760690)

Bewertung zu "Breathe - Gefangen unter Glas" von Sarah Crossan

Breathe - Gefangen unter Glas
Isevor 11 Jahren
Rundum gelungen

Eine Welt ohne Sauerstoff.Eine Kuppel für die Überlebenden.Wenn atmen eine Frage des Geldes ist, dann ist die Menschheit dem Ende nahe. Und das an diesem Ende der Mensch selber maßgeblich beteiligt war, zeigt uns diese Dystopie auf bedrückende und realistische Weise. Nach Beenden des Buches und besonders auch während des Lesens, wurde mir immer wieder bewusst, dass unsere heutige Zeit, bereits der Beginn von Breathe einläuten könnte. Die Umwelt wurde an ihre Grenzen gebracht. Ohne Rücksicht auf Verluste wurden Wälder gerodet und die Umwelt belastet. Bis zum bitteren Ende. Dem Ende des Baums.Es gibt keine Vegetation mehr und damit nicht mehr ausreichend Sauerstoff. Ein Szenario welches auch unserer Welt bevorstehen könnte, wenn der Mensch nicht lernt umzudenken.Der Gedanke, dass nicht mehr genug Sauerstoff in der Luft wäre, ist hochgradig beängstigend. Wenn Sauerstoff plötzlich zu einem seltenen Gut wird, kann man sich vorstellen, was das bedeutet. Die Reichen haben genug davon. Die Armen können sich jedoch kaum am Leben halten.
Und genau diese Welt wird uns in Breathe näher gebracht. Und zwar erschreckend realitätsnah und wissenschaftlich stichfest. Joggen und tanzen ist nur denen vorbehalten, die sich den dafür benötigten Sauerstoff leisten können. Die anderen müssen auf ihr Tempo achten um nicht von sogenannten Geschwindigkeitsmessern erwischt zu werden. Die Wohnungen sind luftdicht verschlossen. Zusätzliche Sauerstoffflaschen für viele unbezahlbar. 
Die Autorin beschreibt auf unglaublich fesselnde Art und Weise, das Leben unter der Kuppel. Eine auf den 1. Blick sehr typische Lebensart in einer Dystopie. Doch gerade durch den Hintergedanken der Sauerstoffarmut, steht die Kuppel als Lebensraum nicht sehr im Vordergrund. Vielmehr setzt sich die Autorin mit der Problematik des Atmens auseinander. Die Atmosphäre des Buches wirkte auf mich gerade unter den mittellosen Seconds teilweise zwar sehr bedrückend, aber auch stellenweise hoffnungsvoll. Dies hat einen beim Lesen nicht zu sehr runtergezogen und hatte eine tolle Mischung.
Aus der Sicht von insgesamt 3 Jugendlichen, die allesamt aus unterschiedlichen Schichten stammen, wird uns die Geschichte von Bea, Quinn und Alina erzählt. Bereits das 1. Kapitel hat es in sich und verspricht nicht nur Spannung, sondern hält es auch. Denn anders als bei den meisten Dystopien, hat hier die Rebellion bereits begonnen und kündigt sich nicht erst an. Neben Bea, einer Second (arm) und Quinn einem Premium (reich), erfahren wir die Seite der Rebellen durch Alina.  Eine Herangehensweise die den Leser sofort in die Geschichte wirft und ihn umgehend packt.Selten schafft es ein Buch mich so postwendet und ohne Umwege zu begeistern. Unglaublich schnell konnte ich mich in die Charaktere einfinden und mit ihnen mitfiebern. Sie verstehen und um sie leiden. Für mich sind es Charaktere mit Charakter, die einfach überzeugend und lebendig wirken.
Besonders toll hat mir gefallen, wie die Autorin ihre Welt erklärt und einem näher bringt. Der Leser erfährt sehr umfangreich, wie es zu dem Wandel der Erde kam und wie es überhaupt so weit kommen konnte. Es wird nicht nur als gegeben hingenommen, sondern absolut toll und ohne Umschweife erläutert. Und das ohne auch nur eine Sekunde langatmig zu werden. Auch die schnell aufkommende Frage, woher denn die Überlebenden und auch die Kuppel herkommen, wird auf zufriedenstellende und interessante Art gelöst.
Die Charaktere selber entwickeln sich alle auf ihre besondere Weise weiter. Eine zu Anfang vermutenden Dreiecksbeziehung. löst sich Gott sei Dank in eine sympatische Richtung auf und hat der Geschichte das typische Geschnulze genommen.Aber auch ein paar leicht verschrobene Charaktere haben gerade in der Welt ausserhalb der Kuppel ihren großen Auftritt. Und da kann es an einigen Stellen sogar mal ein kleines bisschen ekelig werden. Mich hat es zumindest das ein oder andere Mal richtig geschüttelt so bildlich waren die Situationen beschrieben.
Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel stetig an und es scheint einfach nie langweilig werden zu wollen. Der klare und einfache Schreibstil hat dazu beigetragen, dass ich das Buch schnell durch hatte. Leider schon fast etwas zu schnell, denn es hätte gerne noch ein paar Seiten mehr haben können. Nicht weil es die Geschichte vielleicht nötig gehabt hätte, sondern einfach nur weil ich die Protagonisten lieben gelernt habe und gerne noch mehr Zeit mit ihnen verbracht hätte.

FAZIT
Eine für mich rundum gelungene Dystopie, die mit dem wichtigsten Bestandteil des Lebens spielt und damit weiß aufzurütteln. Absolut authentische Charaktere und eine erschreckend realistische Welt, haben dieses Buch zu etwas wirklich besonderem gemacht. Für jeden Dystopie Fan ein Lesemuß, aber auch für diejenigen die sich mit dem Genre noch nicht so auseinander gesetzt haben, ein toller Einstieg und sicherlich auch einen zweiten Blick wert.Und die Moral der Geschicht? - Tötet unsere Wälder nicht!

Cover des Buches Im Herzen die Rache (ISBN: 9783785573778)

Bewertung zu "Im Herzen die Rache" von Elizabeth Miles

Im Herzen die Rache
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Im Herzen die Rache" von Elizabeth Miles

Das ein wunderschön und ungewöhnlich gestaltetes Buchcover, sowie ein interessant und spannend klingender Klappentext, nicht immer ein Garant für unübertroffenen Lesespaß ist, mußte ich im Fall von "Im Herzen die Rache" schmerzlich erfahren.

Das in 3 Akte aufgebaute Buch, welches aus der Sicht von unseren Protagonisten Em und Chase erzählt wird, beginnt seicht und ruhig. Wir lernen Em, Chase, Zach, Gabby und JD kennen. Trotz der Überhäufung von Charaktervorstellungen wird schnell klar, dass wir es hier mit einer Gruppe von teilweise hochpupertierenden und egoistischen Teenies zu tun haben, die weder auf den 1. noch auf den 2. Blick wirkliche Sympatieträger sind.
Der Versuch der Autorin den Personen eine gewisse Tiefe zu verleihen, geht leider spätestens in dem Moment schief, als der Leser feststellt, dass auch das Handeln eben genau dieser unüberlegt und streckenweise sogar Charakteruntypisch ist. Wenn mir auch nach 50 Seiten keiner der Charaktere auch nur annähernd ans Herz gewachsen ist, und ich möchte anmerken, dass ich immerhin die Wahl aus mindestens 5 hatte, dann spricht das nicht wirklich für eine gute Ausarbeitung.

Ebenso ausbaufähig ist auch der Schreibstil der Autorin. Der prinzipiell erst mal recht flüssig zu lesende Kontext ist immer wieder mit jugendlichem Slang bestückt. Was mich wirklich gestört hat was das scheinbare Lieblingswort von Frau Miles. PENG! Wann immer es auch nur annähernd passte, wurde es auch verwendet. Dass das irgendwann nur noch nervte, sollte klar sein.

Absolut lobenswert zu erwähnen ist hin gegen die herrschende Atmosphäre. Das winterliche Setting passt perfekt zu der Stimmung im Buch, die teilweise sehr düster und streckenweise sogar gruselig ist.
Leider hält gerade letzteres immer nur sehr kurz an, so dass die Autorin jegliche Chance auf Spannung verschenkt.

Statt der erhofften Action bekam ich nur Einblicke in das Leben von 5 Highschool Teenagern. Mädchen, die in den Freund der besten Freundin verlieben, Jungs, für die Coolness, Sport und Beliebtheitsskalas ganz oben stehen. Alterstypische Konflikte und ihre Problematiken. Das Leben von Jugendlichen gespickt mit teilweise absolut unnützen Informationen, die die Geschichte in die Länge gezogen haben. Spannungslos und langatmig plätschert die Story größtenteils nur so dahin und irgendwann habe ich aufgehört mich zu fragen, wann es denn nun endlich mal losgeht.

Die scheinbaren Überraschungen und Höhepunkte im Buch, waren alles andere als das. Vielmehr konnte man die meisten Handlungen bereits seitenweise vorher prognostizieren oder zumindest erahnen. So blieben überraschende Wendungen bis zum Schluß für mich gänzlich aus.

Die Grundidee des Plots ist mit Sicherheit nicht neu, aber in diesem Fall dazu leider auch noch sehr unüberlegt umgesetzt. Das hier und da vielleicht planlose und voreilige Handeln von Jugendlichen, so zu rächen, wie es in diesem Buch der Fall ist, finde ich sowohl übertrieben, als auch moralisch fragwürdig. Da bekomme ich selber fast schon Rachegelüste den Rachegöttinnen gegenüber und die Charaktere können einem fast schon leid tun.

Das Ende konnte mich zumindest ein bisschen besänftigen. Ab der Hälfte des letzten Aktes war endlich etwas von Action und Spannung zu lesen.
Fraglich warum die Autorin das Potential erst so spät ausgeschöpft hat. Der Weg bis hier her war für mich ein Großteil der Strecke wirklich schwerlig und langatmig.
Einige Zeilen in der Mitte wurden von mir sogar nur überflogen, ohne dass ich danach das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben.

Doch auch das etwas wieder gutmachende Ende war aufgrund von fehlende Aufklärungen nicht vollkommen fehlerfrei und deswegen eher enttäuschend als zufriedenstellend.

PRO/CONTRA

+ winterliche und gruselige Atmosphäre
+ wunderschöne Buch- und Covergestaltung
+/- spannendes wenn auch holpriges Ende

- unsympatische Charaktere ohne Tiefgang
- Charakteruntypisches und unglaubwürdiges Handeln
- komplett Spannungslos
- lange Strecken absolut langatmig und uninteressant
- unwichtige Zusatzinformationen die fast schon als Platzhalter fungieren
- jugendlicher Schreibstil
- vorhersehbare Wendungen

FAZIT

Das nicht immer Gold ist was glänzt zeigt uns leider dieses Buch. Eine wundervolle Covergestaltung die einen sofort in den Bann zieht, kann leider inhaltlich nur wenig begeistern. Unsympatische Charakter und eine vor sich hin plätschernde Geschichte, die dazu leider noch langatmig und spannungslos ist, lassen wenig Lesespass aufkommen. Mehr Highschool Teenager Soap als actiongeladene Rachegöttinen Spannung.

Cover des Buches Escape (ISBN: 9783785575161)

Bewertung zu "Escape" von Jennifer Rush

Escape
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Escape" von Jennifer Rush

Inhalt

Du kannst nicht mehr nach Hause.
Du musstest deinem Vater schwören, nie wieder zurückzukommen.
Alles, woran du bisher geglaubt hast, entpuppt sich als Lüge.
Du weißt weder, wer du bist, noch, wem du trauen kannst.
Du weißt nur eins: Du rennst um dein Leben!

Wer sind die vier jungen Männer, die im Keller von Annas Haus gefangen gehalten werden? Tag für Tag führen Anna und ihr Vater im Auftrag der „Sektion“ medizinische Tests mit ihnen durch. Und Nacht für Nacht schleicht sich Anna in den Keller, um sich heimlich mit Sam, dem Anführer, zu treffen. Denn in ihn ist sie verliebt.
Niemand weiß, warum die vier für diese Versuche ausgewählt wurden. Am wenigsten sie selbst, denn ihre Erinnerung reicht nur exakt fünf Jahre zurück. Als sich für Sam und die anderen die Gelegenheit zur Flucht ergibt, schließt Anna sich ihnen an. Es beginnt eine atemlose Jagd quer durch die Vereinigten Staaten, immer auf der Suche nach der wahren Identität der vier Jungen. Und die einzige Spur, die sie haben, ist ein rätselhaftes Tattoo auf Sams Rücken.

„Escape“ ist der erste Band einer Reihe.

Meinung

4 fremde Jungs in dem eigenen Keller seines Hauses vorzufinden, ist schon ungewöhnlich.
Wenn sie dann aber auch noch in 4 gläserne Zellen gefangen gehalten werden und man zusammen mit seinem Vater Tests an ihnen vornimmt, dann ist das mehr als das.
Doch genau damit wurde unsere Ich-Erzählerin Anna konfrontiert.
Nachvollziehbar, dass nicht nur ihr, sondern auch dem Leser sofort ein ganzer Haufen Fragen durch den Kopf schwirren.
Wer sind diese Jungs?
Warum sind sie eingesperrt und was hat es mit diesem Projekt überhaupt auf sich?
Und dazu kommen im Laufe der Geschichte noch eine ganze Reihe mehr.

Dieses Buch hat mich absolut überzeugt und in seinen Bann gezogen und das eigentlich schon alleine durch seinen Klappentext. Aber ab dem Moment, wo der erste Satz gelesen war, wusste ich, dass das absolut mein Buch sein würde. Sofort hat es mich eingenommen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Zusammen mit Anna machen wir uns also auf die Suche nach Antworten. Der Leser hat durchgehend den gleichen Wissensstand wie die Protagonistin selber. Er weiß nicht mehr und nicht weniger. Und genau diese Herangehensweise macht dieses Buch unglaublich interessant und spannend.
Bereits ab der 1. Seite entwickelt sich ein Spannungsbogen, der sogar in den ruhigeren Sequenzen präsent bleibt.

Wie der Titel bereits verrät, flüchten die Jungs. Und zwar zusammen mit uns. Äh, mit Anna, natürlich. Die Ungewissheit die alle 5 empfinden ist absolut überzeugend und zwischen den Zeilen spürbar. Alle Charaktere sind unglaublich facettenreich und unterschiedlich ausgearbeitet, dass sie dadurch wirken, als seien sie real. Sie wachsen einem schnell ans Herz. Der eine mehr, der andere weniger. Aber Fakt ist, dass man keinen von ihnen mehr in der Geschichte missen möchte.

Trotz all der Angespanntheit der Flucht, brauchen wir nicht auf eine kleine aber feine Liebelei verzichten. Schwärmerei wäre hier vielleicht die passendere Wortwahl. Sie ist ein Bestandteil der Geschichte, aber übernimmt zu keiner Zeit die Oberhand. Sie wirkt weder kitschig noch übertrieben, sonder wohl dosiert.

Aber auch schockierende Wendungen ließen mich immer wieder überrascht zurück und Rückschläge mussten verkraftet werden. Aber genau das ist es, was mich an diesem Buch so fesseln konnte.
Nur nach und nach kommen ein paar Sachen ans Licht. So bleibt die Spannung weiterhin aufrecht und man versucht gemeinsam mit den Protagonisten die einzelnen Puzzleteile zusammen zu setzen.

Aber nicht zu letzt habe ich es auch dem mitreißenden und klaren Schreibstil der Autorin zu verdanken, dass ich "Escape" an nur einem einzigen Tag durchgelesen habe. Sowohl die actiongeladenen und teilweise sogar blutigen Szenen, haben mich ebenso überzeugt, wie die Ruhigen.
Langeweile kommt hier gar nicht erst auf. Vielmehr sprintet man regelrecht durch die Seiten und ist überrascht wenn man leider schon am Ende angelangt ist.

Dieses wartet neben einigen Überraschungen auch mit vereinzelten Vorhersehbarkeiten auf, die aber dennoch dem Ganzen keinen Abbruch tun. Genau genommen ließ mich das Ende zufrieden zurück und ich habe das Buch mit dem Wissen zugeklappt, eine weitere Geschichte zu meinen Favoriten zählen zu können.

Pro/Contra

+ durchgehend spannend
+ facettenreiche und realistische Charaktere
+ überraschende und teils schockierende Wendungen
+ Leser hat gleichen Wissenstand wie Protagonist
+ fesselnder und klarer Schreibstil
+ zufriedenstellendes Ende ohne Cliffhanger

- ein paar vorhersehbare Szenen am Ende

Fazit

Eine ab dem 1. Wort überzeugende und fesselnde Geschichte, die nicht nur viel verspricht, sondern es auch hält. Facettenreiche Charaktere und ein Plot zwischen Thriller und Dystopie, lassen die Seiten nur so dahin gleiten. Ein absolute MUSS für alle Liebhaber von Spannung, die Lust haben zusammen mit den Charakteren des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen. Eine absolute Kaufempfehlung und jetzt schon ein Highlight in diesem noch sehr jungen Jahr 2013.

Cover des Buches Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit (ISBN: 9783570161562)

Bewertung zu "Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit" von Veronica Roth

Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Tödliche Wahrheit" von Veronica Roth

Was für ein Ende?!

Der 2. Teil der Trilogie rund um Tris und Four "Tödliche Wahrheit" hat es wahrlich in sich. Der Titel ist hier wirklich Programm, wenn auch "Tödlich" und "Wahrheit" eher getrennt von einander zu sehen ist. Inwiefern, sollte aber jeder für sich heraus finden, denn das Buch ist absolut empfehlenswert.

Gleich zu Anfang wird der Leser direkt in das Geschehen katapultiert. Da wo der 1. Teil aufhört, fängt der 2. Teil an. Wir haben hier also einen nahtlosen Übergang. Super! Oder??
Nicht ganz. Die Problematik hierbei stellt sich ganz klar in der Erinnerung des Lesers. Wer Teil 1 nicht mehr wirklich präsent hat, wird hier einen schweren Einstieg haben. Es gibt keine Rückblendungen. Es wird erwartet, dass der Leser sich sowohl an die Handlung, als auch an die Charaktere und deren Beziehungen untereinander erinnert. Das war leider bei mir nicht mehr der Fall und so hatte ich während des lesens häufiger eine große Sprechblase mit vielen Fragezeichen über meinem Kopf schweben.
Nur bröckchenweise wirft uns die Autorin ein paar winzig kleine Auffrischungs- und Erinnerunshilfen vor die Füße.
Trotz dieser anfänglichen Einstiegsbarrikaden, wird man dennoch, dank des flüssigen und teilweise ironischen Schreibstils, schnell in den Bann gezogen.

Tris entwickelt sich für meinen Geschmack positiv weiter. Besonders ihr Handeln und ihre Art mit dem Tod ihrer Eltern umzugehen, habe ich als authentisch und logisch wahrgenommen. Sie leidet. Und das kann man als Leser nicht nur nachvollziehen, sondern regelrecht mitfühlen. Ein kurzes Abhandeln wäre hier sowohl unpassend, als auch realitätsfremd gewesen.
Die Tiefe, die ich besonders in Band 1 vermisst habe, ist in diesem Teil endlich greifbar. Hier und da stellt man das ein oder andere Handeln sicherlich mal in Frage, aber oft sind es genau die Eigenschaften, die wahrscheinlich zu einer Ferox dazu gehören.

Auch in "Tödliche Wahrheit" geht es wieder unglaublich brutal zu. Es herrscht Krieg unter den Fraktionen. Obwohl oder gerade weil sehr viel Blut fließt, ist dieser Teil nahezu durchgehend spannend. Kurze Atempausen werden nur durch die Planungen der nächsten Schritte eingelegt und auch die Liebesgeschichte zwischen Tris und Four lässt den Leser Zeit zum durchschnaufen.

Anders als in Band 1 erfahren wir nun endlich einiges über die anderen Fraktionen und auch die Fraktionslosen werden dem Leser näher gebracht. Stellenweise hatte ich aber den Eindruck, dass es zu viele Informationen auf einmal waren, so dass ich an einigen Stellen durcheinander kam und Schwierigkeiten hatte, den Abläufen zu folgen.

Das Ende jedoch hat mich fast sprachlos gemacht.
Bereits das ganze Buch über gab es immer wieder vereinzelte Wendungen, die die Geschichte wieder in eine andere Richtung lenkten.
Personen waren plötzlich nicht mehr so, wie anfangs immer vermutet.
Die scheinbar beste Entscheidung, war nicht immer die Richtige.

Das finale Ende von "Tödliche Wahrheit" hat mich wirklich erstaunt.
Eine unglaublich grandiose, als auch schockierende, verwirrende und überraschende Wendung wartet mit einem abrupten Knall auf den Leser.
Die Zeit bis zum Erscheinen des letzten Bandes, wird grausam.

PRO/CONTRA

+ nahtloser Anschluß an Band 1
+ fast durchgehend hoher Spannungsfaktor
+ flüssiger und teils ironischer Schreibstil
+ positive Entwicklung der Protagonistin durch realistisches Gefühle
+ kennenlernen der anderen Fraktionen
+ gespickt mit vielen unvorhergesehenen Wendungen
+ absolut überraschendes und grandioses Ende

- keine bis extrem wenige Rückblendungen zu Teil 1
- zu viele gebündelte Informationen, machten das folgen der Abläufe teilweise schwierig

FAZIT

Charaktere die mehr Tiefe erhalten, Action geladene Kämpfe, die die Spannung nach oben schellen lassen und ein fulminantes, wenn auch abruptes Ende machen "Tödliche Wahrheit" zu einem würdigen und absolut empfehlenswerten Zweitband. Wer seine Erinnerungen an den 1. Teil vorher noch einmal auffrischt, wird auch durch die fehlenden Rückblendungen, einen guten Einstieg in die Geschichte finden.

Cover des Buches Godspeed - Die Suche (ISBN: 9783791516776)

Bewertung zu "Godspeed - Die Suche" von Beth Revis

Godspeed - Die Suche
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Godspeed - Die Suche" von Beth Revis

WOW!
Hat mich der 1. Teil dieser Trilogie schon begeistert, so schafft es "Die Suche" mich nahezu umzuhauhen.

Es ist bereits ein paar Tage her, dass ich meine Reise auf der Godspeed begonnen habe. Folglich habe ich weder jeden einzelnen Charakter noch jede Handlung bildlich vor Augen. Aber scheinbar hat sich Frau Revis genau das schon gedacht und so hilft sie einem gleich zu Anfang, mit einer kleiner Auffrischung aller wichtigen Fakten und Personen, auf die Sprünge.
Ein toller Einstieg, der einen sofort wieder auf die Godspeed katapultiere lässt.

Nach der kurzen aber knackigen Einführung, die perfekt in die Geschichte eingearbeitet wurde, geht die rasante Fahrt auch schon los.
Die Autorin kleckert nicht, sie klotzt und das von Anfang an. Es wird keine unnütze Lesezeit verschwendet und die Spannung ist sofort zu spüren.

Genau wie Junior, der jetzt die Rolle des Ältesten übernehmen muss und plötzlich mit Aufgaben konfrontiert wird, für die es keine Anleitung gibt, genauso wird einem auch als Leser sehr schnell klar, dass es bestimmt kein Zuckerschlecken ist, die Verantwortung von fast 3000 Menschen auf seinen Schultern zu tragen. Man zittert mit Junior mit und hofft genau wie, dass er die richtigen Entscheidungen treffen wird und kann sich in seine Lage hervorragend hineinversetzen.

Auch hier zeichnet sich besonders der brilliante Schreibstil durch seine Bildhaftigkeit aus. Man fühlt sich selber als ein Bewohner des Schiffes und durchlebt so die Ängste aber auch Hoffnungen hautnah mit.

Anders als beim 1. Teil hatte ich das Gefühl, dass die Autorin diesmal etwas mehr Augenmerk auf Junior gelegt hat. Nicht zu letzt deswegen, weil man die ganze Zeit mit ihm mitfiebert und gespannt ist, wie er seine Aufgabe als Ältester wohl angehen wird.

Aber auch Amy´s Charakter wurde nicht vernachlässigt.
Schnell wird einem deutlich, wie schlimm es für sie sein muss, alleine zu sein. Eingesperrt. Auf einem Schiff, auf dem sie sich vor den anderen Bewohnern verstecken muss. Ihr Charakter entwickelt sich auf eine Art, die sie selbstsicher erscheinen lässt gepaart mit einer unglaublichen Durchsätzungsstärke.

Die Wendungen, die die Autorin eingearbeitet hat sind absolut glaubwürdig und in sich schlüssig. Besonders die Mischung macht es hier. Intrigen, Überraschungen, Freundschaft, Liebe, Verlust. All das und noch viel mehr versteckt sich auf der Godspeed.

Wer Angst vor zu viel Romantik hat, kann diese getrost ablegen. Auch wenn sich zwischen Amy und Junior etwas anbahnt, so steht doch die Rettung des Schiffes und die Reise auf den neuen Planeten, absolut im Vordergrund.

Am Ende des Buches werden dann die einzelnen Stränge perfekt miteinander verbunden und es kommt sowohl zu Auflösungen die einen verblüffen als auch zu einer Entscheidung, die einen zugleich verängstigt als auch von Neugier erfüllt zurück lässt.

Kennt ihr dieses Gefühl, der fast schon reizbaren Angespanntheit, weil ihr wisst, dass ihr 1 Jahr auf den nächsten Band warten müsst?!
Chapeau, Frau Revis!!!

Fazit:

Lesen, lesen, lesen!!!
Ein 2. Teil, der es wagt, den grandiosen 1. noch zu toppen.
Intrigen, Rätsel, Überraschungen, Zukunftsängste und Liebe integriert mit einem bildhaften Schreibstil, lassen des Leser erwartungsvoll zurück.
Wer "Die Reise beginnt" liebte, wird "Die Suche" vergöttern!

Cover des Buches Godspeed - Die Reise beginnt (ISBN: 9783791516769)

Bewertung zu "Godspeed - Die Reise beginnt" von Beth Revis

Godspeed - Die Reise beginnt
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Godspeed - Die Reise beginnt" von Beth Revis

Die 17jährige Amy begleitet ihre Eltern auf eine Forschungsmission zu einem fremden Planeten. Die Reise dorthin, findet mit einem Raumschiff statt - der Godspeed. 300 Jahre soll der Flug dauern, bis sie ihr Ziel erreicht.
Aus diesem Grund werden die Reisenden kryogenisch eingefroren und erst nach der Ankunft wieder geweckt. Doch Amy wird 50 Jahre zu früh aufgetaut. Ein Unfall, oder steckt mehr dahinter?

´Die Reise beginnt´ ist, wie der Titel bereits erahnen lässt, der Auftakt einer Trilogie und ich bin undenkbar erleichtert, dass meine Reise mit Amy und Junior nach Beenden des Buches, noch lange nicht beendet ist.
Diese Buch hat es geschafft, mich sowohl durch seine Optik, als auch durch seinen Plot und die Umsetzung dessen, absolut zu begeistern.

Als ich das Buch das erste mal aufschlug, war ich erst etwas erschrocken. Die Kapitel heissen immer im Wechsel mal "Junior" und mal "Amy". Dies bedeutet, dass das Buch aus der Sicht von beiden Protagonisten erzählt wird. Meist gefällt mir diese Erzählweise nicht besonders, weil ich es immer etwas irritierend finde. Mit einem leicht unsicheren Gefühl, ließ ich mich denoch auf diesen Schreibstil ein und was soll ich sagen?! PERFEKT! Es ist absolut stimmig und für die Geschichte unglaublich bereichernd, die Sicht von beiden kennen zu lernen.
Einmal von Amy, die auf der Erde geboren ist und dort 17 Jahre gelebt hat und von Junior auf der anderen Seite, der auf der Godspeed geboren ist und damit die Erde nur von Büchern kennt.

Die Autorin hat hier ein wunderbares Buch erschaffen, das sowohl dystopiesche Elemente als auch Elemente aus dem Sci-Fic und sogar Thriller Bereich enthält. Es ist also wirklich für jeden etwas dabei, dass ich mir vorstellen kann, dass sogar männliche Leser an dieser Geschichte Spass haben könnten.

Der Schreibstil ist einfach toll. Die Kapitel sind relativ kurz und enden nicht selten mit einem fiesen Cliffhanger, dass man das Gefühl hat nur so durch das Buch zu rasen. Aber auch der Spannungsbogen ist perfekt gesetzt. So wird einem eigentlich nie langweilig auf der Godspeed und entdeckt auch durch Hilfe des anschaulichen Schreibstils immer wieder etwas neues.

Auch die Charaktere sind toll ausgearbeitet. Sehr schnell wurde ich mit Amy warm und lernte sie durch ihre authentische und durchaus überzeugende Art lieben.
Aber auch Junior konnte mich durchweg begeistern. Als weiblicher Leser habe ich häufig meine Schwierigkeiten mit männlichen Protagonisten, nicht jedoch in diesem Fall. Junior ist ein unglaublich starker Charakter mit kleinen Schwächen, die ihn aber genau deswegen realistisch und glaubwürdig wirken lassen. Auch hat die Autorin es nicht versäumt ein paar verschrobene und teils sogar unsympatische Charaktere zu erschaffen, die der Geschichte einen gewissen Reiz verleihen.

Das Ende kommt vielleicht etwas schnell und nicht unbedingt überraschend daher, dennoch habe ich das Buch mit einem weinenden Auge beendet, denn nun heißt es auf den 2. Teil dieser unglaublichen Reise mit Amy und Junior warten.

FAZIT

Ein Science.Fiction-Thriller, der nicht nur Jugendliche begeistern dürfte. Durch seinen flüssigen Schreibstil und einer Zukunftsvision, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, nimmt die Autorin den Leser mit auf eine spannende Reise.

Cover des Buches Die Bestimmung (ISBN: 9783570161319)

Bewertung zu "Die Bestimmung" von Veronica Roth

Die Bestimmung
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Die Bestimmung" von Veronica Roth

Die 16jährige Beatrice muss sich entscheiden.
Für eine Fraktion, der sie den Rest ihres Lebens angehören möchte. Doch bei dem ihr helfen sollenden Eignungstest, kommt kein eindeutiges Ergebniss heraus.
Beatrice ist eine Unbestimmte.
Sie gehört weder zu den Amite, zu den Ken, zu den Candor, zu den Amite noch zu den Ferox.
Doch Unbestimmte Menschen leben gefährlich...

Seit seinem Erscheinen wurde dieses Buch gerade in der Blogger-Szene gehypt und gelobt wie selten ein Debüt.. Man hat fast ausschließlich positives gelesen, was mich neugierig gemacht hat. Es wurden sogar Vergleiche mit der Trilogie rund um Catniss und Peeta, Die Tribute von Panem gezogen. Zumindest inhaltlich kann ich das allerdings nicht bestätigen.

Das Buch beginnt für eine Dystopie sehr seicht. Der Leser erfährt viel über das Leben von Beatrice und die Welt in der sie lebt. Es werden einem die einzelnen Fraktionen näher gebracht und erläutert in der die Menschheit unterteilt ist. Das Buch wirkt von Anfang an sehr gut stukturiert und man hat den Eindruck, dass Frau Roth sehr viel Wert darauf legte, dem Leser die Hintergründe der Fraktionen näher zu bringen. Für mich ein Pluspunkt, weil ich genau das in den meisten Dystopien stark vermisse.

Der Schreibstil ist sehr einfach gestrickt und man kann es schnell weg lesen. Er ist sehr angenehm und der Geschichte angepasst.
Lediglich die Gewalt im Buch hat mich etwas erschrocken. Hier hätte sich die Autorin bei den Erläuterungen etwas zurückhaltender verhalten können. Auch die Menge an Gewalt- und Kampfszenen im Buch sind nicht zu verachten. Für ein Buch mit einer Altersfreigabe von 14 Jahren, empfand ich einige Szenen zu detailreich beschrieben. Ob man das aber wirklich der Autorin ankreiden darf ist fraglich. Denn die Szenen sind interessant und sehr realistisch beschrieben, was für den Schreibstil von Frau Roth spricht. Vielleicht sollte sich an dieser Stelle der Verlag angesprochen fühlen, und evtl. über eine Altersfreigabe ab 16 nachdenken.

Was ich aber leider defintiv der Autorin anlasten muss, sind die Ausarbeitungen der einzelnen Charaktere. Gerade Beatrice als Protagonistin war mir bis zur Hälfte des Buches etwas zu blass. Ich konnte mich nur mit Mühe in sie hineinversetzen. Sicherlich hätten ein paar Emotionen und Gefühle geholfen, dem Leser die Protagonistin näher zu bringen und sie menschlicher und sympatischer wirken zu lassen.

Ab der Hälfte des Buches hatte ich plötzlich den Eindruck, dass irgendetwas anders wurde. Beatrice nahm plötzlich eine Wandlung vor und ihr Charakter entwickelte sich. Die zu Anfang noch fehlende Tiefe war auf einmal da und Beatrice überraschte mit Gefühlen die nachvollziehbar waren. Sie wurde zu einem Charakter der nicht nur greifbar sondern auch realitätsnah ist.

Aber nicht nur die Charaktere entwickelten sich, auch die Geschichte nahm an fahrt an. Eine überraschende Wendung brachte den erhofften Spannungsbogen mit ganzer Wucht. Die Geschichte hat mich endlich packen können und ab da an konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist ein wahrer Pageturner mit einigen fiesen Cliffhangern bei den Kapitel-Enden.

FAZIT

Der Auftakt einer dystopischen Trilogie, der Anfangs mit blassen Charakteren aufläuft und als Pageturner endet. Ein Buch dessen Charaktere sich mit der Geschichte weiterentwickeln und einem Ende, dass einen neugierig zurück lässt. Die Trilogie wird definitiv weiter verfolgt.

Cover des Buches Die fünf Leben der Daisy West (ISBN: 9783414820617)

Bewertung zu "Die fünf Leben der Daisy West" von Cat Patrick

Die fünf Leben der Daisy West
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Die fünf Leben der Daisy West" von Cat Patrick

Ein Medikament, was einen wieder zum Leben erweckt, erscheint auf den 1. Blick verlockend, bei abermaligem Nachdenken jedoch, wird einem schnell bewusst, welche Folgen so etwas auch mit sich bringt.

Als ich das erste mal von dem Buch gehört habe, erwartete ich eine spannende Dystopie mit Sci-Fi Elementen. Doch weit gefehlt.
Lediglich zu Beginn bekommen wir als Leser einen kleinen Einblick über Revive und über Daisy´s 1. Kontakt mit dem Medikament. Besonders tief gehend und aufschlussreich fiel dieser Einstieg allerdings nicht aus.

Schnell merkt man, worauf die Autorin ihr eigentliches Augenmerk gelegt hat. Nämlich auf die Geschichte eines 15jährigen, pupertierenden Mädchens, welches das Glück hat an ein wiederbelebendes Mittel ranzukommen. Hierdurch entwickeln sich schlußfolglich einige Probleme. Sie muss häufig umziehen, kann keine festen Freundschaften aufbauen und muss das Geheimnis ihres "Lebens" vor der Außenwelt geheim halten.
Eine hochgradige Spannung ist hieraus nur schwerlich zu schaffen, dafür aber eine Tiefgründigkeit, die ich so nicht erwartet habe.
Themen wie Freundschaft, die 1. große Liebe, Verlust, Trauer und Tod werden in dem Buch ausgiebig besprochen und das auf eine sehr nachdenkliche Art und Weise.
Besonders toll wird mit dem Thema Tod und Verlust umgegangen, was für mich schon fast die Hauptthematik dieses Buches ist.
Dennoch hat mich der Klappentext dazu verleitet, eine andere Geschichte präsentiert zu bekommen.

Aufmerksame Leser werden leider hier und da über Logikfehler stolpern.
Wie ist es zum Beispiel möglich, eine Horde Jugendlicher so unter Kontrolle zu haben, dass sie nichts von dem Programm an die Außenwelt herantragen?
Das sich ausnahmslos JEDER daran hält, wenn ihm lediglich gesagt wird, dass es Stillschweigen darüber bewahren soll, halte ich für mehr als nur fragwürdig.
Genauso unglaubwürdig erschien mir die Tollpatischigkeit von Daisy. Mit 15 Jahren schon beeindruckende 5x gestorben zu sein, nenne ich schon eine Leistung.
Ebenfalls nicht nachvollziehbar war für mich das Alter ihrer schauspielerisch absolut talentierten "Agenten-Eltern". So muss ihr "Vater" bereits mit 13 stolzer Papa geworden sein. Und sowas hinterfragt niemand?!

Der Schreibstil von Frau Patrick könnte jugendlicher kaum sein. So ist ein Verehrer nicht nur gut aussehend, sondern "unglaublich megascharf". Schmerzlich musste ich feststellen, dass ich aus diesem Alter wohl doch langsam raus bin.
Da mir aber bewusst ist, dass zwischen den beiden Buchdeckeln, die nebenbei bemerkt wunderschön gestaltet wurden, eben auch ein Jugendbuch befindet, ist dies auch kein Minuspunkt. Ansonsten wartet die Autorin mit einem klaren und direkten wenn auch sehr schlichten Stil auf.
Besonders positiv ist mir der Wortwitz aufgefallen, der mich trotz meines greisenhaften Alters, hat schmunzeln lassen. Gerne hätte ich davon mehr gehabt.

Der Plot hätte unglaubliches Potential zu einem gelungenen und außergewöhnlichen Thriller oder auch zu einer spannenden Dystopie zu werden. Aber leider wurde dies nicht ausgenutzt, sondern die Thematik wurde nur leicht an der Oberfläche angekratzt.

Nichtsdestotrotz, oder vielleicht gerade wegen seiner Tiefgründigkeit, habe ich mich nicht gelangweilt und habe das Buch in nur 2 Tagen durch gelesen.

Auch wenn es für mich leider nicht die innovative Geschichte war, die ich erhofft hatte, so ist sie sicherlich für junge Mädchen sehr interessant und vielleicht sogar etwas lehrreich.

FAZIT

Eine Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verlust, statt spannender und innovativer Zukunftsvision der Pharmaindustrie.
Ich selber bin leider mit den falschen Erwartungen herangegangen und auch über einige Logikfehler bin ich gestolpert.
Für Jugendliche ein absolut tiefgründiges Buch, was begeistern wird.

Cover des Buches Die Stadt der verschwundenen Kinder (ISBN: 9783453534223)

Bewertung zu "Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien

Die Stadt der verschwundenen Kinder
Isevor 11 Jahren
Rezension zu "Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh M. O'Brien

Gaia Stone ist 16 Jahre und lebt zusammen mit ihren Eltern auf der anderen Seite der Mauer, in ärmlichen Verhältnissen. Sie wird von ihrer Mutter gelehrt, eine gute Hebamme zu sein, genau wie sie es selber bereits ist. Ihre Aufgabe besteht darin, die ersten 3 Neugeborenen im Monat, der Entklarve vorzubringen. Hierfür werden sie mit Lebensmitteln und Wasser entlohnt. Verstoßen sie oder die wahren Eltern jedoch, gegen diese Auflage, müssen sie damit rechnen, erhängt zu werden. Gaia hinterfragt dies nie, denn sie kennt es nicht anders. Allerdings ändert es sich, als plötzlich ihre Eltern entführt werden und Gaia hinter das Geheimnis der vorgebrachten Kinder kommt.

Eine Freundin hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht und bereits der Klappentext verspricht eine aussergewöhnliche und spannende Geschichte zu liefern. Allerdings hat mich die Inhaltsangabe auch etwas verunsichert und skeptisch gemacht. Ein Buch in dem kleine Babys scheinbar von ihren Eltern entrissen werden, ist nichts was ich wirklich lesen muss. An dieser Stelle für alle Mit-Skeptiker: keine Angst. Den Babys passiert absolut nichts schlimmes. Ihr könnt es also beruhigt lesen.

Gleich zu Anfang wurde ich überrascht. Alles wirkte wir im Mittelalter. Der Kleidungsstil der Menschen, die Lebensweise der Menschen, wie die Geburten von statten gehen, bis hin zum eigentlichen Schreibstil. Auch der wirkt eher wie in einem historischen Roman als wie der einer Dystopie. Ich fand die Art sehr ungewöhnlich für dieses Genre und da ich selber nicht gerne historische Bücher lese, war es leider auch nicht ganz mein Fall. Trotz dieser Eigenart liest sich das Buch dennoch verständlich, wenn auch etwas anspruchsvoller als die meisten anderen Jugendbücher.

Die Charaktere sind sehr facettenreich und vor allem überzeugend ausgearbeitet. Zu keiner Zeit habe ich ein Handeln in Frage gestellt oder als realitätsfremd emfunden.
Besonders Gaia fand ich sehr erfrischend und anders. Anders deshalb, weil sie mal nicht das naive, kleine, hübsche Mädchen ist, bei der nahezu alles perfekt läuft. Gaia ist ein Mädchen mit Narben! Und das sowohl mit Äußerlichen als auch Seelischen. Sie wird von Schicksalsschlägen überschüttet, ist auf der armen Seite der Entklave aufgewachsen. Mal hat sie Glück, mal hat sie Pech. Eben genau so, wie es das wirkliche Leben schreibt.

Das Buch wirkt ansich nicht wirklich temporeich. Wer auf Action und atemlose Spannung hofft, sollte vielleicht lieber zu einer anderen Lektüre greifen.
Gerade in der Mitte ist es ein sehr ruhiges Buch, wie es schon zu Anfang erwähnte Freundin, treffend beschrieben hat.
Dies ist auch der Grund, weshalb es mir leicht fiel, es ab und an, an die Seite zu legen. Es konnte mich einfach nicht richtig an sich fesseln.

Was das Buch ausmacht sind sicherlich die Denkanstöße die die Story aufzeigt. Gerade auch für Jugendliche, für die dieses Buch ja vorrangig geschrieben wurde, sind hier einige wichtige Problematiken aufgeführt, mit der sich der ein oder andere in diesem Alter gerade beschäftigt. Da wäre zum einen, dass es nicht schadet auch mal Nein zu sagen und sich somit vielleicht auch mal gegen die Mehrheit stellt. Oder das Schönheit, Macht und Geld nicht immer erstrebenswert ist und schon gar nicht automatisch Glück und Zufriedenheit hervorruft.

Bis fast zum Ende des Buches, war ich mir nicht sicher, ob ich den 2. Teil dieser Trilogie unbedingt lesen will. Da mich die Geschichte nicht wirklich packen konnte.
Der Schluss allerdings, war dann schon wieder mehr nach meinem Geschmack und da doch noch einige ungeklärte Fragen in meinem Kopf umerherschwirren, habe ich den Folgeband doch auf meine Wunschliste gesetzt.
Ich werde ihn sicherlich mal lesen, auch wenn es nicht unbedingt direkt im Anschluss sein wird.

Fazit:

Wer auch mal streckenweise ohne atemlose Spannungssegmente auskommt und eine Protagonistin mag, bei der nicht immer alles nach Plan läuft, für den ist Die Stadt der verschwundenen Kinder sicherlich ein kleiner Schatz.
Ein aussergewöhnlicher Plot, der mich persönlich auf Grund seiner ruhigen Art und dem mittelalterlichen Flair, leider nicht komplett fesseln konnte. Dennoch sicherlich ein wirklich gutes Buch, besonders für alle, die auch mal zu einem historischen Roman greifen.

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