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JaHu_712

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Cover des Buches Poppy (ISBN: B07ZQKWQ3H)

Bewertung zu "Poppy" von Astrid Korten

Poppy
JaHu_712vor 4 Jahren
Kurzmeinung: Aufwühlend und berührend zugleich
Aufwühlend und berührend zugleich

Anfangs dachte ich, der sprunghafte Erzählstil würde mich auf Dauer nerven und das Lesevergnügen mindern. Doch das Gegenteil war der Fall! Gerade dieses Sprunghafte macht die Geschichte so authentisch, weil ich tatsächlich das Gefühl hatte in "Poppys" Innerstes - hinter die mühsam aufgebaute Fassade - zu blicken. Die vielschichtigen Gedanken eines kleinen Mädchens, das nicht weiß, wie ihr geschieht, rasen am Leser vorbei und reißen ihn immer tiefer in einen Strudel der Unfassbarkeiten. "Poppy" ist nichts für schwache Nerven. Das unvorstellbare Leid des Mädchens ist berührend und erschütternd zugleich. Manches wird nur angedeutet, anderes unverblümt ausgesprochen - so oder so lässt es einen fassungslos zurück. 

Doch "Poppy" führt uns nicht nur in eindrucksvoller Weise die Ungeheuerlichkeit und Abscheulichkeit des sexuellen Missbrauchs vor Augen. Am liebsten möchte man "Poppy" in die Arme schließen und sie in Sicherheit bringen, weit weg von ihrem Peiniger, aber auch weit weg von ihrer Mutter und deren Familie, die in ihrem Verhalten so ignorant und widerlich sind, dass es einem den Magen umdreht.

Astrid Korten ist ein tolles Buch gelungen. Sie nimmt sich eines aufwühlenden Themas an und setzt es einfühlsam, aber nicht gefühlsduselig um, ohne dabei reißerisch oder voyeuristisch zu werden. Fakt ist, dass das, was "Poppy" widerfährt, für viele Kinder in unserem Land bittere Realität ist. Das Thema zu ignorieren, mag für einige von uns angenehmer sein als dieser Realität ins Auge zu blicken, es ändert aber nichts an den Tatsachen. Astrid Kortens Buch leistet einen wichtigen Beitrag, sich besser in die Opfer hineinversetzen zu können. Klare Leseempfehlung!

Cover des Buches The Watcher - Sie sieht dich (ISBN: 9783651025462)

Bewertung zu "The Watcher - Sie sieht dich" von Ross Armstrong

The Watcher - Sie sieht dich
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Die Protagonistin war mir von Anfang an suspekt, dennoch war es eine interessante Story, die gegen Ende ordentlich Fahrt aufnimmt.
Cover des Buches Die Rivalin (ISBN: 9783442314096)

Bewertung zu "Die Rivalin" von Michael Robotham

Die Rivalin
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Zwei Frauen, die durch ein schändliches Verbrechen miteinander verbunden sind. Sehr berührend!
Du bist alles, was ich sein will. Aber ich werde es dir nehmen!

ACHTUNG SPOILER :-)

Agatha und Meghan, zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Die eine arbeitet in einem Supermarkt, ist alleinstehend und vom Schicksal schwer gebeutelt. Die andere führt eine glückliche Ehe mit einem Fernsehstar, hat zwei liebreizende Kinder, einen großen Freundeskreis und ein schönes Haus. Gemeinsam haben sie nur, dass sie beide schwanger sind und Anfang Dezember ihre Babys erwarten.

In Teil 1 des Buches lernt der Leser die beiden Frauen besser kennen. Er erfährt, dass Agatha dazu neigt, sich selbst und anderen etwas vorzumachen. Sie lebt in ihrer eigenen kleinen Scheinwelt und fühlt sich auf eine seltsame, beinahe besessene Art und Weise zu Meghan hingezogen. Meghan wiederum ist bei Weitem nicht so perfekt, wie Agatha sie gerne sehen möchte. Seit sie ihr drittes Kind erwartet, läuft es in ihrer Ehe nicht mehr rund und ein schlimmes Geheimnis lastet schwer auf ihr. Gerade die kleinen Macken und die großen Fehler der beiden Frauen machen sie mir so sympathisch. Selbst Agatha, die eine notorische Lügnerin zu sein scheint, hat viel Liebenswertes. Umso mehr, je tiefer ich beim Lesen in ihre traumatische Vergangenheit vordringen konnte. Die Tatsache, dass sie ihre Schwangerschaft nur vortäuscht, weil sie nach einigen Fehlgeburten keine eigenen Kinder mehr bekommen kann, ist verstörend. Und doch überwiegt mein Mitleid mit ihr.

Da ich selbst erst vor zehn Monaten Mutter geworden bin, hat der zweite Teil des Buches mich sehr bewegt und aufgewühlt. Denn Agatha hat einen furchtbaren Plan: Sie täuscht ihre Schwangerschaft vor und erschleicht sich langsam Meghans Vertrauen, mit der Absicht, Meghans Baby kurz nach der Geburt zu stehlen und als ihr eigenes auszugeben. Der beinahe perfekte Plan geht auf und Agatha kann alle täuschen. Während für Meghan durch den Verlust ihres Kindes eine Welt zusammenbricht, blüht Agatha als frischgebackene "Mama" förmlich auf. Doch dann wird das Baby schwer krank und sie befürchtet, wieder einmal alles zu verlieren.

Der Schmerz und die Verzweiflung beider Frauen ist so greifbar, dass ich trotz aller Verachtung für Agathas abscheuliche Tat mit ihnen beiden mitleide. Agathas Schicksal ist schrecklich und die Vorstellung, dasselbe durchleben zu müssen, ist herzzerreißend. Wie es für Meghan sein muss, ein Kind zur Welt zu bringen, dass ihr wenig später geraubt wird, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Sie bangt um sein Leben und hofft zugleich, dass alles wieder gut wird.

Dem Autor ist es auf beeindruckende Weise gelungen, das Schicksal der beiden Frauen miteinander zu verknüpfen und ihr Innerstes - ihre Ängste und Sorgen, aber auch ihre Hoffnungen - greifbar zu machen.

Cover des Buches Die lange Reise des Jakob Stern (ISBN: 9783841505620)

Bewertung zu "Die lange Reise des Jakob Stern" von Rainer M. Schröder

Die lange Reise des Jakob Stern
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein sehr berührender Roman, dessen beklemmender Inhalt auch unserer heutigen Gesellschaft den Spiegel vorhält.
Stell dir vor, du wirst gerettet, aber selbst von deinen Rettern kaserniert und misshandelt ...

"Die lange Reise des Jakob Stern" beginnt in Deutschland kurz vor den schrecklichen Ereignissen der Reichspogromnacht 1938. Juden werden von Uniformierten durch die Straßen gehetzt und verprügelt, die Zeitungen berichten von angeblichen sexuellen Übergriffen und tätlichen Angriffen von Juden auf die Bevölkerung. Es wird dazu aufgerufen, jüdische Geschäfte zu boykottieren. In dieser Zeit wird auch Jakobs Vater zum ersten Mal festgenommen und die Familie bangt, ob er jemals wieder nach Hause zurückkehren wird. Als er schließlich wieder freigelassen wird, ist er ein gebrochener Mann. Kurzerhand beschließen Jakobs Eltern daraufhin, ihren einzigen Sohn für einen der regelmäßig organisierten Kindertransporte anzumelden, der Jakob in eine Art Feriencamp nach England und damit fort von den Nationalsozialisten bringen soll.

Die Schilderungen sind sehr bedrückend und beschämend zugleich, zumal vor dem Hintergrund, dass gerade wieder in ganz Europa rechte Kräfte an Einfluss und Stärke gewinnen, dass Rechtsextreme und Neonazis mit Reichsfahnen und Fackeln in Deutschland durch die Straßen ziehen und dabei Parolen aus dem Dritten Reich grölen. 

Besonders interessant an diesem Roman ist aber auch, was die jüdischen Kinder und Jugendlichen außerhalb Deutschlands erfahren mussten. Denn nach Hitlers Machtübernahme und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs galten auch sie nur als "bloody Germans", die von ihren vermeintlichen Rettern ausgegrenzt, teilweise wie Vieh gehalten und misshandelt wurden. Dabei spielte es keine Rolle, dass sie vor den Nationalsozialisten auf der Flucht waren, die ihnen nach dem Leben trachteten. Es zählte nur, dass sie Deutsche waren und somit Feinde.

Dem Autor gelingt es sehr gut, die Ängste und Sorgen, aber auch die Wut dieser Kinder einzufangen. Ich finde, dass sich "Die lange Reise des Jakob Stern" hervorragend als Schullektüre ab der 5. Klasse eignet, denn hier werden die Schrecken des Nationalsozialismus, aber auch des Zweiten Weltkriegs, sehr anschaulich aus der Sicht der Kinder geschildert, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler sicherlich leicht identifizieren können.

Cover des Buches Die Lüge (ISBN: 9783809027058)

Bewertung zu "Die Lüge" von Mattias Edvardsson

Die Lüge
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Wessen Wahrheit ist keine Lüge? Ein großes Lesevergnügen!
Wessen Wahrheit ist keine Lüge?

Nach vielen Thrillern, in denen es brutal und blutig zuging, konnte mich dieses Buch vor allem mit seiner subtilen Spannung überzeugen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen dem schwedischen Pfarrer Adam Sandell, seiner Frau Ulrika und der 19jährigen Tochter Stella, die unter Mordverdacht geraten ist. Schnell wird klar, dass jeder der drei seine individuelle Wahrheit hat und ganz unterschiedliche Motive, um diese Wahrheit bis zur Unkenntlichkeit zu dehnen. Bald weiß man als Leser nicht mehr, was man überhaupt noch glauben soll. Ist alles eine riesengroße Lüge oder lauert hinter allem doch noch wenigstens ein Fünkchen Wahrheit?

Bis zum Schluss lässt einen der Autor im Unklaren. Man fischt im Trüben, hat eine Vermutung, verwirft diese wieder, wartet auf den großen Knall, auf die erschütternde Wendung aus dem Nichts, die alles bis dahin Geglaubte ad absurdum führt. Doch letztendlich kommt es ganz anders.

Trotz des fehlenden Nervenkitzels und obwohl es keinen irren Serienkiller gibt, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, konnte ich "Die Lüge" nicht mehr aus der Hand legen. Ich wollte endlich die ganze Wahrheit kennen. Am Ende bleibt die eine Frage, die sich vermutlich jeder Vater und jede Mutter schon einmal gestellt hat: Wie weit würde ich gehen, um das eigene Kind zu beschützen?

Klare Leseempfehlung!

Cover des Buches Die Puppenmacherin (ISBN: 9783442480036)

Bewertung zu "Die Puppenmacherin" von Max Bentow

Die Puppenmacherin
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Auch der 2. Fall von Nils Trojan konnte mich überzeugen.
Besessenheit und Bauschaum

Ein irrer Serienkiller tötet seine Opfer, indem er ihnen Bauschaum in Mund und Nase sprüht und sie elendiglich ersticken lässt. Doch was hat das alles mit der Puppenmacherin Josephin Maurer zu tun, die alle Opfer persönlich kannte? Auch sie wurde schon einmal entführt und mit Bauschaum gefoltert. Allerdings ist ihr Entführer eigentlich tot ...

Ich mag Max Bentows Erzählstil, der einen mal ganz leicht durch das Geschehen gleiten lässt und mal rasant vorantreibt. In Band 2 der Nils Trojan-Reihe habe ich es außerdem als sehr angenehm empfunden, dass das etwas schwierige Privatleben des Ermittlers nicht mehr ganz so viel Raum eingenommen hat wie noch in "Der Federmann". Lediglich das ewige Auf und Ab in seiner Beziehung mit der Psychologin Jana Michels war mir etwas zu viel des Guten, noch dazu da Jana Michels dieses Mal außer ihrem nervtötenden Gezicke quasi nichts zur Aufklärung des Falles beitragen konnte - aber das ist wohl Geschmackssache.

Alles in allem mochte ich die Story und vor allem die überraschende Auflösung, die aber keineswegs an den Haaren herbeigezogen war.


Cover des Buches Liebes Kind (ISBN: 9783423262293)

Bewertung zu "Liebes Kind" von Romy Hausmann

Liebes Kind
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ich konnte es nicht mehr weglegen. Ein unfassbar spannendes Buch!
Spannend, erschütternd und berührend

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist die Beleuchtung des Geschehens aus verschiedenen Erzählperspektiven. Stück für Stück setzt sich so das grausame und erschütternde Puzzle zusammen.

Am eindrücklichsten ist mir dabei die Figur der Hannah in Erinnerung geblieben. Bei jedem ihrer neunmalklugen, oft verqueren oder moralisch verwerflichen Gedanken lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Jedes normale Kind mit ihrem Tonfall wäre mir unsympathisch, wahrscheinlich sogar unerträglich gewesen. Doch bei Hannah habe ich immer im Hinterkopf, was es mit einem Kind machen muss, das vor den Geschehnissen noch nie in seinem Leben etwas anderes gesehen hat als das Innere einer hermetisch abgeschotteten Hütte. Das noch nie Sonnenlicht gesehen hat, weder den Wechsel von Tag und Nacht noch den der vier Jahreszeiten kennt. Das nur die Wahrheiten seines Vaters kennt und es als normal empfindet, dass er für die plötzlich verschwundene Mutter einfach Ersatz herbeischafft. Grandios, wie es der Autorin gelingt, in das Seelenleben dieses Mädchens einzutauchen.

Lediglich die Auflösung kommt mir fast ein wenig zu schnell daher, auch wenn sie schlüssig und glaubwürdig ist. Mit etwas Abstand betrachtet, hätte ich mir auch den Blickwinkel von Hannahs Bruder Jonathan gewünscht, der uns vielleicht noch einen liebevolleren Blick auf Lena und die Beziehung zu ihren Kindern gewährt hätte. Dass mir dieser Wunsch nicht erfüllt wurde, tut meiner Begeisterung über das Buch allerdings keinen Abbruch.

Cover des Buches Minus 18 Grad (Ein Fabian-Risk-Krimi 3) (ISBN: 9783548290737)

Bewertung zu "Minus 18 Grad (Ein Fabian-Risk-Krimi 3)" von Stefan Ahnhem

Minus 18 Grad (Ein Fabian-Risk-Krimi 3)
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein meisterhaft erzählter Thriller, spannend von der ersten bis zur letzten Seite!
Ein Feuerwerk der Spannung!

Der dritte Band der Fabian Risk - Reihe von Stefan Ahnhem ist ein meisterhaft erzählter Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen hat.

In "Minus 18 Grad" machen Risk und sein Team auf einen Serientäter Jagd, der seine betuchten Opfer in der Gefriertruhe elendiglich verenden lässt, nachdem er ihre Identität angenommen hat, und dabei scheinbar keinerlei Spuren hinterlässt. Zeitgleich versucht die dänische Polizistin Dunja Hougaard nach ihrer Suspendierung, auf eigene Faust den Mörder eines Obdachlosen zu finden.

Ahnhem gelingt es im Lauf der Geschichte ganz hervorragend, lose Enden zu verknüpfen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, und damit immer wieder einen Aha-Effekt beim Leser auszulösen. Geschickt baut er dabei am Ende eines Abschnitts oder eines Kapitels Spannung auf, mal um den Leser zu fesseln, mal um ihn in die Irre zu führen. Ein herrliches Katz-und-Maus-Spiel, das ich nur weiterempfehlen kann.

Cover des Buches Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2) (ISBN: 9783548613147)

Bewertung zu "Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)" von Stefan Ahnhem

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Fesselnd und packend geschrieben
Fabian Risk - wie alles begann

"Herzsammler" ist der zweite Teil der Fabian Risk Reihe von Stefan Ahnhem. Allerdings setzt die Story zeitlich vor dem Geschehen des ersten Teils "Und morgen du" an und wir erfahren alles über die Hintergründe und über Fabian Risks Zeit in Stockholm. 


Wie bereits im ersten Teil laufen auch hier zwei Ermittlungsstränge nebeneinander her: Fabian Risk und sein Team von der schwedischen Reichsmordkommission jagen einen Serientäter, der seine Opfer ihrer inneren Organe beraubt, während Dunja Hougaard von der dänischen Polizei Jagd auf einen berüchtigten Kannibalen macht. Anfangs fand ich diese beiden Handlungsstränge etwas verwirrend, da sie sich sehr ähneln. Aber wenn man sich erstmal ein bisschen hineingefuchst hat, ist "Herzsammler" ein sehr packendes Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.
Genial auch hier wieder die für Stefan Ahnhem typischen überraschenden Wendungen. 

Klare Leseempfehlung!

Cover des Buches Tot (ISBN: 9783746099446)

Bewertung zu "Tot" von Rob Blackland

Tot
JaHu_712vor 5 Jahren
Kurzmeinung: Gute Ideen, deren Umsetzung mich leider nicht überzeugen konnte.
Irgendwie wäre da mehr drin gewesen ...

Bei "Tot" von Rob Blackland bin ich irgendwie hin und her gerissen.

Auf der einen Seite lebt das Buch meiner Meinung nach von den vielen guten Ideen, welche die Kreativität und tiefgründigen Gedankengänge des Autors widerspiegeln. Nach dem Tod landet man in einer Art Zwischenwelt, in der man quasi dazu "gezwungen" wird, über das eigene nun vergangene Leben nachzudenken. Hier landen Mordopfer ebenso wie Selbstmörder oder islamistische Selbstmordattentäter (mein Highlight!). Dafür gibt es einen Extrastern!

Auf der anderen Seite gelingt es dem Autor nicht, mich allein durch diese guten Ideen zu überzeugen. Der Schreibstil ist sehr ausführlich, an einigen Stellen direkt langatmig, was mich in meinem Lesefluss gehemmt und mir ab und an auch die Spannung geraubt hat. Schade! Hier wäre weniger mehr gewesen! Ebenso verhält es sich mit der beinahe gebetsmühlenartig wiederholten Gesellschaftskritik. Der Gedanke dahinter ist nachvollziehbar und durchaus schlüssig, aber nachdem er immer und immer wieder aufgegriffen wird, nutzt er sich schließlich an sich selbst ab.

Meine Probleme hatte ich auch mit einigen der Figuren (ausgenommen der Protagonist Rick). Viele davon bleiben mir zu vage, zu wenig greifbar. Ich wusste nicht so recht etwas mit ihnen anzufangen, konnte keine Sympathie für sie aufbauen oder mich gar mit ihnen identifizieren. Während der Leserunde zu "Tot" merkte man zwar, dass der Autor seine Figuren in- und auswendig kennt, leider ist es ihm für mein Empfinden aber nicht gelungen, diese Leidenschaft und Verbundenheit aufs Papier zu bringen.

Um ehrlich zu sein, konnte Rob Blackland mich mit seinem Debut nicht ganz überzeugen. Allerdings hat die Story viel Potenzial. Dafür und aufgrund des Extrasterns für die kreativen Ideen, gibt es von mir für "Tot" drei Sterne.

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